Hallo zusammen,
ich "muss" jetzt doch was dazu sagen, nachdem ich bei einigen Kommentaren bzw. Sichtweisen doch schmunzeln - gar herzhaft lachen musste
Zunächst gilt es festzustellen, das ich die jeweiligen Sichtweisen toleriere - jeder kann machen was und wie er will.
Ich persönlich würde mir aber bewertende Kommentare „…es gibt immer welche…“ mit teilweise haarsträubenden Begründungen verkneifen, zu den jeweiligen Gründen komme ich später.
Diemo gewandt sei erwähnt, das es keine Grundlage für Rechtfertigungen zu seiner Preisgestaltung gibt!
Er ist Unternehmer, hat Handlings-Kosten, Gewährleistung etc. und muss seine Preise entsprechend gestalten - Punkt!
Wer also seine Produkte kaufen will, der soll das tun - wer nicht, der eben nicht.
Meine Betrachtung des Preises war aus meiner Sicht eines Hobbyisten - es steht mir also frei, einen Preis zu vergleichen und entsprechend zu würdigen.
Grundsätzlich gilt es erstmal zu unterscheiden, aus welcher Sicht ich einen Preis betrachte und wie ich potentielle Folgekosten abschätze.
Sehe ich mich als Hobbybastler und nutze den Laser eben ohne wirtschaftlichen Hintergrund, dann achte ich sehr wohl auf den Preis.
Im Falle des Z Tisches wäge ich also schon ab, was am Produkt aus China kaputt gehen könnte und welcher finanzielle Aufwand aus einer Reparatur entstehen könnte. Beim Z - Tisch kann schlimmsten Fall der Stepper, oder der Zahnriemen kaputt gehen.
Der Stepper kostet also EUR 20, der Riemen noch einen 10er - insgesamt also EUR 30. Die Wahrscheinlichkeit, das beides flöten geht sehe ich bei den genannten Bauteilen bei 1%. Ergibt sich also ein Risikowert von EUR 0,30. Für was brauche ich als Bastler also Service und warum dafür EUR 80 mehr zahlen?
Sollte was anderes an dem Tisch kaputt gehen, dann aufgrund unsachgemässer Handhabung - das deckt aber auch nicht die Gewährleistung eines lokalen Händlers ab.
Die Serviceargumentation im Falle des Tisches also substanzlos.
Zu den Lieferzeiten aus dem Ausland. Gehe ich als Hobbyschrauber bei einem K40 solch ein aufwändiges Projekt wie einen Z Table an, dann beschäftige ich mich bereits schon vorher eine gewisse Zeit mit dem Thema. Ob ich nun den Laser schon eine Zeit nutze und jetzt nochmal ein paar Tage warten muss, bis das Teil geliefert wird, macht das Kraut wahrlich nicht fett. Das „Zeitargument“ ist somit aus o.g. Sicht aus meiner Sicht auch nur „blabla“ - wobei auch festzustellen wäre, das es grösstenteils nur ein nachgeplappertes „blabla“ ist.
Ich bestelle oft aus China, hatte noch nie Probleme mit der Lieferzeit - zahlte ich halt EUR 1-3 mehr Versandkosten, dann war das Zeugs noch vor der angegebenen Lieferzeit von 7-12 Tagen bei mir.
Zeitargument ebenfalls substanzlos.
Jetzt komme ich aber zu den m.E. nach „lustigen“ Argumenten. Hier überschneiden sich die Beweggründe.
Der eine argumentiert aus Sicht eines Bastlers, der andere aus Sicht eines „Gewerbetreibenden“.
Hier habe ich folgende Argumente erkannt:
„… es gibt immer welche, die am Preis nörgeln…“,
„…man muss den Service in der Preisdifferenz erkennen“ (abgehandelt- siehe oben),
„…Zeit ist Geld…“,
„…die hier produktiv arbeiten und damit Geld verdienen, geben gerne 88 EUR mehr aus…“
„… 88 EUR für was - zweimaliges Essen mit der Frau bei McDo, anstatt zur Post und wochenlanges Warten…“
Zunächst zum letzten Punkt.
Dann gehst du also für EUR 176 ( 2 x 88) zwei Mal mit deiner Frau essen. EUR 88 für die Mehrkosten und EUR 88 für das Essen.
ICH gehe für EUR 176 dann eben 4 x mit meiner Süssen zum Essen, weil ich EUR 88 nicht für etwas ausgebe, dessen Gegenleistung (im Falle des Z Tables) ich gar nicht nutze.
„… es gibt immer welche, die am Preis nörgeln….“ => warum dann selbst bei ebay einen Chinalaser geschossen und nicht einen neuen,
oder gebrauchten der bekannten Marken gekauft?
Zum Schluss dann die Argumente, die mich haben laut auflachen lassen - nämlich die Sicht derjenigen, die mit dem Laser Geld verdienen - müssen/wollen.
Ich verstehe also richtig, das sich jemand einen krummen K40 Chinalaser auf ebay für 400 Bucks schiesst - also als Unternehmer von dieser Maschine abhängig ist, aber Nullkommanix Service dazu einkauft bzw. bekommt?
Weiterhin investiert er in seiner Rolle als Unternehmer Zeit und Material, um die krumme Kiste auf einen einigermassen vertretbaren Qualitätslevel zu heben?
Er produziert also Kosten, hat dazu keinen Service, keine Sicherheit, gibt aber auf der anderen Seite gerne mehr Geld für etwas aus, was er nicht in Anspruch nimmt?
Nun - „Zeit ist ja auch Geld“ - „produktiv arbeiten und damit Geld verdienen“.
Wenn „Zeit = Geld“ ist, dann ist der K40 ja wohl schon wirtschaftlich eine katastrophale Entscheidung!
Der 40 Watt K40, dessen Laserleistung schon ab Röhre an keine 40 Watt rankommt, durch den Strahlverlauf über schlechte Spiegel, Justierung, Linsen nochmal 10 Watt verliert, soll also Massen produzieren. Stückzahlen sind notwendig, damit man damit Geld verdienen KANN.
Nun bruzzelt also der Chinakracher mit 25 Watt Leistung ein Werkstück z.b. 3 mm Plexi-Sachen raus - oder graviert etwas,
dann dauert das eine Zeit X. In dieser Zeit X laufen auch die Betriebsstunden der Röhre, d.h. der Wartungsanteil und die Handlingskosten pro Stückgut steigen (Prozesskosten pro Zeiteinheit und Stückzahl). Zu dem Herausbruzzeln kommen noch Setupkosten, um im Trial & Error Verfahren den Laser für den Auftrag richtig einzustellen.
Ein stärker Laser wäre doch schneller und bei Stückzahlen unterm Strich günstiger, als ein K40….
„…produktiv arbeiten und Geld verdienen…“
Verstehe ich zusammenfassend also richtig, das man mit einem Laser Geld verdienen (!) - nicht mitbringen - will, Investitionssicherheit und Gewährleistung sehr wichtig sind, das Zeit Geld kostet und man gerne für diese wichtigen Dinge auch mal mehr Geld locker macht?
Und warum habt ihr dann bei ebay einen K40 geschossen und nicht bei Diemo, oder bei wem auch immer einen richtigen Laser gekauft?
Vielen Dank und guten Abend.
Gruß Thomas