Messing/Neusilber Ätzen – Maskenerstellung mit CO2 Laser

  • Hallo Zusammen,


    ich suche eine Möglichkeit Bleche (0,8 mm Stärke) aus Messing und Neusilber, später auch Edelstahl für meine Musik-Instrumente zu schneiden/ gravieren. Zur Zeit fertige ich die Endplatten für meine Instrumente nur aus Holz, ich möchte jedoch in Zukunft auch diese Endplatten auch aus Metall anbieten. Ich hab mal ein Foto von einem Holzelement hochgeladen, damit ihr Euch was drunter vorstellen könnt. Das Element ist aus Palisander, mit dem Laser geschnitten/ graviert.


    [Blockierte Grafik: http://sevenmount.com/wp-content/uploads/2013/12/Celtic-Knots-design-in-Indian-rosewood.jpg


    Im Moment sondiere ich verschiedene Fertigungsmethoden dafür. Mein Laser ist ein 50 W Laser, also weit entfernt davon, direkt das Metall bearbeiten zu können ;-). Sicherlich ist die Fremdvergabe an Firmen mit Hochleistungslasern oder Wasserstrahlschneideanlagen auch eine Option. Sofern jemand hier einen guten Kontakt im Bonner Raum hat, der auch kleinere Stückzahlen (10 Paare pro Jahr) günstig anbieten kann, dann bitte ich um Rückmeldung.


    Eine andere Möglichkeit zur Fertigung ist das Ätzen, bei dem man über eine Säure (z.B. Eisen-III-Chlorid) oder eine Lauge die Elemente aus dem Blech ätzt. Das wird etwa zur Platinenerstellung eingesetzt, aber auch zum Formätzen für Metallteile. Normalerweise trägt man dabei einen Fotolack auf, der belichtet und entwickelt wird und dann nur noch die Stellen abdeckt, die nicht geätzt werden sollen.


    Da ich die Bleche vor der Bearbeitung an den Kanten auch etwas tiefziehen würde (ca. 2 mm) erscheint mir die Belichtungsmethode schwieriger umzusetzen, während der Laser die 2 mm Höhenunterschied leicht ausgleicht (Linse mit 50 mm Brennweite).


    Daher würde ich gerne den Weg des Belichtens überspringen und mit einem einfachen säurebeständigen Lack arbeiten. Nach dem Lackieren der Metallteile würde ich dann die Flächen lasern, die später geätzt werden sollen und damit den Lack wieder selektiv entfernen. Leider kann ich im Moment noch nichts ausprobieren, da mein Laser ein Röhrenproblem hat und die Ersatzröhre noch nicht angekommen ist. Aber vielleicht habt Ihr ja vorab schon Ideen oder Anregungen?


    Habt Ihr Erfahrung mit der Ätzmaskenerstellung?
    Haltet Ihr das für eine praktikable Idee?
    Habt Ihr Erfahrung mit dem Lasern von Lacken oder eine Empfehlung?


    Ich bin dankbar für jeden Input.


    Viele Grüße aus Wachtberg,
    Ralf

  • Habt Ihr Erfahrung mit der Ätzmaskenerstellung?


    Nein, leider nicht wirklich.
    Ich habe das einmal für eine Platine versucht ... das Ergebnis war so lala - kann aber auch an einer zu alten Platine gelegen haben....


    Zur Sache: Diemo wird dir da sicher noch ein paar Tipps zu geben können, aber kurz seine Vorgehensweise:


    Er beklebt die lackierten Flächen mit laserfähiger Sandstrahlfolie, lasert dann den Bereich aus , der geätzt werden soll.
    Dann wird gesandstrahlt , dann wird geätzt....


    Umbau Belichtungsgerät


    Grüße,
    Piet


    Hat es geholfen oder auch nicht.........ein Feedback wäre toll
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    Ich bin weg, um mich selbst zu finden. Sollte ich zurückkommen,
    bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier auf mich warten
    :D
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  • Hallo Ralf,


    ich würde ganz normalen farbigen Lack aus der Sprühdose nehmen, den gut aushärten lassen und dann lasern.
    Nach dem lasern wischt man dann die eventuell verbrannten Reste der Farbe mit einem mit einem in Verdünnung getränkten Lappen ab.
    Der Lappen darf dabei aber nur leicht feucht sein.
    Ich reinige so immer farbig lackierte Metallkugelschreiber nach dem lasern.


    LG pohdie

    Wer weiß, dass er nichts weiß, weiß mehr als der, der nicht weiß, dass er nichts weiß.



  • Moinsen Jungs,


    es geht auch schnell und einfach ohne den Laser, kommt natürlich auf die Größe an.


    Ich hab mir Münzen mit sehr filigranen Strukturen selbst geätzt.
    Allerdings hab ich nicht Eisen III Chlorid sondern Natriumpersulfat das gibt nicht so eine Sauerei.


    Ging ganz einfach (Anleitung auf Youtube) ....
    Grafik mit nem Laserdrucker auf ne Seite vom Reicheltkatalog ö.ä. gedruckt
    Gedruckte Seite auf das Material gelegt was geätzt werden soll und dann einfach aufgebügelt.
    Vorsichtig entfernt, Rückseite komplett mit entsprechenden Material z.B. Edding für Ätzbad schützen.
    Ab ins Ätzbad (ich empfehle Dir ein richtiges mit Heizung und Sprudelbad).....gaffen,warten und sich auf das Ergebnis freuen.


    AAAAber, wenn Du durchätzen willst must du das Medium beidseitig bedrucken und Entsprechend länger ätzen.
    Is alles halb so wild und macht Spass :thumbup:


    :-Angst) ....wer es nachmacht haftet dafür selber.
    Ich übernehme keine Verantwortung für ein durch meinen Beitrag angeregtes Handeln.
    Das war lediglich eine Darstellung wie ich es gemacht habe.
    ich möchte jedem der Ätzen will raten alle erdenklichen Schutzmaßnahmen zu beherzigen. :noidea:


    Viel Erfolg


    Mfg Raiko

    ...einmal mit Profis arbeiten.......nur 5 Minuten....

  • Hallo,


    wir haben eigene Ätzstraßen im Hause, sowie Beschichten wir unsere Materialien selber mit Ätzresist meist im Siebdruck Verfahren. Leider lässt sich der Ätzresist nicht gut mit Co2 Lasern abtragen, aber mit ND:Yag Funktioniert das super da stehen uns 200x200mm Bearbeitungfläche zur Verfügung. Aber ich kann dir gerne auch bei bedarf ein Passendes Sieb mit dem Muster belichten, wir haben dafür alles vor Ort .




    Mit freundlichen Grüßen


    Robin Bandura

  • Danke für den Input und das Angebot.


    Mein Problem mit dem Siebdruck und der Toner-Transfermethode ist, dass ich gerne vorher die Teile am Rand etwas tiefziehen möchte (eine ca. 5 mm breite Kante 2 mm tiefer ziehen) und ich mir dann den Transfer auf eine gewölbte Oberfläche schwierig vorstelle. Oder täusche ich mich?


    Ich könnte es höchstens andersherum versuchen - erst belichten/ ätzen, dann tiefziehen, aber ich befürchte das sich dadurch auch die Außenkontur leicht ändert, da das Blech beim Tiefziehen nachrutscht und nicht gestreckt wird.



    Der Vorteil mit dem vorher Tiefziehen, Lackieren und dann Lasern erscheint mir, dass ich die 2mm Höhenunterschied leicht überbrücken kann und dann ein maßhaltiges Teil habe.



    Gruß


    Ralf

  • Da stimme ich dir zu, am leichtesten wird sein das du die teile Laserschneiden lässt. Der 2mm Rand würde beim belichten nicht stören. Erfahrungen mit Ätzdruck bei Verwendung von Fotoemulsionen habe ich noch nicht getestet da wir eine Ätzstraße einsetzen benutzen wir Hitze fixierten Schutzlack und der lässt sich mit Co2 Lasern nicht sauber bearbeiten.

  • Ich habe so schon Platinen gemacht. Das Ergebnis ist gemischt. Feine Traces habe ich nicht so gut hinbekommen, wie beim Fotobelichten, aber für grobe Sachen hat's gereicht:


    Platine supersauber und ätzfähig machen (Entfetten, evtl. gaaaanz fein anschleifen).


    Dann Sprühlack aus der Dose drauf. Ich habe viele Lacke probiert: von Auspufffarbe (geht garnicht) über schwarz (der schwarze Farbstoff enthält feinste Kohle, die Du nicht weglasern kannst) über Bunt (rot, aber egal) bis ein befreundeter Chemiker matten Klarlack empfahl. Keine Farbreste nach dem Lasern, aber schwerer zu sehen, ob alles weggewischt ist.


    Dazu den Lack wirklich dünn auftragen und sehr gut trocknen lassen. Wenn der über Nacht getrocknet war, ging es am besten.


    Dann den Lack weglasern (ich habe es bei einer 80 Watt CO2 Röhre mit 20% gerastert). Zum Schluss ein wenig abklopfen oder wischen und ätzen bevor das Kupfer wieder anläuft.


    Sollte die Säure den Lack angreifen, dann mal einen anderen Lack probieren. Dickere Lackschichten haben bei mir nur zu unregelmässigeren Ergebnissen geführt.

  • Bei 0,8mm Messing muss aber beidseitig beschichtet werden, das setzt vor raus das er pass genau beidseitig lasern kann. Beim Belichten macht man dies einfach mit einer Tasche. Mit normalen Lacken habe ich noch nicht getestet da wir mit 2-4,5Bar Ätzen bei 45grad könnte das Probleme geben.