Nd:YAG Laser Selbstbau

  • Hi Leute,


    ich habe letztens auf Ebay eine vollständige Pumpkammer + NdYag Stab (6.3*ca.180) + zwei Blitzlampen (9*260mm) + passendes Spiegelset + Spiegelhalter für ingesamt etwa 330€ ersteigert. Ein Schnapper in meinen Augen. Hat mich stark gewundert, dass ich da nicht mit Michael in den Bieterkampf gestiegen bin :funny-:

    Da das Netzteil nicht dabei ist, muss ich mir jetzt überlegen, wie ich die Kröte wiederbelebe/in Betrieb nehme :) In der Beschreibung stand, dass alles funktionstüchtig ist, aber davon werde ich mich selber überzeugen müssen.

    Der Verkäufer hat auf Anfrage geschrieben, dass die Pumpquelle aus einem 1982 gekauften Schweißlaser von JK-Lasers stammt und bis 100W (150W mit starker Kühlung) kann. Die haben damals damit Edelstahl mit einer Schweißtiefe von 0.8..1mm geschweißt und irgendwann eine stärkere Pumpkammer eingesetzt. An mehr kann er sich nicht mehr erinnern. Die Blitzlampen seien so gut wie neu. Anbei ein paar Bilder.


    Was ich damit vorhab, weiß ich noch nicht :D Vllt. bau ich einen Galvo / XY - Gravier / Dünnblechschneider.. Oder ich steck auch mal nen KTP-Kristall in den Strahl und mach den grün :/ Aber dafür muss ich erstmal Wasserkühlung und vorallem die Blitzlampensteuerung sicherstellen.. Und davor noch ne richtige Yag-Schutzbrille koofen. Wird sicher wieder viel Arbeit und Geld. Dokumentier ich alles natürlich hier ;)


    Hat jemand eine Ahnung, was die Typenbezeichnung sein könnte? Eigentlich kann ich ja die Daten von Blitzlampen ähnlicher Abmaße einfach googlen.


    LG

    Niklas

  • ... der Michael hat sich da erstmal rausgehalten, weil er erst mal meine 1 1/2 150Watt-NdYAG-Laser mit Zubehör "verdauen" muß - da hat er noch zu tun 8o

    Eine Pumpkammer habe ich noch behalten, weil ich damit evtl. auch mal etwas rumbasteln wollte ... hab' mir auch zwei kleine Rubin-Stäbe geholt und einiges an Laserdioden für 808nm für NdYAG und 405nm oder 450nm für Rubin da ... und einiges an 405nm-LED's mit 9W und 100W :/


    Viktor

  • Schau mal bitte nach dem User 0xff ( der wars glaube ich ( oder war es Netzpfuscher ? )), die haben einen Blitzlampengepumpten ND:YAG im Makerspace und das Netzteil haben die selbst gebaut.


    Der Vorteil beim Blitzlampengepumpten ist halt, du musst nicht zünden und dann umschalten auf niedrige Spannung und dann über Strom die CW regeln.


    Es wird halt "nur" geblitzt. Ob es wirklich Blitzlampen sind, erkennst du an den Elektroden im Leuchtstab. Beide Halbrund oder Flach, dann wird geblitzt. Ist eine Spitz wird damit CW erzeugt.


    Die reinen Blitzer haben übrigens mächtig Dampf unter der Haube



    :)

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Ah, das ist interessant. Da stehen auf jeden Fall einige wertvolle Tipps drin! Die haben ein altes Netzteil von nem Kupferdampflaser (26W grün =O) ausgebaut und umgebaut. Sowas hab ich leider nicht.. Da ist jetzt wieder, wie beim Rubinlaser (der dadurch erstmal nach hinten geschoben wird), die Frage, wie ich am besten an die 400-600VDC komme und immer noch die Kondensatoren schnell auflade. Komplett Eigenbau mit Villard-Greinacher geht, aber da lade ich gut und gerne ne Minute oder so.. Vielleicht sowas: Netzteil (400VDC 7.5A). Aber 300€..

    Mal schaun, ich muss noch deutlich mehr recherchieren.


    LG

    Niklas

  • Da führen viele Wege nach Rom.


    Sam´s Laser FAQ, da sind auch Schaltpläne für Blitzlampennetzteile in DOS-Grafik. Nur einfach Blitzen ist ja doof, sondern soll ja auch Impulsgesteuert sein :)


    Schnüffel auch mal ins MosfetKiller-Forum rein, Viktor und meiner einer schwirren da ja auch rum, wobei ich da mehr lese und staune. Was die da mit HV machen ist ja fast schon abartig und einige haben auch YAG´s 8)

    Gruß

    Michael


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    Johann Wolfgang von Goethe

  • Moin,

    die Pumpkammer ist angekommen. Alles wie erwartet, Kristall in super Zustand. Nur jetzt kommt der große Wermutstropfen: Eine Lampe ist beim Transport zerstört worden. Und jetzt versucht mal so eine Blitzlampe zu kriegen.

    Da steht auf der Lampe D09 W-69 drauf. Sagt mir nichts, google kennt auch nix. Und jetzt beginnt das große Gesuche.

    Versucht mal ne Xenon-Blitzlampe (geschweige denn Krypton) 9mm, 136mm Entladungslänge (130-140) zu finden, die nicht direkt von AliExpress kommt :recht: Es kann doch nicht sein, dass sich mal wieder nur die Chinesen zu schade sind, um sowas an Privatpersonen zu verkaufen. So ein Driss. Und dieses Dokument, wo 1:1 die Daten meiner Lampen drin sind (habs nochmal nachgemessen) führt natürlich auch ins Nichts. Der Verkäufer leidet wie beschrieben auch an intensiver Amnesie.


    Ich weiß, dass ihr da auch nicht viel machen könnt, außer ihr könnt hellsehen, ich wollte nur meinen Frust über die Situation ein wenig zum Ausdruck bringen :trost:


    LG Niklas

  • Immer wieder bei Ebay rein schauen.


    Da tauchen immer wieder mal so Leuchtmittel auf :)


    Ausserdem, man mag ja die Chinesen oft genug verfluchen, aber die produzieren son Zeugs wenigstens noch :S

    Gruß

    Michael


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    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hi masterlu,


    nein, diese Lampe ist keine Blitzlampe sondern eine "Dauerstrich"-Bogenlampe; Ich benötige Blitzlampen. Hab jetzt ein Paar bei AliExpress bestellt. So kann ich sicher sein, dass beide Lampe gleich sind und kann damit den Zündpuls in die Mitte der Lampen geben. (siehe hier ).


    LG

    Niklas

  • NiklasH

    Hat den Titel des Themas von „100W Nd:Yag Pumpkammer“ zu „Nd:YAG Laser Selbstbau“ geändert.
  • So, auch hier mal ein Update zu dem Status des Yag-Lasers:


    Ich habe eine Kondensatorbank mit insgesamt 450uF (max 1200V, also ca. 330J), von der ich momentan nur mit einem Drittel der Kapazität teste. Die Kondensatoren werden mit einem gleichgerichteten Mikrowellentrafo + Stelltrafo geladen.


    Die Blitzlampen sind in Reihe geschaltet, bei 1200V geht das. Die Zündschaltung besteht aus ein paar Impulskondensatoren (3kV), die auf Knopfdruck ihre Ladung in eine normale Auto-Zündspule jagen, die dann daraus ca. 30kV macht. Ein wenig überdimensioniert, aber passt schon. Die Hochspannung geht dann über einen Alufolienstreifen zur Lampe, koppelt kapazitiv durch das Glas und ionisiert das Gas, wodurch es so leitfähig wird, dass die sich die Speicherkondensatoren entladen können. Mit dem Aufbau kann ich ca. alle 2 Sekunden einen Schuss abgeben. Mach ich aber nicht allzu häufig, weil ich noch kein Kühlwasser hab.


    Zur Ausrichtung der Spiegel (hab ich noch nicht hingekriegt), benutze ich einen HeNe, der durch ein kleines Loch (Apertur) geht. Der HeNe und der Resonator sind so ausgerichtet, dass der HeNe durch die Spiegel und die Kammer sauber mittig durchgehen. Die Planspiegel reflektieren ein wenig vom HeNe zurück. Die Flecken, die dann auf dem Blech mit dem kleinen Loch erscheinen, lege ich per Spiegeljustage übereinander (in die Mitte der Apertur).


    Nun meine Frage, falls jemand da Erfahrung hat: Habt ihr Tipps zur Justage? Planspiegel + recht langer Resonator + Pulslaser + Infrarot sind ja wohl die schlimmste Kombi dafür. Sind 110 J Pumpenergie bei einem 6.3*180mm Stab überhaupt genug? Vielleicht sind die Spiegel ja schon okay, aber ich erreiche die Laserschwelle gar nicht..


    Liebe Grüße,


    Niklas