Einschaltverzögerung bei Gravur - CO2 Glasröhre

  • Zitat

    Auf diese Weise kann ich jetzt Versatz beim bidirektionalen Gravieren komplett kompensieren.


    Über die Software ist es eben die einfachere und schnellere Lösung...


    100mm/s ist aber immernoch ziemlich langsam. Der Laser kann bestimmt noch schneller...

  • Ich bin jetzt immerhin schon 3x schneller als vorher, wo es nur mit 35mm/s wirklich gut wurde.
    Wenn es nicht auf die 0,25mm ankommt, dann sind auch 200mm/s ok.
    Bei diesem Raster wird’s aber dann schon deutlich schlechter, obwohl immer noch besser als anfangs mit 50mm/s.

  • Ich bin jetzt immerhin schon 3x schneller als vorher, wo es nur mit 35mm/s wirklich gut wurde.
    Wenn es nicht auf die 0,25mm ankommt, dann sind auch 200mm/s ok.
    Bei diesem Raster wird’s aber dann schon deutlich schlechter, obwohl immer noch besser als anfangs mit 50mm/s.


    Ach ja, und nicht zu vergessen, dass ich jetzt mit 250dpi gravierte. Vorher hatte ich immer 400-500 um für Ungenauigkeiten zu kompensieren. War quasi wie 2x gravieren, weil sich die Bahnen dann schon zu mehr als 50% überlappen.
    Also ist es so auch dadurch schon 2x schneller. Also vs Anfang schon 6x schneller :)

  • Doch, der war auch in dem Problem versteckt, war aber erstmal nicht sichtbar.


    Es gibt mehrere Komponenten dabei:
    - mechanischer Versatz
    - elektronischer Versatz durch die Steuerungs-Übersetzung
    - Zünd bzw. Reaktionsverzögerung der Röhre


    Und den Versatz kann ich natürlich kompensieren.


    Die Zünd-/Reaktionszeit der Röhre ist kein Versatz, denn enden tut der Laser ja trotzdem an derselben Stelle, nur beginnen tut er später.
    Und dafür habe ich ja nun die Taktik der "Grundlast" von 9% gefunden, dann reagiert der Laser doppelt so schnell.


    Und das bidirektionale Gravieren hilft gegen die Effekte des Zündverzugs, denn das Ende ist recht konstant, der Beginn etwas zappelig.
    Graviere ich bidirektional, dann überlappen sich die "Enden" der einen und anderen Richtung und die Randschärfe wird besser. Muss nur die DPI-Auflösung etwas höher wählen, damit die Überlappung auch gross genug ist.


    Was man leider nicht dramatisch verbessern kann ist für Fotogravuren natürlich die Auflösung, die ist durch die Röhrenreaktionszeit und den Laserpunkt begrenzt. Wobei die beiden ganz gut zusammenpassen. Der Fokus bzw. der Materialeffekt des Fokus im Acryl ist irgendwas 0,2mm, das sind irgendwas 120dpi.
    Die Reaktionszeit der Röhre sind 0,7ms bei den 9% "Grundlast" und damit bei einer Geschwindigkeit von 100mm/s auch knapp 0,1mm, bei 200mm/s demnach auch 0,2mm.
    D.h. von der Reaktionszeit der Röhre kann man das realisieren, was auch der Laserfokus kann.

  • Zitat

    Doch, der war auch in dem Problem versteckt, war aber erstmal nicht sichtbar.


    In deinem ersten Bild sieht man ja schon den Versatz. Es ist gut erkennbar das die Pixel nicht untereinander liegen. Um das einzustellen gibt es bei RDWorks den Parameter "Reverse Interval". Damit passt man Geschwindigkeits- und Röhrenabhängig den Zündzeitpunkt an sein Gerät an. Das ist eine ganz normale Einstellung die das Problem beseitigt. Gab es schon oft hier im Forum...
    Du hast deinen vermeintlichen "Versatz" dadurch beseitigt, das du durch Vergrößerung der Aufllösung deine Scan Linien so dicht zusammenbringst das die Linien einen breiten Klecks ergeben und die einzelnen Linien nicht mehr erkennbar sind (hatte ich immer 400-500 um für Ungenauigkeiten zu kompensieren). Das ist ja gut bei deinen Versuchen zu sehen das die versetzen Pixel irgendwann zu einer Fläche verschmilzen...


    Problem ist das du kein RDWorks benutzt, was mir irgendwie entgangen ist, bzw. was ich überlesen habe. Wenn es aber bei der Software dafür auch einen Parameter gibt, wovon ich ganz stark ausgehe denn selbst beim K40 passt das ab China, solltest du das mal bei einer angemessenen Geschwindigkeit von ein paar hundert Millimetern pro Sekunde einstellen. Dann passen kleinere Geschwindigkeiten automatisch...

    Zitat

    D.h. von der Reaktionszeit der Röhre kann man das realisieren, was auch der Laserfokus kann.

    Finde es trotzdem extrem langsam, aber wenn es dir so langsam ausreicht ist es ja gut genug. Ich würde dazu trotzdem nochmal den Softwarehersteller befragen. Ich glaube nicht das die Geräte verkaufen können die nur dermassen langsam und ungenau gravieren können...


    Zu dem "Reverse Interval" und den möglichen DPI findest du im Video 109 von Russ eine prima Abhandlung. Den Reverse Interval behandelt er aber irgendwo nochmal ausführlicher, justiert ihn aber in dieser Folge bei 400mm/s. Auch mit längeren Linien wie ich anfangs schon vorgeschlagen hatte. Interessant in der Folge sind auch seine DPI Untersuchungen zum Fotos gravieren...

  • Habe gestern nochmal eine Testserie gefahren um für ein Wandschmuck-Projekt einerseits die schönste Gravur-Oberfläche zu finden und andererseits mal schneller als 200mm/s zu testen.
    Bei der Gravur habe ich soweit 2 mögliche "Anforderungsszenarien":
    entweder schöne weisse Oberfläche für oder ohne Hinterleuchtung, nur die gravierte Fläche soll wirken.
    Alternativ schöne glatte Oberfläche zum Hinterlackieren, die Lackierung wird schöner, wenn die Fläche glatt ist.


    Der Test wurde übrigens auf 2mm klarem XT Plexi durchgeführt.


    Interessante Erkenntnisse:


    Mehr aus dem Fokus (bis zu 8mm!) und mehr Leistung führen zu einer glatten, immer durchsichtigeren Oberfläche. Ist logisch, der Laser ist weniger scharf fokussiert und hat mit mehr Leistung mehr Gelegenheit die Oberfläche anzuschmelzen. D.h. ich nehme im Fokuspunkt Material weg und gleichzeitig schmelze ich Fokuspunkt und Umgebung auf und mache es "sanft".


    Eine rauere / weissere Oberfläche entsteht z.B. bei 100m/s, im Fokus und niedriger Leistung (14%). Hier wird anscheinend mehr Material entfernt als Umgebung geschmolzen.
    Bei 200mm/s brauche ich etwas mehr Leistung, damit noch tief genug graviert wird. Wenn ich dabei etwas aus dem Fokus fahre (3mm), beginnt die Oberfläche im Vergleich zum vorherigen Szenario etwas glatter/durchsichtiger zu werden.
    (200mm/s im Fokus habe ich nicht getestet, vermutlich könnte man da das "rauh"-Ergebnis nachbauen).
    Je weiter ich aus dem Fokus gehe (die weiteren 2 Versuche waren 6 und sogar 8mm) und passend die Leistung erhöhe um bei derselben Graviertiefe zu bleiben, desto glatter wird die Oberfläche. Natürlich werden auch die Ränder etwas unschärfer bzw. die kleinen Details von 0,1mm leiden darunter.


    Und jetzt eine schöne Überraschung, damit hatte ich gar nicht gerechnet:
    mit 300mm/s habe ich die Gravur auch bzgl. Versatz und allem wunderbar hinbekommen, nach ein paar Justiertests mit dem Test-Raster.
    Und zu meiner Überraschung wurde bei 300mm/s, 2mm aus dem Fokus, 30% Leistung die Fläche schön und rauh. Sogar schöner als bei den 100mm/s, weil diese horizontalen Linien (das muss eine Art Interferenzmuster aush Pixel/Mechanik/Ansteuerung sein) hier nicht auftauchen.
    Gleichzeitig sind die Ränder noch sehr schön, was ich nicht für möglich gehalten hätte.


    Siehe letztes Bild, das vergleich die "weissliche" Gravur von 100mm/s mit der von 300mm/s.


    Insgesamt ist das Ergebnis bei den 300mm/s jetzt für eine "weissliche" Gravur das beste, das ich je erreicht habe. Und schnell ist es auch noch!
    Diese Hand von 70x70mm dauert dann nur ca. 5min, super!
    :oo

    Also gerade für extrudiertes Plexi finde ich die Gravur so sehr ansehnlich.

  • Zitat

    Diese Hand von 70x70mm dauert dann nur ca. 5min, super!

    :daumen: