Galvo Faserlaser - Unterschiedliche Ergebnisse innerhalb des Laserbereichs

  • Hallo zusammen.


    Mein Name ist Matthias, ich komme aus Österreich und mir ist vor kurzem ein 25W China Galvo Faserlaser in die Hände gekommen. Ist zwar ein Billig-China Gerät, aber ich wollte den mal testen.

    Zu Beginn war auch alles gut, aber nun bin ich auf ein Problem gestoßen, wo ich nicht mehr weiterweiß. Da ich hier im Forum bereits ein wenig gestöbert habe, dachte ich mir ihr könnt mir vielleicht helfen, oder Hinweise geben, falls jemand schon einmal so ein Problem hatte.


    Beim Gravieren von einem Edelstahl Blech ist mir aufgefallen, dass die Gravur bei gleichen Parametern unterschiedlich dunkel und auch unterschiedlich tief im Material ist, je nachdem wo die Gravur im Laserbereich positioniert wurde. (Da ich bis jetzt nur kleine Gravuren in der Mitte des Laserbereichs gemacht habe, ist es zu Beginn nicht aufgefallen)

    Edelstahl.jpg


    Das Phänomen tritt auch bei anderen Materialen auf.

    Hat vielleicht jemand eine Idee, wo hier der Fehler liegen könnte? Evtl. ein Problem mit dem Fokus oder der Linse selbst?

    Ich bin über jeden Hinweis oder Hilfe dankbar.



    Noch ein paar Infos zum Gerät / Setup:

    • Es handelt sich um einen 25W Galvo Faserlaser (EM-Smart) mit einer MAX Laserquelle
    • Als Software wird Lightburn verwendet
    • Aufbau, Einrichtung, 9 Punkt Kalibrierung, etc. funktionierte problemlos
    • Der Fokuspunkt wird bei diesem Gerät mit einer Kurbel an der z-Achse eingestellt (Bis 2 rote Laserpunkte an der Materialoberfläche genau zusammentreffen)
    • Laserbereich: 110 x 110mm
    • Der Test wurde bei 40kHz, 80% Power, 150mm/s gemacht


    PS: Eine vernünftige Einhausung, Absaugung und eine hochwertige Schutzbrille sind natürlich vorhanden 😉


    Beste Grüße

    Matthias

  • ... die Galvoköpfe haben ja eine "Planfeld-Optik", damit der Spot über den Scanbereich gelich bleibt -- jetzt hats mehrere Möglichkeiten, daß das variiert - einmal über eine verkippte Ebene (Optik nicht Plan mit Arbeitsfeld) - dann ist das zu einer Seite hin zu sehen - z.B. Unten stärker, Oben schwächer.


    Die andere Abweichung ist ein "falscher" Distanzring zwischen Galvogehäuse und Objektiv - dann ist die Fokus-Ebene in Art einer Kugeloberfläche verzerrt - dann ist das gleichmäßig nach Außen entweder stärker oder schwächer, je nachdem, ob der Abstand größer oder kleiner ist, als er sollte.


    Zu meinen unterschiedlichen Optiken beim gleichen Galvokopf bekomme ich auch jeweils unterschiedliche Distanzhülsen, damit das jeweils paßt ...

  • Der Fokuspunkt wird bei diesem Gerät mit einer Kurbel an der z-Achse eingestellt (Bis 2 rote Laserpunkte an der Materialoberfläche genau zusammentreffen)

    Hast Du den Fokus nur nach den beiden Laserpunkten eingestellt? Oder hast Du mal auf Dauerfeuer gestellt und dabei auf das Geräusch geachtet?


    War bei mir auch das Problem , 50w Faserlaser :chinamann:

    Der Fokus ist relativ kurz und wenn er nicht genau passt hast Du keine Leistung.


    Ich hab mir eine Lehre gemacht. Das funktioniert jetzt tadellos.1708511619834.jpg

  • Vielen Dank für die ersten raschen Hinweise!

    ... die Galvoköpfe haben ja eine "Planfeld-Optik", damit der Spot über den Scanbereich gelich bleibt -- jetzt hats mehrere Möglichkeiten, daß das variiert - einmal über eine verkippte Ebene (Optik nicht Plan mit Arbeitsfeld) - dann ist das zu einer Seite hin zu sehen - z.B. Unten stärker, Oben schwächer.

    Gibt es eine Möglichkeit das vernünftig zu prüfen/testen ob die Optik und das Arbeitsfeld plan zueinander sind? Oder muss ich einfach versuchen den Kopf wo die Optik drinnen sitzt leicht geneigt zu montieren (hauchdünne Unterlagscheiben bei der Halterung des Kopfes) Und dann erneut testen ob ein gleichmäßigeres Ergebnis raus kommt.


    Ein Distanzring war bei diesem Gerät/Linse nicht dabei.

  • Hast Du den Fokus nur nach den beiden Laserpunkten eingestellt? Oder hast Du mal auf Dauerfeuer gestellt und dabei auf das Geräusch geachtet?

    Bis jetzt nur über die 2 Laserpunkte. Ich werde das aber auf jeden Fall einmal anders testen.

    Aber müsste das Ergebnis dann nicht trotzdem gleichmäßig über den ganzen Bereich sein? Unabhängig von der Leistung

  • Dann dürxte wohl der Kopf nicht plan sitzen.

    Leider idt der Tragarm beim EM Smart aber auch ziemlich wacklig konstruiert.


    Was mir noch auffällt ist, dass offenbar der Fokus stark "wandert" zwischen Mitte und Rand.

    Das deutet auf genau die von Viktor beschriebene Kugelverzerrung hin.

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • ... also hast du wohl beides - Galvo-Kopf nicht plan zur Ebene und nicht den passenden Distanzring :rolleyes:


    Das mit dem "plan" kannst du noch halbwegs selber fixen, wenn du einen Quader auf die Ebene stellst, die Kopf-Befestigung lockerst, aufsetzt und wieder festziehst (dabei immer darauf achten, daß der Kopf noch auf dem Quader aufsitzt).


    Den passenden Distanzring mußt du dir eventuell durch ausprobvieren mit unterschidelichen Distanzstücken selber zusammbasteln (hatte ich mal mit Holz-Ringen gemacht) ... sonst beim Liefranten bohren, was aber kaum Erfolg bringt ... Billigst-China-Kram halt ?(

  • und dann guggst du mal bitte, das du etwas rundes findest, in der Größe deiner Optischen Linse.


    Damit pendels du die einen Umriss auf deine Platte wo das Material immer liegt.


    Der Mittelpunkt oder " Nullpunkt " sollte dann in der Mitte des Kreises sein.


    Bist du zu weit raus in irgendeiner Flucht, stimmt die kalibrierung nicht, wenn " center " gewählt werden kann. Das sollte man aber anpassen können .. eigentlich.

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Ich wollte euch noch kurz berichten was nach dem Einstellen rausgekommen ist.


    Nach ca. 3h Feinjustierung vom Kopf, bzw. dem Tragarm in alle Richtungen habe ich nun ein sehr brauchbares Ergebnis bekommen wie ich finde.

    IMG_1583_.jpgIMG_1585_.jpg


    Zuerst habe ich wie von Viktor beschrieben den Kopf/Tragarm mit Hilfe eines Quaders plan zur Arbeitsebene ausgerichtet. -> schon eine deutliche Verbesserung, aber noch nicht ganz in Ordnung.

    Nach weiterer händischer Feinjustierung mittels sehr dünnen Unterlege-Blechen bei den Verschraubungen und unzähligen Tests zwischendurch, konnte ich den Kopf schließlich so montieren, dass jetzt die Planebene der Galvos exakt zur Arbeitsebene ausgerichtet ist.


    Der Fokus mittels der 2 Laserpunkte war auch nicht ganz korrekt. Eine halbe Umdrehung tiefer an der z-Achs Kurbel und er passt offenbar.

    Hierfür werde ich mir auch noch eine Höhenlehre basteln.


    Alles in allem kaum sichtbare, minimale Anpassungen und Justierungen, die aber einen großen Einfluss aufs Ergebnis haben.


    Ich bin schon mal sehr zufrieden jetzt.

    Werde dann heute nochmals eine Kalibrierung machen um auch diese nochmal zu überprüfen, aber ich denke jetzt passts.


    Vielen Dank für euren Input und die Ratschläge!


    LG Matthias

  • Danke für die Rückmeldung und schön das es nun hinhaut. :)

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking