3D Filament trocknen

  • Warum muss Filament (wenn es getrocknet werden soll) stundenlang bei einer bestimmten Temperatur dehydriert werden?

    Gibt es dafür zwingende Gründe?

    Wie beispielsweise eine benötigte Zeit, in der Wasser in Form von Wasserdampf das Material verlässt, desorpiert?

    Wäre es möglich, das Filament direkt vor dem Druck mit einer Heizspule zu dehydrieren, das Wasser aus dem Nylon zu "prügeln"?


    Ich kaufte mir einen Filament-Trockner von Sunlu. Habe ihn selbst aber noch nicht getestet.


    firefox_2023-06-03_20-30-44.jpg




    Diese Dinger sollen aber nicht optimal sein. Sie heizen zwar ordentlich und konstant auf, aber die Feuchte bleibt im Inneren der Box.


    Könnte ich nicht am Gestell des Druckers eine Heizspirale anschrauben, durch die das Filament läuft und getrocknet wird?


    Iedit__2023-06-03_20-51-42.jpg


    Nee, ich will nix erfinden oder die Welt mal wieder revolutionieren. Keine Sorge :funny-:


    Ich möchte nur etwas Nylon drucken. Das Filament scheint ja - laut Berichten - sich innerhalb von 2 Stunden mit Feuchte vollzusaugen. So ein preiswerte Trockenbox benötigt aber Stunden, um den Teufel aus der Filamentrolle zu treiben.

    Als planloser Bastler wäre es mir jedoch ein leichtes, mit PTC-Heizelementen solche eine "Heizröhre" zu schaffen. Damit baute ich einmal gar ein "Mini-Bügeleisen" für den Thermotransferdruck auf Lanyards und konnte Schlüsselbänder in Serie und Vollfarbe für jemand fertigen. Okay, war eher eine Mini-Transferpresse, zugeschnitten für Lanyards.


    Mich treibt nur die Frage um - wäre es möglich?

    Würde die Feuchte schnell genug aus dem Filament weichen, ohne dass es sich verflüssigt?

  • Mich treibt nur die Frage um - wäre es möglich?

    In einem Wort, Nein.


    Die Einwirkzeit wäre entweder zu kurz um das Wasser ausgasen zu lassen, oder so hoch, dass sich im Filament Damofbläschen bilden.


    Das Tempern solcher Filamente machen die Anwender nicht zum Spass, sondern, weil es anders nicht funktioniert.

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • Warum nicht eine "Luftdichte" Box, in der die Spule hängt, ein Schlauch führt zum Drucker und in der Box sind zusätzlich Silicageltütchen ?

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • So wird es üblicherweise gemacht Michael.

    Leider ist Nylon aber so Hygroskopisch, dass es trotzdem noch Feuchte absorbiert. Dann allerdings nicht mehr so schnell. :)

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • Das Tempern solcher Filamente machen die Anwender nicht zum Spass, sondern, weil es anders nicht funktioniert.

    Hm. Habe ich befürchtet. Schade.


    Aber garantiert wird eines Tages ein findiger Kerl (Betrüger?) solch eine Heizspirale als "Speed-Filament-Trockner" über Alibaba verkaufen.

  • Ich würde es an deiner Stelle erst mal mit gutmütigeren Filamenten probieren Reiner.

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • Warum nicht eine "Luftdichte" Box, in der die Spule hängt, ein Schlauch führt zum Drucker und in der Box sind zusätzlich Silicageltütchen ?

    Ich weiß nicht. Hilft das bei "hyper-hygroskopischen" Filamenten?


    Ich gebe zu: Bisher hatte ICH kein Problem mit Filamenten.

    Bis auf den Fall, dass plötzlich nach 2 Jahren am Ender-5 S1 das PLA-Filament im Bowden über Nacht bricht. Das hatte ich so bisher noch nie.


    Zu den Boxen - ich traue diesen Boxen nicht.

    Eine solche Box (egal welche) IST NICHT LUFTDICHT.

    Das ist Blödsinn. Sorry. Um "luftdicht" zu sein, muss ein gewisser Aufwand betrieben werden. Hallo Vakuum.


    Und die Silikat-Beutel?

    Denen traue ich noch weniger, als ich meine Schwiegermutter werfen kann - und sie ist echt schwer :)


    KURZ & GUT. Ich drucke bisher wenig. Nur Krimskrams und das ohne viel Anspruch an Festigkeit. Jetzt würde ich aber gern mit Nylon drucken. Ob aber Nylon in einer IKEA-Box mit Silikat-Gel optimal ist?

  • Ich würde es an deiner Stelle erst mal mit gutmütigeren Filamenten probieren Reiner.

    Nee, lach. :)

    Ich bin ja nicht gerade der Vollpfosten, der zum ersten Mal einen 3D-Drucker nutzt. Für viele Dinge druckte ich mit PLA. Das haute bisher hin.


    Aber jetzt - wo ich von Nylon hörte - bin ich davon begeistert UND MÖCHTE mit Nylon drucken.


    Aus der "Anfänger-Phase bin ich raus, Christian.

  • ... da wir hier ja in einem dedizierten Laserforum sind, wo einige sich auch mit 3D-Druck beschäftigen, könnte ich ja mal wieder einen meiner alten Vorschläge herauskramen - evtl. findet das ja jemand interessant genug, daraus was zu machen? :/


    Den gesamten Quark mit Filament-Trocknung/Heizung oder sogar das komplette Thema "Extruder" kann man ignorieren, wenn statt den "dicken" Filament-Drähten mit 3mm oder 1.75mm (manche auch 4mm) dünne Kunststoffdrähte mit ab 0.05mm Dicke direkt wie beim Draht-Aufschweißen mit einem kleinen "Draht-Förderer" bis zum Kontakt mit der Oberfläche vorgeschoben werden ... ab dann einfach mit einem passenden Laser die Spitze vom Kunststoff-Draht (und die Oberfläche direkt unter der Kontaktstelle) aufgeschmolzen wird und dann kontinuierlich bewegt und Kunststoffdraht passend zugestellt, um dünne "Raupen" aufzuschweißen - mit dem Verhältnis aus Vorschub zur Förderung kann auch die "Raupen-Dicke" variiert werden 8)


    Solche dünnen Nylon(!)-Kunststoffdrähte gibt es z.B. relativ günstig und hochwertig aus der Zahnbürsten-Produktion (hab' da als kostenlose Muster immer so ein paar Spulen mit 1-2km drauf zugeschickt bekommen).


    Des Weiteren ist eine eigene Filament-Fertigung umso einfacher und präziser/zuverlässiger, je dünner das extrudierte Filament wird - bei einer Düse mit 0.1mm braucht kaum noch was gemessen oder nachjustiert zu werden - einfach nur rausdrücken und nach ein paar Sekunden im Luftstrom ist das schon abgekühlt und kann aufgewickelt werden, ohne daß es durch ein Wasserbad muß ... und noch so ein paar andere Vorteile ...

  • Den gesamten Quark mit Filament-Trocknung/Heizung oder sogar das komplette Thema "Extruder" kann man ignorieren, wenn statt den "dicken" Filament-Drähten mit 3mm oder 1.75mm (manche auch 4mm) dünne Kunststoffdrähte mit ab 0.05mm Dicke direkt wie beim Draht-Aufschweißen mit einem kleinen "Draht-Förderer" bis zum Kontakt mit der Oberfläche vorgeschoben werden ...

    Könnte man, lach.

    Wäre super.

    Aber wer supportet derartiges?

    Der Standard ist halt fettes 1.75 mm.


    ... ab dann einfach mit einem passenden Laser die Spitze vom Kunststoff-Draht (und die Oberfläche direkt unter der Kontaktstelle) aufgeschmolzen wird ....


    Viktor, .... da gibt es leider schon ein Patent (glaube ich) . Auf die Idee kam ich auch schon. :(

  • Wo liegt denn das Problem Reiner?


    Besorg dir ne Rolle Nylon Filament und leg los...

    Wenn es dir widerstrebt die Rolle in eine Box mit Silikagel zu packen, musst du sie halt öfter tempern....


    Was du gegen Silikagel hast kann ich allerdings nicht nachvollziehen.

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • ... bwzüglich Support - die Idee ist ja erstmal "selfsupporting" bzw. DIY ;)


    Ich habe das mal für ein Projekt mit käuflichen Draht-Förderern (und ein paar selbstgebauten für die dünneren Drähte) und Metalldrähten (0.025mm Stahl bis 0.8mm Bronze) gemacht ... mit Kunsttsoffdrähten und einem kleinen CO2-Laser (hab' zwei 10Watt-RF-CO2-Laser dafür) geht das noch einfacher ... und für die "Diodenfraktion" dann einfach schwarzen Kunststoffdraht nehmen - habe ich ebenfalls von Zahnbürstenherstellern in 0.1mm Dicke bekommen.



