Aus 3D Drucker CNC basteln

  • Moin ihr Bastelsüchtigen :)


    Ich hab hier nen NEO 3D Drucker wo nen schickes Printerboard verbaut ist.


    Nu hab ich mir gedacht, weil ich hab ja schwer hier die letzten 2 Wochen die Zimmer gewechselt, warum nicht den 3D-Drucker als CNC benutzen. Jetzt hab ich mehr Platz zum basteln


    Jetzt geht ja mit den Riemenantrieben CNC technisch fast nix, aber ich hab ja meinen XY-Koordinatentisch hier, der auch mal als CNC fungiert hat.


    Nur war mir das Gewuseln mit seperatem Linux-Rechner immer zu aufwendig irgendwie.


    Ich hatte noch eine Bandsäge hier, die sich für mich allerdings nicht als Praktisch und zu klobig herrausgestellt hat. Der Montagerahmen hat aber die fast perfekte Grundstruktur um den Koordinatentisch und die Z-Achse aufzunehmen.


    Ergo.... Basteln :)


    Bandsäge ausschlachten und den 3D-NEO ausdieben :D


    Ist im moment noch nen bissle provisorisch, ich musste erst mal nen Versuch starten.


    Die komplette Z-Achse muss ich noch höher bauen, da hab ich mich irgendwie vertan, im Moment kann ich 48mm in Z, 100mm sind mit der Z-Achse möglich :pinch:


    Ich musste die vorhanden Schrittmotoren, die leider nicht genug Drehmoment brachten gegen die vom 3D-Neo tauschen. Die vorhanden sind NEMA 17 und die vom Neo NEMA 14, haben aber mehr Power. Dafür musste ich die Aufnahmeflansche des XY-Koordinatentischen anpassen. Hier hat mir die Proxxon Standbohrmaschine echt geholfen, weil ich damit wirklich Lotrecht bohren kann, das hätte ich mit meinem Baumarkt Bohrständer im Keller niemals hinbekommen. 3mm festes Alu sind zwar schon die Grenze für den Proxxon, aber es ging :)


    Durch die 8mm Spindel ( Spindelmutter mit Spielumkehrverhinderungsfedermechanismus ) und 2,5mm Steigung hat das Dingen eine Kraft, das ist unglaublich :)
    Nur mit Gewalt gelingen mir Schrittverluste.


    Der Vorteil nun gegenüber Linux-CNC mit LPT-Port ist jetzt die Ansteuerung über USB.


    Als 3D-Druckerprogramm kommt Pronterface zum Einsatz, der frisst den GCODE und gibt den 1zu1 an das Printerboard weiter.


    Im Video sieht man wie zwei Kreise 50mm und 55mm geschnitten würden und danach fährt alles in XYZ 0


    Die Kreise hab ich fix in CorelDraw erstellt und mit CAD-KAS DXF2GCode gewandelt.


    Der Vorteil von KAD-CAS... ich kann positive Z-Achsen Einstellungen vergeben und muss nicht ins negative und dann per script umwuseln :)


    Der GCode wird dann einfach über Pronterface ans Printerboard gesendet. Ich muss also nicht den Umweg über STL Files machen, find ich echt cool ^^


    Anbei mal ein paar Foto´s und nen Video :rolleyes:



    Wenn ich mal wieder Langeweile habe, baue ich mir für die Fräsenhalterung noch ne Aufnahme, um den Druckkopf und den Schrittmotor für die Filamentzufuhr aufzunehmen, dann kann ich auch wieder 3D drucken :)



    [Blockierte Grafik: http://www.linux.keepfree.de/CNC-NEU/a.JPG]


    [Blockierte Grafik: http://www.linux.keepfree.de/CNC-NEU/b.JPG]


    [Blockierte Grafik: http://www.linux.keepfree.de/CNC-NEU/c.JPG]

    https://www.youtube.com/watch?v=o7OaymWiupg



    ^^

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • ... und alles ist immer schön geschmeidig ^^

    ... das ist evtl. nicht genau das, was du willst :P


    Sieh zu, daß du die Z-Achse noch irgendwie abstützt und nach Möglicheit die Führungen in X und Y breiter bekommst, damit das nicht so "weich" bleibt ... ansonsten wirst du damit nur gravieren und Hartschaum fräsen können 8)


    Viktor

  • Wat... nee... das haste falsch interpretiert



    Da wackelt nix. Hab vorhin noch die T-Nutenplatte montiert, das ist wie nen Amboss.



    Nebenbei... dat is nich meine erste CNC ;)

    Gruß

    Michael


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    Johann Wolfgang von Goethe

  • ... es kommt halt darauf an, was und wie du fräsen willst ;)


    Aktuell habe ich auch nur zwei Isel-Alu-Profil-Fräsen im Keller stehen und meine umgemoddete MiniFlat, die ich als Basis fürs Lasergravieren verwende ... habe aber auch schon Anlagen mit Granit-Achsen oder Polymer-Beton aufgebaut.


    Werde irgendwann auch mal wieder eine aus drei super-massiven Linearachsen mit jeweils 180mm Hub und 0.5µm Schritt-Auflösung aufbauen - mit der geht dann auch einiges, was mit den Alu-Portalen nicht zu machen ist, weil nicht steif bzw. hochauflösend genug.


    Bis zur Rente will ich mir noch die Fertigungsmöglichkeiten, die ich bisher nur über die Institute und Partnerfirmen organisieren konnte, auch für Daheim einrichten ... evtl. auch noch etwas mehr in Richtung Laser-Sintern/DLM und Nanotech :D


    Viktor

  • :)


    Also den Koordinatentisch hatte ich ja schon als Fräse. Ich hab Problemlos Alu gefräst. Die Aluteile, die ich gefräst habe, düsen heute in so manchem Ford Probe rum 8)


    Den Tisch hab ich mal vor langer Zeit bei Ebay ergattert :D


    Das Grundgerüst ist schön stabil :rolleyes:


    Meine letzte Konstruktion, die war schon fast Abenteuerlich, hat aber sehr gut funktioniert.


    Meine erste im Jahre 2012 hatte übrigens Kettenantrieb mit selbstkonstruierten Kettenspanner und Getriebe mit 1000x500cm, da hab ich es nicht geschafft Schrittverluste zu produzieren, wenn man da drinn verfangen war, hätt die einem locker den Arm gebrochen :D


    Danach wurden alle Versionen immer kleiner, weil der Platz hier immer weniger wurde :whistling:


    Das Scheppern, was man da so vernimmt, ist das Werkzeug auf dem Tisch und der Elektrowürfel dahinter, da muss nen Blech drinn lose sein, is mir die Tage aufgefallen 8|

    Gruß

    Michael


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    Johann Wolfgang von Goethe

  • ... wie schon gesagt - es kommt immer nur darauf an, was du damit fräsen willst :D


    Meine "Werkstücke" sind manchmal etwas spezieller - hab' mich immer wieder mal beruflich und privat an Probleme herangetraut, die bisher als"mit bezahlbaren Mitteln unlösbar" galten - entweder habe ich die erforderlichen Fertigungs- und Vorkosten auf etwa 1/10-el reduziert, oder "was Neues" gefunden (oder erfunden), oder das Problem ganz anders angegangen 8)


    Wenn du mals sowas suchst wie "das kleinste Steck-Schachbrett der Welt" oder Sensor-Spitzen für ein AFM, oder auch mal was für "fortgeschrittene Faser- oder 3D-Optiken" -- hab' noch einiges davon da ... und anderen Krimskrams aus den Entwicklungsprojekten und deren Überresten ;)


    Viktor

  • ... hier mal was als Beispiel aus einem von den noch "handlichen" Projekten - die kleinen schwarzen Blöcke sind die "Steck-Schach-Spielbretter" -- sie sind jeweils 3x2mm groß und der kleine weiße Fleck in der Mitte ist das eigentliche "Spielfeld" mit 8x8 Löchern mit 0.03mm Durchmesser in einem 0.05mm Raster und nochmal 8x2 Löcher an den beiden längs-Enden für die "Spielfiguren" ... wie gesagt, hab' noch ein paar davon da :D


    Mikro-Schachbretter.jpg



    Die runden grauen Teile sind verschieden strukturierte/gekörnte Scheiben aus "porösem Aluminium", aus denen ich Vakuum-Aufspannplatten fürs Mikrobearbeiten aufgebaut habe 8)


    Viktor

  • Ne ne ne... wenn den Kindern hinten im Auto das Schachbrett runner fällt, haste abba Großalarm auf dem Weg in den Urlaub :funny-:



    :)

    Gruß

    Michael


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  • :) Davon kann mann platzsparend mehrere 1000 in der Hosentasche verstauen.
    Haste noch eine Nahaufnahme? Habe beim vergrössern nur Pixel gesehen. :D
    Beziehungsweise die Löcher sind pixelig verschwommen rüber gekommen. :)

    Gruss Max


    Shenhui G350 mit Synrad fierstar TI60.

    Synrad fierestar v30 Luftgekühlt mit Calvokopf

  • ... ein Haar paßt da wohl nicht mehr rein -- die haben typischerweise zwischen 60 - 90µm Durchmesser ... und die Löcher sind nur 30µm breit und 60µm tief!


    Als "Spielfiguren" habe ich aus einem 25µm dicken Stahldraht 100µm lange Stifte geschnitten und die da reinplaziert.


    Die Teile sollten eigentlich nur die "Demonstratoren" für meinen damaligen Nano-Positionierer und selbst hergestellten Pinzetten-Greifer sein - hab' die Schachbrettchen für die Messe als "give-aways" machen lassen, um die von den Leuten mit dem Gerät "bespielen" zu lassen.


    Das wahr wohl den meisten noch etwas zu fein bzw. zu filigran ... bei der nächsten Messe habe ich dann ein viel größeres "Tic-Tac-Toe" mit nur 4x4 (+ 2x 4) 300µm-Löchern in einem 0.5mm-Raster aus weißem Kunststoff auf meiner damaligen Isel-Fräse (eine modifizierte CPM 3040) gefräst, was deutlich besser rüberkam :rolleyes:


    Hier ein Bild von mir vor einer manuellen Mikromontage Anlage (hab' ich aus einem Fritsch-SMD-Bestücker und einem meiner Ferrofluid-Nanopositionierer kombiniert), wo ich Kleinteile in einem noch "gröberen" 1.27mm-Raster (Lochraster-Platine) hinundher stecke:


    Mikro-Motek2002.jpg


    Viktor