RDWorks 8 "Through" Einstellung (und weiteres)

  • Hallo Community,


    ich quäle mich gerade durch RDWorks meines neuen Lasers, die wohl per Google-Translator aus dem Chinesischen ins Englische übersetzte Anleitung gibt mir gerade echt harte Nüsse zu knacken auf.


    Ich finde z. B. keine verständliche Erklärung, wofür die Option "Through" gut sein soll.
    Bildschirmfoto 2017-06-06 um 22.32.16.png


    Auch verstehe ich nicht so ganz, wofür es eine minimale und maximale Laserleistung gibt; die Anleitung verstehe ich so, dass das mit der Geschwindigkeit zusammen hängt, diese gebe ich doch aber absolut an, oder?


    Auch habe ich zum Laser keine Information gefunden, in welchem Abstand der Tisch (bzw. das Material) zu Laserkopf sein muss... wie oder wo kann man das herausfinden?


    Kann hier jemand helfend zur Seite springen? Ich bin hier für jeden Tipp äußerst dankbar!

  • Hi ZappoB,



    zu Frage zwei... deinen optimalen Fokuspunkt bekommst du mit einem Stück Acryl oder einem stückle eloxiertem Aluminium raus.


    Testschüße mit unterschiedlichem Abstand zur Laserdüse auf das Material und da wo der Einschußpunkt am kleinsten ist, da ist dein Fokuspunkt.


    Gruß
    Michael

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe


  • zu Frage zwei... deinen optimalen Fokuspunkt bekommst du mit einem Stück Acryl oder einem stückle eloxiertem Aluminium raus.

    Vielen Dank, habe ich nun herausgefunden und der Abstand zur Laserspitze muss 22 mm betragen.


    Jetzt habe ich aber ein massives Problem mit der Genauigkeit:


    Bildschirmfoto 2017-06-07 um 15.38.40.png


    Auf dem Bild ist Soll (rot) und Ist (braun) zu sehen, an den gekennzeichneten Stellen ist die Abweichung deutlich zu erkennen, beim Anschlusspunkt erkennt man einen richtigen Versatz - was ist hier denn los?


    Ich habe zwar eine Einstellung mit "Präzision" gefunden und diese auf den Maximalwert von 99% gestellt, das hat damit aber wohl nichts zu tun:


    Bildschirmfoto 2017-06-07 um 15.47.57.png


    Der Fehler bleibt bei mehreren Versuchen identisch, weshalb ich eine mechanische Instabilität ausschließe, hier müssten ja Schwankungen in der Abweichung erkennbar sein. Welche Einstellung in der Software könnte dafür verantwortlich sein?


    BTW: Hat dieser China-Laser auch einen Namen, ähnlich wie der K40?

  • Am Deckel vom Gerät (Griff) müsste ein kleines, orangenes Stück Acrylglas drangebunden gewesen sein. Damit misst du den Abstand Werkstück <-> unteres Ende Laserkopf.


    Oder selber testen wie Gewindestange schreibt, ist denke ich gar nicht so verkehrt. Habe das gleiche Gerät, und die Erfahrung gemacht dass ich gerne etwas "näher ran darf" als dieses kleine Mistding mir vorgibt.


    edit: was ist das für eine Version von RDWorks? Ich benutze nur noch die .18 (google benutzen, die findet man leicht auf der HP des "Herstellers" oder was auch immer). Hast du die Fenster anders angeordnet? Sieht bei mir ganz anders aus.


    edit2: Modell https://www.google.de/search?q…AUIBygC&biw=1920&bih=1109

    Laser: 50w Co2 SH-G350
    Drucker: bq Prusa i3 Hephestos - Print Bed Expansion Kit - Igus RJZM-02-08 - TMC2100 - Alu-DDP + Silikonheizmatte 300w (300 x 200mm) - Netzteil Dell DA-2
    Drucker: CTC Y4030 ("Geeetech Prusa i3 Pro B" Clone)
    CNC: MPCNC

    3 Mal editiert, zuletzt von SQLException ()

  • ... deine Abweichung sieht nach "ganz normalem" mechanischem Spiel bzw. "backlash" im Zusammenspiel zwischen Elastizität des Riemens und Reibung in den Führungen aus.


    Bei Riemenantrieben ist das typisch und kann nur bedingt durch Software ausgeglichen werden, bei Spindelantrieben kann das durch "strammere" Führungen und Vorspannen reduziert werden - erhöht aber auch den Reibungswiderstand ...


    Viktor

  • Am Deckel vom Gerät (Griff) müsste ein kleines, orangenes Stück Acrylglas drangebunden gewesen sein. Damit misst du den Abstand Werkstück <-> unteres Ende Laserkopf.