    Und wegen Patent - mit etwas Glück ist das Basis-Patent schon "ausgelaufen", da die Grundlagen vor über 30 Jahren gelegt wurden (die meisten 3D-Druck-verfahren wurden Anfang der '80er patentiert).


    ... und für einen rein privaten Aufbau, ohne gewerbliche Absichten, sind Patente sowieso irrelevant --- genauso wie für die chinesischen copycats :rolleyes:

  • Mit Silikagel assoziiere ich Quacksalberei. Sorry. Das Zeugs kann niemals die maximale Menge an Feuchte aufnehmen, die des weilen anfällt.

    Die Restluftfeuchte in geschlossenen Behältnissen senkt es allerdings sehr zuverlässig.

    Kannst du selber ausprobieren.

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • Ich habe das mal für ein Projekt mit käuflichen Draht-Förderern (und ein paar selbstgebauten für die dünneren Drähte) und Metalldrähten (0.025mm Stahl bis 0.8mm Bronze) gemacht ...

    Du scheinst ein "Manfred von Ardenne zu sein". 8)

    Gibt es etwas, das du noch nicht gemacht hat?


    Und wegen Patent - mit etwas Glück ist das Basis-Patent schon "ausgelaufen", da die Grundlagen vor über 30 Jahren gelegt wurden

    Naja, ich stolperte erst vor 2 Wochen über das Thema "Laser & Filament". Ein Laser erhitzt die Stelle, an dem das Filament aufgeschmolzen werden soll, damit eine optimale Haftung erzielt wird. Aber vielleicht rede ich nicht von dem, was Du meinst.

  • Die Restluftfeuchte in geschlossenen Behältnissen senkt es allerdings sehr zuverlässig.

    Kannst du selber ausprobieren.

    Lieber Christian, das glaube ich Dir zu 100%.


    Aber wie viel Geld muss ich ausgeben, um die Feuchte wirklich ZUVERLÄSSIG zu messen?


    Diese China-Messgeräte sind ein Witz. Ich kaufte 5 Stück und jedes Teil lieferte in derselben Umgebung andere Werte.


    Und was ist eine sog. "Restluft feuchte", wenn die Box permanent Feuchte ins Innere läßt?


    Nee, das ist mir alles nix.

  • Und was ist eine sog. "Restluft feuchte", wenn die Box permanent Feuchte ins Innere läßt?

    Das gilt es ja gerade möglichst wirkungsvoll zu verhindern.

    Es gibt dirchaus geeignete Behälter mit Silikondichungen die das schaffen. Sind nicht mal teuer.
    Nur den Filamentauslass musst du halt selber rein basteln.


    Filamentboxen sollen (und können) ja auch nicht zur dauerhaften Trockenlagerung verwendet werden sondern um das Filament während der Nutzung möglichst wenig feuchte ziehen zu lassen.

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • Es geht nicht darum wieviel Geld du ausgeben musst, es geht darum was du messen möchtest und dann noch wie genau.


    Wenn du meinst, du kannst mit Billigscheiße aus China zuverlässige Messreihen durchführen, dann ist dir, in meinen Augen, nicht mehr zu helfen. Aber das ist nur meine Meinung.


    Meine Antworten zweifelst du an als Blödsinn und ein paar postings weiter stimmt du Christians Lösung zu bezweifelst aber immer noch die Gelbeutel als Quacksalberei.


    Und nur damit du mal siehst, das es auch fertige boxen zu kaufen gibt, die sämtliche Menschen auf diesem Erdball benutzen um Feuchtigkeit von Ihrer verdammt scheisse teuren Elektronik fernzuhalten und das überall auf dem Erdball recht zuverlässig funktioniert...


    Die haben sogar ein Druckausgleichsventil :


    https://www.ebay.de/itm/164660…Um6dl-uT6l3BoCvtkQAvD_BwE


    Und diese Boxen gibt es noch in besser und viel teurer.


    So... und wenn du genau messen möchtest und zwar "GENAU" im eigentlichen Sinne des Wortes gehen da nur kalibrierte Messgeräte oder Instrumente.


    Weil spätestens wenn du mit nicht kalibrierten Geräten arbeiten möchtest brauchst du eines um die Daten der preiswerten Alternativen gegen zu checken um dann selber einen Offset erstellen zu können.

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe