Mit pigmentiertem Hartwachsöl behandeltes Holz lasergravieren?

  • Hallo zusammen,


    Ich wollte mal ein bisschen mit tieferen Gravuren in Fichte und pigmentiertem Hartwachsöl spielen. Jetzt ist es ja so, dass bei den Harten Bestandteilen mehr stehen bleibt als bei den Weichen. Würde ich nun pigmentiertes Öl nehmen dürfte sich der gleiche Effekt wie bei unsauber geschliffenen Oberflächen einstellen und die Pigmente sammeln sich punktuell -> gefällt mir nicht.

    Am liebsten also erst mit Hartwachsöl behandeln, dann lasern.

    Clou und Osmo geben an:

    5.2 Besondere vom Stoff oder Gemisch ausgehende Gefahren
    Beim Erhitzen oder im Brandfalle Bildung giftiger Gase möglich.


    Klingt ein bisschen nach Pauschalaussage, weil es könnte ja sein ...

    Habt ihr Erfahrung mit dem lasern von mit farbigem Hartwachsöl behandelten Holz? Eure Einschätzung?


    Danke

    Chris

  • Ich behandle mein Holz vor dem Lasern mit Wasserbeize lass es trocknen und schneide es den nächsten Tag.


    Das geht hervorragend und spart eine Menge Zeit und Arbeit.


    Es gibt auch Wachsbeize zB. von Contura, die enthält keine gefährlichen Zusätze im Sinne des Chemikaliengesetzes und ist daher nicht Kennzeichnungspflichtig. Ich denk mal, da ist nur Wachs untergemischt.


    Ich würde das einfach mal probieren, dann weißt Du ob es geht.

    Gruß Uwe

  • Es gibt auch Wachsbeize zB. von Contura, die enthält keine gefährlichen Zusätze im Sinne des Chemikaliengesetzes und ist daher nicht Kennzeichnungspflichtig. Ich denk mal, da ist nur Wachs untergemischt.

    Das bedeutet aber noch lange nicht, dass beim Lasern dann nicht wieder welche entstehen.
    Solange es nur DEKO Ist wäre das vermutlich aber nicht Tragisch.

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • Klingt ein bisschen nach Pauschalaussage

    Die pauschale Aussage ist, das eben giftige Gase entstehen. Das „möglich“ ist zulässig in der Beschreibung, denn Gase werden z.B. nicht frei wenn ich das Zeug in Wasser erhitze.

    Um Wachs in Öl zu lösen braucht man Lösemittel und Emulgatoren. Das so etwas nicht unter den Laser sollte kann man sich eigentlich denken. Ansonsten gibt es die Vorschrift das bereits vor dem Verkauf das Sicherheitsdatenblatt einsehbar sein muß. Da steht alles drin was man zu einer Chemikalie wissen muß.

    grüße ralfg

  • Wo ist denn da etwas gefährliches? Wenn Du Weihnachten in der Wohnung eine Kerze anzündest verbrennt doch auch Wachs und alle finden den Geruch schön.

    Die Absaugung sollte doch jegliche Gerüche direkt vom Bediener fernhalten. Das ist natürlich Bedingung dass die ordentlich arbeitet. #virus

    Gruß Uwe

  • Wenn Du Weihnachten in der Wohnung eine Kerze anzündest verbrennt doch auch Wachs und alle finden den Geruch schön.

    Nicht nur das. Zum Härten von Wachs wird Polyethylen verwendet.

    Übrigens habe ich im professionellen Umgang mit Chemikalien gelernt, das die giftigsten Substanzen oft am besten riechen.


    Hartwachsöl ist ein Gemisch das ohne Hilfsstoffe nicht möglich ist. Wachs ist ein apolarer Stoff der nur durch apolare Lösemittel aufgelöst werden kann, z.B. Benzin, Tetrachlormethan, Fett, Alkane, Alkene, Alkine.

    Pflanzliche Öle gehören nicht dazu. Auch eine Emulsion lässt sich nicht halten.

    Wenn im Datenblatt eine Warnung steht sollte man sie ernst nehmen.


    Aber Ihr seid ja selbst für Euch verantwortlich. Vergiftet Euch mit was Ihr wollt.

    Die Welt dreht sich auch ohne Euch weiter.


    grüße

    grüße ralfg

  • Also meine Absaugung ist noch die original chinesische (dieses graue, schneckenförmige Dünnblech Absauggebläse, man kennt es) und ob das mit ein paar langlöchern geschlitzte Blech vor dem Raum, der Abgesaugt wird, konstruktiv sehr intelligent ist ist auch nicht ganz sicher. Es geht niemals ganz geruchsfrei, sollte es?


    Ich denke ich werde vorsichtshalber die Finger davon lassen lassen oder aber mich nochmal damit beschäftigen, ob die Variante "beizen" und danach wachsen risikoärmer erscheint.


    Danke

  • Es gibt auch Wachsbeize zB. von Contura, die enthält keine gefährlichen Zusätze im Sinne des Chemikaliengesetzes

    Beize bedeutet aber auch Pigmente, damit Farbe ins Spiel kommen kann. Die meisten Farbpigmente sind Metallverbindungen und nicht wenige sind giftig, wenn die durch den laser "frei gelegt" werden.

  • Im Endeffekt gibts nur einen sicheren Weg für Gewissheit und das ist das von ralfg erwähnte Sicherheitsdatenblatt.

    Stehen dort einschlägige Hinweise drin oder sind bestimmte Stoffe aufgeführt, sollte das weitere Vorgehen oder eben Nichtvorgehen klar sein.

  • Die meisten Farbpigmente sind Metallverbindungen

    Es gibt mineralische, organische oder anorganische Pigmente. Giftige Pigmente, gerade metallische Verbindungen gibt es heute nur noch beim Restaurator oder bei Künstlern.

    Organische Pigmente werden vom Laser verdampft wie das Material das man lasert, anorganische und mineralische lachen über die Temperatur eines Lasers und es bleibt Staub zurück. Den sollte man nicht einatmen oder essen.

    Ich lasere auch bdrucktes PMMA. Wenn ich volle Farbdeckung habe komme ich auf ca. 40 gr/m2 Farbe. Die enthält, außer bei Deckweiß, ca 10 Volumen-% Pigmentanteil. Der Rest ist Binder, auch so um 10% und Lösemittel. 70% des gedruckten Farbgewichts ist also bei trockener Farbe weg.

    Der Pigmentanteil ist also marginal. Wenn ich mit Deckweiß abgedruckte Platten schneide bleibt Titandioxid in Pulverform übrig. Ich habe noch kein anderes farbiges Pigment gesehen. Und schwarz enthält nur Ruß, der ist auch nach dem Lasern weg.

    grüße ralfg

  • gehandelt und verwendet werden die weiterhin

    Ja, hab ich ja geschrieben, Künstler verwenden die und Restauratoren. Kremer Pigmente ist ein Künstlerbedarf. Ich kann auch nach wie vor Bleimennige kaufen, als Gewerbetreibender. Du wirst aber keine fertige Farbe zu kaufen bekommen wo solche Pigmente enthalten sind. Schon gar nicht von Osmo. Wenn dort Gefahrensätze H und P im Sicherheitsdatenblatt aufgeführt sind, dann sicher nicht wegen der Pigmente.

    grüße ralfg

  • Wenn dort Gefahrensätze H und P im Sicherheitsdatenblatt aufgeführt sind, dann sicher nicht wegen der Pigmente.

    das klingt ja fast so, als ob Du das wüsstest.

    wenn nicht klar ist, wo die Vorprodukte herkommen, (bsw China oder Indien) würde ich nicht drauf vertrauen, das alle artig sind und nur Gutes tun. Meist fliegt sowas erst auf, wenn die Verbraucherzentrale mal genau hinschaut.

  • wenn nicht klar ist, wo die Vorprodukte herkommen,

    Es gibt hier immer wieder Leute, bei denen hat man das Gefühl sie hätten einen Schreibzwang. Halbwissen gepaart mit etwas Verschwörungstheorie reichen dann aus um unsinnige Beiträge zu verfassen.

    Es gibt kaum etwas was in der EU so stark reglementiert ist wie Farben und Pigmente. Wenn ich Pigmente von außerhalb der EU kaufen will brauche ich Genehmigungen und Unbedenklichkeitsbescheinigungen en masse. Farben und Chemikalien fallen unter die Chemikalienverordnung. Ich muß nachweisen wofür die Pigmente verwendet werden und der Pigmenthersteller braucht Unbedenklichkeitsbescheinigungen von der EU und die muß ich dem Zoll liefern. Das geht bis hin zu Gutachten die bescheinigen das man diese Pulver nicht zur Herstellung von Sprengstoffen verwenden kann. Ich kaufe seit vielen Jahren bei Sinlohi in Japan ein, das ist jedes mal ein Drama. Leider ist jetzt auch GB (Swada) ein Drittland und es gelten die gleichen Regeln. Swada stellt die größte Palette an fluoreszierenden Pigmenten weltweit her.

    Asiatische Firmen haben in der Regel in Deutschland Niederlassungen die intern importieren. Die ganzen Importbeschränkungen sind zu kompliziert um sie mal eben für 5Kg Pigmente durchzuführen.

    Alles was unter die REACH - Verordnung (EG) 1907/2006] fällt ist kaum direkt aus einem Drittland zu bekommen.

    Anders ist das mit Produkten in denen Farben und Pigmente verarbeitet sind, z.B. das Thema 3D Drucker-Filamente. Bei Tatoofarben greift auch die Reach-Verordnung, seit 2 jahren.

    Allerdings sind die Schwermetallhaltigen Pigmente heute so teuer das sie nicht in billigen Produkten verarbeitet werden.

    Also, kein Grund für irgendwelche Horror-Verschwörungstheorien.

    Was bei den Aufsichtsbehörden auffällt sind Kunststoffartikel oder Spielzeuge die giftige Stoffe enthalten. Aber diese Stoffe isoliert bekommt man nicht über die Grenze.


    Und ja, ich weiß das, weil ich Farben herstelle.

    grüße ralfg

  • evtl. Nebenwirkung vom Borax? :funny-:

    Zitat

    wird Borax als Heilmittel gegen Arthritis, Osteoporose, Alzheimer-Demenz, zur Vorbeugung gegen Krebs und zur Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit verwendet.

    Das zeugt eher vom fehlen einer täglichen kleinen Dosis. Ach ja, der Verschwörungstheoretiker. Löwenzahn ist giftig, alle Wiesen müssen ausgerottet werden.

    grüße ralfg