Realistische Schneidleistung mit 80W Chinalaser in Acrylglas GS

  • Was genau begünstigt denn die Brandgefahr.

    Die beim Schneiden entstehenden hochentzündlichen Acryldämpfe.

    Dagengen hilft nur Absaugen, Absaugen, Absaugen....

    Aber dabei daran denken, dass der Acrylschmodder ohne Filter auf jeder Oberfläche der Absaugung Kondensiert und alles mit leicht brennbarem Film überzieht und zusetzt.


    2 Durchgänge wären Blödsinn und viel zu aufwändig.
    Einmal durch und langsam ist in jedem Fall besser, sonst hast du Kantenbildung und Verschmelzungen.

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • Wobei es aber auch verschiedene Acrifix-Klebstoffe gibt, die aber größtenteils offenbar nicht gerade an der nächsten Ecke zu beziehen sind.

    Wenn es um GS geht bleiben nur die Reaktionsklebstoffe für saubere Verklebungen. Die Lösemittelklebstoffe sind nicht blasenfrei zu verarbeiten und die Lösemittel müssen irgendwo hin, das geht für stumpfe Verklebungen auf Plattenkanten, aber nicht auf Flächen.
    Bei allen Reaktionsklebstoffen, egal ob 2K oder lichthärtend, dauert die Polymerisation wesentlich länger als man denkt. Man kann die Klebstoffe zwar nachhärten durch 80°C im Temperofen, aber die Polymerisation geht dann trotzdem noch lange weiter. An der Klebenaht ist die Dichte unterschiedlich. Der Kleber ist weicher als das PMMA. Der Kleber schrumpft bei der Polymerisation um gut 18% und beut Spannung auf. Der Strahl fängt sich in der Klebernaht und der Kleber wird weicher als die Kante vom PMMA. Beim Abkühlen kommt dann ein thermischer Schrumpf auf den Kleber und der zieht sichgerne mal 0.5 - 0.7mm zurück.

    Ich habe auch flächig verklebte Teile hier, teilweise 10 Jahre alt, die nicht gelasert wurden und an der Kante Lücken im Kleber bekommen.


    Dazu kommt das GS Platten nicht gleichmässig dick sind. Bei 15er GS gibt es ±1.5mm Toleranz und das auf sehr kurzer Strecke. Ich habe selbst in 200x300mm Platten dann Differenzen von 1mm. Die Kleberschicht ist also nicht immer gleich dick.


    Und dann kommt noch dazu das Polymerisationsklebstoff mehr schrumpfen je niedriger die Viskosität ist.
    Ein 1R 9016 oder 2R 2019 füllen überhaupt nicht. Die hochviskosen Kleber wie 1R 192 oder 2R 190 füllen gut und schrumpfen wenig.
    Du siehst also anhand der Eigenschaften schon das nur wenige für das Aufdoppeln von GS Platten übrig bleiben.


    Bei XT Platten, ohne Stärkentoleranzen ist das etwas anders. Ich habe hier so ein Zaubermittelchen, das wird beim flächigen Verkleben von XT auf eine Plattenseite aufgetragen. Dann kann man den Kapillarkleber 1R 9016 auf die Kante geben. Mit etwas Übung zieht er sich dann blitzschnell und blasenfrei zwischen die Platten. Wenn aber XT gelasert wird ziehen sich die Kanten zurück und dort ist die Platte minimal dicker.


    Deshalb fräse ich dicke Platten und der Laser ist für mich nur etwas um dünne Materialien zu schneiden.


    Was genau begünstigt denn die Brandgefahr.

    Dann müssen sich Gase unter dem PMMA stauen. Das liegt nicht unbedingt an zu geringer Absaugleistung, es kann auch passieren wenn man Platten lasert die den ganzen Raum abdecken und man aus dieser Platte viele kleine Teile ausschneidet. Nimmt man während des Schneidens dann einzelne Teile auf einer Seite raus sinkt die Absaugleistung auf der anderen Seite der Platte. Wenn die Konzentration vom Gas hoch genug ist, entzündet es sich.
    Ich habe das mal bei schwarzem Material erlebt, den Brand konnte man erst sehen als sich das brennende Material hochgebogen hat.


    grüße

    grüße ralfg

  • Danke für die ganzen Infos. Das muss ich mir erstmal auf der Zunge zergehen lassen und die Weltherrschaft muss warten ;)