Eigenbau (DIY) CO2 Laser

  • Hallo liebe Lasergemeinde,


    ich bin mal Neugierig. Es gibt ja ein paar Lasernutzer hier im Forum die sich einen CO2 Laser selber gebaut haben.


    Ich bin im letzen Jahr selber durch Zufall auf diese Seite im Internet gestoßen: http://www.buildlog.net/forum/index.php


    Nach dem durchschauen der Seite und den dort zu findenden Eigenbau-Beispielen muss ich ehrlich sagen dass ich auch darüber nachgedacht
    habe mir das Gehäuse des Lasers selber aus Aluminiumprofilen zusammenzubauen und hinterher zu verkleiden damit alles dicht ist. Wobei ich mal vermute das, dass Verkleiden damit alles Dicht ist, bei Aluprofilen nicht ganz so einfach ist.


    Die Laser-Mechanik hat Diemo (Allplast) ja im Shop und das restliche Zubehör wie Röhren, Netzteile und die DSP-Steuerung ja auch.


    Bei den Ebay Chinalasern wird ja immer wieder das dünne Blech des Gehäuses und dessen Labbrig- und Klapprigkeit bemängelt. Zumindest das Problem sollte sich mit entsprechenden Aluminiumprofilen in den Griff bekommen lassen.


    Deshalb mal die Frage an diejenigen hier im Forum die Ihren Laser selber gebaut haben: Wie sehen eure Eigenbau-Laser aus?


    Wie seit ihr auf die Idee mit dem Eigenbau gekommen?


    Habt ihr evtl. ein Bild von eurer Maschine (natürlich nur wenn das nicht gegen irgendwelche Konstruktions- oder Firmengeheimnisse verstößt)?



    Gruß
    Florian.

  • Hi Florian,


    Das mit der Dichtigkeit ist gar nicht so kompliziert.Bleche drum rum und alles wird gut oder Bleche in die Nut mit Gummidichtungen.


    Die kompliziertheit liegt im Gerüst.


    Da du ja Schreiner bist, kannst du dir bestimmt vorstellen, das gelieferte Aluminiumprofile eine gewisse Toleranz im Zuschnitt haben.


    Diese Toleranz musst du unbedingt ausgleichen bzw. abstellen, da Winkelverbinder für Aluprofile diese Toleranzen akzeptieren und dadurch dein Gerüst eine gewisse Windschiefe bekommt. Auch der korrekte Winkel ist mit Standart 0815 Winkelverbindern von Ebay nicht 100% gegeben.


    Mein Lasit Galvoscanner wurde mit Aluprofilen gefertigt und das wird auch heute noch so bei einigen Firmen so gehandhabt.


    Kannst ja mal selber schnüffeln, wie sowas aussieht. LASIT.IT


    Wenn du Aluprofile exakt längentechnisch und auch im Superduper 90° Schnitt ablängen kannst, dann solltest du die Profile auf Stoßkante montieren.
    Das ist zwar wesentlich aufwändiger, weil gebohrt werden muss, aber passgenauer.


    Der Rest ist nachher einfach nur durch Montageadapter innerlich zu montieren und bedingt durch die Nutprofile auch wesentlich besser justierbar, als ständig irgendwelcher Löcher in Blech zu bohren.


    Mit Hilfe des Allplast Justiertool kannste sogar später Punktgenau deine Spiegel justieren.



    Ich gugg mal, ich hab irgendwo ein Foto von einem Alugerüst für nen Lasergravierer.


    Auch Viktor ( VDX ) baut seine Scannergehäuse mit sehr hübschen Aluprofilen :)



    gruß
    Michael





    *edit*


    hab fix ne seite gefunden...


    DIY

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

    2 Mal editiert, zuletzt von Gewindestange ()

  • Hi Michael,


    der Link mit dem Eigenbau Laser ist auch einer der 2.X Laser nach den Buildlog-Beispielen.


    Das mit den Toleranzen bei den Aluprofilen kenn ich selber nur zu gut. Ich habe mal eine Zeit lang in einer Firma gearbeitet wo wir Tonnenweise Stranggepresste Aluprofile verarbeitet haben. Da waren einige dabei die schon bei Lieferung total verdrückt waren.


    Ich würde die in dem Fall dann auch selber zuschneiden. Das mit dem direkten Verschrauben ist bei meiner CNC-Fräse auch so gemacht. Die Boschprofile haben da extra einen Schraubkanal in den man dann das Passende Gewinde schneiden kann.


    Ein kleiner Vorteil von so einem Gehäuse aus Aluprofilen ist vielleicht der, dass wenn die Arbeitsfläche irgendwann zu klein wird, man die Größe passend ausbauen kann. Ohne das man einen zweiten Laser kaufen muss, falls man was den Platz angeht eingeschränkt ist.

  • Naja... das geht jetzt auch, bei den Chinalasern :D


    Gehäuse weg, Unterbau XY neu, Linearschienen neu und alles wird gut :)

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • ...
    Auch Viktor ( VDX ) baut seine Scannergehäuse mit sehr hübschen Aluprofilen :)

    ... nicht nur ;)


    Meinen ersten CO2-Lasercutter (um 1990 herum) habe ich noch auf einer im Bamarkt zugesägten 5mm dicken DIN-A3-Aluplatte und aufgeschraubten Winkelprofilen aufgebaut und mit 2mm Alu verkleidet.


    Danach habe ich ein paar Gehäuse im Blechzuschnitt mit Biegen "maßschneidern" lassen, was schneller ging.


    Dann immer wieder verschieden - je nach dem, was da war, leicht zu beschaffen, oder vom "Auftraggeber" gewünscht oder vorgegeben.


    Heute bauen wir in der Firma verschiedene Gehäuse - einige mit gebogenen+geschweißten Blechgehäusen, andere mit runden Kanten-Profilen und Resopal-Platten.


    Hier ist die "alte" Firmen-Seite (noch ohne die Laser) - http://gie-tec.de/


    Meine Frau erstellt aktuell eine komplett neue Site, die hoffentlich in 2 Wochen online gehen kann (brauche sie bis zur 3D-Druck-Messe in Erfurt) - da dürften auch die Infos und Flyer zu den Laser-Anlagen sein ...


    Viktor

  • Ich muss meinen alten Thread nochmal rauskramen, ich hoffe das liest hier noch jemand.


    Bin momentan gerade am Planen und Zeichnen des Lasergehäuses für meinen CO2 Laser. Ich plane das Gehäuse mal mit einer Bearbeitungsgröße von 900x600 mm und einer Laserleistung von max. 80 Watt bzw. so das man evtl. irgendwann mal (falls ich im mal Lotto Gewinne :D ) eine 50 oder 60W RF Röhre darin verbauen kann.


    Für den Anfang nimmt eine 50W oder 60W Glasröhre von Thunderlaser (Allplast) darin Platz :) . Gesteuert wird das ganze dann mit einer Ruida Steuerung.


    Ich würde das Gehäuse gerne mit Aluprofilen von Bosch und Misumi Aufbauen.


    Deshalb hier mal die Frage an alle die sich ihren Laser auch selber gebaut haben:


    Reicht eine Profilstärke von 30x30 mm aus oder sollte man auf 40x40 mm oder sogar 45x45 mm gehen um das ganze ausreichend stabil zu bekommen?



    Gruß
    Florian

  • Hallo Viktor,


    dann werde ich mit 40x40 mm Profilen planen.


    Ich muss nochmal bei Allplast Nachfragen, die hatten im alten Shop die XY-Mechanik als komplett fertiges Teil im Angebot. Im neu gestalteten Shop finde ich die nicht mehr. Vielleicht können die mir die Einbaumaße von der Mechanik durchgeben, dann kann ich das beim Planen berücksichtigen.


    Muss mir noch Überlegen wie ich die Außenhülle verkleide. Wollte das Ursprünglich mit 3mm Aluplatten machen.


    Wenn es jemanden interessiert kann ich die Zeichnung dann auch mal hier einstellen (kann
    aber etwas dauern, mir bleibt momentan nicht so viel Zeit).



    Gruß
    Florian

  • Wenn man den Eigenbau-CO2-Laser Gewerblich nutzen möchte, wo kann man den Laser abnehmen lassen?


    Ist sowas überhaupt möglich oder übersteigen die Kosten der Prüfung und Abnahme die eines gekauften CO2 Lasers der Klasse 1?


    Hat da jemand Erfahrung damit?



    Gruß
    Florian

  • Prüfung und Mustergutachten und den ganzen Keks inkl. Sicherheitskreise kostet wirklich Kohle.


    Du kannst aber auch den Laserklasse 4 Laser in einen Raum stellen und diesen verriegeln und per Fernbedienung bedienen.


    Du kannst ja mal eine Anfrage bei Sabine von Sabko GmbH machen :)


    Die Sabine findest du im Forum von http://www.laser-engravers.de/



    Gruß
    Michael

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Stimmt, daran hatte ich gar nicht mehr gedacht. Die bieten ja glaub ich sogar Umrüstungen auf Klasse 1 an. Zumindest in der Vergangenheit.


    Dann müssteb die auch ungefähr sagen können wie teuer die Tests kommen. Hab aber so die Befürchtung das ich dafür auch einen neuen Epilog oder GCC mit RF-Quelle bekommen könnte.


    Ich wollte ohnehin mal bei Sabko wegen Terminen für die Laserschutzbeauftragten-Schulung anfragen. Die müssten eine Liste mit Adressen und Terminen haben.


    Vielleicht denke ich bei der ganzen Sache auch zu kompliziert, möchte aber halt vermeiden das der Laser stillgelegt wird, falls es mal offiziel wird und jemand einem ans Bein pinkeln möchte.


    Ich wünsch euch eine ruhige Nacht.



    Gruß
    Florian

  • Wenn man den Eigenbau-CO2-Laser Gewerblich nutzen möchte

    Wenn Du als alleiniger Benutzer (und Firmeninhaber) an dem Laser arbeitest und keiner sonst Zugang zum Laser hat, ist das Dein eigenes "Vergnügen".
    Du spielst dabei lediglich mit Deiner eigenen Invaliden- bzw. Berufsunfähigkeitsrente und Unfallversicherung oder im Brandfall mit der Gebäudeversicherung.
    Stillegen tut Dir aber niemand ein Werkzeug, welches Du auf Deine eigene Gefahr benutzt, solange keine Gefährdung anderer vorliegt.
    Stellst Du als "Einzelkämpfer" an dem Laser gewerbliche Dinge her, kräht kein Hahn danach.


    Kleines Beispiel:
    Vor Jahren bemängelte ein BG-Betriebsbeschauer meine Ständerbohrmaschine in der Firma (bzw. die langen Haare meiner Angestellten und die fehlende Sicherheitsunterweisung). Nachdem ich klarstellte, dass nur ich die Maschine benutze und ich ein kleines Schild "Benutzung verboten!" angebracht hatte, war das Thema vom Tisch.
    Was ICH als Chef mit dem Ding mache, interessiert kein Mensch.


    Trotzdem sollte natürlich bei jedem Werkzeug "Hirn" vorrausgesetzt sein, egal ob Laser oder Fleischermesser.
    Ein gewisses Maß an Mündigkeit wird einem aber selbst in unserer Zeit des Rundum-Absicherungswahns noch zugestanden. :D


    Maximale Sicherheitsvorkehrungen für sich selbst: Ja.
    Zwangsweise Genehmigung oder Abnahme in den eigenen vier (Gewerbe)räumen ohne Mitarbeiter: Nein.


    Gruß


    Joachim

  • Hallo Joachim,


    danke für die Erklärung. Das bringt für mich schon etwas Licht ins Dunkel.


    Ich sagte ja schon, das ich evtl. etwas zu Kompliziert denke.


    Außer mir arbeitet keiner an dem Laser. Ich werde bei einem Eigenbau auch darauf achten die Maschine so sicher aufzubauen wie möglich.


    Auch ist nicht sicher ob sich daraus etwas offizielles (Gewerbliches) entwickeln wird.

  • Ich bin mit der Planung etwas weiter gekommen. Bin gerade am Überlegen ob ich den Portalbalken (X-Achse) auch mit einem 40x40 mm Profil realisiere. Bei den Chinalasern besteht die X- und Y-Achse ja aus einem 4-Kantrohr.


    Ich werde Linearschienen in beiden Achsen verwenden. Bin mir nur nicht sicher wie es sich dann beim Gravieren (Scannen) verhält, also ob das Gewicht des 40x40 mm Profils nicht zu schwer wird? Oder kann ich hierfür dann einen größeren bzw. stärkeren Motor verbauen?


    Momentan Plane ich mal mit einer Bearbeitungsgröße von 600x900 mm.


    Gruß
    Florian

  • Die Profile kriegt man für verschiedene Belastungen.


    Soll heißen in schwerer und in leichte Bauform...



    Da das was direkt draufschrauben ist immer so ein bissle tricky :)

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • 40x40 Aluprofile "leicht" von Item zum Beispiel, da brauchst du wegen Biegung überhaupt nicht nachdenken, ausser du willst den Wassertank mit Kühlung am Laserkopf mitverfahren.


    Auf 900mm biegt sich da gar nix, schon gar nicht wegen dem Eigengewicht, oder dem lächerlichen Kilogramm den du da drauf schraubst.


    Es gibt auch fertige Aluprofile mit Linearführung, so eine würde ich dir jedenfalls für die X-Achse (das "fahrende" Profil) empfehlen. Ist zwar teurer, aber du sparst dir ein Haufen ärger. Und viel billiger wirds auch nicht bis du eine Linearführung sauber auf das Profil montiert bekommst.


    Sowas-
    https://www.item24.de/kundenlo…it-zahnriemenantrieb.html


    Sonst kann ich dir auch IGUS Achsen empfehlen, da fährst du schmierfrei. Für etwas über 1000 Eier hast du da ein fertiges Portal.