Anpressrollen für unebenes Material

  • Hallo in die Runde,


    da mir Forum und auch Diemo direkt schon mehrfach sehr geholfen haben, möchte ich heute einen kleinen Beitrag leisten und hoffe, dass davon auch andere profitieren können. :daumen:


    Gerade in jüngster Zeit schneiden wir viel 4mm Sperrholz. Das kommt oft und gern gewellt bei uns an. Ich hatte mir daher Gedanken gemacht, wie ich den Abstand Laserfocus und Material gleichmäßig über das ganze Werkstück halten kann. Am Telefon hatte ich vor einer Weile mit Diemo mal kurz gefachsimpelt, ob man den Abstand nicht messen könne und entsprechend den Kopf hoch- und runterfahren ... technisch auf jeden Fall erstmal zu aufwändig. Stattdessen habe ich mir Anpressrollen gebaut, die auf die Schnelle den Zweck prima erfüllen:


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    Das transparente ist 3mm Klaracryl. Der Abstand ist genau so bemessen, dass der Laserkopf mit diesen Rollen auf dem Material laufend, genau den richtigen Abstand für den Schnitt hat. Befestigt werden die Rollen an der Halterung für den roten Pointer, der seinen Dienst vor geraumer Zeit schon aufgegeben und seine Daseinsberechtigung damit verwirkt hatte:


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    Dort an der Schraube lässt sich mit dünnen Scheiben der Abstand des ganzen Ensembles nochmal genauer justieren. Warum zwei Rollen? Gerade bei kleineren Schnitten "schwebt" eine Rolle oft über einem schon geschnittenen Teil, das zu schneidende Material knapp daneben steht aber noch eifrig in die Höh. Mit zwei Rollen drückt zu 95% eins von beiden immer das Material runter, durch das gerade geschnitten werden soll. Auch größere Differenzen (+/-5mm) werden sauber überollt und runtergedrückt:


    [Blockierte Grafik: http://hopp.la/DSC06314.JPG


    Gar zu sehr wellig sollte das Material aber nicht sein, da der Kopf dann hängen bleibt und das Material verschiebt. Doof auch: schmale Teile fallen meist nicht durchs Gitter, stellen sich stattdessen gern einseitig etwas hoch und damit quer. Bisher hat das aber bei uns nicht zur Tragödie geführt. Das Acryl ist etwas elastisch und gibt im Zweifelsfall etwas nach. Ich bin sehr zufrieden mit der Lösung und auch ein bisschen stolz! 8)


    Die Rollen habe ich übrigens hier gekauft:
    http://www.ebay.de/itm/2er-Set…bar-Dm-25mm-/220664208683


    Grüße und viel Spaß beim Nachbauen.

  • Moin,


    ziemlich gute Umsetzung, gut gemacht!!!


    Aber mal, ne Frage: wenn das Material so "durchgewalkt" wird, verschiebt sich das dann nicht merklich? Ich hab anfangs auch Probleme mit dem krummen B/BB Sperrholz gehabt und mir dann einen Spitzen-Tisch bebaut, auf dem ich jetzt das Holz aufspanne. In Kombination mit einem Langen Focus hab ich nun keine Probleme mehr.

  • Hallo,


    Ich hätte zu viel angst, das mir so ein Niederhalter meine Platte verschiebt, oder das die Rollen an stellen ins Material eintauchen wo schon weg gelasert sind und das das Material dann hochschnellt.


    Gute Idee... aber mir zu viele Fehlerquellen.


    Ich halte es da eher wie mein Arzt.
    Nicht die Symptome bekämpfen, sondern die Quelle der Schmerzen.


    Kurz.. Grades Material kaufen. ;)


    Wenn ich +/- 5mm höre bekomme ich Schmerzen ;)



    Gruss, Frank

  • Ja, es gibt natürlich ein Restrisiko. Und nein, das Material verschiebt sich nicht (Sperrholz). Und naja ... wir haben bestimmt 200m² Zeug in den letzten Wochen geschnitten. Mit den Rollen. Keine Probleme. Trotzdem übernehme ich natürlich keine Haftung für irgendwas, ich hoffe das ist jedem klar. ;)


    janausl: ja, hatte ich auch probiert, reichte aber nicht, da sich die Platten ungleichmäßig wölben. Also auch mal in der Mitte. Oder nur an den Ecken. Oder oder oder.

  • ok, das kann ich gut verstehen! Mein Tisch ist "nur" 300x750mm groß, da geht das gut!


    Aber am Kopf würde ich das nicht fest machen, aber da deine Scanachse sicher frei fährt, kannst du doch die Rollen alles 20cm (oder so)direkt unter der Achse befestigen. Vorteil wäre ein freier lauf und kein Einfluss auf die Optik/Mechanik.

    Dumm kann man sein, man muss sich nur zu helfen wissen!
    Opa vom Jan aus L

  • Hallo Janusz,
    wie spannst du das Sperrholz auf deinen Spitzentisch. Drückst du es einfach auf die Schrauben? Dann würde es aber beschädigt werden.


    Habe heute flache (3mm und 5 mm) neodym-Magnete bekommen. Mann sind die stark! Habe mir schon eine "Quetschblase" am Finger zugezogen.



    Viele Grüße
    Josef

    Einmal editiert, zuletzt von Tomkin () aus folgendem Grund: Zusatz

  • Hallo Nimbus,


    ich finde Deine Idee genial :thumbup:
    habe auch immer solche Probleme, wenn ich z.B. Schwibbögen in der Größe von
    70x40 cm schneide.
    Bis jetzt habe ich Unebenheiten immer durch das "Mitgehen" der elektr. Z-Achse am Bedienpaneel ausgeglichen,
    was allerdings auch nicht so der letzte Schrei ist...


    Doof auch: schmale Teile fallen meist nicht durchs Gitter, stellen sich stattdessen gern einseitig etwas hoch und damit quer.

    Bei solchen Innenteilen lasse ich immer zwei Stege so ungefähr 2-3 Zehntel mm stehen und breche sie hinterher raus.
    Somit können dann auch Deine Rollen ungehindert über die ganze Platte gleiten :daumen:

    Gruß Gerd

  • Nein, das holz liegt nur auf den spitzen auf. Die schrauben sind so justiert, dass alle spitzen und die auflagen am rand eine Ebene ergeben. An Rand sieht man den acrylwinkel, der das material hällt. Das Holz wird also unter spannung gehalten.

    Dumm kann man sein, man muss sich nur zu helfen wissen!
    Opa vom Jan aus L

  • Klasse Idee. Aber wie wäre es, statt der Rollen am Kopf lieber gefedert Räder an der Y Achse zu befestigen. Wenn man über die gesamte Breite Räder hat, dann ist immer irgendein Rad auf dem Material und drückt es auf die Wabe. Ausserdem ist die Gefahr, das Metrail zu verschieben, geringer, weil sich die Y Achse weniger bewegt und Räder viel leichter drehen als Rollen.

  • Moin Matthias,


    die Idee an sich ist nicht schlecht.
    Jedoch solltest Du bedenken das der Laserkopf ja nicht nur in Y-Achse verfährt, auch in die X-Achse. Somit müsste die Rolle selbst drehbar gelagert sein und dort triffst Du dann früher oder später auf das Problem das die Rolle gegen den Laserkopf dreht und dann das Material erstrecht verschiebst oder gar den Laserkopf selbst blockierst.


    LG Nico

    Wenn die Erde durch die Herrschaft des Feuers verbrennt, so wird Alles zu Glas.
    --
    Darf man hier Bier trinken? - Das ist eine Bibliothek! - Also leise aufmachen?

  • Nö, ich denke da an mehrere Rollen die sich nur in Y bewegen, nicht in X. Also eine Rolle alle 10 cm oder so. Bei ganz welligen Materialien meinetwegen auch alle 5 cm. Ich hab's noch nicht probiert, aber ich denke, es wäre einen Versuch wert. Kann natürlich sein, dass er das Werkstück verschiebt, wenn man an die Kante fährt... .

  • Hallo,


    Kann natürlich sein, dass er das Werkstück verschiebt, wenn man an die Kante fährt... .

    ...dann müsstest Du Dein Plattenmaterial so groß wählen, wie es Dein Arbeitsbereich (90x60) hergibt,
    um diesen Effekt zu vermeiden

    Nö, ich denke da an mehrere Rollen die sich nur in Y bewegen, nicht in X.

    ...irgenwie steh ich da auf`m Schlauch, der Laser arbeitet doch auch in X, was passiert da mit den Rollen :noidea:

    Gruß Gerd

  • Du hast doch im Laser die Brücke, die ganz von links nach rechts geht. Die Brücke bewegt sich nur von vorne nach hinten, also in Y. Der Laserkopf fährt dann auf einer Schiene in X. Die Brücke bewegt sich aber nicht in X. Meine Zeichnung zeigt einen Schnitt in der Y/Z Ebene. Das Quadrat ist also ein Schnitt durch diese Brücke. Y ist in meiner Zeichnung links/rechts, und X wäre jetzt auf den Betrachter zu. Dadurch fährt der Kopf knapp vor den Rollen vorbei.


    Aber vielleicht habe ich ja auch den Denkfehler. In der Praxis ist es vielleicht Unsinn. Jedenfalls habe ich mich oft genug über gewölbte Sperrholzbrettchen geärgert. Inzwischen habe ich fünf oder so kg in verschieden langen Flacheisen rumliegen. Die lege ich dann so auf die Holzkanten, dass mein Brett relativ flach bleibt. Aber das ist bei einem senkrecht stehenden Laser - wie beim OP - natürlich keine Lösung. Vielleicht Magnete?

  • okay, ich glaub ich hab`s gerafft,
    allerdings würden sich die Rollen dann nur außerhalb des auszuschneidenden Teils bewegen, was vielleicht auch nicht so effektiv wäre, bei
    großen Teilen, am Schneidkopf direkt greift keine Rolle ins Geschehen ein


    fünf oder so kg in verschieden langen Flacheisen rumliegen.

    ich hab da immer Flusssteine zur Hand :funny-:

    Gruß Gerd