    Ach kuck, das muss einem doch gesagt werden :) mal sehen, ob ich das noch finde.


    edit: was ist das für eine Version von RDWorks? Ich benutze nur noch die .18 (google benutzen, die findet man leicht auf der HP des "Herstellers" oder was auch immer). Hast du die Fenster anders angeordnet? Sieht bei mir ganz anders aus.

    Das ist auch die .18, ändern kann man an dem Fenster ja nichts, aber das ist ja nur die Plugin-Version von RDWorks, nicht die vollständige Oberfläche (hatte ich mal so eingestellt, war mir aber zu komplex) - evtl. meinst du ja diese Ansicht.


    Ok, das ist also ein G350, vielen Dank!


    Ich habe gerade noch einen weiteren Test gemacht, aufgrund eines Threads hier im Forum: ein Quadrat mit 100x100 mm wird auf den Zehntel genau gelasert, ein Werkstück mit 13 mm Höhe aber komischerweise nur mit 12,6 mm. :heul:

  • ... deine Abweichung sieht nach "ganz normalem" mechanischem Spiel bzw. "backlash" im Zusammenspiel zwischen Elastizität des Riemens und Reibung in den Führungen aus.


    Bei Riemenantrieben ist das typisch und kann nur bedingt durch Software ausgeglichen werden, bei Spindelantrieben kann das durch "strammere" Führungen und Vorspannen reduziert werden - erhöht aber auch den Reibungswiderstand ...


    Viktor

    Oh 8| dieses Problem hatte ich bei meinem billigen K40 nie... hätte nicht gedacht, dass das bei diesem Modell so ein Problem sein könnte. Ich habe gerade mal die Option "Backlash reapy optimize" getestet, allerdings ohne Änderung. Könnte dieses "backlash" auch für das zu kleine Werkstück (s. Beitrag weiter oben) verantwortlich sein? Wenn ja, kann ich das Teil gleich wieder zurückschicken... der K40 war da wesentlich genauer.

  • ... den backlash haben eigentlich alle, geht nur mit stärkerer Riemen-Vorspannung und besseren Führungen/Lagern zu reduzieren.


    Ich habe eine "perfekte" Anlage mit straff gespannten Zahnriemen und guten Linearführungen aufgebaut und auf ihre Genauigkeit getestet - selbst die hat knapp 0.1mm backlash - schau mal z.B. in diesem Video bei 0:39, wo sie nicht ganz genau die Linie trifft - die kleinen Schritte sind genau 0.1mm weit:


    https://www.youtube.com/watch?v=QWX0h7GQnV8&feature=youtu.be




    Das kann in Maßen mit der Software ausgeglichen werden, wenn sie entsprechende zusätzliche Schritte abzieht oder aufaddiert (das ist die "backlash-Kompensation").


    Bei manchen Geräten kannst du das auch etwas mit deiner Schrittauflösung verändern - das ist eigentlich ein Effekt aus Haftreibung und Elastizität im Riemen, der bei Änderung in der Beschleunigung oder gröberer Schrittauflösung durch mechanische "Resonanzanregung" manchmal dazu führt, daß die Haftreibung durch winzigkleine "Sprünge" bei den letzten Schritten vor dem Stehenbleiben bzw. Richtungsumkehr genau passend ausgeglichen wird. Dann merkst du z.B. bei verschieden großen Teilen oder Geschwindigkeiten leicht unterschiedliche Größen dieser Abweichung ... das ist dann aber eher zufällig und mit der jeweiligen mechanischen Struktur/Stabilität/Resonanzneigung deiner Anlage verknüpft ... kann auch bei gleichen Anlagen variieren - vor Allem, wenn sie aus China kommen und alle etwas anders verschraubt/verspannt sind :S


    Viktor

  • Ich habe eine "perfekte" Anlage mit straff gespannten Zahnriemen und guten Linearführungen aufgebaut und auf ihre Genauigkeit getestet - selbst die hat knapp 0.1mm backlash - schau mal z.B. in diesem Video bei 0:39, wo sie nicht ganz genau die Linie trifft - die kleinen Schritte sind genau 0.1mm weit:


    Das sieht ja sehr spannend aus und ist offensichtlich mit einer sehr speziellen Kamera aufgenommen. Kann man auch ohne solches Equipment den Laser bzw. die Software kalibrieren?

  • ... die Kamera war eine "2MP-Mikroskop-Kamera" für 60€ von Konrad - hier ist z.B. ein 5MP-Nachfolger für 80€ ;)


    https://www.conrad.de/de/usb-m…ung-max-300-x-191393.html



    Ob du das mechanische Spiel kompensieren kannst, hängt von deiner Software ab - bei den meisten Fräs-Programmen habe ich diese Einstellung, verwende sie aber nicht, weil das nicht immer sauber funktioniert (wegen der vorher aufgeführten Gründe) ... da optimiere ich lieber die Mechanik oder suche mir gleich die richtigen Komponenten zusammen ...


