Laserstrahl zündet, aber bricht kurz danach zusammen

  • Hilfe!


    Es kam mir schon seltsam vor: die Laserleistung war in den letzten Wochen sehr inkonsistent: man könnte fast sagen, der Laserstrahl "flackerte". Naja, und heute war's dann endgültig vorbei: der Laser zündet kurz, schneidet ein bis 2 mm, bricht dann aber zusammen, und Zündet erst wieder nach ein paar Sekunden Pause.


    Ist's das Netzteil oder die Röhre?


    Wie kann ich das genau testen, bevor ich das eine repariere, und das andere war das Problem?


    Details:
    - 80W CO2 Chinalaser, >5 Jahre alt, 1. Röhre, relativ selten in Benutzung, dann aber intensiv
    - Kühlwasser is drin und kreist (8 Grad)
    - alle anderen Funktionen sind ok
    - Lüftungsschlitze vom Netzteil sind staubfrei, alle Lüfter drehen sich
    - Röhre ist von oben etwas angestaubt
    - Kontakte zur Röhre und zu allen internen Bauteilen bestehen den Wackeltest
    - Sicherheitskontakt ist zum Testen überbrückt
    - bei 30% Leistung passiert nichts (früher zündete er so ab 20%), bei 50% zündet und stirbt er innerhalb einer Sekunde
    - Linsen und Spiegel kann ich so natürlich nicht prüfen, sind aber ja hier auch nicht das Problem


    Liebe Dank für gute Tipps


    Matthias


    Edit: Wasserdrucksensor zum Testen gebrückt ohne verbesserung

  • Was passiert den, wenn du die Testtaste direkt am Lasernetzteil drückst und länger festhälst.


    Und was macht die rote LED die auf der Platine ist ?

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Moin Moin,


    Zitat

    Ist's das Netzteil oder die Röhre?


    Der Wahrscheinlichkeit nach würde ich erstmal auf die Röhre tippen, so ein Fehler kann aber auch von einem defekten Lasernetzteil kommen.


    Da hilft nur probieren. Eine Komponente tauschen und sehen, was passiert.


    Wenn Deine Röhre eh 5 Jahre als ist, machst Du Nix falsch, wenn Du Dir eine Neue zulegst (selbst wenn die dann nochmal für 1-2 Jahre rumliegt).
    Ein Lasernetzteil mit 80W hätte ich da, aber leider kein 80W Röhe.


    LG
    Diemo

  • müsste er nicht ein Amperemter zwischen hängen können? Ich weiß nicht genau ob die Röhre vlt trotzdem noch Saft zieht obwohl der Strahl zusammenbricht. Dann könnte man bei genug ampere das Netzteil ausschließen. Bzw. in wieviel Volt wandelt das Netzteil um? Sonst ein Verbraucher zwischen und die Ampere gemessen.


    Ist nur ein theoretischer Denkansatz. :noidea:

    Es ist gelogen, dass Videogames Kids beeinflussen. Hätte PAC MAN das getan, würden wir heute durch dunkle Räume irren, Pillen fressen und elektronische Musik hören..."


    *Kristian Wilson, Nintendo Inc. 1989

  • @cb_bear: Hmm, ein übliches Amperemeter sollte bei den Spannungen nicht so glücklich sein. Das probiere ich lieber nicht.


    Diemo: Wo bekomme ich denn eine neue 80W Röhre? Oder kann man auch nur frisches Gas nachfüllen? Halt das Netzteil fest. Ich hab das Gefühl, ich werde darauf zurück kommen ;)


    Gewindestange (metrisch oder zöllig?): An den Roten Taster komme ich heute nicht mehr dran. Muss gleich in die Schweiz. Montag probier ich das aus.


    Danke erst einmal.

  • Zitat

    Wo bekomme ich denn eine neue 80W Röhre?


    Na von Deinem Laserhändler. :D


    Das wir din Deinem Fall gar nciht so einfach, weil sich die Laserröhren in den vergangenen 5 Jahren ziemlcih verändert haben.
    Du hast vermutlich noch eine Röhre mit 1,65m Länge und 60mm Durchmesser in Deinem Gerät verbaut. Die waren gut, hatten aber das Problem, beim Transport sehr leicht zu Bruch zu gehen, weshalb inzwischen so ziemlich alle Händler/Hersteller auf die einfacher zu transportierenden kurzen, dicken Röhren zurückgreifen.


    Der Formfaktor Deiner Laserröhre wird in China noch gebaut (beipsielsweise von SP), nur Händler dafür musst Du inzwischen echt suchen.


    Oder Du kaufst eine "moderne" Laserröhre mit 80W. Die ist dann nur 1,40m lang, dafür aber 80mm dick und Du musst beim Röhrenwechsel auch die Röhrenhalter erneuern und den Strahlgang komplett neu einstellen.



    "Das Wort Nachhaltigkeit gibt es im Chinesischen Wortschatz nicht" :chinamann:



    Zitat

    Oder kann man auch nur frisches Gas nachfüllen?


    klar geht das...is ganz einfach:


    1. die Zement-Dichtungen erneuern
    2. Revisionsöffnungen (die abstehenden Glaszipfel) anzapfen
    3. Die Röhre mit Stickstoff oder Helium spülen
    4. Vakuum ziehen
    5. Prozessgas mischen (das Rezept dürfte schwer zu bekommen sein) und fertiges Gemisch in die Röhre strömen lassen, bis ca. 5-20mBar erreicht sind
    6. Glaszipfel verschweißen


    Dann hast Du eine frisch befüllte Röhre mit alten Elektroden und alter Optik ...aber es kommt wieder Licht raus. ;)



    LG
    Diemo



  • So viele spannende Worte für die Kernaussage: lass das, bringt eh nix :thumbup:



    Gruß
    Mirko


  • So viele spannende Worte für die Kernaussage: lass das, bringt eh nix :thumbup:


    So hatte ich die Erklärung auch verstanden ;)


    Ich glaube nicht, dass eine grössere Röhre ein Problem ist. Im Gegenteil: ich habe rechts einen Blechbuckel am Gehäuse, damit die Länge passt. Den könnte ich dann ja abschrauben. Wird aber alles doch ein wenig aufwändiger als gedacht :huh:


    Naja, aber ohne Laser ist's auch doof :whistling:

  • Gewindestange: Die grüne LED leuchtet immer. Wenn ich den Taster drücke, dann leuchtet die grüne und die gelbe LED, kein Laserstrahl. Wenn ich die Laser-Taste am Panel drücke, dann kommt kurz ein Laser, der dann zusammen bricht, und die rote, gelbe und grüne LED leuchten.

  • Noch was: in meiner Werkstatt hat es im Moment nur 5 Grad Celsius. Kann das vielleicht der Grund für die Probleme sein? Normalerweise sollen die Teile ja zwischen 15 und 25 Grad betrieben werden.


    Edit: inzwischen sind es 10 Grad im Shop und der Laser hält etwas länger durch. Da scheint dann doch ein Zusammenhang zu sein. Es ist immer noch weit weg von "gut". Jetzt heize ich die Bude mal auf 20 und schaue, was passiert.

    Einmal editiert, zuletzt von matthiaswm ()

  • Zum testen könnte ich dir auch meine 40 Watt Röhre und mein 40 Watt Netzteil anbieten....


    Hab ich beides hier in Duisburg liegen.


    Rein theoretisch müsste man die Sachen ja untereinander testen können.




    Könnte ja Diemo mal den Erklärbär zu machen :)



    Gruß
    Michael

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Danke für das Angebot, aber das ist mir ein wenig zu kribbelig.


    Ein höhere Zimmertemperatur lässt die Röhre zünden und auch ein wenig schneiden. Es scheint also wirklich die Röhre zu sein.


    Jetzt habe ich zwei Angebote: eine moderne Röhre (80mm, 1200mm) sofort mit neuen Haltern, oder das alte 60mm/1600mm Röhrenformat für den direkten Tausch. Beide sind gute Qualität, die eine kann ich sofort holen, die andere in zwei Wochen. Preis ist der gleiche. Zwei Wochen komme ich ohne Laser aus.


    Was würdet Ihr machen?

  • Hhmmmm...



    also was du immer noch nicht wees, is, ob das Netzteil korrekt ansteuert.



    Wenn du kein Spuleninstrument drann hast, ist es meiner Meinung nach, sehr schlecht zu beurteilen, welches von beiden Frostbeulen hat.




    Ich kann nur von meinem Standpunkt ausgehen. Ich würde mich schwarz ärgern, wenn ich mir ne neue Röhre koofen würde, und dann isses das Netzteil.

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Zitat

    Ein höhere Zimmertemperatur lässt die Röhre zünden und auch ein wenig schneiden. Es scheint also wirklich die Röhre zu sein.


    Das ergibt einen Sinn:


    Wir arbeiten ja hier mit Hochspannung von bis zu 30.000V. Elektronen, die mit so hoher Spannung unterwegs sind, lassen sich nicht einfach durch ein offenes Kabelende aufhalten. Die suchen sich eine Möglichkeit zum Entladen, egal wie!
    Wenn jetzt die Laserröhre Luft gezogen hat und dadurch nur noch sehr schwer durch Hochspannung anzuregen ist, suchen sich die Elektronen eben einen anderen Weg, sich zu entladen und da passt eine leicht feuchte Oberfläche der Röhre (aufgrund niedriger Temperaturen) absolut ins Konzept.
    Bei einer funktionierenden Röhre können sich die Elektronen leichter über das Prozessgas in der Laserröhre entladen, weshalb eine leicht feuchte Oberfläche bei einer funktionierenden Laserröhre relativ egal ist.


    also: Wahrscheinlichkeit, dass die Laserröhre einen weg hat: 98%


    Zitat

    Rein theoretisch müsste man die Sachen ja untereinander testen können.


    Könnte ja Diemo mal den Erklärbär zu machen :)


    Nein und
    Nein.


    ...ich muss weg ;)


    LG
    Diemo

  • Nachtrag:


    So, ich habe nun eine niegelnagelneue Röhre eingebaut. Das war etwas anstrengend, denn meine Röhre hatte 60mm Durchmesser, und die neue hat 80mm, was wohl das "modernere" Mass ist.


    Um mir die Arbeit zu erleichtern, habe ich an den alten Stützen die Position nicht verändert. Ich habe von der alten Röhre die Höhe abgenommen, 10mm subtrahiert, und eine Lehre gebaut. Dann habe ich den verstellbaren Teil der Halter mit einer elektrischen Tischsäge so angepasst, dass die neue Röhre passte.


    Jetzt die Halter wieder rein, und die alte Röhre, die als Referenzmass noch in der Maschine war, ausgebaut.


    Naja, und beim Herausziehen der alten Röhre fällt das Hochspannungskabel auf der Zuleitungsseite einfach so ab.


    AAAAAaaaaaaaaahhhhhh.


    Naja, neue Röhre rein, mit den Lehren auf Höhe gebracht, Testschuss. Perfekt. Kurz ausrichten, noch besserer. Und jetzt hab ich wieder volle 80W und einen wirklich schönen runden Strahl.



    Autopsiebericht:


    Was war nun der Fehler? Die Hochspannungszuleitung war nicht gelötet, sondern mit einer Lüsterklemme ohne Hülle an die Glaskathode geschraubt. Drüber war ein Stück Wasserschlauch als Isolierung gestülpt. Nach fünf Jahren Vibration hatte sich die Lüsterklemme gelockert, und im Betrieb feuerte der Laser halt kaum noch, denn die Spannung musste ja immer die Brücke in der Klemme überwinden.


    Aber warum dachte ich, dass es in der warmen Werkstatt besser geht? Naja, ganz einfach. Nachdem ich hier gepostet habe und Tipps bekommen habe, habe ich die Werkstatt zum besseren Arbeiten aufgeheizt. Dann bin ich alle Zuleitungen durchgegangen und habe auch an der Hochspannungzuleitung gezogen. Die hat sich durch den Zug in der Lüsterklemme einfach nur ein wenig anders verkanntet, fühlte sich also fest an, war es aber nicht.


    Sollte ich die alte Röhre jetzt erst zu Ende fahren? Ja, wenn ich nicht schon die Halter auf 80mm aufgebohrt hätte, dann hätte ich vielleicht noch ein paar Monate aus der Originalröhre rausquetschen können. Jetzt bin ich mit der Leistung der neuen Röhre überglücklich und nehme die gedachten 100 Euro Restlebensdauer aus der alten Röhre als Lehrgeld hin.


    Da hamm mer doch alle wida watt jelernt.

  • Spitze ;)


    das ist nun echt mal eine lustige geschichte... eine klemme locker....

    einen lieben gruss aus dem norden


    piet


    ein laser ist (k)ein spielzeug

  • Moin Moin,


    Zitat

    Nach fünf Jahren Vibration hatte sich die Lüsterklemme gelockert, und im Betrieb feuerte der Laser halt kaum noch, denn die Spannung musste ja immer die Brücke in der Klemme überwinden.


    Hätte die Hochspannungsleitung keinen Kontakt mehr zur Laserröhre gehabt, hättest Du laut und deutlich in Knistern / Zischen vernommen.
    30kV lassen sich nicht durch ein paar Zentimeter Luft aufhalten ...solche Hochspannung findet immer einen Weg und entlädt sich im Zweifelsfall deutlich hörbar gegen das Gehäuse.
    Deine alte Röhre ist platt und da stecken keine "100€ Restlaserlicht" mehr drin. ;)


    LG
    Diemo