Erste Gravurversuche auf Stahl

  • Hallo zusammen,



    ich habe heute Vormittag Gravurversuche auf Stahl gemacht, um die richtigen Einstellungen herauszufinden (Speed & Power). Ich habe bewusst einige schwierige Google Fonts gewählt um herauszufinden wieviele Details abgebildet werden können. Gelernt habe ich, dass es „die perfekten Einstellungen“ garnicht gibt, sondern man die Einstellungen immer an die jeweilige Schriftart anpassen sollte.


    Handelt es sich um eine Schriftart mit sehr feinen filigranen Linien, so muss die Power erhöht werden, damit diese Linien überhaupt abgebildet werden.


    Handelt es sich um eine Schriftart mit transparenten Zwischenräumen, darf die Power nicht zu hoch sein, da ansonsten die transparenten Zwischenräume schwarz zugelasert werden.


    Hier mal meine Versuchsbedingungen:
    - 50 Watt Chinalaser (G350)
    - LMM 6000 Markierungspaste
    - Stahl (ein altes Messer, was hier noch herumlag)


    Guckt euch doch mal bitte den Anhang an, auch wenn das Foto wirklich schlimm aussieht. Auf dem Messer wirkt die Gravur besser. Bin für alle Anregungen, wie ich die Gravur verbessern kann, offen :)


    Erstellt habe ich die Buchstaben (Google Fonts) in RD Works mit folgenden Einstellungen:
    Processing Mode: scan (Speed 100 | Power einmal 30% und einmal 40%)
    Overstriking: Un-process
    Scan Mode: X_swing


    Das sind die Standardeinstellungen und ich habe erstmal nichts verändert. Gibt es hier bessere Einstellungen, so dass bei der Gravur mehr Details abgebildet werden?



    Gruß,
    Thorsten

  • Sieht aus als hättest du den Scaninvervall viel zu hoch eingestellt.


    Was hattest du da Eingetragen?

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • Ich geb dir mal eben nen tipp....


    Mach deine ersten Gravurtests auf 3mm Pappelsperrholz. Holz bildet auch sehr gut dein Gravierergebnis nach.


    Wenn du dann schöne Einstellungen hast, gehste über nach Metall.



    bedarf viel übung da nen Däumchen für zu finden :)

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Guten Morgen,


    ja, auf Holz hatte ich bereits meine ersten Versuche gemacht. Dann kam das LMM6000 und ich habe Testreihen mit einer „normalen“ Schriftart gemacht (siehe Anhang). Zu meiner Verwunderung waren dort die Einstellungen (Speed und Power) so ziemlich egal und die Ergebnisse ähneln sich doch sehr.


    Allerdings finde ich auch dort die Schriftränder leicht ausgefranst. Auf dem Stahl jedoch lange nicht so ausgefranst, wie auf dem Foto. Im Gegensatz zu meinem Chinalaser, habe ich auf dem Fotoapparat eine High End Optik, die alle Schwächen aufdeckt und auf dem Foto werden die Schriftzüge ja auch vergrößert dargestellt.

  • Hallo,



    ich habe mal eine kurze Zwischenfrage. Ich habe 2 senkrechte Balken gelasert.


    Den oberen mit:
    Scan Mode: x_swing


    Den unteren mit:
    Scan Mode: x_unilateralism


    Eigentlich dachte ich, dass x_swing bedeutet, dass auf dem Hin und Rückweg auf der X Achse gelasert wird und das bei x_unilateralism nur in eine Richtung gelasert wird.



    Anstatt senkrecht ist der untere Balken jetzt schief gelasert worden. Ist das normal?

  • Ändert sich die Schräge bei verschiedenen Geschwindigkeiten?
    Wenn es nicht so gleichmässig wäre, würde ich auf irgend was lockeres beim Antrieb tippen.
    So in der Art "In der einen Richtung hälts noch in der anderen springts einen Zahn über" oder so in der Art.
    Ist ehrlich gesagt jetzt aber nur ein Ratespiel meinerseits.

    Das Abnehmen von handwerklichen Fähigkeiten ist reziprok zum
    Ansteigen von Lactose-Intoleranz, Veganertum und Burn-out.

  • OK, anstatt mit schwierigen Schriftarten, mache ich meine Tests jetzt erstmal mit schwarzen Balken. Da ich in einigen Threads gelesen habe, dass die Geschwindigkeit das Problem verschärfen kann, graviere/markiere ich jetzt nur noch mit:
    Speed mm/s): 10


    Auf dem ersten Foto habe ich nur die Power Settings von 10 bis 80% getestet. Ein Balkenpaar hat jeweils unterschiedliche Power settings erhalten (in 10% Schritten).
    Ein Balken hat eine Breite von 0,2mm. Der Abstand zwischen den Balken beträgt 0,6mm.


    Die weiteren Settings waren:
    Overstriking: Un-process
    Scan Mode: X_swing
    Intervall(mm): 0.1



    Backlash:
    Da mit erhöhter Power, der Zwischenraum schwarz gemacht wird (Details verloren Gehen), habe ich für die Backlash Versuche mit 30% Power (Speed mm/s): 10) durchgeführt. Offset repay(mm) war immer auf 0.


    Auf dem zweiten Foto pro Balkenpaar mit:
    Reverse Interval(mm):
    0 | 0.1 | 0.2 | 0.3
    0 | -0.1 | -0.2 | -0.3



    Auf dem dritten Foto pro Balkenpaar wie folgt:
    Reverse Interval(mm):
    0 | 0.01 | 0.02 | 0.03 | 0.04 | 0.05 | 0.06 | 0.07 | 0.08
    0 | -0.01 | -0.02 | -0.03 | -0.04 | -0.05 | -0.06 | -0.07 | -0.08



    Eine wirkliche Besserung kann ich auf den Fotos nicht erkennen. Eventuell bei:
    Reverse Interval(mm):
    0.03
    0.04
    0.05


    Soll bei weiteren Tests jetzt dauerhaft einen der 3 Werte in die Settings eintragen?
    Was würdet Ihr als nächstes testen?

  • Stell mal den Intervall von 0.1 auf 0.05 runter das ergibt dann ca. 550 DPI.
    Das sollte bessere (gleichmäßigere) Markierungen ergeben.

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • OK, den Intervall habe ich auch getestet …


    Die obere Reihe im Foto wurde alles mit „Reverse Interval(mm): 0“ gelasert. Und dann im Layer Parameter Fenster pro Balkenpaar mit „Interval(mm):
    0.1 | 0.08 | 0.07 | 0.06 | 0.05 | 0.04 | 0.03 | 0.02


    Die untere Reihe im Foto wurde alles mit „Reverse Interval(mm): 0.04“ gelasert. Und dann im Layer Parameter Fenster pro Balkenpaar mit „Interval(mm):
    0.1 | 0.08 | 0.07 | 0.06 | 0.05 | 0.04 | 0.03 | 0.02




    In der oberen Reihe fällt mir auf, dass mit kleiner werdenden Intervall, die Kanten schön geglättet werden. Dafür wird der Zwischenraum zwischen den Balken aber auch sehr verkleinert, was ich ja vermeiden möchte.


    Das ist in der unteren Reihe nicht ganz so extrem. Das Balkenpaar mit Intervall: 0.06 gefällt mir am besten und ist verlichen mit den vorherigen Tests ein richtiger Quantensprung - DAAANKE :):):)

  • So, um wieder zum Anfang des Threads zurückzukehren, habe ich heute mit den neuen Einstellungen erneut die schwierigen Google Fonts vom Anfang getestet. Bei horizontalen und Vertikalen Linien sind tatsächlich keine ausgefransten Kanten mehr zu erkennen :).


    Allerdings habe ich noch ein paar Fragen (siehe Anhang):


    1) Oben links, das „T“:
    Der erste vertikale Balken vom „T“ wird immer breiter graviert, als die weiteren 3 Balken. Tatsächlich hat dieser Balken aber genau die selbe Breite wie die anderen Balken. Jemand eine Idee, woran das liegen könnte?


    2) Oben Rechts das „S“:
    Der Schatten ganz oben rechts vom „S“ sollte eigentlich mit einer waagerechten Linie abschliessen. Stattdessen ist da immer so ein Knubbel. Woran liegt das, an anderen Stellen bekommt der Laser ja auch einen waagerechten Abschluss im Gravurbild hin?


    3) Oben Rechts das „S“:
    Der Bogen im „S“ zeigt deutliche Treppenstufen. Diese sind zwar auch im RD Works file vorhanden, aber trotzdem nicht so schön. Gibt es da sowas wie „Kanten glätten“ oder ein anderes Setting, wie man diese Linien etwas weicher hinbekommt?

    4) Bisher habe ich die folgenden Settings optimiert:
    Speed (mm/s)
    Power(%)
    Intervall(mm)
    Backlash Reverse Interval (mm)


    Gibt es weitere Settings, die das Gravurbild verfeinern/verbessern?

  • Die "Treppenbildung" hängt auch von dar Ausgabeauflösung ab.


    Mit welchem Intervall und in welcher Größe hast du die Buchstaben denn gelasert? (mm Schrifthöhe?)
    Wie hast du die Buchstaben vektorisiert?
    Das lässt sich aus dem Bild nicht erkennen.

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • Die Schrifthöhe beträgt 10 mm.
    Intervall(mm): 0.06


    Vektorisiert - Ähh, ich habe die Buchstaben in RW Works einfach mit dem Text Tool eingegeben. Keine Ahnung, ob es sich dann um Vektoren handelt. Aber falls du den Processing Mode meinst, der war auf Scan eingestellt.

  • RDWorks wandelt Schriften in Vektorumrisse um. (sieht man ja an deinem Beispiel rechts)


    Eventuell könntest du versuchen die Schriften in Corel oder Inkscape zu erzeugen und dann als Vektordatei
    (Schriften in Kurven Wandeln auswählen) exportieren.


    Vielleicht gibt das bessere Ergebnisse.

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • Danke, einarbeiten in Corel Draw steht für morgen auf dem Programm :)
    Habe es bisher nur installiert und letztes mal in Eile noch nichtmal die Funktion gefunden, mit der ich die Datei zum Laser oder zu RD Works schicke …

  • Nun teste Schrift mit geringer Höhe (3mm). Dabei bin ich auf eine weitere Ungereimtheit gestossen und vermute, dass das mit meiner Frage 1.) von heute zu tun hat.


    Wenn ich das Wort „Text“ graviere hat der erste und letzte Buchstabe eine höhere Breite, als die anderen Buchstaben. Graviere ich den Schriftzug „Text Text“, hat nur der erste Buchstabe vom ersten Wort und der letzte Buchstabe vom zweiten Wort eine höhere Breite (siehe Anhang). Es scheint also etwas mit dem Richtungswechsel vom Laserkopf zu tun zu haben!


    Hat das auch mit dem Backlash Reverse Interval(mm) zu tun, oder kann ich an anderer Stelle dazu Einstellungen vornehmen?