Einpressmuttern

  • Guten Morgen,


    ich versuche mein Glück mal unter "Small Talk", weil es nur indirekt etwas mit Lasern zu tun hat. Also eigentlich gar nicht... ABer vielleicht habe ich Glück und jemand hier hat Erfahrung mit sowas.


    Ich bearbeite einseitig polierte Messingplatten (CuZn37). Auf der CNC-Maschine bohre ich in ziemlich viele Platten Löcher 1,6 mm, in die ich dann als letztes ein Feingewinde M2 schneide.

    Auf manche Platten 60 - 70 Stück. Kommt es hier zu einem Bruch des Bohrers, dann bleibt mir meistens ein Stück vom Bohrer in der Platte stecken, die kann ich dann wegschmeissen. Rausbohren geht nicht (Bohrer ist härter als Messing) und mit einem Dorn rausschlagen funktioniert auch nur in den seltensten Fällen. Ab und an bricht mir auch ein Gewindeschneider in der Platte ab, gleicher Effekt.


    Nun meine Frage: Es gibt Einpressmuttern M2 oder M2,5 aus Messing. Meine Idee nun, die Löcher größer Bohren (kaum noch Gefahr eines Bruchs beim Bohren) und dann Einpressmuttern einsetzen.

    Benötigte Stückzahl sind so 100 - 200 Stück im Monat. Allerdings kann ich mir keine hydraulische Presse anschaffen (kein Platz), deshalb suche ich nach einer Möglichkeit sowas mit einem "Handgerät" machen zu können. Leider finde ich nichts was für meinen Einsatzzweck geeignet ist.


    Hat zufällig jemand eine Idee wie man sowas praktikabel umsetzen kann?

  • Versuch mal einen Hartmetall Bohrer, die halten mehr aus als HSS

    Grüße Armin

    K40, 80W Chinalaser TLC-410, ORTUR Laser Master 2, 15W,

    bitte gebt doch an welchen Laser Ihr habt, in der Signatur z. B.

  • es gibt Kurz Bohrer mit einem etwas dickeren Schaft, ähnlich Fräßer, nur als Bohrer mit nur 3 - 4 mm Bohrtiefe,

    Eventuell einen normalen Bohrer selber kürzen und schleifen

    Grüße Armin

    K40, 80W Chinalaser TLC-410, ORTUR Laser Master 2, 15W,

    bitte gebt doch an welchen Laser Ihr habt, in der Signatur z. B.

  • Wenn der Bohrer regelmäßig bricht, stimmt eher was bei deinem Bohr Prozess nicht.

    Einpressmuttern würde ich eher vermeiden, da ein weiterer, eher manueller Arbeitsschritt. Das bei 100-200St........


    Edit

    Einpressmuttern M2 messing gibt es!

    Gruß Simon

  • stimmt Simon,

    aber bei 1,6 mm normalen Bohrern kann das schon mal passieren, gefräßte Bohrer sind eh besser als gerollte, ein minnispan an der Spitze und zing isser weg lol

    Deshalb sind für solche Arbeiten immer die Kurzen Bohrer am besten Hartmetall zu bevorzugen.

    Bei Messing kann auch schon mal ein Lunker ect. die Bohrer killen.

    Grüße Armin

    K40, 80W Chinalaser TLC-410, ORTUR Laser Master 2, 15W,

    bitte gebt doch an welchen Laser Ihr habt, in der Signatur z. B.

  • Klar! Aber das meine ich.

    Musste auch schon ne lochreihe bohren.... 100e Löcher mit 0,8mm. Zwar nur in Kunststoff, aber trotzdem.

    Da brauchts halt richtige Werkzeuge.

    Habs am Anfang mit nem 7mm langen fräser probiert ..... 20 Löcher, dann zinnnng:funny-:


    Edit

    und mit 500U/min mit ner "eiernden" Spannzange, geht das auch nich 8o

  • Ich würde auch zu einem kurz gespannten HM Bohrer mit möglicht kurzer Schneidlänge raten.

    Bei Einpressmuttern hast du mindestens 2 Fehlerquellen mehr...

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • Vielen Dank für die Rückmeldungen.

    Meine Bohrer sind Vollhartmetall mit 3 mm Schaft und kosten 12 € das Stück. Am Fräsprozess liegt es auch nicht, der ist optimiert.

    Das passiert halt manchmal...

    Was mich eben ärgert, ist das, wenn es passiert, ich schlimmstenfalls 300 Euro Material und 4-5 Stunden Arbeitszeit in die Tonne kloppen kann.

    Deshalb dachte ich, die Lösung mit den Einpressmuttern könnte das Risiko minimieren.

  • Dann von Hinten ein Loch bohren an der gleichen Stelle, mit einem spitz geschiffenen Bohrer / Nadel durchklopfen, es geht auch oft den Bohrer auch mit einer oder sogar 2 Nadeln zurück klopfen /drehen (Zange) das er locker wird und dann rauspopeln

    Grüße Armin

    K40, 80W Chinalaser TLC-410, ORTUR Laser Master 2, 15W,

    bitte gebt doch an welchen Laser Ihr habt, in der Signatur z. B.

  • Ich versuche mir gerade vorzustellen wie denn so ein Werkstück bei dir aussieht, mit so vielen winzigen Gewindebohrungen drin. :/

    Laserscheiden fällt ja bei dem Durchmesser wohl eher flach.

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • waren das nicht die Klingelplatten?

    Laserschneiden Messing, geht das?

    Ich habe mal einen Prototyp gebaut, Edelstahl, 60 Löcher gelasert, Gewinde M3 war unmöglich da ein Gewinde zu schneiden, Kanten vom Schnitt härter, musste alle aufbohren.

    Ich denke das du beim Bohren eher langsamer im Vorschub schon ein besseres Ergebniß erziehlen kannst.

    Grüße Armin

    K40, 80W Chinalaser TLC-410, ORTUR Laser Master 2, 15W,

    bitte gebt doch an welchen Laser Ihr habt, in der Signatur z. B.

  • Ja, die Klingelplatten ;)
    Und ja, Laserschneiden geht, allerdings nicht jede Form und Größe. Meine Platten müssen vor der Verarbeitung poliert werden, nachher geht das nicht mehr. Und wenn ich kleine Löcher mit dem Laser mache, dann leidet die Oberfläche. Es ist ein Elend...

    Ich würde auch gerne Gravuren mit dem Faserlaser da drauf machen, funktioniert auch nicht. Durch den Laser wird das Material zu lange- zu hoch erhitzt. Dadurch ändert sich an den Stellen das Material und läuft nach einiger Zeit verstärkt an. Sieht Scheiße aus.


    Wie es aussieht muß ich mit der Gefahr leben dass ab und an mal ein Bohrer oder ein Gewindeschneider abbricht. Ich nehme eh schon für jede Platte neue Werkzeuge. Wollte halt Geld sparen.

  • Mit dem passenden Faserlaser sollten Gravuren kein Problem sein. MOPA mit 60w z.b. und möglichst kurze Brennweite.

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • ... erinnere mich gerade, daß ich irgendwo noch eine Schachtel mit M2-Messing-Einpreßbuchsen hatte -- die hatten außen ein gedrehtes/gefrästes Diamant-Rändel-Muster und dürften für Kunststoff oder "weiche" werkstoffe gedacht gewesen sein ... eine andere Art waren "glatte" Zyliínder mit einer dünnen flachen Scheibe als Basis, was vermutlich fürs Löten/hartlöten auf messing gedacht sein dürfte.


    Mit Messingbuchsen in Messing würde ich damit aber auch eher kleben oder löten :/

  • Gruß Thomas


    Erfahrung macht es möglich, das man alte Fehler wiedererkennt, wenn man sie erneut begeht....:daumen:


    GCC Spirit SLS-80Ti

  • Hartmetall in der Grösse ist natürlich sehr bruchempfindlich. Was fährst du denn für Drehzahlen und Vorschübe?


    Hast du vorher mit HSS probiert? Damit habe ich früher von Hand mit nem Dremel hunderte 0,8er Löcher in Platinen gebohrt. Die sind viel weniger bruchanfällig und die Standzeit sollte bei Messing kein Problem sein wenn du die reglemässig wechselst. Musst natürlich die passenden Schnittwerte nehmen...

  • Moin,

    wir haben in meiner Lehrzeit , "kastrierte" Bohrer für Messing verwendet. Die haben einen Schneidwinkel von 0 Grad.

    Das haben wir am Schleifbock selbst geschliffen. Bei so kleinen Bohrern müsste man das mal mit einem Dremel oder so probieren.

    Vielleicht gibt es ja auch schon von Werk aus Bohrer für Messing.

    Ob das hilft weiss ich nicht. Ich weiss nur das diese Bohrer sich beim durchbohren des Messings nicht schlagartig hineingezogen haben.

    vg Jan



    IMG_7636.jpg

    Nichts geht nie gar nicht...

  • Hallo Jan, das mit dem "schlagartigen hineinziehen" passiert bei Legierungen ab MS58, die durch den höheren Zinkanteil härter sind.

    Ich verarbeite MS63, das ist wesentlich weicher und man kann das auch relativ gefahrlos bohren. Meistens jedenfalls.