Die Glasgravur neu entdeckt

  • Moin Moin,


    Vor über 15 Jahren bin ich über das Veredeln von Gläsern, Flaschen und anderen Glasprodukten auf den CO2-Laser gekommen und habe dazu auch schon einige Beiträge hier verfasst.
    So ein CO2-Laser ist ein tolles Werkzeug, um Schriftzüge, Grafiken oder Fotos auf Glas zu verweigen, jedoch ist eine direkte Gravur von Glas im Ergebnis mit einer mechanischen (Fräser, Sandstrahlen) oder chemischen Gravur (Ätzen) nicht vergleichbar. Die Haptik einer Lasergravur ist einfach nicht so schön, weil es kaum eine spürbare Vertiefung gibt und man immer das Gefühl hat, in gravierten Bereichen in kleine Glassplitter zu greifen.


    Aber jetzt! kennt meine Begeisterung kaum noch Grenzen. Wir haben uns jetzt einen UV-Laser, der als Galvo ausgeführt ist, zugelegt und ich konnte bereits ein paar Stündchen damit spielen.


    Beim Gravieren von Glas wird wirklich Material abgetragen, was zu einer Oberfläche führt, die sich von einer sandgestrahlten oder geätzten Oberfläche kaum unterscheidet. Der Strahldurchmesser des UV-Lasers ist so klein, dass eine reelle Auflösung von 600dpi in Glas möglich wird.


    IMG_5026.jpgIMG_5027.jpg



    Nebenher kann so ein UV-Laser viele andere Materialien extrem fein gravieren. Er bewirkt auf vielen Kunststoffen Farbumschläge, kann Lackiertes und Eloxiertes gravieren ...und Vieles mehr ...gebt mir etwas Zeit, ich bin noch in der Spielphase. :)



    Hier mal ein Beispiel auf Alumark, aus dem ich normalerweise unsere Typenschilder fertige:


    IMG_5028.jpg




    Einziger Nachteil: UV-Laserquellen sind noch recht teuer (ich benutze hier eine 5W-Laser-Quelle für knapp 7500€).



    LG vom
    Diemo

  • Na das klingt ja mal vielversprechend. :) :thumbup:


    Darf man fragen welche Wellenlänge die UV Laser üblicherweise haben?
    Ich denke mal die sind Diodenbasiert, richtig?

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • Unser Modell hat eine Wellenlänge von 355nm und
    ist im Urspung ein Feststoff-(YAG)-Laser, der 1064nm Laserlicht ausgibt.
    Die 1064nm werden dann einer Frequenzverdopplung unterzogen (2 mal) und so bleibt nach ein wenig Filtern ein Laserstrahl mit 355nm über.


    LG
    Diemo

  • :)


    :thumbup:




    Mir war es jetzt Wochenlang zu kühl unten im Keller und ich wollte nicht heizen wie ein blöden....


    Ich denke mal, diese Woche komme ich weiter mit meiner Frequenzverdoppelung ^^

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Ah, also sowas in der Art wie die Glasinnengravur Laser nur nochmal doppelte Frequenz.

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • Nee, nicht zweimal verdoppelt, sondern einmal verdreifacht.
    "THG" = Third Harmonic Generation, anstatt "SHG" für Second Harmonic Generation 532nm Grün.
    Ist extrem aufwändig und der Wirkungsgrad um ca. 10% ist klein, weshalb üblicherweise nur ein paar Watt am Ende herauskommen.
    Es lassen sich aber extrem kleine Spotgrößen von wenigen µm erzeugen.
    Gruß
    Joachim