Wer hat meinen Spiegel so zerstört ?

  • ... bei den doch noch ziemlich geringen Leistungen, um die es hier geht, macht das nicht so viel ... bei >200W ist dann aber schon jedes Prozent entscheidend, ob der Spiegel bis zur nächsten Generalreinigung durchhält oder vorher abraucht!

    Bei den "vergoldeten" gibts aber auch noch ziemliche Qualitätsunterschiede in der Beschichtung und Oberflächen-Qualität :/


    Viktor

  • Die Moly Spiegel sind deutlich robuster als die vergoldeten.

    so ist es.

    Gold ist halt sehr weich und verkratzt daher sehr schnell beim Reinigen. Dafür reflektiert Gold den CO2-Laserstrahl besser, wodurch es geringere Verluste beim Einsatz von Goldspiegeln gibt.

    Ich empfehle Molybdän-Spiegel für rauhe/schmutzige Umgebungen/Anwendungen und Gold, wenn es darum geht, so verlustfrei wie möglich zu lasern, oder wenn man Materialien beareitet, die leicht lösbare Dämpfe erzeugen.

    Wie testen gerade Siliiumspiegel mit einer silbernen Beschichtung, die eine sehr harte Oberfläche haben und verlustarmer reflektieren, als Molybdänium. ....Dazu schreibe ich natürlich was, wenn wir die ersten Ergebnisse haben.


    LG

    Diemo

  • ... ich muß morgen mal schauen, was für Silizium-Spiegel ich in meiner Optikkiste habe - die könnten evtl 99.9% sein :/

    Für den kleinen RF brauche ich aber nur einen für den Tubus, um den waagerecht auf der Y-Achse mitfahrenden Laser nach Unten zu reflektieren, wenn ich den "direkt" verfahre ... wenn ich den Galvo davorsetze, dann gehts auch ganz ohne (ist ja schon so designt) 8)


    Viktor

  • Aceton ist vollkommen falsch für die Linsen.

    Diese Aussage ist so pauschal abgegeben falsch.

    Es hängt immer von verschiedenen Faktoren ab.

    Prizipiell ist Aceton ein gutes Reinigungsmittel, wenn es A: sehr rein ist und wenn man B: weiss wie man damit umgeht.

    Technisches Aceton aus dem Baumarkt wird ganz sicher Schlieren hinterlassen.

    Reinstes Aceton oder besser "p.a." (zur Analyse) ist um ein vielfaches teuerer aber auch um ein vielfaches besser.

    Da es extrem flüchtig ist, muss das Reinigen zügig gehen. Mit Aceton getränkte Reinigungsmittel wie Q-Tips oder "Lens Cleaning Paper" darf man nur einmal über die Oberfläche ziehen. Danach ist das Aceton meistens schon verdunstet. Zieht man das Tuch oder den Q-Tip nochmal über die Oberfläche, dann geht man schon trocken drüber und die Gefahr des Verkratzens ist da.

    Bei Q-Tips muss man auch aufpassen, dass das Plastikstäbchen vom Aceton angelöst werden kann. Besser Holzstäbchen nehmen.

    Ich habe schon tausende Spiegel dichroitisch oder auch Metall (Silber, Alu) mit Aceton gereinigt.


    Gefährlich wird Aceton bei Mehrfach-Linsensystemen bzw. gekitteten Linsen (Achromaten) oder geklebten bzw gefassten Linsen.

    Hier kann der Kitt angelöst werden und die gesamte Linse versaut werden.

    Da darf man nur eine sehr geringe Menge Aceton einsetzen bzw. das Objekt nicht ersäufen.


    Aufgrund der schnellen Flüchtigkeit von Aceton und des Gestanks bin ich vor Jahren auf Methanol umgestiegen.

    Die Alternative wäre reines Ethanol. Das ist aber wegen der Alkoholsteuer sehr viel teuerer (ca. Faktor 3-4).

    Achtung: Methanol ist sehr giftig, auch bei Berührung! Gute Belüftung ist ein Muss und ein Hautkontakt unbedingt zu vermeiden.

    Es ist aber neben Ethanol mit Abstand das beste Reinigungsmittel für Spiegel oder Linsen.

    Isopropanol kommt da nicht annährend ran.

    Isopropanol ist meistens als Industriereiniger relativ unrein und hinterlässt Schlieren. Diese verleiten dann meistens zum mehrfachen Drüberwischen bzw. Kreisen oder Rubbeln, wodurch die Gefahr des Verkratzens um ein Vielfaches steigt.


    Aceton ist nicht verkehrt, wenn es rein genug ist.


    ok, Molybdänspiegel dürften Dir auch Aceton verzeihen, aber vergoldete Spiegel zerstörst Du damit direkt.

    Auf welcher Grundlage triffst Du diese Aussage?


    Bei Metallschichten muss man sagen, dass die Art des Lösungsmittels zunächst einmal keine Rolle spielt. Metall löst sich nicht in organischen Lösungsmitteln. Insofern wäre es also erstmal egal.

    Aber:

    Weiche Metallschichten (Soft coating) wie Gold, Silber oder Kupfer sind eben extrem weich und anfällig gegen mechanische Beanspruchung. Dazu kommt die Haftung des Metalls auf dem Substrat. Diese kann unter Umständen extrem schwach sein.

