Hallo liebe Leute,
ich habe soeben einen DPSS-Pr:Ylf-Laser gebaut, der auf den roten Linien (um 630nm) läuft. Da das nicht ganz hier in das Thema Materialbearbeitung reinpasst, läuft der Bau-Thread schon seit Monaten im laser-freak Forum. Da habe ich auch schon einen ähnlich Post wie diesen hier verfasst. Aber weil es schön bunt ist, möchte ich es euch nicht vorenthalten
Anbei ein paar Fotos. Das Modul verfügt über Strom- und Temperaturanzeigen, sowie optionale Wasserkühlung. Der Laseraufbau an sich besteht aus einem end-gepumpten Pr:Ylf-Kristall in einem hemisphärischen Resonator mit L=50mm. Das Pumpmodul ist selbst designt und besteht aus einer selektierten NDB7875, einer Asphäre zur Kollimierung und einer bikonvexen F50 Linse (siehe CAD-Bild für den Querschnitt). Der Spiegelsatz ist aus meinem DPSS-CW-Rubinlaser entnommen und verstärkt die Linien um 630nm. Ich habe auch einen Spiegelsatz für die 523nm-Linie (das war ja der ursprüngliche Plan), da ist aber die Transmission vom OC (3%T@523nm) etwas zu hoch. Da teste ich bald weiter dran.
Etwas sehr Schönes sind die ausgeprägten TEM-Moden, die der Aufbau zeigt. Das ist, neben dem weiß fluoreszierenden Kristall eines der schönsten Phänomene, die ich je gesehen habe. Daher habe ich ein paar Fotos angehängt und auch zwei Videos gemacht.
Hier sieht man ganz kontrolliert die Justierung zur TEM00-Mode hin:
Hier habe ich mal den OC per Hand leicht verrutscht, dementsprechend ist das etwas unkontrollierter, aber man sieht auch höhere Moden.
Der Strahl wird durch eine einfache bikonvexe Linse im Modul kollimiert. In der Grundmode hat der Strahl am Modulaustritt D1=1.5mm, 6.1m entfernt sind es D2=12.3mm. Die Divergenz wäre dementsprechend (D2-D1)/6.1m = 1.7mm/m = 1.7mrad, wenn ich alles richtig vermessen habe und die Formel korrekt ist.
Für mehr Infos verweise auf den LE-Thread
Liebe Grüße und einen schönen Abend,
Niklas