***EPOLIG***
Sehr geehrte Damen und Herren, Diverse, Menschen, Gemüse und alle anderen,
liebe (Mit-)Verstrahlte,
ich bin ja Besitzer eines äußerst hochwertigen chinesischen CO2 Lasers der "Marke" Vevor. Neben seiner tollen blau-lichtgrauen Farbgebung überzeugt der Klotz auch durch allerlei "spannende" Features, wie eine fehlerhafte Erdung sowie über eine lustige Übersetzung der Menus ins Deutsche, aber wir (-> ich) schweifen ab.. Obwohl der Chinakollege (wir nennen ihn der Einfachheit im folgenden Text einfach mal Mr.Wu) an sich schon einiges ganz gut macht, macht er eines trotz allerlei guten Zuredens nicht: Metall lasern.
***Einleitung***
Glücklicherweise haben einige FINDIGE (windige? Findlinge?) Leutchen phantastische Mittelchen "entwickelt" (entdeckt?), mit denen man zumindest eine Markierung / Beschriftung von Metall ermöglichen kann. TOLL! DAUERHAFT! GESTOCHEN SCHARF! ... und allerlei anderes Marketinggewäsch (ich bin diesbezüglich vom Fach) sind nur einige Adjektive, die die Hersteller benutzen. ICh würde noch eines hinzufügen: teuer.
Soweit mir bekannt gibt, es neben MOS2 Gleitlackspray (300ml Dose - ca 29 Euro) noch LMM600 von CERMARK (145 Euro die Dose) und den soliden Mark (Marksolid 114 -> Spottpreis 95 Euro). - Alle drei habe ich natürlich NICHT getest. Vielmehr bin ich bei meinen mitternächtlichen Streifzügen auf ebay über folgendes Kleinod der Markierspray Szene gestolpert:
***Produktvorstellung PerMark 2.0***
Dieses großartige Ergebnis deutscher (?) Handwerkskunst nennt sich PerMArk 2.0 und scheint schon die zweite Version zu sein (Was wohl aus PerMark 1.0 wurde? Explodiert?) und soll beim Beschriften von Alu, Edelstahl und Metall im Allgemeinen (also vermutlich auch Osmium, Gallium und Uran) hilflich sein. Auf dem Etikett sind sogar Empfehlungen für Vorschub und LEistung einzelner Lasermodelle abgedruckt. Das nenne ich mal kundenfreundlich! Sogar die Grammatik stimmt. Toll! Wir geben schonmal drei Sterne...
***Der Produkttest***
Gelasert habe ich einmal handelsübliches AluBlech aus dem Baumarkt meiner Wahl, sowie ALMG3 Aluminium (was sich zumindest zum fräsen besser eignet - Ich habe das natürlich extra gekauft nur für diesen Test und nicht etwa in meiner Müllkiste herumliegen gehabt). Ausserdem hab ich noch etwas MEssing verbraten, sowie gewalzten Stahl und Edelstahl (ich nehme an V2A - kann ich nicht genau sagen).
Das Werkstück wird entfettet und gereinigt. Dann sprüht man die Matsche drauf, saut dabei idealerweise sich und die Werkbank ein und flucht, weil man mit seinen ebenfalls eingesauten Wurstfingern auch noch das Handydisplay verschmiert. Nun ja..
Ist die Gülle dann getrocknet (das dauert bei mir etwa 5 Minuten) wird der ganze MAtch schön matt und staubtrocken. So ein bisschen wie die billige Ralley farbe bei ATU.
Blöd ist natürlich wenn man mit seinen Wurstfingern darauf packt, dann löst sich die Farbe und man kann je nach abgerubbelter (hihi.. er hat "gerubbelt" gesagt) Stelle von vorn anfangen...
Jetzt kommt das Zeug in den Laser. Ich habe mit 60mm/sec und 85% Leistung gearbeitet (logischerweise ohne Air Assist). Der Intervall soll zwischen 0.01 und 0.03mm liegen, was man beim gravieren ja ganz tofte in RDWorks oder Lightburn einstellen kann. Tatsächlich bin ich mit meinen Einstellungen sogar noch etwas strenger unterwegs gewesen als geplant. Eigentlich sollte der Vorschub zwischen 60mm/sec (->K40) und 100mm/sec (K60) liegen. Mr.Wu ist ein K50 und wurde daher mit den Einstellungen des schwächeren K40 konfrontiert..
Sobald das gebrutzelte Material von Mr.Wu fertig bearbeitet wurde, hab ich nochmal ein Foto gemacht. Dann ein Schlückchen Ethanol (nicht trinken) drüber um sauberzumachen und noch ein Foto für das Poesiealbum.
***Ergebnisse***
Norddeutsche Mitbürger können diesen Teil vermutlich am besten zusammenfassen wenn sie sagen: TJA...
Hier das Baumarktalu vorher und Nachher... Hübsch glänzend nachher nur eben ohne Markierung..
Hier Vorher Nachher Bild des Versuchs mit MEssing, ALMG3 Alu, Edelstahl und BAustahl (was was ist, werdet ihr vermutlich erkennen
IMG_9848 - Kopie.jpgIMG_9849.jpg
Auf dem Messing hat nichts gehalten, im Baustahl kann man nur einen kleinen Schimmer erkennen und im Edelstahl sieht die Beschriftung verhältnismäßig gut aus. Ich sollte an dieser stelle noch erwähnen, dass das Edelstahlteil geschweisst und dann ziemlich liederlich geflext wurde. Insofern ergeben sich auch Schatten im Ergebnis. Auf dem Alu ist wieder nichts zu sehen.
WAS EIN GLÜCK, DASS ICH DAS ZEUG ZUM ALUMARKIEREN GEKAUFT HABE! HAT JA NUR 40 Fu**ING Euro gekostet... Danke für nix..
Nun denn. Als vollkommen sachlicher Tester gebe ich mal noch ein Sternchen und überlege mir parallel, wie ich meiner Frau erkläre, für welchen Blödsinn ich jetzt schon wieder geld ausgegeben habe.
Als Showmaster schaue ich jetzt mal in die Runde und frage die Gäste auf meiner Couch nach ihren Erfahrungen mit dem Markieren von Alu per CO2 Laser (direkt nach der Werbeeinblendung und der Saalwette)