Bidirektionales Füllen verusacht Linienversatz

  • Moin,

    mein Eigenbau Laser macht mal wieder Probleme.
    Seit neustem habe ich beim bidirektionalen Füllen einen Versatz zwischen Hin- und Rückfahrt. Bei einfachem Scan ist der Fehler nicht präsent.

    Der Versatz nimmt mit der Größe des Quadrats proportional zu. Bei einem 50x50 mm Quadraht habe ich einen Versatz von fast 2 Milimetern.


    20231130_152926.jpg


    Der Fehler trat plötzlich auf und ich kann mir nicht erklären wodurch er zustande kommt.
    Das angehängte Foto ist ein 10x10 mm quadrat welches ich zur bessen Ansicht des Problems mit einem Linienabstand von 0.5mm gefüllt habe.
    Unabhängig von der Beschleunigung, Geschwindigkeit und des Scan-Winkels tritt dieser Versatz immer auf.


    Was ich schon geprüft habe:

    -Es ist kein Scan-Versatz aktiviert

    -Riemen/Antrieb stramm, leichtgängig und absolut spielfrei

    -Keine Schrittverluste an den Motoren (Habe Servos mit Anzeige)

    -Fehler tritt auf beiden Achsen auf (Scan-Winkel um 45° und 90° gedreht)

    -Netzteil gewechselt

    -Alles mehrfach neu gestartet

    -Backup der GBRL Konfiguration von vor 2 Wochen geladen, Fehler ist immer noch da

    -Scan-Versatz eingerichtet, Fehler lässt sich dadurch nicht kompensieren

    -Verkabelung geprüft.


    Anbei die GBRL-Konfig:

    Hat irgendjemand eine Idee?


    Liebe Grüße,

    Moritz

  • Dann Aktivier doch einfach mal den scanversatz in den geräteeinstellungen und stell den ein dann biste es los. scheinbar weiste ja schon was los ist

    RF 30W Speedy300

    Faser JPT M-60 Mopa 60W ( Modifiziert )

    Co2 80W ( Turbo-8B57 ) ( Modifiziert )

    Co2 100W ( Max-750 ) ( Modifiziert )

    Diverse Diodenschleudern

  • Warum steht $1=0


    Da würde ich mal $1=25 angeben


    Dazu den Rest wie die Jungs hier geschrieben haben versuchen.

    Davon ab etwas schell gelle?

    Zumindest ist schon mit dem Auge zu erkennen der Treiber schaltet nicht unbedingt sauber was zu erkennen ist an den Enden der Konturen.

    Die sind nicht gerade gleichmäßig was entweder zu schnelle Geschwindigkeiten sind oder ein grausamer Controller.


    Eigenbau, was ist es denn?

  • Wie bereits im ersten Beitrag beschrieben hat der Scan-Versatz keinen Einfluss.

    Die Maschine kann problemlos 15.000mm/min mit viel höherer Beschleunigung ohne nennenswerte Schrittverluste fahren. Da ich aber nur ein 10W Modul betreibe fahre in der Regel nicht schneller als 6000mm/min.

    Es hat auch bisher immer einwandfrei funktioniert.

    Die langsame Beschleunigung habe ich erst im Zuge der Fehlersuche eingestellt. Hat allerdings absolut keinen Einfluss auf den Fehler.


    Mein Laser ist ein komplett-Eigenbau aus Nutenprofilen, 15mm Linearführungen, Z-Achse und wird auf X und Y Achse von jeweils einem NEMA 17 Closed Loop Stepper über Riemen bewegt. Frästeile habe ich mit meiner 250Kg CNC Fräse gefertigt, welche ich ebenfalls selber gebaut habe.


    Was mich wundert ist, dass der Fehler urplötzlich in alle Richtungen Auftritt, und das nur in Verbindung mit bidirektionalen Scanning.

  • Scan-Versatz eingerichtet, Fehler lässt sich dadurch nicht kompensieren

    Einen Scanversatz einzurichten ohne ihn zu aktivieren macht irgendwie keinen Sinn. Also einfach mal einschalten.


    Tritt der Fehler noch immer auf, ist der Scanversatz falsch eingestellt. Das Bild zeigt ganz eindeutig die Auswirkung von Gegenspiel und dieses wird nunmal mit dem Scanversatz ausgeglichen, welcher im Übrigen für jede Geschwindigkeit separat eingestellt werden muss.

    Weiteres Argument dafür, dass es Gegenspiel ist, ist der Umstand, dass es nur bei bidirektionalem Scan vorkommt.


    Wenn du einen weiteren Beleg brauchst, dann mach die unterschiedlich großen Quadrate mit deutlich niedrigerer Geschwindigkeit. Sprich eine, welche auch definitiv bei jedem erreicht wird. Die Unterschiede werden dadurch unabhängig der Größe gleichmäßiger.


    Ist nicht böse gemeint, aber dieses Fehlerbild lässt sich unabhängig der Ursache definitiv immer über den Scanversatz beheben. Wenn nicht, liegt es schlicht daran, dass man diesen falsch eingestellt hat.


    Wenn es kein Gegenspiel ist, gibt es noch 2 weitere mögliche Ursachen, welche sich allerdings ebenfalls über Scanversatz regeln lassen, auch wenn andere Lösungen zu bevorzugen wären. Diese wären zum einen Schrittverluste, welche bei dieser Regelmäßigkeit meiner Meinung nach unwahrscheinlich aber halt nicht unmöglich wären. Die andere Möglichkeit wäre, dass der Laser zu spät oder zu lange zündet. Dies kannst du leicht feststellen, indem du die Linien nachmisst. Sind die Linien kürzer als sie sein sollten, zündet der Laser zu spät und wenn sie zu lang sind, zündet er zu lange.



    Was bedeutet nun dieser ganze Roman?

    1) Linien nachmessen um festzustellen ob es um Gegenspiel oder Schrittverluste/falsche Zündzeiten geht

    2) Bei Gegenspiel den Scanversatz einstellen;

    Bei Schrittverluste das bekannte Programm;

    Bei Zündzeiten nochmal Rückmeldung geben mit der Frage was man da machen kann oder eine Kombi aus Scanversatz einstellen und Achsen neu kalibrieren.

    3) Freuen, dass alles passt


    Davon ausgehend, dass ohne bidirektionalem Scan die Maße passen würde ich Schrittverluste und fehlerhafte Zündzeiten ausschließen …. Bin gespannt was raus kommt :pop:


    Mein Geheimtipp: Wenn es 3 Rückmeldungen gibt, die alle zum selben Schluss kommen, davon 2 sehr erfahren mit der Thematik sind (der dritte bin ich), wird die Richtung nicht ganz verkehrt sein. Da lohnt es sich auch wenn man das vorgeschlagene schon gemacht hat nochmal zu versuchen und dabei penibel auf eventuelle Flüchtigkeitsfehler zu achten.

    Musste da selbst auch schon verwundert feststellen, dass ich wohl was übersehen hatte.

  • Graviere einfach eine senkrechte Linie, so dünn wie möglich.


    Hier sieht man ganz schnell, ob die Treffer genau untereinander sind. Mit der Lupe betrachten sieht man dann die versetzten Punkte.


    Ich graviere grundsätzlich ein kleines Quadrat auf allen Maschinen aus einer dünnen Linie auf eloxat oder Laseracryl.


    Die senkrechten und die horizontalen Linien müssen gleich dick sein. Das schaue ich mir dann unter der Lupe an und kann ggf. korrigieren.


    Diodenlaserbesitzer können damit auch beurteilen oder erfassen, wie unterschiedlich der Spot ist.


    Zu 95% muss ich bei den Maschinen nachregeln, wenn alleine der Riemen gewechselt wurde.


    Bei den Dual-Lasern kann ich sogar den Lasermatch getrennt für beide Quellen einstellen.


    Selbst wenn man sich noch so viel Mühe gibt und auch die besten Hardwareteile benutzt, hat man bei kartesischen Systemen immer eine geringe Ungenauigkeit.


    Es wird dann dem Rechner gesagt, berechne das und das mit und dann macht der Rechner das.


    Das ist also kein Punkt, für den man(n) sich schämen muss.


    Erst wenn die Kompensation so weit Hochgeschraubt werden muss, das man schon an die Grenzen kommt, dann stimmt was nicht und muss mal schauen, wo da ein Fehler liegen kann/könnte.


    :)

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe