Universal ULS 25 PS Lasergravierer im Wiederaufbau

  • Guten Morgen zusammen,


    ich hatte am Montag beim stöbern in Ebay-Kleinanzeigen eine Anzeige gefunden wo ein alter Universal co2 Laser als Defekt zum Verkauf angeboten wurde. Da ich schon länger mit dem Gedanken spiele mit entweder einen Lasergravierer selber zu bauen oder einen neuen mit mindesten 600 x 400 mm Verfahrweg zu kaufen war die Anzeige interessant. Zumindest würde ich mir da den Bau des Lasergehäuses sparen.


    Also den Anbieter mal angeschrieben und nachgefragt ob er noch zu haben ist :)


    Nach einigen Nachrichten und Überlegen dann ja gesagt das ich den Laser abhole. Erfahrungsgemäß sind die ja schnell wieder weg.


    Der Laser ging vor etwa 10 Jahren außer Betrieb als er durch einen neuen von Universal ersetzt wurde und Stand seit dem trocken gelagert in der Ecke.


    Die Hauptplatine fehlt da die irgendwann Probleme machte und einen Defekt aufwies. Die wurde deshalb ausgebaut. Ich bekomme das Mainboard in 2-3 Wochen nachgeschickt, das ist in der Werkstatt irgendwo gelagert und die zuständige Person ist gerade im Urlaub. Sollte die Platine doch nicht mehr auffindbar sein, muss ich den Laser auf eine andere Steuerung umbauen (würde es aber gerne mit der orginalen versuchen).


    Evtl. lässt sich die Platine reparieren. Ansonsten muss ich den Laser dann halt auf eine andere Steuerung (evtl. auf einen Ruida-Controller ?) umbauen.


    Gestern Abend nach der Arbeit war es dann soweit. Es ging von Offenbach mit einem kleinen Zwischenstopp im Baumarkt, um noch eine Sackkarre und einen Rollwagen zu holen, auf direktem Kurs nach Nürnberg.


    Das Wetter war einfach perfekt dafür gemacht, strahlend blauer Himmel und Sonnenschein :D ! Hatte Unterwegs kurzzeitig 40°C Außentemperatur auf dem Thermometer stehen :thumbup:


    Gegen 20.30 Uhr war ich da und konnte den Laser zum ersten Mal Live angesehen.


    Nach dem Sichern der Führungen wurde der Laser vom Fahrgestell abgeschraubt. Hier die erste Überraschung: Das ganze ist mit Inbus-Schrauben verschraubt. Also Werkzeugkasten auf, 4er und 5er Inbusschlüssel raus und ran an den Feind. Der 4er ist zu klein, also den 5er angesetzt, der ist zu groß … 8| .


    Nach dieser kurzen Verwunderung dann die Erkenntnis das es sich ja um einen US-Laser handelt der in den USA montiert wurde … , was bedeutet das es sich um Zoll-Schrauben handelt 8o . Natürlich hatte ich da keine passenden Schlüssel dabei :whistling: , also in der Not halt die Torx-Bits durchprobiert und da hat einer gepasst (MacGyver sei dank) :) . Also das Untergestell abmontiert.


    Ich wollte für den Transport noch die Röhre abbauen damit der nichts passiert. Ich hatte mit bei YouTube vorher einige Tutorials zum Wechseln der Röhren von ULS angeschaut.


    Die Abdeckung mit den Lüftern abgeschraubt und hier kamen die nächsten Überraschungen. Die erste war, das es sich um eine 40 Watt Synrad-Röhre handelt (ich war von einer 25 Watt-Röhre ausgegangen). Die Nächste war das diese Röhre anders befestigt ist als bei den neueren Lasern die in den Tutorials zu sehen waren. Bei denen ist die Röhre auf der Rückseite nur eingehängt, bei dem alten ist die fest verschraubt und an der Vordersete (wo der Strahl austritt) so, dass man nicht an die Schrauben kommt. Also die Röhre dran gelassen und die Abdeckung mit den Lüftern zum Schutz der Röhre wieder montiert.


    Die ganze Kiste auf den Rollwagen gesetzt und vorsichtig Richtung Haustüre manövriert. Dort mit Spanngurten an die Sackkarre geschnallt und so gings dann die Treppenstufen runter und zum Auto.


    Hier ein großes Dankeschön an Michael (Gewindestange) für den Tipp mit der Sackkarre, ohne die wär das nix geworden!! Michael hatte mich ja schon vorgewarnt, dass die Laser schwerer sind als sie aussehen.


    Mir ist beim Transport zur Türe und die Treppe runter wieder mal bewusst geworden, das ich mir unbedingt abgewöhnen muss, solche Trümmer immer im Sommer bei annähernd 40°C Außentemperatur und gefühlter 100% Luftfeuchtigkeit abzuholen!!!


    Mir kam beim Transport zum Auto die eine Simpsons Folge ins Gedächtnis wo Moe einen neuen Trink kreiert und beim Servieren dann sagt „was meint Ihr wie viel von meinem Schweiß und Blut darin enthalten ist“ :D


    Die Kiste dann noch in den Kofferraum geschoben und gut wars. Zum Glückkam noch jemand vorbei um beim Transport zu helfen.


    Kurz nach 22.00 Uhr ging es dann auf den Heimweg.



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    3 Mal editiert, zuletzt von Florian R. ()

  • Sobald ich den Laser aus dem Auto heraus und wieder auf dem Untergestell montiert habe, kann ich mich an den Wiederaufbau machen.


    Als allererstes kommt wie bei solchen Dingen üblich die Grundreinigung. Dann muss ich mal sehen wie es der Röhre geht. Es ist noch die erste von 1995. Vielleicht kann man die Röhre auch ohne die Hauptplatine testen?


    Wird auf jeden Fall mein Winter-Projekt bzw. mein Projekt für Tage mit schlechtem Wetter.

  • :thumbup:


    Ja, man kann die Röhre testen, allerdings nicht ohne weiteres.


    Die Röhren haben eine Spannungsversorgung, das sind ein oder zwei dicke ~18 - 24 / ~36-40 DC Volt Netzteile.


    Die RF Röhren haben einen Eingang , Interlock genannt. Da muss man mal schauen, ob dieser einfach nur gebrückt werden muss, oder ob der Extern 5 / 0 Volt bekommt. Damit wird die Röhre scharf geschaltet und das war es auch schon.


    Lasern tun diese Röhren erst bei anlegen eines RF Signales.


    Schimpft sich Frequenzgenerator.


    Dafür benötigst du entweder ein Testgerät ( gebraucht um die 500 Euro , übernimmt dann aber auch die interlockfunktion )


    Einen Lasercontroller ( z.B. Ruida / Thunderlaser DF211 oder DF212 ) ( Interlock dann per Schlüßelschalter / Schalter )


    Oder aber einen Frequenzgenerator , der am Ausgang 0-5 Volt / Frequenz rausgibt. ( Interlock dann per Schlüßelschalter / Schalter )



    Klingt jetzt alles ein bissle kompliziert, wenn du aber einmal damit gewerkelt hast, wird alles klarer.



    Als Erstes, mach mal bitte Foto´s von der RF Röhre, damit wir mal schauen können, was das für eine ist.


    Mach auch mal Foto´s von den Netzteilen, um die Spannungen zu kontrollieren.



    Dann musst du rausfinden bzw. Fotos von den Achsmotoren machen, sind das reine servos, wird´s schwieriger mit reinem Controllertausch.



    Langer Rede kurzer Sinn... Foto´s bis zum Abwinken :)

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • :) Mir fiel gerade noch was im Keller ein...


    Ein Grund, warum die Amerikaner so Heuchlerisch der Katholischen Kirche hinterher beten ist, die besch... eidenen Gewindegrößen.... Dafür kommen die alle in die Hölle, soviel ist Gewiß.


    Schmeiß oder verlier bloß keine einzige Schraube :D


    Ich hab mir bei Hornbach extra einen Inbussatz für den Amerikanischen Scheiß geholt. Das mit den Torx ist nur eine Notlösung, das geht auch nicht lange gut :)



    Nachbohren/Schneiden der Gewinde in M geht auch nicht gut oder direkt eine M-Nummer größer, dann hat man wieder Fleisch für ein "Normales" Gewinde.

    Gruß

    Michael


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    Johann Wolfgang von Goethe

  • Die Torx-Bits hab ich nur in der Not benutzt um den vom Gestell zu lösen.


    Ich bestell gleich passende Schlüssel. Bei dem Untergestell hat schon eine Schraube gefehlt, aber ich denke der hält auch mit 3 Schrauben. Vielleicht bekomm ich auch eine Schraube nachbestellt.


    Hab alle Schrauben die ich rausgedreht habe verpackt :)


    Das mit dem Umschneiden auf die nächste Metrische Größe hab ich mir auch schon Überlegt. Ich versuchs erst mal mit Zoll-Schlüsseln, die brauch ich eh wenn ich die Mechanik nachstellen will.

  • Hatte gerade mal nach Bilder von einem ULS PS Laser gesucht. Dabei ist mir aufgefallen das bei meinem nicht nur das Mainboard, sondern auch noch das Netzteil fehlt ...


    Bei meinem wurde wohl wirklich die ganze Elektronik, bis auf das Bedienpanel ausgebaut ...


    Wenns gut läuft kann ich morgen Bilder davon machen und hier einstellen.

  • Vielleicht war ja auch das Netzteil gemeint, als von einer "defekten Festplatte" geschrieben wurde?


    Bin mal gespannt ob/was für Teile ich zu dem Laser noch von dem Vorbesitzer bekomme. Ohne die Hauptplatine geht da momentan auf jedenfall gar nix.


    Also zwei Wochen abwarten und schauen ob/was sich noch ergibt ...


    Bis dahin kann ich den dann schonmal sauber machen :)

  • Oha... ne 115 Volt Röhre, also ist da ein Netzteil drinn.... Kenne ich auch noch nicht :)


    Ich denke mal, aber unter vorbehalt, die komische schwarze Kiste da drunter müsste der 230/115 Volt Trafo sein :rolleyes:

    Gruß

    Michael


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    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hier die versprochenen Bilder:


    Das Gehäuse ist etwas mitgenommen. Es sieht so aus als wenn vor dem Laser mit Markiersprays oder Lacksprays hantiert wurde. Die braunen Klebestreifenreste waren schon dran und kommen nicht von meinem Transport.


    Bei dem Deckel wurde irgendwann mal der Haltemechanismus neu angeschweißt. Ich hatte mich als ich den in der Anzeige gesehen hab schon gefragt warum die zwei runde blanke Stellen hinten am Deckel sind. Dabei hat es den Deckel leider verzogen und er schließt nicht richtig (war auch vorher schon so und kommt nicht von meinem Transport). Der Deckel klemmte an der Seitlichen Abdeckung der Elektronik als ich ihn abgeholt habe.


    Wenn weitere Bilder interessant sind, bitte kurz melden.



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  • Schau mal, ob du den Motor von der X-Achse noch fotografieren kannst, aber ich denke mal, das ist auch ein Stepper :)



    Die Klebebandreste kannst du mal probieren zu entfernen mit Silikonentferner bzw. Klebstoffentferner aus dem Baumarkt.


    :)

    Gruß

    Michael


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  • Mit der Hubtischplatte ... da musste dir noch etwas einfallen lassen.


    Zum Schneiden ist die kontraproduktiv , weil der Laserstrahl reflektiert wird und dir von unten das Material verbrezelt beim schneiden :)

    Gruß

    Michael


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    Johann Wolfgang von Goethe

  • Das erste Bild mit diesem 20VK6 von Corcom


    Das ist nur ein Netzfilter :) Nicht wildes





    Der Trafo ist dann also 230 /115 Volt :)




    Die scharniere von der Klappe sehen irgendwie mitgenommen aus ?

    Gruß

    Michael


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  • Oh...


    übrigens pass auf, wenn du mal den Netzstecker später in die Steckdose steckst...



    Die Kontakte sind alle offen.... da kriegt man so schlecht das Grinsen aus dem Gesicht, wenn man da drann kommt

    Gruß

    Michael


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