Glasgravur funktioniert nicht mit meinem 20W-China-Laser

  • Hallo ihr Lieben,
    ich hab mir kürzlich einen 20W-China-Laser von Amazon bestellt. Eigentlich eine ganz witzige Sache. Ja ich weiß, viele von euch sind da durchaus skeptisch und belächeln die :china: Laser-Fraktion!!


    Also mein Laser ist ein "Kecheer 20W" Laser mit blauer Diode.




    Nun wollte ich mal Glas lasern. Den Trick mit dem nassen Küchenpapier hab ich schon probiert. Leider geht der irgendwie scheinbar durch ... Im Glas tut sich akkurat NICHTS.


    Hat jemand da irgendwie einen Tipp für mich?!




    Liebe Grüße

  • Ja, du hast einen Diodenlaser. (der hat übrigens nie im Leben 20W, das ist bestenfalls die elektrische Leistungsaufnahme ;) )


    Der hat für Glas schlicht die falsche Wellenlänge.
    Für Glas wäre ein CO2 Laser optimal.
    Wenn du das Glas schwarz beschichtest, bekommst du mit viel Glück eine Reaktion durch das Wegdampfen der Farbe.

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • Ja, du hast einen Diodenlaser. (der hat übrigens nie im Leben 20W, das ist bestenfalls die elektrische Leistungsaufnahme ;) )


    Der hat für Glas schlicht die falsche Wellenlänge.
    Für Glas wäre ein CO2 Laser optimal.
    Wenn du das Glas schwarz beschichtest, bekommst du mit viel Glück eine Reaktion durch das Wegdampfen der Farbe.

    Ah ok, vielen Dank schonmal für die Info :)


    Schwarz beschichten? Mit Farbe oder was würde sich da anbieten?

  • Moin,
    geh mal auf Youtube und such dort...es gibt da div. Videos und ein ganz besonders gutes dazu.
    Nein, es dauert viel zu lange und ist elendige Schmiererei.
    Ja, da ist keine Farbe genommen worden sondern schwarzes Papier.


    MfG Stephan


    PS.: die 20 Watt sind 5.5 Watt Diodenlaser und geeignet für Tiefengravur, die Diode ist eine Neje-Einheit und jetzt kommen sogar welche die sollen 30 Watt haben : )
    Merke, Glas ist nicht gleich Glas und ich bin der Meinung es ist Müll wenn jemand versucht Glas damit zu gravieren.
    Ich nehme lieber die Taube im Bett als den Spatz auf dem Dach....mauahahah
    Momentan sitze ich bei der Arbeit und hab kein YT...

  • Nur zu Deiner Sicherheit:
    Bei den Amazon-Informationen zu den Kecheer-Lasern kann ich nichts dazu finden, dass im Lieferumfang eine geeignete Schutzbrille für dessen Wellenlänge dabei ist. Nachdem der Strahl u.a. durch gewöhnliches Glas und Acryl geht und der Laser offen ist, hoffe ich für Dich, dass Du auch eine richtige Schutzbrille dazugekauft hast.


    Eine gewöhnliche farblose Schutzbrille aus Macrolon oder so oder eine optische Korrekturbrille hilft Dir nämlich gar nichts. Wollt’s nur gesagt haben.


    Gruß
    Michi

  • ... ich habe mal für eine Hochzeit auf 120 "Glas-Diamenten" die Namen der Gäste graviert -- dafür habe ich die Oberfläche mit einem schwarzen Lack dünn eingesprüht, dann die Schrift mit einer blauen 2W-Diode (Spot-Durchmesser etwa 0.08mm) reingraviert.


    Das Plasma beim Wegbrennen des Lacks ist heiß genug, um das Glas darunter anzuschmelzen.


    Viktor

  • Nur zu Deiner Sicherheit:
    Bei den Amazon-Informationen zu den Kecheer-Lasern kann ich nichts dazu finden, dass im Lieferumfang eine geeignete Schutzbrille für dessen Wellenlänge dabei ist. Nachdem der Strahl u.a. durch gewöhnliches Glas und Acryl geht und der Laser offen ist, hoffe ich für Dich, dass Du auch eine richtige Schutzbrille dazugekauft hast.


    Eine gewöhnliche farblose Schutzbrille aus Macrolon oder so oder eine optische Korrekturbrille hilft Dir nämlich gar nichts. Wollt’s nur gesagt haben.


    Gruß
    Michi

    Hallo Michi,
    vielen Dank für den Hinweis! Ja eine grüne Schutzbrille ist dabei!
    Ich hab mir aber eine Einhausung für den Laser gebaut, mit orangem Plexiglas (hab ja vorher hier schon gelesen) und Absaugung incl. feuerfester Metallunterlage, die mittels selbstgebauter Hubvorrichtung abgesenkt werden kann :)


    Also sollten die Augen halbwegs safe sein :)

  • ... ich habe mal für eine Hochzeit auf 120 "Glas-Diamenten" die Namen der Gäste graviert -- dafür habe ich die Oberfläche mit einem schwarzen Lack dünn eingesprüht, dann die Schrift mit einer blauen 2W-Diode (Spot-Durchmesser etwa 0.08mm) reingraviert.


    Das Plasma beim Wegbrennen des Lacks ist heiß genug, um das Glas darunter anzuschmelzen.


    Viktor

    Oh super, lieben Dank für die Info.
    Hab grad mal seidenmatten schwarzen Sprühlack gekauft. Damit einfach bisschen drüberspritzen, bis es blickdicht ist) und dann womögli h mit 100% und geringer Geschwindigkeit drüber braten, richtig??

  • Oh super, lieben Dank für die Info.
    Hab grad mal seidenmatten schwarzen Sprühlack gekauft. Damit einfach bisschen drüberspritzen, bis es blickdicht ist) und dann womögli h mit 100% und geringer Geschwindigkeit drüber braten, richtig??


    braten...ja...ein Schnitzel und die Frage ist Fett in der Pfanne?


    Hast Du eine Brille auf und dazu gleich die Antwort: nein, nicht Die die zum lesen da ist!
    Ergebnisse bitte, wir sind gespannt.

  • ... hab' ein paar alte Bilder zu den mit der blauen 2W-Laserdiode mit "schwarzem Lack" gravierten Glas-Diamanten gefunden:


    Steine-Alle_kl.jpg Stein-Detail_kl.jpg



    Was auch geht, das Glas von Hinten beschichten und "durchs Glas hindurch" die Rückseite gravieren:


    VDX-LaserWORX_ohneBlitz.jpg VDX-LaserWORX_mitBlitz.jpg


    Viktor


  • braten...ja...ein Schnitzel und die Frage ist Fett in der Pfanne?


    Hast Du eine Brille auf und dazu gleich die Antwort: nein, nicht Die die zum lesen da ist!
    Ergebnisse bitte, wir sind gespannt.

    Gleich dazu die Antwort: Siehe Oben!!!
    Blickdichte Einhausung mit organgem Plexiglas incl. feuerfester Metallunterlage und Absaugung gebaut ;)
    Und ja: Not-Aus-Schalter ist auch verbaut und ein Feuerlöscher steht ebenfalls daneben!


    Logo, Ergebnisse folgen, wenn ich es gelasert (jaaaaaa ... NICHT GEBRATEN) habe! :)
    Wird sicher erst am Freitag was werden.



    Sieht ja echt cool aus!!
    Welche Parameter würdest du mir denn für meinen 20W China-Kracher mit augenscheinlich 5,5W Diode empfehlen?! Nur so in etwa, dass ich als Anfänger einen groben Richtwert habe.

  • Blickdichte Einhausung mit organgem Plexiglas incl. feuerfester Metallunterlage und Absaugung gebaut ;)
    Und ja: Not-Aus-Schalter ist auch verbaut und ein Feuerlöscher steht ebenfalls daneben!

    Das finde ich sehr gut, endlich mal jemand der mitdenkt. Freu Dich aber nicht zu früh, die Scheibe muss immer zur Wellenlänge passen. Orangenes Plexiglas hast Du wahrscheinlich beim K40 oder so abgeguckt aber das ist Co2 und eine ganz andere Wellenlänge. Hast Du mal ein Reststück davon unter den Laser gelegt und geschaut, ob was durchgeht, nach einer Minute oder 5 oder 10? Immer die Brille auflassen und das Ding nicht alleine rödeln lassen.


    Parameter sind aber immer abhängig von Material, Maschine und evtl Software. Da wirst Du ums Ausprobieren nicht drumherum kommen.

    Lasern ist ein tolles Hobby und ich helfe generell gerne Leuten mit Klasse 1 und zur Not auch Chinaböllern, wenn sie sich deren Gefahren bewusst sind. An die Forumseintagsfliegen: Stellt Euch bitte vernünftig vor und beschreibt Euer Problem und Eure Vorkenntnisse.

  • ... das mit dem "orangefarbenen Plexiglas" bei den K40 ist eher andersherum! - die Chinesen haben unsere DIY-Entwicklung mit den blauen Laserdioden mitbekommen und das, was ich seinerzeit als "Laserschutz" gegen die blauen Laserdioden empfohlen hatte, auf die CO2-Laser übertragen :rolleyes:


    Für CO2 reicht klares Plexiglas absolut aus ... das orangefarbene könnte hierbei aber auch noch einen "coolnes-Faktor" haben ;)


    Als Schutz vor den 445nm der blauen Laserdioden und auch gegen die 405nm der UV-Laserdioden hatte ich gleich zu Beginn das damals verfügbare Orangfarbene Plexiglas von Röhm empfohlen, weil wir noch zu Zeiten der UV-Film und -Platinenbelichtung (um 1990 herum) damit "tageslicht-taugliche" Fenster für die Belichtungsräume aufgebaut hatten -- das Zeugs blockiert Alles unter 500nm, also auch die 455nm und 405nm.


