Lötschablonen selber herstellen

  • Moin Moin,


    Für die Elektroniker unter uns habe ich mal eine kleine Anregung:


    Es geht dabei um das Reflow-Löten, ein Verfahren das bei der Herstellung elektronischer Schaltungen mit SMD-Bauteilen (wie sie heute fast nur noch eingesetzt werden) sehr oft zum einsatz kommt. Dabei wird auf die fertige Leiterplatte eine Lötpaste, die aus einem dicklüssigen Gemisch aus Flussmitteln und Lötzinnperlen besteht, mittels einer Schablone da aufgetragen, wo später Bauteile angelötet werden sollen. Anschließend werden die Bauteile aufgelegt und das Ganze geht in den Backofen, wo dann die Zinnperlen verflüssigt werden und die Bauteile fest mit der Leiterplatte verbinden.
    Das wird in diesem Video sehr ausführlich gezeigt, nur dass der gute Dave keinen Ofen benutzt, sondern Heißluft, was auch machbar ist:


    http://www.youtube.com/watch?v=qyDRHI4YeMI


    Ich war ja kürzlich in der Verlegenheit ein paar Nachlaufsteuerungen für TL zu fertigen, welche zum Teil aus SMD-Bauteilen bestehen und wollte nicht unbedingt jedes Teil händisch mit dem Lötkolben löten. So eine Lötschablone wird meist aus Edelstahl geätzt oder mit dem Laser geschnitten und ist leider nicht billig (für Kens Platinen hätte mich so eine Edelstahlschablone 140€ gekostet).
    Ich habe mir so eine Schablone einfach aus 0,12mm dickem Mylar mit dem Laser ausgeschnitten und das hat sensationell gut funktioniert.


    solder_stencil.jpg


    Die abgebildete Schablone ist nicht das Original, das befindet sich im Paket mit den Nachlaufsteuerungen.


    Ich werde dieses "Produkt" auf jeden Fall ausbauen und weiter perfektionieren.



    LG
    Diemo

  • Hi Diemo,

    nur dass der gute Dave keinen Ofen benutzt, sondern Heißluft, was auch machbar ist:

    ..... und wenn man einen dem Lötpunkt entsprechned aufgeweiteten CO2 Laserstrahl exakt auf die Position Paste nah am Bautelbeinchen richtet? Die flüssige Phase/Flußmittel adsorbiert bestimmt IR, das elktronische Bauteil würde auf diese Weise wohl gar nicht groß erwärmt werden.


    Nur mal so gesponnen (wenn so ein Laser schon mal da ist, sucht man auch nach Anwendungen). ;)


    Aber wenn Backofen geht, dann ist es so viel einfacher.


    LG
    Bernd

    Es gibt bessere Zeiten, aber diese ist unsere :)

  • Moin,


    Zitat

    und wenn man einen dem Lötpunkt entsprechned aufgeweiteten CO2 Laserstrahl exakt auf die Position Paste nah am Bautelbeinchen richtet? Die flüssige Phase/Flußmittel adsorbiert bestimmt IR, das elktronische Bauteil würde auf diese Weise wohl gar nicht groß erwärmt werden.


    Na die Antwort ist einfach:
    Die silbern/kupfern/golden glänzenden Lötpads der Leiterplatte und die silbernen Anschlussbeinchen der Bauteile würden wenig IR-Licht mit 10,6µm absobieren, weil ein Großteil reflekiert würde.
    Aber die -meist- schwarzen Bauteile würden einen Großteil der IR-Strahlung absobieren und sich viel stärker erhitzen, als die Lötstellen selber.
    Du würdest also die Bauteile kochen und kalt löten ...so ziemlich das Gegenteil von dem, was man haben möchte.


    Anders wäre es bei IR-Strahlung bei 800-1000nm, da könnte das funktionieren (Schmuck und Zahnersatz wird teilweise so gelötet).


    ...nur mal so gesponnen :D


    LG
    Diemo

  • .... hab mich nicht klar ausgedrückt,


    ich meinte nur die Paste (ganz nah an den Lötbeinchen) mit einem auf ca. 1-2 mm breiten Strahl anvisieren, die Wärmeübertragung zu dem Bauteilbeinchen und Platine würde über das geschmolzene Metall erfolgen.


    Hab mal für eine andere Anwendung Lötpaste mit Glasmehl vermischt, das durch CO2-Laser erhitzte Glas ließ das Lot partiell schmelzen.


    .... aber ich will hier kein Thema daraus machen, war nur so spontan gesponnen.


    LG
    Bernd

    Es gibt bessere Zeiten, aber diese ist unsere :)

  • Das heist im Klartext: Kann man vielleicht SMD Bauteile mit dem Laser löten? 8)

    Alles Schöne im Leben hat einen Haken, es ist entweder unmoralisch, illegal oder es macht dick.