    Ich habe es schon mal geschafft, einen Silberspiegel mit einmal Drüberwischen praktisch in ein Fensterglas zu verwandeln.

    Der Spiegel war dann im Putztuch.;(

    Aluspiegel habe ich auch schon teilweise "entspiegelt".

    Das waren dann meistens Testmuster deren Beschichtung qualitativ minderwertig waren, was die Haftfähigkeit der Schicht betrifft.

    Die Gefahr des Ablösens bzw. Verkratzens betrifft also vor allem die "Reinmetall"-Beschichtungen.

    Solche Schichten sollten besser überhaupt nicht gereinigt werden. Allerhöchstens vom Staub abgepustet. Das Risiko der Zerstörung ist extrem hoch.


    Handelt es sich aber um sogenannte "protected" Beschichtungen, also protected Gold oder protected Aluminium, dann ist über der Metallschicht eine zusätzliche mineralische Beschichtung, welche sowohl gegen Oxidation (im Falle Silber, Kupfer oder Alu) als auch gegen Verkratzen (speziell Gold) schützt.

    Diese Schichten kann man so reinigen, wie jede andere Optik auch.

    Leider haben diese Schichten einen schlechteren Reflexionsgrad. So reflektiert ein "protected Gold" Spiegel bei 10µm Wellenlänge gerade mal 95-96%, soviel wie auch protected Silver oder protected Aluminium. Nur reines Gold schafft >99%.


    Aber bei allen Schichten spielt die Haftfähigkeit der Schicht die größste Rolle. Es kann immer passieren, dass sich eine Schicht komplett ablöst. Daran ist dann aber nur sehr selten das Reinigungsmittel schuld, sondern die mechanische Beanspruchung. Oft ist eine Schicht schon fast abgelöst und haftet nur noch ganz schwach. Beim geringsten Versuch des Putzens platzt sie dann ab.


    Gruß


    Joachim

  • ... hmmm ... hab' 2 verschiedene Typen da - der rechte ist "dunkel-Gold" beschichtet und hat eine Angabe von 99.7% ... der linke ist "hell-Gold" beschichtet und keine % Angabe :/


    CO2-Spiegel.jpg


    Viktor

  • Erfahrung mit durch Aceton zerstörten Spiegeln.

    Und wie genau wurden die Spiegel durch Aceton zerstört? Hat sich die Schicht im Aceton aufgelöst, sind sie "angelaufen" oder sind nicht zu beseitigende Rückstände aufgetreten. Sorry dass ich nochmal nachhake aber es wäre schon interessant, zu erfahren, wie sich die Zerstörung eines Spiegels mit Aceton darstellt. Da es mir noch nie gelungen ist, eine Spiegelschicht alleine durch Lösungsmittel zu zerstören, bin ich doch etwas überrascht.

  • ... ich habe einen alten NdYAG-Laser aufgemacht und sehen müssen, daß bei einem der Umlenkspeigel sich die dielektrische Beschichtung in "Flocken" ablöste, ohne daß ich da irgendwas dran gmacht hatte?!? - scheint sich über die Zeit einfach abgepellt zu haben :/


    Viktor

  • daß bei einem der Umlenkspeigel sich die dielektrische Beschichtung in "Flocken" ablöste, ohne daß ich da irgendwas dran gmacht hatte?!?

    Das kenn ich. Bei den dielektrischen Schichten sind es oft unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten der Schichten und des Substrats, welche mit der Zeit unter wechselnder thermischer Belastung die Schicht abplatzen lassen.

    Hier zum Beispiel ein Filter, der als Einschwenkfilter für einen Foto-Vergrößerer gedient hat (Magenta-Filter). An der Stelle, an der das gebündelte Licht jahrelang aufgetroffen ist, hat sich die Schicht komplett abgelöst.

    Zum Glück war der relativ versetzt eingebaut und der Nutzbereich klein. Durch Umdrehen im Befestigungsblech konnte ich die "gute" Seite benutzen, ohne nach einem neuen Filter suchen zu müssen.


    Es zeigt sich eben immer erst nach längerer Zeit, wie gut Beschichtungen wirklich sind.

    IMG_1857_web.JPG

  • Wenn ich den Thread so lese, sollte ich mal meine Spiegel und die Linse putzen gehen..


    Ich nehm dazu meistens ein spezielles Reinigungstuch aus der Leiterplattenproduktion, und ggf. etwas Glasreiniger. Funktioniert nach 10mal putzen immer noch perfekt.

  • Bitte von Anfang an :)

    was hat das Chaos auf der Linse / Spiegel verursacht und was ist das auf der Linse?

    Grüße Armin

    K40, 80W Chinalaser TLC-410, ORTUR Laser Master 2, 15W,

    bitte gebt doch an welchen Laser Ihr habt, in der Signatur z. B.

  • Was das ist... na die Beschichtung :)


    Das war mal ein Film auf dem Spiegel.


    Ich mach den Reiniger drauf und das beginnt zu blühen. Muss ein Fertigungfehler sein.



    *Berichtigt*

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

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