Polycarbonat schleifen

  • Hallo,


    eventuell habt ihr einen Tipp.

    Auch wenn es nicht ums Lasern geht.

    Hab einen Schwibbogen aus Polycarbonat gefräst.


    Platte: 1000mm x 600mm x 10mm

    Frästiefe: 0.5mm

    Fräser: 2mm Einschneider / 45% Räumzustellung


    Zum Problem.

    Die gefräste Fläche ist schön eben, die Spuren vom fräser merkt man so gut wie gar nicht. Wenn man aber näher ran geht und das ganze unter Licht betrachtet sieht man die fräsbahnen aber.


    Gibt es eine Möglichkeit diese Bahnen wegzuschleifen, wenn ja, was würdet ihr nehmen (Polierfließ / 400er ...)?


    20231209_120300.jpg


    Danke


    Gruß Jan

    2 Mal editiert, zuletzt von PropainTyee ()

  • eventuell vor dem Fräßen eine Sandstrahlfolie aufkleben, wenn die sich sauber fräßen lässt kannst du hinterher mit einer Sandstrahlpistole noch mal drüber gehen?

    Jetzt würde ich es mit dem Schleiffließ probieren, in die Ecken wirst du schlecht rein kommen

    Grüße Armin

    K40, 80W Chinalaser TLC-410, ORTUR Laser Master 2, 15W,

    bitte gebt doch an welchen Laser Ihr habt, in der Signatur z. B.

  • 1000mm x 600mm x 10mm

    Frästiefe: 0.5mm

    Fräser: 2mm Einschneider

    Wie kommt man auf die Idee in weichem Kunststoff eine Zustellung von 0.5 zu fräsen. Das ist doch kein Stahl.

    Der Fräser verträgt 2xD. Man nutzt immer die Schneide aus. Ich fräse mit einem 3mm Fräser durch 5mm PMMA in einem durch. Letztlich bin ich zusätzlich noch durch eine 5mm dicke Spannpratze aus Alu gefahren, nichts ist passiert, die Kanten waren gut, auch die Alukante.


    Wenn der Vorschub stimmt wird die Kante glatter und es gibt weniger Stufen. Besser ist immer einen möglichst dicken Fräser zu verwenden. Wenn kleine Radien vorhanden sind fräst man die nach.

    Oder es muss ein Schlichtgang auf voller Tiefe gemacht werden mit 0.1 Abnahme. Wenn das nicht geht ist der Fräser nicht scharf genug.

    Polycarbonat verwendet man, wenn man was schussfestes braucht, nicht zum Schmuck. Es ist zu weich und verkratzt sofort. Für Bootsfenster oder als Stegdoppelplatte auf dem Dach taugt es auch. Die Kanten kann mann schleifen, mit 400er aufwärts. Ich würde immer mit Wasser schleifen, denn PC schmiert leicht und wird weiss, sobald es zu warm wird. Langsame Bewegungen muss man machen mit wenig Druck. Polieren geht mit Filz und flüssiger Politur.


    grüße

    grüße ralfg

  • bei PC gehrt das Flammenpolieren nicht

    Grüße Armin

    K40, 80W Chinalaser TLC-410, ORTUR Laser Master 2, 15W,

    bitte gebt doch an welchen Laser Ihr habt, in der Signatur z. B.

  • Jetzt hab ich das Bild gesehen, ein dickerer Fräser geht auch. Die Stirnschneide ist nicht scharf genug. Kauf Dir einen guten Fräser, sonst wird das nichts. Warum ist da keine Schutzfolie drauf. Die Unterseite ist jetzt schon verkratzt.

    Was würdet ihr verwenden

    PMMA GS, original Plexiglas hat 30Jahre Garantie gegen vergilben.


    bei PC gehrt das Flammenpolieren nicht

    Das geht schon, mit Azethylen und Pressluft. Aber man muß vorher bis auf 1000er schleifen. Nur wird das Material krumm werden.

    grüße ralfg

    Einmal editiert, zuletzt von ralfg ()

  • Schutzfolie musste ich beim Fräsen entfernen, die hat es um den Fräser gewickelt und dann is er abgebrochen.


    Hab auch schon bemerkt das es relativ kratzempfindlich ist, hab eben gedacht da es schlagfest ist, damit es auch kratzfest ist.


    Naja, falsch gedacht ...

  • Ich hab die auf den Maschinenpistole geklebt mit doppelseitigem nur einige Punkte. Beim abheben hat es die auch mit abgezogen.


    Also müsste man die originale durch besagte papierfolie ersetzen. Hast du mal nen Link zu solcher Folie?


    Naja, am Anfang macht man immer Fehler...

  • Ich verwende oratape LT 52, als Papierfolie und LT 95 (polyethylen) wenn ich mit MMKS arbeite.

    Oben drauf muss während des fräsens keine Schutzfolie sein, aber nach dem Fräsen kommt bei mir direkt wieder die die LT 95 drauf.

    grüße ralfg

  • Der Fräser verträgt 2xD. Man nutzt immer die Schneide aus.

    Er will ja soweit ich das verstanden habe keine Taschen fräsen oder Teile ausschneiden. Sondern eher flächig gravieren (0.5mm).

    Zum Flammpolieren: Im Idealfall (PMMA) wird die gefräste Fläche dann genauso blank wie der Rest des Materials. Wie soll man dann noch das Motiv erkennen können? Ausser man legt es dann mit Farbe aus.

  • Im Idealfall (PMMA) wird die gefräste Fläche dann genauso blank wie der Rest des Materials

    Für größere Flächen ist das eher Wunsch als Ziel. Größere Flächen poliert man mit dem Schwabbel. Wenn man den Kunststoff durch Hitze verflüssigt schrumpft er beim erkalten und das Material wird kleiner als vorher. Wenn man eine Fläche mit der Flamme poliert tellert das Material.


    Auf dem Bild ist die Fläche mit einer Taschenbearbeitung gefräst. Die Stirnschneide schneidet nicht sauber. Mir würden horizontale oder trochoidale Werkzeugwege besser gefallen als die konturfolgenden.

    Wenn die Fräse ordentlich stabil ist sind Schaftfräser ohne Drall und mit gerader Stirnschneide gut. Die fräsen wie ein Planfräser.

    grüße ralfg

  • Ja, es sollte eigentlich eher graviert werden, nur 0.5mm tief.

    Es war ein 2mm / Einschneider / Upcut.

    Bei Fräsmaschine handelt es sich um eine Eigenbau Maschine (Volksfräse).


    Eventuell passt die Ausrichtung auch nimmer so richtig.

    Aber da mach ich erstmal nichts mehr dran, da ichve auf KUS und HGR umbauen will.


    Estlcam kann glaube ich keine anderen Frässtrategien ...

  • ralfg


    Hast du mal einen Link zu einem Fräser den du für diese Bearbeitung nehmen würdest?


    Ich hatte folgende, hatte mir mal jemand für so etwas empfohlen:


    CNC-Fräser-Bits, Gravur-Bits, Schaftfräser, einschneidige Spirale, Upcut Router Bit, 1/8 Schaft, Wolframstahl, Gravur, Schnitzwerkzeug-Set für MDF, Acryl, PVC, Holzdichte https://amzn.eu/d/7D6kHWo


    Gruß

  • Na, ich denke mal das was der Ralf einsetzt kistet einzeln ähnlich oder mehr als dieses Set.

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • Sorry, das ist Chinamüll. Das feine Korn beim Stahl ist Voraussetzung, das man sehr scharf schleifen kann. Feinkörnigen Stahl können die Chinesen nicht. Den müssen sie importieren und deshalb gibt es keine guten Fräser aus China zu Billigpreisen.


    Kunststoffe werden, zumindest bei dünnen Fräsern immer mit Einschneidern gefräst. Zweischneider verwende ich, außer bei denen ohne Drall, erst bei Planfräsern über 20mm.


    Als billige dünne Fräser nehme ich die 1/8“ Fräser von Sorotec. Das sind Sphinx India Fräser, die Schweizer Werkzeugfirma produziert in Indien gute, billige Qualität.

    Die Pro Acryl Fräser von Sorotec sind gut, mir passen die Schneidenlängen nicht. Aber sie sind poliert, scharf.

    In 6+8mm nehme ich deshalb die Einschneider von team-haase

    Die besten Fräser die ich verwende sind die gewuchteten von Crown Norge. Die Fräser werden aus Frankreich geliefert, wegen EU-Binnenmarkt.


    Geradschneider, also Fräser mit gerader Schneide habe ich von Leitz oder fraisertools. Da die Schneide in einem langen Bereich am Material schneidet, braucht man dafür eine sehr stabile Fräse, die funktionieren nicht auf Käsefräsen.


    Gute Fräser für Kunststoff müssen extrem scharf sein. Die kann man nur mit Handschuhen in die Maschine einsetzen.

    So lange Du den Chinaschrott verwendest wirst Du keine guten Ergebnisse bekommen.


    grüße

    grüße ralfg