    Viktor

  • ... ja, sieht aus, wie typisches "Umkehrspiel" (=backlash) auf der X-Achse :S


    Besorg dir einen "Engländer" oder eine kleine Wasserpumpen- oder fix einstellbare Schweißzange - nach Oben hast du ja genug Luft, um das mit mehrfachem Umgreifen drehen zu können.


    Für viel "kritischere" Fälle habe ich auch schonmal ein Stück Blech mit 2K-Kleber (z.B. UHU SChnellfest) an oder um den Schraubenkopf geklebt ... das kannst du danach auch wieder entfernen ... ich würd's aber dranlassen ...


    Viktor

  • Ich denke mal, du wirst auch mal gaanz dringend deine Strahlführung überprüfen dürfen.



    Wenn der Starhl zu sehr wandert, dann tanzt auch dein Strahl am Düsenaustritt Polka.



    Und dein Umlenkrolle bekommst du lose, wenn du oben die zwei Schrauben löst, dann hast den krummen Winkel inne Hand, den machste erst mal vernünftig 90°, die schraube tauschst du aus gegen eine etwas kürzer Sechskantkopf und alles wird nach und nach gut.

    Gruß

    Michael


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    Johann Wolfgang von Goethe

  • Moin Moin,


    Zitat

    Ich finde z. B. keine verständliche Erklärung, wofür die Option "Through" gut sein soll.


    Mit dieser Funktion kannst Du am Beginn eines zu schneidenden Vektors und am Ende eine Zeit und Leistung vorgeben, für die der Laser aktiv ist, um sich schon mal vorm eigentlichen Schneiden ins Material zu "bohren".
    Sinn macht diese Funktion eigentlich nur bei Maschinen, die mit einem CO2-Laser auch Metall schneiden. Da ist es so, dass eine deutlich höhere Energie benötigt wird (man nutzt dabei einen Lichtbogen Plus vieeeeeel Laserenergie), um erst mal ein Loch ins Material zu bekommen, bevor man mit weniger Leisitung schneiden kann.
    Du kannst diese Funktion "alsser trough" also mit ruhigem Gewissen ignorieren/deaktivieren.



    Zitat

    ein Quadrat mit 100x100 mm wird auf den Zehntel genau gelasert, ein Werkstück mit 13 mm Höhe aber komischerweise nur mit 12,6 mm. :heul:


    Der Laserstrahl ist ein Schneidwerkzeug, dass Material abträgt. Im Fokus ist der Strahl ca. 0,2mm dick ....so breit wird auch Dein Schneidspalt mindestens. Bei dünnen Materialien hat man je nach Material meist einen deutlich dünneren Schneidspalt, als bei dicken Materialien.
    Das heißt: wenn du maßhaltig mit dem Laser schneiden willst, musst Du zuvor mit dem betreffenten Material einen Testschnitt machen und herausfinden, wieviel Material beim Schneiden abgetragen wird. Das kannst'e dann in der Software/Zeichnung kompensieren und schon passen alle Schnitte auf's Zehntel. ;)



    LG
    Diemo

  • Hallo ZappoB


    ich habe die gleiche "Kiste" wie du und bisher mehr geschraubt als Gelasert...
    Ich empfehle dir mal beide Stehlager der Y-Achse zu kontrollieren, diese sind mit Madenschrauben auf der Achse befestigt
    und platzen scheinbar gerne mal weg.
    Empfehlenswert ist auch das Laser Justiertool von Allplast, nachdem ich meine Kiste damit eingestellt hatte habe ich geglaubt die hätte auf einmal 100% mehr Leistung.
    Und immer schön dem Verkäufer auf den Sack gehen, die können sehr Kulant sein wenn man Hartnäckig bleibt und sich nicht abspeisen lässt.
    Gruß
    Erhardt


  • Und immer schön dem Verkäufer auf den Sack gehen, die können sehr Kulant sein wenn man Hartnäckig bleibt und sich nicht abspeisen lässt.



    Na.... da wird sich Diemo abba freuen :funny-:



    :D




    Geh auch mal hin und kalibrier deine Achsen. Wunschschnitt 100x100mm, ausschneiden und danach messen ( wie du auch schon getan hast, danach gehste ins Vendor Setup ( PW rd8888 ) und trägst bei X und Y deine gewünschten und gemessenen Werte ein. Danach wird der Schrittimpuls neu berechnet.


    Dann alles noch mal von vorne und wenn noch korektur nötig, wiederholen mit gewünscht und gemessen.



    Wenn du Hilfe brauchst meld dich :)

    Gruß

    Michael


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