    Es gibt auch entsprechende Folien, die hatte ich aber wegen der geringen Dicke und weniger Resistenz gegen einen "Durchschuß" erstmal zurückgehalten.


    Mit diesem Material hast du da schon eine gute Schutz-Wirkung - https://roehmschweiz.ch/produk…/gs-allround/orange-2c04/


    Für eine eigene "Überprüfung" kann man mit der Laserdiode durch die Scheibe auf weißes Papier (oder in eine Kamera rein-) leuchten und es darf kein blaues Licht mehr durchkommen ... etwas "orange" sieht man noch, das ist aber die "sekundäre Anregung" bzw. Fluoreszenz und nicht mehr im gefährlichen Bereich 8)


    Viktor

  • ... für feine Gravur den Fokus-Abstand so gering wie möglich -- hab's bei mir typich bei etwa 15-20mm für Gravur und etwa 30-40mm, wenn ich Schaumstoff schneiden möchte ...


    Viktor

    Fokus Abstand meint den Abstand vom Lasermodul zum Werkstoff? (Sorry für die doofe Frage, ich bin echt blutiger Anfänger) ... Bei der China Kiste kann man den Fokus ja mittels Drehbewegung an der Linse entsprechend ausrichten. Aber ich kann mit meiner selfmade Hubvorrichtung das Ganze ja noch näher an den Laser hochfahren und somit würde ich auch auf die 15-20mm kommen :)


    Meinst du ich kann da mit 100% Leistung drüber gehen? Bzw welche Geschwindigkeit würdest du denn so Pi x Daumen empfehlen?!


    ich Hab mir da mal ne Numbers Tabelle angelegt und dort trage ich meine Laserparameter zum entsprechenden Werkstoff ein, wenn was erfolgreich geklappt hat! Nur beim Glas hab ich nicht ganz so viele "Testobjekte" gerade zur Verfügung, leider!

  • Das finde ich sehr gut, endlich mal jemand der mitdenkt. Freu Dich aber nicht zu früh, die Scheibe muss immer zur Wellenlänge passen. Orangenes Plexiglas hast Du wahrscheinlich beim K40 oder so abgeguckt aber das ist Co2 und eine ganz andere Wellenlänge. Hast Du mal ein Reststück davon unter den Laser gelegt und geschaut, ob was durchgeht, nach einer Minute oder 5 oder 10? Immer die Brille auflassen und das Ding nicht alleine rödeln lassen.


    Parameter sind aber immer abhängig von Material, Maschine und evtl Software. Da wirst Du ums Ausprobieren nicht drumherum kommen.

    Ja den Tipp mit dem orangen Plexiglas hab ich hier irgendwo gelesen, ich meine sogar, dass es vom Viktor war. Ich kann ja mal meine Laser-Einhausung fotografieren!! Ist zwar eigentlich nicht vorzeigbar, aber wie ich finde eine halbwegs sichere Angelegenheit.

  • ... mit "Fokusabstand" meine ich den Abstand des kleinstmöglichen Spots, was durch drehen an der Linse bzw. Veränderung des Linsenabstands zur Diode verändert wird.


    Der "Fokus-Punkt" ist auch kein Punkt, sondern eine optische Abbildung des Laser-Emitters -- bei den Laserdioden ist das typischerweise ein Streifen von etwa 1x100µm bei den "schwächeren" Dioden (unter 2 Watt) bis zu etwa 2x150µm bei den stärkeren Dioden (bis 6W).


    Bei einem größeren Abstand der Linse zur Diode wird der "Fokusabstand" kleiner und damit auch die Abbildung ... allerdings gibt es auch Grenzen der optischen Reduktion ... und die Abstrahlwinkel über die "schmale" 1µm-Richtung bzw. die "breiten" 150µm haben auch unterschiedliche Abstrahlwinkel, so daß auch im/um den kleinsten Spot herum noch Unterschiede zu sehen sind ...


    Viktor

  • Ich hab gestern probiert, eine Glasflasche zu lasern.
    Hab die mit seidenmattem schwarzen Sprühlack vom TOOM besprüht, sodass sie blickdicht ist.


    Dann bin ich mit 100% und 100mm/min in drei Durchgängen drüber gegangen und passiert ist nahezu NICHTS! (siehe Foto)


    Irgendwie muss ich doch ne Möglichkeit finden, dass das geht?! Ist das der falsche Lack?! Oder was mach ich falsch?!?

  • Ist das der falsche Lack?! Oder was mach ich falsch?!?

    Dein Laser ist Aufgrund seiner Wellenlänge schlicht nicht geeignet für Glas....

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking