Messing schneiden

  • Genial wäre die Möglichkeit des schneiden von dünnem Messingblech ( 0,1 bis 0,2 mm ) mit dem K40.
    Dürfte aber unmöglich sein oder gibt es doch einen Trick.


    Welche Laser wären denn in der Lage solch dünnes Blech zu schneiden.


    Mein Gedanke geht in die Richtung, meine Modelbauteile (Ätzteile) selbst anzufertigen..

  • Wenn du ne Faser auf den Laserkopf tüddelst und dann fokussierst, könntest du auch mit dem K40 per Faserlaser so wie Viktor dünnes Messing schneiden.



    Wird abba nen teurer K40 :)

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • ... nein, "Faser drantüddeln" reicht nicht - du brauchst eine Energiedichte von eingen Hundert Watt auf unter 0.1mm Spot, was du mit einfacher Faseroptik und Fokussieren nicht hinbekommst :S


    Entweder CO2 mit um die 200 Watt Leistung, oder das Blech vorher beschichten, die durchzuätzenden Stellen freilegen und Ätzen - sowas mache ich mit den blauen 2W-Dioden mit Gravierbahnbreiten von unter 0.08mm, geht mit den 40W CO2-Lasern aber auch mit etwa 0.15mm ...


    Viktor

  • Entweder CO2 mit um die 200 Watt Leistung, oder das Blech vorher beschichten, die durchzuätzenden Stellen freilegen und Ätzen - sowas mache ich mit den blauen 2W-Dioden mit Gravierbahnbreiten von unter 0.08mm, geht mit den 40W CO2-Lasern aber auch mit etwa 0.15mm ...


    Viktor


    Hast du einen Tipp, welche Mittelchen dafür zum Einsatz kommen sollten? Würde ich gerne mal versuchen.

  • ... hier hatte ich das mal mit schwarzem Lack auf Kupfer zur Platinenefertigung gepostet - geht mit Messing aber auch:


    http://forums.reprap.org/read.php?133,235148



    Für perfekte Ergebnisse bei dünnen Metallblechen muß das beidseitig beschichtet und graviert werden - dabei dann auf eine Deckungsgleiche Ausrichtung beim Umklappen achten - mache ich meist über achs-symmetrische Löcher und Paßstifte ...


    Viktor

  • Danke für die vielen Antworten.
    Hier dürfte aber nur der praktische Versuch weiter helfen.


    Bei dem beidseitigen lasern sehe ich so meine Probleme.


    Die angedachten Teile sind so filigran, da ist schon der minimalste Versatz schädlich.


    Werde also einfach mal das durchätzen probieren. Sollte doch bei 0,1 mm möglich sein.
    Das "Blech" auf ein Trägermaterial aufbringen und dann von einer Seite ätzen.


    Sind alles nur momentan Gedankenspiele. Muss mir ja noch sämtliche Utensielen besorgen.


    Mal sehen .........

  • ... fürs paßgenaue beidseitige Bearbeiten bei kleinen Teilen/Folien spanne ich die z.B. wischen zwei aufeinandergeschraubte Rahmen mit Paßlöchern auf einer Achse und entsprechenden Paßstiften in der T-Nutenplatte der Arbeitsebene - die Rahmen müssen natürlich auch entsprechend genau aufeinander sitzen ... das mache ich dann ebenfalls mit Paßstiften ;)


    Viktor

  • ... ja, die gezeigten Muster habe ich mit dem Faserlaser graviert+geschnitten -- ich mache manches aber auch mit anderen Methoden bzw. habe auch schon "Mikrofertigung" gemacht, als ich noch keine Laser im Keller stehen und liegen hatte ;)


    Ein anderer Punkt ist der mit 30µm immer noch recht "grobe" spot - selbst mit einem Beam-Expander bekomme ich den bestenfalls auf knapp unter 10µm runter :S


    Wenn ich was mit Detailauflösungen im 1µ-Bereich oder darunter machen muß, dann wird das mit "altmodischem" chemischem Ätzen und/oder etwas unkonventioneller Galvanik deutlich feiner, als gelasert -- meine bisher kleinsten per Ionenbeschuß und Galvanik hergestellten Strukturen sind um die 10nm groß 8)


    Viktor

  • Und warum geht das jetzt oben nicht, mit wieviel watt schneidest du den nochmal dein Messing :)


    Manchmal blick ich nicht mehr durch :D

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Jetzt steh ich auch auf dem Schlauch :whistling:
    Wiso geht das nicht mit einem Faserlaser in einem "China 40" ;(

    Gruss Max


    Shenhui G350 mit Synrad fierstar TI60.

    Synrad fierestar v30 Luftgekühlt mit Calvokopf

  • ... der K40 ist ein CO2-Laser mit einem Spot-Durchmesser von bestenfalls 0.1mm und einer CW-Leistung von 40Watt ... auch wenn ich den mit kurzen Pulsen moduliere, bleiben das 40 Watt.


    Das Licht eines CO2-Lasers mit 10640nm geht nicht durch Glas oder Kunststoff - Fasern dafür müßten aus Germanium oder ZnSe sein - wenn es die gäbe, wären die ziemlich teuer ... aber auch dann würde die Leistung (bzw. die Leistungsdichte) nicht fürs direkte Markieren von Metall ausreichen :S


    ---
    Der Faserlaser ist ein spezieller Aufbau mit vielen IR-"Pump"-Laserdioden mit einer Wellenlänge um die 975nm und CW-Leistungen von typisch 9Watt oder 30Watt - je nach Typ und Leistung können da bis über 30 von diesen IR-Dioden drin sein, um die notwendige Leistung in den Mantel der eigentlichen "Resonatorfaser" einzukoppeln - beim Durchleuchten des Resonator-Faserkerns wird in diesem die Energie "gesammelt" und als kurze Pulse mit einer Wellenlänge von 1064nm oder 1070nm abgegeben - diese Pulse können "Puls-Spitzeneistungen" von einigen Kilowatt haben! -- das reicht dann auf jeden Fall, um die Metalloberfläche partiell aufzuschmelzen und wegzudampfen!!


    Der "20Watt-Faserlaser", mit dem ich die Messingteile gemacht habe, gibt Pulse mit 200ns Länge und Puls-Spitzenleistungen bis etwa 8kW ab, die zusammen mit den Pausen zum "Abkühlen" zeitlich gemittelt dann die maximal 20 Watt "mittlere Leistung" ergeben.


    Stärkere Faserlaser haben dann mehr Pump-Dioden und dickere oder mehrere Resonatorfasern, um die Leistung aufbauen und abgeben zu können .. dafür aber auch meist einen größeren Spot, so daß sie weniger fürs feine Gravieren, als eher für Schneiden von dickerem Blech und Metall-Schweißen verwendet werden.


    Die Wellenlänge ist in diesme Fall kritisch - während bei organischen Werkstoffen die 10640nm des CO2-Lasers zu fast 100% absorbiert werden, während die 1064nm eines Faserlasers da zum größtenteil diffus durchleuchten, ist das bei Metallen anders -- hier werden die 1064nm des Faserlasers vom Festkörper zu einigen 10-40% absorbiert (der Rest wird reflektiert - die Schmelze absorbiert dann wieder fast 100%), während der CO2-Laserstrahl zum größten Teil reflektiert wird, ohne viel Hitze einzubringen.


    ---
    Bei meinen IR-Laserdiodenmodulen mit 975nm (9Watt aus dem Forumsprojekt bzw. 30Watt fürs Laserlöten) wäre das mit der Absorption im Metall schon deutlich besser, allerdings reichen die 9Watt bzw. 30Watt auf einen Fleck von etwa 0.1mm Durchmesser, (verglichen mit den 8000Watt der Faserlasers auf einen Fleck mit 0.03mm), nicht aus, das Metall irgendwie zu "beeindrucken" ... da brauchts auch noch ein paar *zig Watt mehr ...


    Viktor

  • ... oder meint ihr, einen kompletten Faserlaser mit eigener Steuerung neben den K40 stellen und nur den Laserkopf statt des Fokuskopfes draufschrauben?


    Das würde natürlich gehen, allerdings würde es sich bei der "schlabberigen" Mechanik nicht wirklich lohnen - dann lieber eine richtig stabile Anlage suchen oder neu aufbauen ... das habe ich auch schon ein paarmal gemacht 8)


    Viktor

  • ... oder meint ihr, einen kompletten Faserlaser mit eigener Steuerung neben den K40 stellen und nur den Laserkopf statt des Fokuskopfes draufschrauben?


    Das würde natürlich gehen, allerdings würde es sich bei der "schlabberigen" Mechanik nicht wirklich lohnen - dann lieber eine richtig stabile Anlage suchen oder neu aufbauen ... das habe ich auch schon ein paarmal gemacht 8)


    Viktor



    AHA :D8)


    Also bin ich ja doch noch nicht bekloppt :funny-:



    Danke dir :)

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • ... hier hatte ich das mal mit schwarzem Lack auf Kupfer zur Platinenefertigung gepostet - geht mit Messing aber auch:


    Ganz normaler Lack oder ein ganz besonderer.


    Will es nämlich unbedingt mal versuchen 8o8o

  • ... ich habe nur darauf geachtet, daß es ein schnelltrocknender Lack mit guter "Deckkraft" ist - meine ersten Versuche waren mit einem "Kraftstoff-festen" Lack aus dem RC-Modellbau ... was auch noch geht, ist schwarze "Kamin- und Ofenfarbe" aus dem Baumarkt.


    Nach dem Gravieren habe ich den noch aufliegenden Ruß mit einer weichen Bürste und warmem Seifenwasser vorsichtig weggewischt, ohne die Farbränder zu beschädigen - das hilft auch noch fürs schnelle, gleichmäßige Ätzen ...


    Viktor

  • Ich weiss, dass die Tendenz zu schwarzer Farbe geht, aber eben genau das einfärben des Lackes sorgt ja für die Russpartikel. Ich hab mal ein wenig mit farblosen Lacken rumprobiert, aber leider aus Zeitgründen nicht konsequent genug. Theoretisch müsste man wesentlich weniger Russ bei gleicher Ätzfestigkeit haben. Auf meiner Testliste steht ganz oben auch Acryl in Aceton gelöst und dünn aufgetragen. Das sollte ganz hervorragend im CO2 Laser verdampfen, aber auch hier wieder: bisher keine Zeit gehabt.

  • ... mit einem CO2-Laser besser einen schnelltrocknenden Klarlack verwenden -- noch besser ist eine Polyimid-Beschichtung.


    Ich hatte das mit NIR-Laserdioden (975nm) und blauen Laserdioden (445nm) gemacht, die brauchen was zum Absorbieren im Lack, sonst leuchten sie einfach durch und werden vom Metall wieder reflektiert, ohne den Lack zu beeinflussen.


    Oder Fotolack -- vorbelichten, damit er noch etwas dunkler wird -- dann geht das sehr gut mit den 405nm-Laserdioden (und natürlich auch gut, aber nicht so fein mit CO2).


    Viktor

  • ... meine Firma hat auch "Neusilber"- und Messingblech mit Fotolack oder ohne Beschichtung im Programm - http://gie-tec.de/downloads/db_109001.pdf


    Und neben Belichtungsgeräten auch Ätzanlagen - http://gie-tec.de/prototypenfe…te---aetzmittel/index.php


    Nur wie schon vorher geschrieben - ich probiere alle möglichen (und auch einige "unmögliche") Sachen aus 8)


    Viktor