Vorstellung und Details zum Vorhaben.

  • Hallo Community,


    kleines Intro: ich komme aus dem Raum Nürnberg und habe im Fab Lab Nürnberg die ersten Laserschnitte getan und war hell auf begeistert von den Möglichkeiten. Da ich nicht immer nach Nürnberg fahren kann und auch die Zeit im Fab Lab am Laser begrenzt ist, habe ich mir einen kleinen China-Laser bei ebay gekauft (http://www.ebay.de/itm/251882607483), vollkommen ahnungs- und planlos! Soweit ich mitbekommen habe, läuft das Gerät wohl unter der Bezeichnung K40.


    Die größte Hürde bislang war, dass alle Unterlagen auf Chinesisch mitgeliefert wurden, aber nach vielen Tests und Google-Übersetzungen konnte ich CorelDRAW 12 und CorelLaser installieren. Das der mitgelieferte USB-Stick kein Flashspeicher, sondern ein Dongle ist, wurde mir es nach VIEL experimentieren klar :D


    Nach nun 3 Wochen Try&Error (mit größeren Pausen!) habe ich heute tatsächlich erste vernünftige Gravuren und Schnitte geschafft, aber die mitgelieferte Treiber-Software (oder wie man das nennt) bereitet mir immer noch Kopfschmerzen und auf der Suche nach einem englischen Manual bin ich auf dieses Forum gestoßen. *yay*


    Weil ich nicht mal weiß, wie genau ich die Software beschreiben soll, hänge ich mal ein paar Screenshots an:
    Schnappschuss (2015-09-19 17.57.49).png Schnappschuss (2015-09-19 17.58.12).png Schnappschuss (2015-09-19 17.58.37).png


    Wie gesagt, es klappt schon, aber bislang nur bei dünnen Materialien, wie z. B. Pappe. Für mein geplantes Prototyping möchte ich aber 3 mm POM-C schneiden, und hier versagen das Maschinchen und/oder ich noch komplett: egal, welche Einstellungen ich versuche, statt einem dünnen Schnitt, wie ich ihn aus dem Fab Lab kenne, bekomme ich eher einen geschmolzenen Kanal, vor allem wenn das Material gleich beim ersten Schnitt durchtrennt werden soll. Der Laser schafft es bei 100% Leistung und einer Schnittgeschwindigkeit von ca 15 mm/s - aber dann ist die Oberfläche schon recht zerlaufen, gerade bei enger liegenden Schnitten.


    Hier mal ein Foto von der Seite: der Schnitt ist extrem V-Förmig, obwohl er bei diesem Test noch nicht mal durch das Material ging:
    2015-09-19 18-10-54.JPG


    Außerdem sind die Schnitte nicht wirklich gerade, sondern zappeln ein klein wenig, was vor allem bei hoher Schnittgeschwindigkeit auffällt - das ist wohl der Lagerung des Schneidekopfs geschuldet, welche wohl nicht 100%ig präzise ist.


    Das Gerät wurde aus Deutschland geliefert und ich kann es auch innerhalb Deutschlands wieder retournieren, falls ich keine passable Lösung finde, oder mir hier dazu geraten wird.


    So viel für's Erste von meiner Seite.


    Was denkt ihr: kann man das Maschinchen zum Schneiden vom 3 mm POM-C überhaupt brauchen? Gibt es Potential mit Erweiterungen? Oder sollte ich den Versuch mit diesem Cutter lieber eintüten?


    Ich bedanke mich schon im voraus für jede hilfreiche Antwort recht herzlich!

    Einmal editiert, zuletzt von ZappoB ()

  • Herzlich Willkommen :)


    Hast du den Laser denn schon richtig justiert ?


    Also so mit testschuß von Spiegel zu Spiegel mit wenig Leistung und thermopapier oder so ? .. .. ..


    Gruß
    Michael

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hallo Gewindestange,


    das ist noch nicht passiert. Gibt es dazu ein Tutorial, oder einfach auf gut Glück an den Schrauben drehen? ;)


    Zum Pimpen habe ich noch diesen Thread hier gefunden, das klingt recht gut, das werde ich nachrüsten, wenn ich das Teil behalte.


    Aber zum Spiegel kalibrieren und zur Software bräuchte ich noch ein klein wenig Hilfe. Ich habe mal in allen vier Ecken auf ein Postit geschossen, so sieht das Endergebnis aus:
    2015-09-19 21-24-15.JPG
    Das Loch hat einen Durchmesser von ziemlich genau 3 mm. Ist das akzeptabel?

    3 Mal editiert, zuletzt von ZappoB ()

  • Auf gut Glück 8|



    um Gottes Willen .... Neeeee :)




    Da ich mich nicht gerne mit fremden Federn schmücke.....







    Gruß
    Michael

    Gruß

    Michael


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    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hallo,


    wie sieht es denn mit der Fokuseinstellung aus? Der Fokus ist sehr wichtig für die Schnittqualität, bzw. die Breite des Schnittspaltes. Lege ein längeres Stück Sperrholz auf den Tisch und unterbaue es einseitig so, dass die Düse beim Überfahren nicht ankommt. Zeichne Dir eine Linie in Längsrichtung des Materials und lass den Laser dann die Linie schneiden. Da wo die Linie am schmalsten ist, ist der richtige Fokusabstand. Den Abstand kannst Du ausmessen und dann für Deine Experimente benutzen. Vielleicht ist eine Fokuslehre dabei, die solltest Du als Anhaltspunkt nehmen. siehe Bild
    Luftzublasung bewirkt übrigens Wunder und hilft bei der Schnittqualität (Stichwort: geschmolzener Kanal). Vielleicht gibt es jemanden hier im Forum, der in Deiner Nähe wohnt und bereit ist Dir die ersten Schritte zu zeigen. Durch probieren kommst Du bestimmt irgendwann zum Ziel, empfehlen kann ich das aber nicht unbedingt.


    Gruß Klaus

  • Vielen Dank für die Tipps! :thumbup:


    Zur Spiegeleinstellung möchte ich nochmals auf meinen obigen Post verweisen: die "Durchschüsse" im Postit waren alle innerhalb des 3 mm Lochs, wenn man den Brandrand noch abzieht vermutlich innerhalb von 2 mm - ist das noch akzeptabel, oder muss hier schon was unternommen werden?


    Zum Fokus: ich habe es mal getestet, wie ich es in einem Thread hier gefunden habe: LED-Taschenlampe vor den zweiten Spiegel gehalten und den kleinsten Punkt gesucht. Dieser liegt wirklich exakt auf der Höhe des Schneidetischs (ich teste es aber nochmals mit der von Klaus beschriebenen Methode). Wie muss hier aber verfahren werden, wenn das Material 3 mm dick ist? Muss der Fokus auf, im, oder unter dem Werkstück liegen? Wie kann man den Fokus bei einem fixen Scheidetisch verändern?


    Die Zublasung mit einer Teichbelüftungspumpe werde ich auf jeden Fall installieren, evtl. auch mit dem empfohlenen Schneidekopf, allerdings habe ich im Shop in den Kommentaren gelesen, dass dieser Kopf den Fokus um 8 mm nach oben verlegt, auch hier die Frage: wie kann man das bei einem fixen Schneidetisch kompensieren?

  • Das Einstellen des Lasers ist Grundbedingung


    Das Einstellen des Lasers kann schon mal locker flockig einen halben Tag oder mehr dauern. Wenn dein Laserstrahl nicht von Anfang an Wunderhübsch auf die Spiegel trifft sondern nur am Rande oder so, dann ist deine Schneidleistung für nen Knallroten Sack...



    Die Mühe wirst du dir schon machen müssen, auch wenn es sehr sehr Mühsam sein kann.


    Wir reden hier wirklich von 10tel millimeter Verstellung an den Spiegelhalterungen. Ich kann mir unmöglich vorstellen, das deine Grundeinstellung hier von Anfang an passen sollte, das Teil kam immerhin aus China hier hin gehüpft......


    Nur weil dein PostIt Kreisrund brutzelt ist das kein Beweis für einen genauen Laserbeschuß von der Röhre auf/über die Spiegel





    Grüße
    Michael

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

    3 Mal editiert, zuletzt von Gewindestange ()

  • Hallo,
    der Fokus sollte zuerst auf dem Werkstück liegen. Ich kenne die Brennweite der Linse nicht, wird sicher nicht mehr wie 2" sein. Bei größeren Dicken kannst Du dann den Fokus ins Material legen.


    Gruß Klaus


    PS: hast Du auch einen richtigen Namen? ZappoB wird beim Standesamt wohl nicht durchgegangen sein. :)

  • Nur weil dein PostIt Kreisrund brutzelt ist das kein Beweis für einen genauen Laserbeschuß von der Röhre auf/über die Spiegel


    Vielen Dank Michael für die Antwort, aber in welchem Bereich darf dann die Abweichung am Schneidekopf liegen? Am Ende schraube ich einen halben Tag an den Spiegel, ohne die Abweichung merklich zu verringern, die Führung des Kopfes scheint mir nicht beliebig präzise. Kann man an den Führungen noch etwas optimieren?


    Danke auch an dich, Klaus, für die Info mit dem Fokus. Und ob Zappo am Standesamt durchgeht, weiß ich nicht, aber mit Zacharias gab's keine Probleme, Zappo gefällt mir aber wesentlich besser ;) (und ja, ich bin so alt!)


    Was ganz anderes: ist der verbaute Controller (ich hoffe man kann das aus den Screenshots im ersten Post erkennen) brauchbar, oder sollte man hier nachrüsten?

  • Du musst ja noch gar nichts verstellen zum Überprüfen...


    Halte einfach Thermopapier vor die Spiegel, Testbeschuß mit ganz geringer Leistung und dann schauen ob du mittig die Spiegel triffst.



    Die Aktion dauert 20 Minuten.



    Es geht ja erst los, wenn du merkst, du triffst die Spiegel nich vernünftig :)

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hallo Zappo,


    wenn Du in allen Ecken im Kreis bist, ist das fürs erste okay. Immer mit möglichst wenig Leistung diesen Test machen, dann bleibt das Loch klein. Wichtig ist, dass der STrahl mittig aus der Düse kommt und das an allen Ecken der Arbeitsfläche. Zeichne ein Quadrat, das den ganzen Arbeitsbereich abdeckt und schneide dies auf eine ebene Sperrholz oder MDF-Platte. An Hand der Linienstärke siehst Du dann schon ob das hinhaut. Ich habe bisher sehr gute Erfahrungen damit gemacht und muss immer nur den Spiegel am Fokuskopf verstellen, wenn ich die Linse gereinigt habe.


    Gruß Klaus


    PS: zum Controller kann ich nichts sagen, nur wenn der getauscht wird, ändert sich natürlich auch die zu verwendende Software. Das Ganze kann richtig in Arbeit ausarten, das habe ich bereits einmal gemacht.

  • Hallo Zappo,



    wenn Du mit dme Laserstrahl an allen 4 Ecken des Arbeitsbereiches das Eintrittsloch des Laserkopfes in der selben Stelle triffst, müssen die Spiegel nicht verstellt werden ...das ist erst mal gut so.
    Ich vermute mal, das bei dir der Spiegel am Laserkopf nicht einstellbar ist, richtig?
    Auch hat Dein Laserkopf vermutlich keine "Düse" aus der der Strahl austritt, sondern eine bestimmt 15mm große Öffnung? ....da lässt sich am Laserkopf also Nix einstellen.


    Dann bleibt bei Deiner Fehlerbeschreibung eigentlich nur ein falsch gewählter Fokusabstabd.
    Hast Du denn mal mit der von Klaus beschriebenen Methode (ein Stück Holz schräg unter die Linse legen und eine Linie schneiden) versucht herauszufinden, bei welchem Abstand Material<>Laserkopf der Laserstrahl den geringsten Durchmesser hat?
    In Deinem Gerät ist entweder eine 1,5" oder eine 2" Linse verbaut ...der optimale Abstand zwischen Linse und Werkstück müsste also irgendwo zwischen 38 und 50mm liegen.


    LG
    Diemo

  • Vielen lieben Dank für die ganzen Tipps, ich werde mich hier Schritt für Schritt durcharbeiten.


    Hier einmal zwei Teststreifen wegen der Genauigkeit:
    Scan.jpeg


    Der rechte Kreis zeigt den Spiegel Nr. 2 (also den auf dem Schlitten), der Treffer ist genau mittig auf dem Spiegel, sowohl wenn der Schlitten ganz hinten, als auch ganz vorne ist - hier gibt es glaube ich nichts zu bemängeln.


    Der linke Kreis ist das Loch im Schneidekopf, hier weicht der Einschuss um ca. 2 mm ab, je nachdem ob der Kopf links oder rechts ist. Ist hier schon der Bedarf einer Justierung zu sehen?


    Die zwei Einschüsse links am Spiegel bitte ignorieren, dass war der erste Test am Schneidekopf, den habe ich aber nochmal wiederholt.


    Ich habe mir jetzt bei ebay die empfohlene Osaga LK 60 Teichbelüftung als Zublasung bestellt, wenn die montiert ist, mache ich nochmal einen Schnitttest, mal sehen, vllt. hilft das ja schon was, damit nicht soviel schmilzt.


    Den Fokustest hole ich auch noch nach.

  • Zitat

    Der linke Kreis ist das Loch im Schneidekopf, hier weicht der Einschuss
    um ca. 2 mm ab, je nachdem ob der Kopf links oder rechts ist. Ist hier
    schon der Bedarf einer Justierung zu sehen?

    jep, das soltlest Du korrigieren.


    LG
    Diemo

  • Ok, dann werde ich mich da mal ran wagen.


    Ein Problem des schlechten Schnitts habe ich wohl schon gefunden:
    2015-09-22 12-37-30.JPG


    Die Linse liegt lose in der Halterung, der Kleber hat sich in Bröckchen auf der Linse verteilt.


    Mit welchem Kleber fixiert man die Linse am besten im Träger?

  • Zitat

    Die Linse liegt lose in der Halterung, der Kleber hat sich in Bröckchen auf der Linse verteilt.

    also wenn die Farben auf dem Foto stimmen, dann ist das kein Kleber, sondern die Linse selbst, die am Rand beschädigt wurde.
    Die rötliche Oberfläche irretiert mcih, denn normalerweise ist so eine Linse, wenn sie aus Zinkselenid ist, gelb und durchsichtig. Oder, wenn die Linse aus Galliumarsenid ist, ist sie schwarz und man kann nicht durchgucken.
    Eine rote Oberfläche habe ich bei einer Linse für 10,6µm noch nicht gesehen.


    Zitat

    Mit welchem Kleber fixiert man die Linse am besten im Träger?

    solche Linsen werden nicht eingeklebt, sondern im Laserkopf eingeklemmt. Eigentlich sollte die Linse fest im Kopf sitzen, wenn der zusammengeschraubt ist.


    LG
    Diemo

  • Oh ja, stimmt, die Linse ist am Rand abgebröckelt - ich hoffe mal, dass das weiter nicht dramatisch ist, ist ja noch innerhalb des Aufnahmerings im Aluträger.


    Und die Linse ist schon gelb, wie man hier sehen kann, das Rote scheint eine Art Versiegelung zu sein:
    2015-09-22 18-49-10.JPG 2015-09-22 18-41-06.JPG


    Dann war die Linse vermutlich zu fest eingeklemmt, ich bin dann beim Zuschrauben später etwas vorsichtiger.

  • Der Lasercutter ist gerade zerlegt und wartet auf den Einbau der Zublasung und des Wabentisches, dabei fällt mir ein: gibt es eine simple, manuelle Lösung für eine Höhenverstellung des Schneidetischs?