Farbe für Kunstoff

  • Hallo zusammen,
    welche Farbe (spray etc) würdet Ihr empfehlen um schwarzen Kunststoff zu gravieren. Auf indust. Produktteilen sol eine Artikelnummer in weiß gelasert werden.


    Mir wurde in einen Shop Revell Farbe vom Modellbau empfohlen.


    Die Farbe muss ohne viel Aufwand aufgetragen werden können, wasserfest und vor allem lange heben.


    Vielen Dank schon mal für eure Antworten.


    Gruß Mel

  • Hello mel.


    Farbe auf Kunststoff "auflasern" wird wohl nicht wirklich klappen.


    Evtl. ließe sich, je nach Kunststoffart, ein Farbumschlag (durch Aufschäumen) nach "weiß" (eher hell gräulich) erzeugen, das geht aber nur mit einem Faserlaser.

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

    Einmal editiert, zuletzt von ichbinsnur ()

  • Mit dem Co² in Kunststoff lasern ist gaaaaaanz heikel.


    Dabei enstehen eventuell giftige hoch agressive Dämpfe, die dich und deinen Laser kaputt machen.


    Vorm Lasern ist unbedingt ein Flammtest ( bitte googlen ) zu machen.


    Wenn der Flammtest auf Chlorverbindungen hinweist ( grünliche Flamme ) dann Finger weg von dem Auftrag. Der Laser rottet dir weg und deine Lunge ist für die braune Tonne.




    Da hilft dann nur, wie ichbinsnur schon geschrieben hat, ein anderer Lasertyp.



    :rolleyes:

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hallo zusammen,


    gibt es dann eine gute Farbe die nach dem gravieren aufgetragen werden kann und somit in der Schrift bleibt?


    Grüße Mel

  • ... aus Adhesivpapier Maske Lasern, Aufkleben, weiß drübersprühen und wieder abziehen.


    Vor *zig Jahren habe ich manchmal auch Thermotransferfolie verwendet -- nur ganz wenig Leistung, damit die Folie nicht durchbrennt ...


    Viktor

  • Hallo zusammen,


    gibt es dann eine gute Farbe die nach dem gravieren aufgetragen werden kann und somit in der Schrift bleibt?


    Grüße Mel

    Hallo,
    Auslege-Farbe auf Acryl-Basis.
    Sehr gut gefällt mir die von Trotec gehandelte. Ist ein Ami-Produkt in einer mMn genialen Flasche. Oder besser: Der Verschluss ist genial.
    Zum applizieren gemacht, Materialsparend, sicher vor Eintrocknung. Die Konsistenz der Farbe ist ähnlich von Zahnpasta.
    Was durchaus auch geht ist Acrylfarbe im Künstlerset aus dem Discounter.
    Wie man Gravuren (richtig) auslegt, dazu gibt es reichlich "Erklär-Bär-Videos" im Netz bei "Deine Röhre" u. anderen.
    Bei größeren Gravuren oder vielen Werkstücken ist ein passender Rakel zum Auftragen schnell selbst gebaut. Ähnlich wie im Siebdruck.
    Damit geht es zügig und die Nacharbeiten halten sich in Grenzen.
    Mit diesen im Fachhandel angebotenen Stiften, ähnlich Fettkreidestiften, bin ich allerdings noch nie wirklich klar gekommen... ;(

  • Guten Morgen zusammen,


    vielen DAnk für die Tipps. Leider hat es noch nicht den Erfolg gehabt, den wir uns erwünscht haben.
    Habe mich etwas schlau gelesen und etwas gefunden das sich aufschäumen von Kunststoff nennt.
    Die richtige Einstellungen habe ich aber nicht gefunden.
    Hat jemand ERfahrung damit?


    Vielen DAnk für eure Hilfe
    Grüße Mel

  • Aufschäumen von Kunststoff zum Farbumschlag wird mittels YAG (besser) oder Faserlaser (1060 nm und weniger) gemacht.
    Da sollte eigentlich der Lieferant des YAG-Lasers Richtwerte haben. Ist eine Standard-Anwendung dieses Lasertyps.
    In der (Auto-)Industrie z.B. werden dazu auch UV-Laser eingesetzt.


    Mit freundlichen Grüßen
    Thomas

  • dachte ich mir das ich das mit dem C02 Laser nicht hinbekomme. Nun danke ich dir Thomas, ich werde die Gravur mit Acrylfarbe auslegen.
    Hast du mir einen Tipp mit was du abklebst, damit es keine Verschmieren der Farbe am Rand bekommt.
    Kreppband von Nopi ist da wohl nicht das beste.

  • Also deine Fragestellung klingt ja eher nach einer Serienproduktion und dem damit verbundenen markieren von hergestellten Gegenständen. Dafür ist ein CO2 einfach nicht konzipiert, und ein Chinakracher schon gleich gar nicht würde ich behaupten.
    Ich stehe zwar selber erst am Anfang meiner "Laserkarriere", aber soviel habe ich mir schon zusammengelesen, dass Unterschiedliche Laserarten- und -geräte auch unterschiedliche Möglichkeiten und Aufgaben haben. Mit einem YAG-Laser wirst du beispielsweise kein Glück haben um aus Pappelsperrholz ein Modell zu lasern, hingegen schafft es ein YAG wunderbar mit Metall z.B. um zu gehen.


    Es kommt halt alles auf die Wellenlänge des verwendeten Lasers an, was damit machbar ist und was nicht.
    Bei industriellem Kunststoffen, wie von Dir angedacht würde mein Gedanke eher in Richtung Fräse gehen und dann ein entsprechender Gravurstichel.


    lG Jürgen

    ... geliebt wirst du nur dort, wo du Schwäche zeigen kannst ohne Stärke zu provozieren (Theodor W. Adorno)

  • ... letzte Woche auf der Messe hatte ich auch ähnliche Anfragen am Stand - die haben als Beispiel spritzgegossene Gummi-Tasten mit perfekt weißer Beschriftung dabei gehabt, die angeblich "gelasert" worden wären -- die Parameter und Lasertypen wußten sie aber nicht ...


    Nach meiner Erfahrung sind das spezielle Beimischungen im Material, die beim Erhitzen "aufplatzen" und Farbe freigeben - ich hatte sowas mal mit rot/rosa und blau/hellblau aus schwarzem Kunststoff heraus gemacht - damals mti einem NdYAG bei 1064nm.


    Heute habe ich Faserlaser mit 1064 oder 1070nm -- oder IR-Dioden mit 975nm, mit denen sowas auch noch gut ginge.


    Die Frage wäre also eher nach den Additiven und Kunststoffen ...


    Viktor

  • dachte ich mir das ich das mit dem C02 Laser nicht hinbekomme. Nun danke ich dir Thomas, ich werde die Gravur mit Acrylfarbe auslegen.
    Hast du mir einen Tipp mit was du abklebst, damit es keine Verschmieren der Farbe am Rand bekommt.
    Kreppband von Nopi ist da wohl nicht das beste.

    Hallo, es gibt ja direkt Abdeckfolien (Polyestermaterial) die man zum schablonieren/abdecken verwenden kann.
    Das ist aber eher was für große Flächen.


    Ich bin kein Freund von so etwas, weil sich Farbränder am Abdeckband bilden, die nach dem Entfernen des Abdeckbandes nach oben überstehen.
    Eigentlich wird die Farbe in die Gravur eingefüllt, kurz antrocknen lassen und dann von der ungravierten Oberfläche weggewischt, in den Tiefen bleibt die Farbe dann liegen.
    Dazu macht sich ein Rakel ganz gut, oder auch ein Tuch. Je nach Oberfläche.


    Ich habe auf die Schnelle nichts richtiges als ErklärBär-Video gefunden. Ein Anhalt könnte das Video ab 1:00 min geben
    Die machen es mit Lackstift - geht auch. Bei Acryl-farbe brauche ich aber kein spezielles Lösungsmittel. Solange diese noch nicht ausgehärtet ist, reicht Wasser - schont die übrige Oberföche.


    https://youtu.be/KInVajTt6Mo?t=75

  • Mel, du sprachst von Industrieteilen.


    Was für Stückzahlen erwartet du denn?
    Ich kann mir nicht vorstellen das sowas in Großserie wirtschaftlich zu machen ist mit Farbauslegung.


    Vielleicht eher mit UV-Druck oder ner Kombination aus Lasergravur und UV-Druck.
    Da könnte ich dir evtl. weiterhelfen.


    Kommt drauf an was die Teile denn "aushalten" müssen.

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • So Ihr lieben,


    wir haben den Auftrag abgelehnt in Farbe...und siehe da...es geht auch ohne... kann man das nicht gleich sagen...


    :unfassbar:



    DAnke euch trotzdem...


    LG Mel