Polycaprolacton schneiden

  • Hallo zusammen,

    hat jemand von Euch zufällig schon mal Erfahrungen mit dem Schneiden von Polycaprolacton gemacht?
    Das ist ein bereits ab ca. 60°C schmelzender, biokompatibler Kunststoff (in meinem Fall Plattenmaterial in 3,2mm Stärke) aus dem ich größere Streifen auslasern will.

    Habe das bisher immer an der Bandsäge gemacht, aber danach ist viel Entgratarbeit von Nöten.

    Ich denke, dass manche Lieferanten von Fixationsmasken für die Strahlentherapie ihre Masken (gleiches Material) ebenfalls mit Lasern schneiden. Es ist aber sehr schwer an Informationen zu kommen. Einer Firma habe ich heute eine Platte zum Testen geschickt, warte aber noch auf Ergebnisse, deswegen wollte ich das hier mal reinstellen.

    Habe mir nun bei einem Kollegen hier aus dem Forum verschiedene Fokuslinsen bestellt, mit denen ich dann weiter versuchen werde - mit meiner 2" Linse hat es bisher nicht annähernd funktioniert, auch nicht, wenn ich aus dem Fokus heraus gehe. Das Material wird geschmolzen, darunter schließt sich dann aber der Spalt sehr schnell wieder und ich kriege die Teile nicht aus der Platte. Qualmt auch ziemlich, verschiedene Geschwindigkeiten und Leistungen habe ich auch schon durch, Druckluft im Schnittspalt natürlich ebenfalls eingeschaltet. :heul:

    Beste Grüße,

    Holger

    OMTech Max-1060R 100W CO² Laser mit Ruida-RDC6442G Steuerung / Wabenplatte / Gitterrost / Wasserkühler OMTech CW-5200 / Rauchabsaugung direkt über Hauseigenes Abluftsystem , ansonsten OMTech LSP-XF25 / 4-Räder Drehachse LRA-GL49 / 3-Backenfutter Drehachse LRA-KP58 / LightBurn 2.0.04 / 3D-Drucker INTAMSYS Funmat HT Enhanced

    Für Lasershows nutze ich 5 ILDA-kompatible RGB-Laser von 3000 mW bis 10000 mW mit Dynamics Pro als Steuersoftware und zwei Tourhazer zur Dunsterzeugung

  • Flatlinersholger 3. September 2025 um 12:24

    Hat den Titel des Themas von „Polycaprolacton“ zu „Polycaprolacton schneiden“ geändert.
  • No, leider nicht.

    Ich möchte das auch selber erledigen, da es eine regelmäßig wiederkehrende Routine - Arbeit ist.

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  • Versuch mal in mehreren schnellen Durchgängen zu schneiden...

    Nicht zu viel Power, speed hoch und wenn du die Frequenz noch einstellen kannst, so wenig wie nur möglich, um Energie aus dem Schnittspalt zu nehmen.


    also so -> anritzen, anritzen, anritzen... gugg ma... is durch :)

    Gruß

    Michael

    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Zum Laserschneiden finde ich die Information, das das Material mit 1.08 μm Faser Laser geschnitten wird.
    Wenn das Material bei 62°C weich wird hat man kaum eine Chance zu verhindern, dass der Schnitt wieder zuläuft. Du müsstest versuchen die Platte von unten zu kühlen.
    Beim Fräsen oder Drehen hat man ähnliche Probleme. Da helfen "Kaltluftdüsen". Die Kaltluftdüse wird mit Druckluft betrieben. Nach der Funktionsweise des Wirbelrohrprinzips rotieren innerhalb der Kaltluftdüse zwei gegenläufige Luftströme. Der Kaltluftaustritt erfolgt an der blauen Seite mit bis zu -48°C, der Heißluftaustritt am roten Bauteil mit bis zu 100°C. Der Luftverbrauch liegt bei 7 - 8 bar, bei ca. 270 l/min. Man braucht also einen starken Kompressor. Die Glasübergangstemperatur, also die Temperatur, unter der das Material glashart wird liegt bei -70°C.
    Damit könntest Du versuchen den Schnitt aktiv mit Blasluft zu kühlen.

    Hier noch eine Tabelle in der man den Zusammenhang zwischen Druckluft und Temperatur sehen kann.

    Gummi lege ich vor dem Zerspanen in den Tiefkühlschrank und fräse auf einer dicken, kalten Aluplatte. Das hilft den Gummi spröde zu machen, damit die Späne brechen.

    grüße ralfg

    2 Mal editiert, zuletzt von ralfg (4. September 2025 um 11:42)

  • Ja,

    so haben wir hier früher auch Gummi-Stopfen für Laborgefäße auf passenden Durchmesser gedreht, wenn mal was fehlte. Wir haben sie entweder vor der Bearbeitung in Trockeneis (CO²) gelegt oder sogar in Stickstoff.

    Beides hätte ich hier sogar zur Verfügung, aber das Handling ist dann schon ziemlich speziell, zumal ich keinen passenden flachen Behälter in der Größe habe, um den Stickstoff dort hineinzugießen, von den Sicherheitsbestimmungen beim Umgang mit flüssigem Stickstoff ganz zu schweigen.

    Das muss irgendwie auch einfacher gehen. Ich warte dann mal auf die Ergebnisse der Medizinproduktfirma, die das für mich ausprobieren will.

    Sie sagen, ihre Fixationsmasken aus gleichem Material würden auch mit dem Laser geschnitten:noidea:

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  • ... auch bei Metall hats ähnliche Problem wegen der Schmelze, welche normal den Schnittspalt sofort wieder auffüllen würde.

    Hier ist die Lösung = "Schneidgas" -- da wird der Optik-Kopf mit einer konischen Düse mit kleiner Öffnung bestückt, durch welchen dann mit bis zu 20bar Druck je nach Anwendung Luft, Stickstoff, Sauerstoff oder Schutzgas geblasen wird.

    Luft rein zum "Freiblasen" bzw wegblasen der Schmelze, die anderen Gase wegen Prozeß (nitrieren oder oxidieren) oder als Schutzgas.

    Mit feiner Düse und Preßluft sollte das dann bei dir auch gehen :/

  • 20bar Druck je nach Anwendung Luft, Stickstoff, Sauerstoff oder Schutzgas geblasen wird.

    Das ist alles nichts für die Bearbeitung von Kunststoffen. Oft verfärben sich die Materialien weil die Pigmente oder die Kunststoffe mit Gasen reagieren. Wenn Acrylglas flammpoliert wird, verwendet man statt Sauerstoff / Azethylen nur Luft/Azethylen als Gemisch. Sonst wird das Acryl braun. Besonders bei weißem Acryl sieht man das. Ich habe auch schon schwarzes PMMA mit CO2 geschnitten, das hat goldene Kanten bekommen.

    Es gibt diese Wirbelrohrkühler in der E-Bucht aus China für 30€, aus Frankreich die gleichen Teile für 41 €.

    Zum Ausprobieren sollte das reichen. Wer Geld verdienen will muss auch was investieren.

    grüße ralfg

  • ... bei den Wirbelrohr-Kühlern mußt du auch mit einigem Druck durch, damit das effizient runterkühlt ... der meiste Druck wird aber hinten, aus dem "heißen" ringförmigen Auslaß gepustet - vorne, aus der dünnen Düse nur ein kleiner Teil :rolleyes: