Stempelplatten belichten mit Diodenlaser?

  • Ich habe gesehen, dass es nicht nur Stempelplatten gibt, die man abbrennen kann, es gibt auch Stempelplatten, die man mit UV-Licht belichten kann (photo-positiv, also das, was bleiben soll, wird belichtet). Reizvoll daran finde ich, dass man durch die viel geringere Leistung die Diode nicht so stark abnutzt und das Ganze (hoffentlich) auch viel, viel schneller ginge.


    Nun frage ich mich allerdings: kann man diese Belichtung überhaupt mit meinem Neje Master 2s max bewerkstelligen? Zumindest blaues Licht hat der Laser, ich weiß allerdings nicht, wie breit das Lichtspektrum dieser Laser typischerweise so ist. Liefert der UV-Licht für diese Platten? Eine Belichtung mit Tageslicht würde zwischen einer und anderthalb Stunden dauern, falls das hilft.


    Der Hersteller der Stempelplatten hält sich da leider komplett raus und kann dazu keine Angaben machen.


    (Interessant wäre das Thema vielleicht auch, wenn man Platinen belichten will. Sucht man hier nach "Platine", kriegt man aber das halbe Forum als Ergebnis.)

  • ich hab für die Photopolymere einen Gesichtsbräuner verwendet, das geht super

    Grüße Armin

    K40, 80W Chinalaser TLC-410, ORTUR Laser Master 2, 15W,

    bitte gebt doch an welchen Laser Ihr habt, in der Signatur z. B.

  • ich hab für die Photopolymere einen Gesichtsbräuner verwendet, das geht super

    hehe auch nicht schlecht. Sowas gibt's bei ebay Kleinanzeigen ja zu Hauf :D

    Reicht es dann, einfach das Master mit einem Laserdrucker auf eine Overheadfolie auszudrucken?

    Einmal editiert, zuletzt von DatLicht () aus folgendem Grund: Doppeldeutigkeit präzisiert

  • ... mit den 450nm-Laserdioden wird das nix -- dafür dann 405nm und Leistungsbereich um 100mW (die Dioden gibts bis 300mW recht günstig) ...

    Verstehe. Direkt schade ;) aber das war die Info, die ich gesucht habe. Auch ein "sorry, geht so nicht" ist ja eine brauchbare Auskunft.

    Mal etwas anders herum gesponnen und die Idee mit dem Gesichtsbräuner aufgegriffen:

    Photopositivleiterplatten sind mit einer schwarzen Schutzfolie beschichtet, die man vor dem Belichten abzieht. Könnte man die nicht mit dem Laser photopositiv wegbrennen und dann einfach zum Belichten vor den Gesichtsbräuner halten oder mache ich hier einen Denkfehler?

  • ... "wegbrennen" kannst du die mit den stärkeren blauen 450nm Laserdioden (dafür dann vorher komplett belichten/entwickeln, weil der Photolack dann etwas dunkler wird) ... "photobelichten" dann wiederum mit einer 405nm "UV"-Laserdiode bei geringer Leistung (damits eben nicht "wegbrennt") ...


    Viktor

  • Reicht es dann, einfach das Master mit einem Laserdrucker auf eine Overheadfolie auszudrucken?

    Nebeninfo:

    Der Toner sieht zwar schön schwarz aus, ist aber nicht ausreichend UV-dicht.
    (Alte) Epson Tintenstrahler besitzen UV-dichte Tinte, aber nur die Original-Epson-Tinte! Das Layout 2 mal gespiegelt auf Tintenstrahler-Folie drucken, und dann mit Oberkörperbräuner belichten klappt super. Mache ich heute noch so für gelegentliche Platinen. Früher hatte ich einen Vakuumbelichter dafür...

  • ... gaaanz früher habe ich meine Platinen mit einem Tuschestift gezeichnet, dann (als es noch grün-empfindlichen Fotolack und Film gab) mit einem selbstgemachten "Light-pen" mit vorne spitz gedrehten, dann schwarz lackierten und an der Spitze auf den gewünschten Durchmesser aufgeschliffenen grünen LED's in einem HP-Plotterstift-Gehäuse -- das würde heute genauso mit UV-LED's gehen (gibts mit 405nm oder 395nm).


    Heute könnte ich direkt mit 405nm-Laserdioden belichten, mache das aber eher mit Wegbrennen von schwarzem Lack mit blauen Laserdioden oder stärkeren IR-Lsaerdioden oder Faserlaser ... oder auch mal ohne Lack mit Faserlaser direkt auf/durchs Kupfer 8)


    Viktor

  • Photopositivleiterplatten sind mit einer schwarzen Schutzfolie beschichtet, die man vor dem Belichten abzieht. Könnte man die nicht mit dem Laser photopositiv wegbrennen und dann einfach zum Belichten vor den Gesichtsbräuner halten oder mache ich hier einen Denkfehler?

    Prinzipiell ja, wie auch Viktor bereits geschrieben hat.

    Aber es geht hier ja um Stempelplatten (früher auch "Nyloprint").

    Da gibt es eben das Problem, dass wenn man die mit einem schwarzen Lack einsprüht und diesen oder irgendeine Folie dann weglasert, die belichteten Stellen ja stehen bleiben, also den Stempel bilden.

    Durch das Weglasern von Folie oder Farbe wird an diesen Stellen aber das Photopolymer beschädigt. Also teilweise angelasert oder es brennen sich Teile der Farbe oder Folie ein. Die glatte Oberfläche wird darunter leiden. Das kann man natürlich auf der Abdruckseite eines Stempels gar nicht gebrauchen.

    Daher würde ich das mal vergessen.


    Bei Photopolymer würde ich beim Belichten einer "Filmvorlage" und Gesichtsbräuner bleiben.

    Man kann übrigens, wenn man beim Laserdrucker das gleiche Blatt 2-3mal über den Einzelblatteinzug durch den Drucker schickt, sehr deckende Schwärzen erhalten.

    Geht zumindest bei meinem antiken Laserjet 4000 perfekt. Da kann ich auch Folien mehrfach durchschicken. Der Passer stimmt beim HP Laserjet gut, so dass es zu keinen Verschiebungen der Drucke kommt. Man muss nur die seitlichen Papiereinzugsführungen ganz penibel genau einstellen.


    Aber keine Gewährleistung für Beschädigungen am Drucker,

  • Nebeninfo:

    Der Toner sieht zwar schön schwarz aus, ist aber nicht ausreichend UV-dicht.
    (Alte) Epson Tintenstrahler besitzen UV-dichte Tinte

    ah okay. Echt schade, allerdings möchte ich mir für vielleicht drei Platinen im Jahr jetzt nicht noch mehr Gerätschaften hinstellen, habe hier schon einen Farblaser, einen Schwarzweißlaser mit Scanner und meinen Neme Lasercutter im Arbeitszimmer rumstehen. Langsam wird mir auch der Platz im Arbeitszimmer echt eng.

    Andere Idee, so als Frickel-Lösung:

    eine normale Platine mit schwarzem Isoband bekleben, das Isoband mit dem Laser abbrennen, mit schwarzem Edding alles wieder schwarz pinseln, Isoband wieder abpulen und rein ins Eisen-III-Chlorid-Bad mit der Platine. Müsste so doch eigentlich auch funktionieren, oder?

  • ... falls noch jemand einen Okimate20 (Wachs-4-Farbdrucker für den C64) oder einen anderen Thermotransfer oder Thermosublimationsdrucker sein Eigen nennt - der aufgedrukte (bzw. per Thermotransfer/Thermosublimation aufgetragene) Wachs ist ätzfest, egal welche Farbe ... hab' damit seinerzeit die ersten "3D-Drucke" gemacht (etwa 20x drübergedruckt) 8)


    Viktor

  • Prinzipiell ja, wie auch Viktor bereits geschrieben hat.

    Aber es geht hier ja um Stempelplatten (früher auch "Nyloprint").

    [...]

    Daher würde ich das mal vergessen.

    So gesehen hast du völlig recht. Mit unebenen Stempeln kann man nichts anfangen. Die Idee mit dem mehrfach-Bedrucken klingt nicht schlecht, das probiere ich einfach mal.


    Im blödesten Fall habe ich eine Seite Müll produziert oder muss einen weiteren Papierstau aus dem Drucker friemeln - das Risiko ist eher gering und absolut einen Versuch wert :) Vielen Dank für die Idee.


    Ich mutmaße mal, dass man Photopositiv-Stempelplatten und Photopositiv-Leiterplatten nach dem gleichen Prinzip belichten kann, von daher hatte ich einfach mal beide Themen angesprochen. Hoffe, das ist jetzt nicht zu verwirrend.

  • Man kann übrigens, wenn man beim Laserdrucker das gleiche Blatt 2-3mal über den Einzelblatteinzug durch den Drucker schickt, sehr deckende Schwärzen erhalten.

    Geht zumindest bei meinem antiken Laserjet 4000 perfekt. Da kann ich auch Folien mehrfach durchschicken. Der Passer stimmt beim HP Laserjet gut, so dass es zu keinen Verschiebungen der Drucke kommt. Man muss nur die seitlichen Papiereinzugsführungen ganz penibel genau einstellen.

    Alternativ gibt es auch so ein Sprühzeug zum Verdichten von Laserausdrucken.


    Schaust du hier: Verdichterspray für Laser-Belichtungsfolie - Siebdruck - Siebdruckversand - Der Online-Shop für Siebdruckzubehör, Farben und Maschinen (siebdruck-versand.de)


    Habe ich früher zur Anfertigung von Klischees für Tampondrucker genutzt.

  • Ja stimmt. Wurde ja oft zum Platinenätzen benutzt, wenn der Laserausdruck direkt per Bügeleisen auf das Kupfer auflaminiert werden sollte.

    Habe ich vor langer Zeit auch mal benutzt. Das geht auch. Nur ist es in der Anwendung nicht immer einfach.

    Im Prinzip handelt es sich nur um ein Lösungsmittel, welches die Tonerkörner auflöst und diese dann quasi zu einem dünnen Film zerfließen.

    Schwierig ist die richtige Dosierung. Sprüht man zuviel, zerfließt alles oder es gibt Flecken. Sprüht man zuwenig, ist der Effekt zu schwach. Da muss man schon einiges üben, bis es passt.


    Bei den Händlern und in den Videotutorials klappt das natürlich immer hervorragend.:)


    Gruß


    Joachim