Hallo zusammen,
um Metalle mit einem CO2-Laser zu markieren, benötigt man ein Hilfsmittel, das ist wahrscheinlich den meisten hier bekannt. Es gibt zwar die Möglichkeit, mit einer hochwertigen co2-Laserquelle manche Metalle, z. B. Edelstahl direkt zu beschriften, jedoch wird die Gravur mit einem Markiermittel dunkler, gleichmäßiger und es geht auch deutlich schneller. Diese Stoffe gibt es in verschiedenen Formen (z. B. als Paste, Spray oder auch Tape) und von verschiedenen Herstellern. Hier möchte ich kurz die gebräuchlichsten Mittel und ihre Anwendung beschreiben. Da ich anfangs mir diese Infos mühsam zusammenlesen und meine eigenen Erfahrungen mit den Sachen machen musste, soll das hier als Starthilfe für Neulinge in dem Bereich Metallmarkierungen verstanden werden.
Alle Mittel verfolgen das Ziel, mit Hilfe des Lasers eine dunkle (fast schwarze), dauerhafte Markierung zu erzeugen. Diese Markierung ist
beständig gegen die meisten Säuren und Laugen, gegen Öl und Benzin, gegen mechanische Beanspruchung und gegen UV-Belastung sowie Salzwasser. Richtig ausgeführt lässt sie sich nur durch Abschleifen entfernen.
LMM von Thermark
Das wohl bekannteste Mittel ist die LMM-Serie des US-amerikanischen Herstellers Thermark. Das LMM gibt es in verschiedenen
Ausführungen, z. B. das 6000er für Edelstähle oder auch das 6018 für schwarze Markierungen auf eloxiertem Aluminium. Eine gute Übersicht bietet die Seite der Pigmentum GmbH , dem deutschen Importeur dieser Stoffe. Markierungen mit LMM
werden sehr dunkelgrau bis fast schwarz und sind sehr haltbar.
Die Anwendung als Paste:
- Die Paste sollte vor Gebrauch mit Alkohol (ich nutze Spiritus) ca. im Verhältnis 1 Teil LMM : 2 Teile Alkohol verdünnt werden.
Sie lässt sich so wesentlich besser auftragen und ist deutlich ergiebiger. - Oberfläche reinigen (z. B. mit Aceton oder Verdünnung)
- Produkt dünn auftragen (am besten mit einer Airbrush-Pistole). Faustformel: gerade so dick, dass die Metalloberfläche nicht
mehr durchscheint - Trocknen lassen. Durchgetrocknete Teile können vorsichtig gestapelt werden. So kann man immer wiederkehrende Teile auf Vorrat
einsprühen. - Faustformel für Laserparameter: Power = 100%, Speed = Laserleistung, also z. B. bei einem 50 Watt Laser Power = 100%, Speed =
50%. Fokus direkt auf die Oberfläche des Werkstücks. Wenn die Gravur nicht hält, mit der Geschwindigkeit weiter runter. - Mit klarem Wasser abspülen, danach mit Spiritus reinigen, fertig.
Die Anwendung als Spray oder Tape:
- Die beiden Produkte sind gebrauchsfertig
- Oberfläche reinigen (z. B. mit Aceton oder Verdünnung)
- Produkt dünn aufsprühen bzw. Tape aufkleben
- Laserparameter wie oben beschrieben. Beim Tape wird erfahrungsgemäß etwas mehr Power benötigt (Edit: also für den Fall, dass auf 100% gelasert wird, mit der Geschwindigkeit runtergehen), da ja noch der Papierträger mit gelasert werden muss.
markSolid 114
Das Produkt markSolid 114 (Spraydose) bzw. LMM14 (Paste) ist im Ergebnis praktisch vergleichbar mit den oben aufgeführten Sorten, jedoch
gibt es einige wichtige Unterschiede:
- Produkt ist auf Wasserbasis, also auf keinen Fall versuchen, die Paste mit Alkohol zu strecken.
- Eingesprühte Werkstücke vorsichtig anfassen, nicht stapelbar!
- Werkstücke nach dem Einsprühen nicht über längere Zeit lagern, da das trockene Produkt verfliegen kann (lässt sich abwedeln).
- Gravur ist leicht heller, als beim LMM6000, etwas mehr ins anthrazit gehend
- Die Spraydose ist deutlich besser, als beim LMM, kein Verklumpen und bessere Düsen
Weitergehende Informationen findet ihr auf der Seite www.thermark.de . Über die Seite kann auch direkt Kontakt mit Hr. Stadlbauer aufgenommen werden, falls jemand Datenblätter und Preislisten braucht.
Andere Methoden:
Die hier vorgestellten Produkte sind erprobt und erzeugen reproduzierbare Ergebnisse von hoher Qualität. Aufgrund des relativ hohen Preises der Sachen kommen findige Leute auf die Idee, MoS-haltige Schmierstoffe als Ersatz zu nehmen. Ich habe damit keine Erfahrungen, deshalb kann ich dazu auch nichts sagen. Aus verschiedenen Quellen weiß ich aber, dass diese Mittel weder in Qualität der Gravur, oder in Haltbarkeit noch in Reproduzierbarkeit den amtlichen Produkten das Wasser reichen können.
Diese Zusammenfassung ist natürlich nicht als Gesetzbuch zu verstehen, vielmehr spiegelt es meine Erfahrungen wider. Über weitere Meinungen zu dem Thema würde ich mich freuen.