Guten Morgen zusammen,
ich hatte am Montag beim stöbern in Ebay-Kleinanzeigen eine Anzeige gefunden wo ein alter Universal co2 Laser als Defekt zum Verkauf angeboten wurde. Da ich schon länger mit dem Gedanken spiele mit entweder einen Lasergravierer selber zu bauen oder einen neuen mit mindesten 600 x 400 mm Verfahrweg zu kaufen war die Anzeige interessant. Zumindest würde ich mir da den Bau des Lasergehäuses sparen.
Also den Anbieter mal angeschrieben und nachgefragt ob er noch zu haben ist
Nach einigen Nachrichten und Überlegen dann ja gesagt das ich den Laser abhole. Erfahrungsgemäß sind die ja schnell wieder weg.
Der Laser ging vor etwa 10 Jahren außer Betrieb als er durch einen neuen von Universal ersetzt wurde und Stand seit dem trocken gelagert in der Ecke.
Die Hauptplatine fehlt da die irgendwann Probleme machte und einen Defekt aufwies. Die wurde deshalb ausgebaut. Ich bekomme das Mainboard in 2-3 Wochen nachgeschickt, das ist in der Werkstatt irgendwo gelagert und die zuständige Person ist gerade im Urlaub. Sollte die Platine doch nicht mehr auffindbar sein, muss ich den Laser auf eine andere Steuerung umbauen (würde es aber gerne mit der orginalen versuchen).
Evtl. lässt sich die Platine reparieren. Ansonsten muss ich den Laser dann halt auf eine andere Steuerung (evtl. auf einen Ruida-Controller ?) umbauen.
Gestern Abend nach der Arbeit war es dann soweit. Es ging von Offenbach mit einem kleinen Zwischenstopp im Baumarkt, um noch eine Sackkarre und einen Rollwagen zu holen, auf direktem Kurs nach Nürnberg.
Das Wetter war einfach perfekt dafür gemacht, strahlend blauer Himmel und Sonnenschein ! Hatte Unterwegs kurzzeitig 40°C Außentemperatur auf dem Thermometer stehen
Gegen 20.30 Uhr war ich da und konnte den Laser zum ersten Mal Live angesehen.
Nach dem Sichern der Führungen wurde der Laser vom Fahrgestell abgeschraubt. Hier die erste Überraschung: Das ganze ist mit Inbus-Schrauben verschraubt. Also Werkzeugkasten auf, 4er und 5er Inbusschlüssel raus und ran an den Feind. Der 4er ist zu klein, also den 5er angesetzt, der ist zu groß … .
Nach dieser kurzen Verwunderung dann die Erkenntnis das es sich ja um einen US-Laser handelt der in den USA montiert wurde … , was bedeutet das es sich um Zoll-Schrauben handelt . Natürlich hatte ich da keine passenden Schlüssel dabei , also in der Not halt die Torx-Bits durchprobiert und da hat einer gepasst (MacGyver sei dank) . Also das Untergestell abmontiert.
Ich wollte für den Transport noch die Röhre abbauen damit der nichts passiert. Ich hatte mit bei YouTube vorher einige Tutorials zum Wechseln der Röhren von ULS angeschaut.
Die Abdeckung mit den Lüftern abgeschraubt und hier kamen die nächsten Überraschungen. Die erste war, das es sich um eine 40 Watt Synrad-Röhre handelt (ich war von einer 25 Watt-Röhre ausgegangen). Die Nächste war das diese Röhre anders befestigt ist als bei den neueren Lasern die in den Tutorials zu sehen waren. Bei denen ist die Röhre auf der Rückseite nur eingehängt, bei dem alten ist die fest verschraubt und an der Vordersete (wo der Strahl austritt) so, dass man nicht an die Schrauben kommt. Also die Röhre dran gelassen und die Abdeckung mit den Lüftern zum Schutz der Röhre wieder montiert.
Die ganze Kiste auf den Rollwagen gesetzt und vorsichtig Richtung Haustüre manövriert. Dort mit Spanngurten an die Sackkarre geschnallt und so gings dann die Treppenstufen runter und zum Auto.
Hier ein großes Dankeschön an Michael (Gewindestange) für den Tipp mit der Sackkarre, ohne die wär das nix geworden!! Michael hatte mich ja schon vorgewarnt, dass die Laser schwerer sind als sie aussehen.
Mir ist beim Transport zur Türe und die Treppe runter wieder mal bewusst geworden, das ich mir unbedingt abgewöhnen muss, solche Trümmer immer im Sommer bei annähernd 40°C Außentemperatur und gefühlter 100% Luftfeuchtigkeit abzuholen!!!
Mir kam beim Transport zum Auto die eine Simpsons Folge ins Gedächtnis wo Moe einen neuen Trink kreiert und beim Servieren dann sagt „was meint Ihr wie viel von meinem Schweiß und Blut darin enthalten ist“
Die Kiste dann noch in den Kofferraum geschoben und gut wars. Zum Glückkam noch jemand vorbei um beim Transport zu helfen.
Kurz nach 22.00 Uhr ging es dann auf den Heimweg.