Thermosublimation per Laser auf Aluverbundmaterial zur Frontbeschriftung

  • Hallo,


    Zur Zeit forsche ich ein wenig, um Dibond-Aluverbundplatten als Frontplatte entsprechend zu beschriften. Das direkte Beschriften per Diodenlaser mit Blaulicht funktionierte nicht richtig, hier wird die weiße Deckschicht nur weg gebrannt und das silberne Alu kommt zum Vorschein. Besser funktioniert IR-Licht mit 1064nm , das hatte ich hier schon mal gezeigt --> RE: Hat jemand das Atomstack R30 Infrarot-Lasermodul 1064 nm?


    Letztens hatte Viktor VDX einen Beitrag zum Thema Thermotransfer --> RE: Vollnoob und rumlasern Support aus den Forum?

    gepostet. Diesen Gedanken habe ich nun einmal aufgenommen und Versuche mit Thermosublimationsfarbbändern unternommen. Hier verwende ich ein Wachsfarbband

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    davon schneide ich ein ausreichendes Stück ab und lege es lose mit der matten Transferseite auf das zu beschriftende Alu-Dibond Material. Durch elektrostatische Aufladung klebt dann das Farbband schon recht gut am Verbundmaterial.

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    Ein andrücken per Glasscheibe bringt leider keine weiteren Vorteile, eher mehr Falten. Hier ist noch Optimierungsbedarf durch weitere Versuche erforderlich.

    Es ist zu sehen, dass das Druckband nur sehr wenig Energie für den Transfer braucht.

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    Mit recht hohen Geschwindigkeiten, die dieses Frame fehlerfrei gerade noch so hergibt und eine Laserleistung unter 10% bei einem 5Watt Blaulichtlaser, werden die besten Ergebnisse erreicht.

    Dann verbrennt die Wachs-Transferschicht und vor allem auch das durchsichtige Trägerband nicht und das flüssige Wachs transferiert zur Aluplatte.

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    Mit der Einstellung Speed 6000mm/min und 6% Leistung am 5W S30 Lasermodul habe ich dann auch mal testweise ein Motiv transferiert.

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    Dies ist erst einmal nur ein erster Machbarkeitstest und muss noch weiter ausgebaut werden. Dieses Wachsmaterial ist ja weniger kratzfest und eher für Papier und saugfähige Materialien gedacht. Ich werde mir jetzt noch ein Harz-Sublimationsband besorgen. Das ist für den vorgesehenen Einsatz besser geeignet, da die Transferschicht kratz und abriebfest ist. Dies muss ich mir aber erst noch besorgen.


    Gruß Frank

  • --Update--


    nun habe ich mir auch ein Harzband besorgt und div. Versuche angestellt. Es funktioniert ähnlich dem Wachsband, aber insgesamt bin ich doch enttäuscht. Leider ist die Deckkraft vom Harzband geringer gegenüber dem Wachsband, es ist mehr anthrazitfarben. Daher lohnt es nicht für die Frontplatte, da ich diese Deckung auch mit dem IR Laser hin bekomme.

    Auch konnte ich das angesprochene Andruckproblem mit dem Sublimationsband lösen. Die Trägerfolie ist extrem dünn, schätzungsweise nur paar µm dick. Da reicht es vollkommen aus, wenn der Air-Assist moderat per Luftdruck diese Folie lokal dann andrückt.


    Für die Frontplatte habe ich mich wegen der lackschwarzen Deckung nun für das Wachsband entscheiden.

    In Lightburn habe ich die Frontbeschriftung als oberes Layer angelegt

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    darunter kommt ein Layer mit Eckmarkierungen zur Ausrichtung der Blende

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    als erstes wird ein Din A4 Papier mittels Neodym Magneten auf der Arbeitsfläche befestigt und darauf die Eckmarkierungen angebracht.

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    In die Markierungen wird dann die Blende positioniert

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    Die Blende wird mit Tesafilm gesichert. Dann wird das Wachssublimationsband aufgelegt.

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    das Sublimationsband muss wegen dem Air-Assist auch mit Tesafilm leicht gesichert werden.

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    nach dem beschriften zeichnet sich das Layout schon gut ab.

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    Im Durchlicht ist es besser zu erkennen.

    (leider hatte ich das Band schon weg geworfen und erst nachträglich dieses Foto gemacht)

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    so sieht die "gedruckte" Frontblende dann aus

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    nach dem montieren aller Schalter und Bedienelementen habe ich die Frontblende dann eingebaut


    Gruß Frank

  • ... um die Beschichtung kratzfester zu bekommen, durchaus auch mal meinen Ansatz mit dem schwarzen Lack aufsprühen ausprobieren.


    Hier ist das "Andrück-Problem" auf eine ebene Oberfläche durch die Verwendung einer ebenfalls ebenen Glasplatte auch leicht zu lösen bzw. überhaupt nicht vorhanden ;)

  • wobei ich das Harz-Transferverfahren generell noch nicht abschreiben möchte.

    Neben dem Sublimationsverfahren gibt es ja auch noch das einfache Thermotransfer-Verfahren. Hier wird nicht die Farbschicht verdampft und diese schlägt sich auf dem zu bedruckenden Material nieder, sondern es wird das Farbmaterial aufgeschmolzen und dann per Andruck direkt übertragen.

    Bei dem Bändern gibt es unheimlich viel unterschiedliches Material, Und dann auch noch Mischformen aus Wachs und Harz, welche die Vorteile von beiden nutzen.

    Ich muss mich da aber noch tiefer in die Materie einlesen und werde sicher noch mehr testen wollen.


    Gruß Frank