Begriffserklärungen für Lasereinstellungen

  • Hallo und Guten Tag,


    ich habe mich heute mal angemeldet, weil ich seit kurzem mich auch praktisch mit Lasergravieren beschäftige. Mein Gerät ist ein SH-G350. Ich habe schon viele Tabellen gefunden, wo Informationen für die Lasereinstellungen bezüglich der Funktion (schneiden/Gravieren) Materialien und Materialstärken zu finden sind. Es tauchen immer wieder unterschiedliche Begriffe auf, die ich einzeln betrachtet auch verstehe. Ich habe nun ein paar Fragen:


    1. Wie ist der Zusammenhang bzw. gibt es einen zwischen dem Laser Intervall (mm) und PPI (gemeint ist Pulse per Inch)
    2. Wie ist der Zusammenhang bzw. gibt es einen zwischen dem Laser Intervall (mm) und der Laserfrequenz in Hz


    Ich erstelle meine Dateien zwar in Corel Draw und AutoCad übertrage sie aber mit RD Works V8 zum LaserCutter. Hier ist eine Lasereinstellung das Intervall in mm. Die Beziehung zu DPI des Gerätes und die Umrechnung kenne ich. In einigen Tabellen wird aber PPI (Pulse per inch) oder als Frequenz in Hz angegeben werden.


    Ich würde mich über eine Antwort freuen.


    P.S. bekommt man eine nicht aus China übersetzte Anleitung in deutsch für RD Works. Sind auch noch die deutschen Sprachdateien für RD Works erhältlich?


    Vielen Dank im Voraus


    mfg
    wpw

  • hi wpw,


    die deutsche Sprachdatei kriegste hier im Forum von Nycon ( pn oder Email schreiben ) oder im Laser-engravers.de Forum von Sabine ( Sabko GmbH )


    Die Standartfrequenz ist für die Glasröhren ist fest 20 kHz.


    Mit dem Zeilenabstand gibst du dem Laser die Vorgabe, wie weit die nächste Zeile springen soll. Ein Wirkliches DPI ist das nicht. Ein Gravur hängt somit stark von der Qualität deiner Originalbildes ab.


    Hier im Forum sind einige Beispiele durch die Forenmember gut erklärt, wie man Foto´s recht gut bearbeiten kann um diese schick auf Materialien zu gravieren.


    Also bestimmt die eigentliche Qualität ( 150/300/600/1200 DPI des Fotos ) auch dein Scanergebnis. Ich graviere eher selten, aber Foto´s sollten irgendwie 300er DPI Qualität haben, zu viel is schon wieder nicht gut, zu wenig und es wird gerastert.


    Für schneiden ist das DPI egal.


    Ich hoffe, ich konnte nen bissle helfen.



    Gruß
    Michael

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Vielen Dank für deine Antwort. Ich habe heute schon ein bisschen experimentiert. Mit mehr oder weniger Erfolg. Wie verhält sich das mit den Pulsen per inch ist das gleich zu setzen mit den DPI des Lasers?


    Gruß und Gute Nacht


    wpw

  • Grob ja.


    Aber bedenke... nen einzelner Fokusschuß beim CO2 ist immer noch größer wie ein einzelner DPI.


    :pop:

    Gruß

    Michael


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    Johann Wolfgang von Goethe

  • Grob ja.


    Aber bedenke... nen einzelner Fokusschuß beim CO2 ist immer noch größer wie ein einzelner DPI.


    :pop:

    Hallo und sorry,


    das kann ich nicht so stehen lassen...


    Mal was Grundsätzliches (getreu dem Tread-Titel) zu den DPIs, DOT, PIXELS und was es da so alles gibt...


    Ein Pixel/Dot/Punkt (hier "Punkt" bitte nicht verwechseln mit der Größeneinheit der Schrifthöhe aus dem Buchdruck) ist ein dimensionsloses 2-dimensionales "Etwas".
    Das "Etwas" kann beispielsweise 1-Mikrometer oder aber auch 3,5 x 3,5 Meter groß sein. Es hat erst einmal keinerlei Größe.


    Diese Größe bekommt es erst durch eine entsprechende Größenangabe!
    Verbreitet ist hier das "dpi" aus dem Amerikanischen.
    DPI bedeutet Dort per Inch - also Punkte pro Zoll.
    Somit die Größe eines Pixels/Dots/Punktes bei 300 dpi (25,4 mm / 300 Pixel/Punkte) = 0,084 mm im Durchmesser oder rechtwinklig gesehen Länge mal Breite.
    Bei 1000 dpi ist der Punkt also nur noch 0,0254 mm groß. Größere dpi-Zahl = kleinere Punktgröße.


    Ein Laser kann also nicht feiner auflösen als sein kleinster Focuspunkt - theoretisch!
    Erschwerend kommt noch die Mechanik hinzu.
    1.) Wenn die kleinste Wegstrecke (Schritt) der Verfahrrichtung X oder Y größer ist als des Lasers Focuspunkt-Durchmesser, dann bestimmen die Steps der Motoren die Max Auflösung
    2.) Haben die Steps ein ungerades Vielfaches des Focuspunkt-Durchmesser , dann -vereinfacht ausgedrückt- trifft der Motor mit seinem Step mal den Punkt des Laser und mal "dazwischen". Dann sinkt schon wieder die theoretische Auflösung.


    Bei Bilder: (Bitmaps mit 1-bit Farbtiefe, also reine Schwarz/Weiß-Grafiken) sollte immer die Bildauflösung (dpi) passend zur (eingestellten) Auflösung des Lasers (dpi) sein. Denn genau dann (und nur dann) ist eben auch ein Bildpunkt ein Laserschuss.
    Damit bekommt man das kontrastreichste Gravurbild.
    Erstelle ich das Bild in einem Bildbearbeitungsprogramm und skaliere es (ändere die Größe) im Laser-Ansteuerprogramm, dann ändert sich zwangsweise die Auflösung des Bildes.
    Angenommen mein Bitmap erstelle ich mit 500 dpi, es ist 100 x 100 mm groß. Dan sollte ich auch die 500 dpi im Laser einstellen.
    Ändere ich die Größe des Bildes beispielsweise auf 120 x 120 mm, dann sinkt logischerweise mein Auflösung auf 416 dpi. Jetzt passen Eingabe- und Ausgabe-Auflösung nicht mehr zueinander, das Gerät muss interpolieren (es" schätzt" wo es welchen Punkt lasert) und das Ergebnis lässt entsprechend zu wünschen übrig... Ist ein weit verbreiteter Fehler...


    Eine Haarlinie in CorelDraw (und anderen) ist immer so breit wie die kleinste Auflösung des Ausgabegerätes.
    Ist der Laserpunkt 0,005 mm, dann ist die gezogene Linie eben auch diese 0,005 mm breit. (= Schnittbreite)
    Die gleiche Haarlinie ausgegeben auf einem Stiftplotter mit dickem Faserstift mit meinetwegen 1,2 mm ist entsprechend 1,2 mm stark und auf der Fräse mit einem Fräserdurchmesser von 50 mm eben genau diese 50 mm.
    Anders rum: Ist mein Laserpunkt 0,005 aber meine gewünschte Linie 0,5 mm breit, muss der Laser mehrfach drüber, um die Linienstärke zu erreichen. Der Stiftplotter und mein Fräser habe immer noch zu grobe Werkzeuge dafür (quasi die Werkzeugauflösung ist zu klein).
    Bei einer Linienstärke von 2 mm müsste mein Laser mehrfach hin und her und der Stiftplotter auch schon 2x (mit Überlappung)...


    ...hoffentlich war das nicht zu verwirrend...


    Gruß
    Thomas

    3 Mal editiert, zuletzt von lepmiR ()

  • :):thumbup:


    Jetzt muss man noch anmerken , das je nach Linsentyp unterschiedliche Fokusdicken enstehen ^^

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Sehr gut erklärt von Dir, Thomas. :thumbup: Ich muß allerdings noch anmerken, daß man die Auflösung eines Bildes/Fotos richtigerweise in ppi, also Pixel per Inch angibt. Auch die Auflösung, die man bei einem Scanner einstellt, hat die Einheit ppi.


    Bei digitalen Kameras beispielsweise gibt man die Pixelanzahl in soundsoviel mal soundsoviel Pixel an, wodurch sich ein bestimmter Megapixelwert ergibt.
    Solch ein Bild kann ich nun von der abgespeicherten Auflösung in das gleiche Bild mit anderer Auflösung umwandeln, ohne daß sich die gesamtanzahl an Pixeln ändert und demnach auch keine Informationen verloren gehen.


    Zu beachten ist hierbei, daß ein Foto, welches in der vorliegenden Größe gedruckt werden soll, bei 300ppi ausreichend aufgelöst ist. Bei dieser Auflösung kann das Auge keine einzelnen Pixel mehr erkennen. Soll es für den Druck auf die doppelte Höhe und Breite skaliert werden, so sollte es dann eben 600dpi Auflösung besitzen. Ansonsten muß interpoliert werden, wie lepmiR schon erklärt hat.
    Beim Verkleinern gilt analog: wird ein Bild auf 50% verkleinert, reicht eine Ursprungsauflösung von 150ppi. Zwischenwerte wie 400ppi oder krumme Werte wie 370ppi sollen generell nicht festgelegt werden. Man sollte immer die Werte 72/150/300/600/1200/... verwenden.


    Mit der Einheit dpi / Dots per Inch wird normalerweise die Auflösung von Ausgabegeräten wie Drucker und Monitore angegeben. Also die Anzahl an Bildpunkten, die das Gerät zeilenweise auf einem Inch/Zoll unterbringt. Ob diese Auflösung ausreicht, damit das Auge keine einzelnen Pixel mehr erkennt, hängt hier immer vom Sehabstand ab.
    Deshalb braucht ein Smartphonedisplay eine feinere Auflösung als ein Flachbildfernseher.


    Schönen Gruß
    Michi

  • Vielen Dank für die umfangreichen Antworten.


    Leider ist immer nochniemand auf meine letzte Frage eingegangen. PPI und ich meine jetzt "Pulse per inch" Alle andere gut erklärten Begriffe, bezogen auf Bild und Grafik, sind mir klar. Ich habe Listen für Laserparameter bezogen auf Materialien und Dicken, da taucht einmal der Wert "PPI - Pulse per inch" . Wo anders taucht eine Frequenz auf. Ich habe aber auch Listen, da wird der oben schon erklärte Wert "DPI" für den Laser benutzt. Da ich RD Works nutze, rechne ich die DPI dann in Intervall/mm um. Power und Geschwindigkeit tauchen in allen Listen auf.


    Vielleicht kann ja doch jemand eine Beziehung zwischen den Werten herstellen.


    Gruß
    wpw

  • Die Frequenzangabe kannste knicken, das hab ich ja oben schon erwähnt.


    Laser die eine RF-Quelle haben oder einen Faserlaser benutzen, könne mit der Frequenz spielen, bei deiner CW-Röhre is die fest mit 20 kHz.


    Du musst also die PPI nehmen ggf. umrechnen und passend dazu den Zeilensprung ertasten.


    Alles hängt von deiner Fokuslinse ab und wie gut du den Fokus eingestellt hast.


    Wenn du also nen Einzelspot von 0,025mm hast, kannste einfach PPI umrechnen ... 0,025mm wandeln in Inch , dann den Wert durch Ein Inch teilen und du hast deine PPI ohne überlappung des spots.


    Tu dir selbst nen gefallen.... Nim Listen nur als Richtwert. Erst die eigene Erfahrung mit einzelnen Gravurergebnissen geben deine pers. Werte für dich und deinen Laser.


    Testgravuren auf Opfermaterialien sind unerläßlich.

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Vielen Dank,


    ja, das sehe ich auch so, es sind Richtwerte. Man muss sie wirklich von Fall zu Fall und von Material zu Material sicher hin und wieder Tests neu machen, weil sich ja auch die Parameter des Lasers mit zu nehmenden Alter verändern.


    mal eine andere kurze Frage, ist es besser bei einigen Fotos zum gravieren schwarz und weiß zu tauschen ?



    Danke für die Antworten


    mfg
    wpw

  • Guten Morgen


    vielen Dank. Das meinte ich. Durch das Invertieren der Bildfarben erreicht man das Ausblenden des Hintergrundes und das Hervorheben des Gesichtes. Auf Acryl wirken dann die dunklen Augen hell, weil sie fast keine Gravurtiefe haben und das was hell war verstärkt durch die tiefere Gravur die Umrisse.


    ich hatte mir versucht das Ergebnis eines Bildes auf Acryl bei einem Bekannten zu erklären. Es sah nicht so voll aus.



    Vielen Dank


    Gruß
    wpw

  • PPI im Sinne von "Pixel per Inch" ist Beispielsweise die Auflösung einer Digtalkamera. Dort kann jedes "Pixel" eine andere Farbe annehmen.
    DPI im Sinne von "Dots per Inch" ist Beispielsweise die Auflösung eines Farbdruckers. Dort muss jedes "Pixel" mit einem Anteil an C, M, Y und K dargestellt werden. Da die Punkte im Prinzip eng in einem 2x2 Dot Muster nebeneinander liegen halbiert sich dadurch die sichtbare Auflösung.
    Da ein CO2 Laser nur eine S/W Information liefern kann ist da PPI und DPI das selbe. Ich vermute sogar das PPI nur zum Spass als "Pulse per Inch" bezeichnet wird. Die Einheit PPI ist sicher älter als die Laserröhren selbst und wurde bestimmt nur umgetextet um besser zum Laser zu passen :D


    Zitat

    rechne ich die DPI dann in Intervall/mm

    Das dürften dann DPMM also "Dots per Millimeter" sein um es nicht zu einfach zu machen. Jede neue Technik hält sich selbst für enorm wichtig und möchte sich durch irgendwelchen Quatsch von der Masse unterscheiden. Tatsächlich gebräuchlich und real vorhanden im Druckbereich ist übrigens DPC (Dots per Centimeter), wäre aber natürlich für einen Laser zu profan...


    Zitat

    Solch ein Bild kann ich nun von der abgespeicherten Auflösung in das gleiche Bild mit anderer Auflösung umwandeln, ohne daß sich die gesamtanzahl an Pixeln ändert und demnach auch keine Informationen verloren gehen.

    Aber wenn du die Auflösung des Bildes veränderst, veränderst du doch die Auflösung des Bildes? Somit verkleinert oder vergrössert sich natürlich auch die Gesamtzahl an Pixeln. Bei Änderung von 600 PPI auf 300 PPI bleibt nur ein Viertel der ursprünglichen Bildinformation übrig...
    Andersrum werden beim vergrößern durch Interpolation ja Bildinformationen hinzugefügt die es im Ursprung garnicht gab. Macht man das oft genug im wechsel bleibt irgendwann nur ein verwischter Pixelhaufen übrig...


    Zitat

    weil sie fast keine Gravurtiefe haben und das was hell war verstärkt durch die tiefere Gravur die Umrisse

    Da bist du dann aber schon bei der hohen Schule der Lasergravur angekommen. Um da die Kenntnisse zu vertiefen empfehle ich dir YouTube, und dort "SarbarMulimedia" mit der Reihe "RDWorks Learning Lab".

  • @Danceman


    vielen Dank für deine Erläuterungen. Sie haben Licht in meine Fragen gebracht. Ich werde alle diese Informationen gut nutzen können/müssen, um meine ersten Ergebnisse verbessern zu können. Aber wie schon oben treffend angedeutet wurde probieren geht über studieren.


    Vielen Dank an alle


    Gruß
    wpw

  • Hallo in die Runde.


    Das Invertieren eines Bildes (aus weiß mach schwarz) ist je nach Gravurmaterial zwingend!
    Allerdings treten dabei noch weiter Fallstricke auf, die ich hier mal versuche zu erklären.
    Am besten mache ich das mal an einem realisierten Projekt, da ich euch die entsprechenden Daten hier zeigen kann.
    Aufgabe war, dass zwei Lausbuben ein Geschenk zum Muttertag für ihre Mutter und beiden Großmütter haben wollten, natürlich mit einem Abbild von sich selbst.
    Aus mehreren Bildern ist erst einmal ein Bild mit beiden montiert worden, damit dass einigermaßen stimmig ist, Ränder zum Hintergrund freigestellt und an einigen Stellen weich gezeichnet. Anschließend mit starken Kontrast in Graustufen umgewandelt. (Abb. 1)


    Dieses Bild könnte man jetzt doch schon eigentlich Lasern? NEIN, eben nicht!
    Wollte ich es auf Holz bringen, wo die Gravur dunkel wird, wäre es theoretisch in Ordnung.
    ABER: Bei allen Materialien, wo die Gravur weiß oder heller wird funktioniert es eben nicht.
    Der Laser lasert die DUNKLEN Bereiche des Bildes im Werkstück HELL.

    Aus den ethnisch mitteleuropäischen Jungs würden wahrnehmungstechnisch Jungs aus Zentralafrika werden. Egal auf welches Material – die Hautfarbe muss in diesem Beispiel HELL seil. Dieser Fehler wird sehr oft gemacht, aber nicht erkannt.
    Das ungeübte Auge erkennt aber das etwas nicht stimmt, es nicht schön aussieht, kein Wunder wenn die Nacht zum Tage gemacht wird.



    Also brauchen wir noch ein paar Arbeitsschritte mehr....
    Einfach die Farben invertieren geht zwar, aber da lauert schon der nächste Fallstrick. (Abb. 2)
    Nicht nur das mein Bild zwar "komisch" am Bildschirm aussieht, technisch aber korrekt wäre, wir fehlt auf einmal ein heller Rand um die beiden Lausbuben, als zwingender Kontrast. Dunkle Haare und dunkles Shirt auf dunklen Hintergrund (Werkstück) ergeben natürlich nur „Soße“.
    Also zurück, eine „Aura“ um die beiden gelegt UND den verbleibenden Hintergrund SCHWARZ „gestrichen“. (Abb. 3)


    Ab jetzt skalieren wir das Bild in seine Ausgabegröße und ändern nichts mehr daran!
    Das Bild in der Farbe invertieren und jetzt den Kontrastregler sehr hoch ziehen. Es muss kontrasttechnisch schon richtig krass aussehen. Zwar nicht übertreiben, aber um so mehr um so besser ist nicht ganz falsch. Leider kann man hier keine Richtwerte geben, alles Motiv-, Auflösungs- und Größenabhängig. Auch sind die Einstellungen und Regler in jedem Programm anders. Bildbearbeitungs-Grundlagen für jedes Programm hier zu vermitteln, soll nicht Inhalt dieses Textes sein.
    Jetzt kann ich es in ein Bitmap (1-bit Grafik) umwandeln. Die Auflösung dabei nicht mehr ändern bzw. an die Ausgabeauflösung des Lasers anpassen. Mit der Rasterung etwas spielen, besser sind Diffusions-Raster, Linienraster sind optisch wahrscheinlich nicht so gut.
    Auch daran denken, dass bei Glas und Schiefer immer mehr abplatzt – also im Bild heller wird- als der Laserpunkt groß ist. Im Druckgewerbe würde man von Druckpunktzuwachs reden.
    Die Kontraste „verschwinden“ so schon von ganz allein während des laserns.


    In meinem Bild (Abb. 4). Ist das Raster nicht mehr so gut zu erkennen, da ich es für dieses Beispielbild skaliert und damit zerstört habe.


    Diese Bildbearbeitungen habe ich in Photoshop (am Mac) gemacht (Bildbearbeitungsprogramm ist aber egal). Jetzt kann ich mein Bild lasern. Das mache ich immer aus CorelDraw (auf einem PC) heraus, direkt in den Laser (Epilog Zing).
    Nach dem Import in CDR muss ich das Bild immer noch mal mit schwarzer RGB (!)-Farbe füllen.
    Dabei bekommen natürlich nur die schwarzen Bereiche des Bitmaps diese 100%ige RGB-Farbe (Was technisch den WERT 0% pro Farbkanal einstellt – ganz wichtig = volle Laserleistung).
    Ausrichten (nicht skalieren!), etwas Schrift hinzu - fertig!
    So jetzt aber...: Schieferplatte in den Laser rein, Focus manuell bestimmt und „Feuer frei“.


    Das Ergebnis ist dann auch einigermaßen akzeptabel...


    PS: Schiefer bekomme ich schön dunkel, wenn ich diesen VOR dem Lasern mit Steinversiegelung behandle.

  • Guten Abend,


    also eine super Beschreibung. Werde ich mir sofort archivieren. Vielen Dank für deine Ausführungen. Das probieren mit unterschiedlichen Materialien bleibt zwar nicht aus, aber der Ablauf ist sehr gut beschrieben.


    Vielen Dank


    Gruß
    wpw

  • Zitat

    Also brauchen wir noch ein paar Arbeitsschritte mehr....

    Einfach die Farben invertieren geht zwar, aber da lauert schon der nächste Fallstrick. (Abb. 2)
    Nicht nur das mein Bild zwar "komisch" am Bildschirm aussieht, technisch aber korrekt wäre, wir fehlt auf einmal ein heller Rand um die beiden Lausbuben, als zwingender Kontrast. Dunkle Haare und dunkles Shirt auf dunklen Hintergrund (Werkstück) ergeben natürlich nur „Soße“.
    Also zurück, eine „Aura“ um die beiden gelegt UND den verbleibenden Hintergrund SCHWARZ „gestrichen“. (Abb. 3)











    Hallo Lepmir,

    vielen Dank für deine ausführlichen Posts....
    zu deiner "Aura um die beiden gelegt" habe ich noch Fragen.
    Wo und wie machst du die?
    Ich habe kein Corel Draw, bearbeite meine Bilder mit Magix Foto & Grafik Designer und Inkscape...Habe mal meine Versuchsreihe auf einer Fliese angehängt...
    Hier ist klar das Bild mit dem Neg. Scan und Punktgrafik mit einer Auflösung 300 DPI.
    Vielen Dank schon mal allen für die Hilfen...
    Besonderer Dank Gewindestange, der mir letzte Woche schon sehr sehr geholfen hat. :thumbup:
    Gruß Mel

  • Hallo,


    ich kann. dir das nur anhand des Programmes Photoshop erklären, bei anderen Bildbearbeitungs-Programmen geht das mit Sicherheit auch, nur wie - dazu kann ich nichts sagen.


    Bei bzw. nach der Fotomontage der beiden Jungs habe ich diese zum Hintergrund freigestellt.
    Das mache ich am liebsten mit einer Ebenenmaske. Da bleiben die Bildpixel erhalten und werden nur ausgeblendet (Nicht-Destruktive Bildbearbeitung). Dadurch kann man schnell "zurück"-retuschieren...
    Das muss aber für die Gravurgeschichten hier auch nicht so genau und akkurat sein.
    Nach der Freistellung dieser "Köpfe" gehe ich einfach mit einem dicken weißen Malpinsel in eine neue Ebene, die unter den Köpfen liegt und male die Aura wie mir das so gefällt. Man könnte auch eine Auswahl erstellen und die entsprechend erweitern uns weiß ausfüllen - es gibt ja immer mehrere Wege, die zum Ziel führen. Im nächsten Schritt zeichne ich diese Aura mit dem Weichzeichnungsfilter weich, also mache diese zum Rand kräftig unscharf.
    Zuletzt noch eine Ebene, ganz unten erzeugen. Diese komplett mit schwarz füllen. Fertig.
    Als nächstes dann - wie vorher beschrieben - die Kontrastverstärkung und Umwandlung in ein 1-Bit-Bild. usw.
    Das kniffligste bei der Sache ist mMn eigentlich, die richtige Kontrastverstärkung zu finden, gerade so, dass es gut auf dem Werkstück aussieht (Bildschirmansicht täuscht hier meist stark), aber das Bildmotiv an sich nicht zerstört.


    In deinem Bildbeispiel einfach den Arbeitsbereich des Bildes vergrößern und dahinter mit weiß die Aura zeichnen, somit geht das weiße Rechteck in deinem Bild in die Aura über, es verschwindet in ihr. Den verbleiben Rest bis zu deinem neuen größeren Bildrand mit schwarz füllen. Alles wieder invertieren (schwarz <-> weiß)...

    Einmal editiert, zuletzt von lepmiR ()