Hallo Michael,
wie kommst Du denn darauf dass ich streiten will?
Uli, ich möchte nicht mit dir streiten, da hab ich keine Lust zu und das möchte ich nicht.
Es kann doch jeder so viele Klingelschildchen machen wie er will, dadurch habe ich keinerlei Nachteil.
Dass ich die Dinger mache hat seinen Grund darin, dass es einfach zum Gewerk gehört und ich die dazu notwendige Ausrüstung sowieso hier herum stehen habe. Es wäre ja dumm dass dann nicht auch anzubieten.
Ich habe es mit meinem Kommentar eigentlich nur gut gemeint. So, wie das hier im Gespräch war, denke ich nicht dass das funktioniert. Und zwar aus kalkulatorischen Gründen. Ich habe das spaßhalber mal durchgerechnet wieviel ein Kunststoffschildchen im Format 10 x 15 mm kosten müsste wenn man richtig rechnet (Anschaffungskosten Geräte Maschinen, Material, Verschleissteile, Personalkosten etc) und bin auf ca. 22 € das Stück gekommen (bei Bestellung von 1 Stück). Das ist illusorisch, das bezahlt niemand. Für Schaltschrankbeschriftungen etc mag das funktionieren, aber auch nur wenn der Azubi die Dinger nebenher macht und der Geselle die bei der Montage mit anbringt.
Die Idee mit der Fräse im Transporter klingt gut, wird aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der Praxis an mehreren Sachen scheitern.
Zum Beispiel werden in ganz vielen Klingelanlagen neueren Datums Materialien benötigt, die Du mit einer CNC-Maschine oder einem Laser nicht beschriften kannst. Klare Folien mit max 0,5 mm, mit vorzusweise schwarzer Beschriftung, geeignet für Hintergrundbeleuchtung, da kannst Du weder mit CNC noch mit Laser was reißen.
Wenn Du Glück hast, dann sind Schildchen aus Standardgravierkunststoff gefragt, die du tatsächlich im Auto machen könntest (vorausgesetzt Du hast die Ausrüstung dafür und Strom dabei). Mit noch mehr Glück sollst du alle Schilder nach den Namen neu machen, der vorher auch so auf der alten Klingel stand. Auf einigen steht irgenwas unleserliches, auf manchen gar nichts. Dann fängst du an die Leute der jeweiligen Wohnungen zu kontaktieren um herauszufinden was die auf ihrer Klingel stehen haben wollen (je nachdem in welcher Stadt, ist dann mindestens einer dabei, der im Namen kyrillische Sonderzeichen hat, die du erst mal nachbasteln musst). Mindestens eine Werbeagentur im Haus, die ihr 4-farbiges Firmenlogo drauf haben muss, und einen Rechtsanwalt der die Öffnungszeiten drauf haben will. Mindestens einer will eine ganz bestimmte Schriftart und verlangt vorab einen Korrekturabzug, damit er daran noch was ändern kann.
Habe ich alles schon gehabt!
Und wenn ich mir dann vorstelle ich sei selbständiger Elektromeister im Jahre 2023, dann würde ich mich fragen, ob ich mir das Geschiss antun würde, wenn ich in der gleichen Zeit mit viel weniger Aufwand auf einer anderen Baustelle das 20-fache verdienen könnte indem ich einfach "Elektriker-Zeug" mache.
Aber, wie bereits gesagt, ich bin da absolut tiefenentspannt und gönne jedem seine Arbeit. Jeder muss seine Erfahrungen selber machen, auch - oder ganz besonders- die schlechten.