Wer kann mir POM Kunststoff mit glattn Schnittkanten schneiden?

  • SLA Druck? Stereolithografie 3D Druck? Glaube ich nicht. Ich will die Sachen extra aus POM Halbzeug PLatten ausschneiden, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass nur diese wirklich die Qualität haben die ich brauche. Alles was irgendwie nochmal aufgeschmolzen wurde, sei es beim Spritzguss oder 3D Druck hat dann einfach nicht diese Materialqualität. Bricht leichter und so.


    Beim SLA 3D "Druck" wird nix aufgeschmolzen ;) Kunstharz bzw. andere UV aktive Kunststoffe werden durch UV (Laser bzw. LED) punktuell ausgehärtet.


    Dadurch entstehen Oberflächen mit teilweise weit kleiner 0.05 mm, vor allem wiederhol-genauer Auflösung...da brauchst mit keiner hobby bzw. semi CNC Fräse antreten ;)

  • ... wie "glatt" (RA-Wert) soll die Oberfläche denn sein?


    Mit einer kleinen Isel (CPM 2030 mit Nanotec 1/8-Mikroschritt-Treibern) habe ich mit den richtigen Fräsern bei meinen Mini-Teilen in POM oder PEEK fast perfekt glatte Oberflächen ohne "Rattermarken" hinbekommen -- die Rattermarken habe ich nur, wenn ich eine dickere Platte mit einem zu dünnen Fräser bearbeite (z.B. 40mm mit einem 3mm-Fräser).


    Hier ein paar Bilder von Teilen in Alu, POM (schwarze und weiße Teile) und anderen Kunststoffen, die ich mit der und anderen "Billig"-Isel-Fräsen (unter 4k€) gefräst habe:


    113707.jpg Tools_all.jpg 111159.jpg 111342.jpg


    Zum Größenvergleich - die Schraben im ersten Bild sind M2-Schrauben!



    Bei DLP-3D-Druck (UV-belichtung mt DLP-Beamer statt Scan-Laser) haben wir mit einem "Eigenbau-Drucker" für unter 200€ Eigenkosten Mikroteile aus Resin mit SChichthöhen und XY-Auflösungen bis runter zu 0.01mm drucken können, was aktuell auch nur ganz ganz wenige kommerzielle Anlagen schaffen - hier der Eifel-Turm als Beispiel:


    Eiffelturm-50u.jpg Eiffelturm-10u.jpg Eiffelturm-10u-detail.jpg


    Der einzige Resin-Drucker, der das noch feiner hinbekommt, ist der Nanoscribe - da wird mit "2-Photonen-Rekombination" mit physikalischen Tricks und einer Auflösung von 25 Nanometern(!) belichtet 8)


    Ansonsten hier noch ein paar Oberflächen mit "konventionellem" FDM-Druck bei den Kunststoffteilen bzw. Metall-Pulver-SLS:


    Rook 3D.jpg


    VIktor

  • ... wie "glatt" (RA-Wert) soll die Oberfläche denn sein?...


    VIktor

    Ich hab keine Vergleichobjekte um zu wissen wie rauh sich welcher RA Wert anfühlt. Wenn Ra (µm) 0,4 "Vorschleifen" ist und 0,2 "Feinschleifen", dann vielelicht so in diesem Bereich? So wie ungekochte Spaghetti vielleicht.. Die sind ja auch "glatt" oder nicht spiegelglatt. Das Problem ist halt vor allem wenn die "Ratterrillen" direkt senkrecht verlaufen, alle in einer Richtung.



    Ja, zu kleiner Fräser kann das Problem sein, hab auch schon Leuten vorgeschlagen, dass sie einfach große Fräser nehmen. Hat sich noch nichts getan. Und nun? Soll ich dir Daten schicken und vielleicht dann sogar Material? Aber du hast wohl keine Lust das regelmäßig oder in großen Mengen zu machen. Ich wollt ja möglichst so eine kleine Serienfertigung machen.



    PS: Falls jemand fragt, Nein, ich hab bei Weitem noch kein Geld eine eigene Werkstatt mit eigenem CNC Fräsgerät einzurichten...

  • für so filigrane Fräsarbeiten braucht es ja Minifräser, irgendwie musst ja die Radien/Ecken bei den Ornamenten fräsen können.


    Würde ich so eine Anforderung umsetzen wollen, ich würde mir das SLA näher anschauen. Gerade bei so flachen Werkstücken von 0,5 - 1 mm geht das ja sehr fix und eben hochpräzise.

  • für so filigrane Fräsarbeiten braucht es ja Minifräser, irgendwie musst ja die Radien/Ecken bei den Ornamenten fräsen können.


    Würde ich so eine Anforderung umsetzen wollen, ich würde mir das SLA näher anschauen. Gerade bei so flachen Werkstücken von 0,5 - 1 mm geht das ja sehr fix und eben hochpräzise.

    Wichtig ist nur, dass die Außenkanten glatt sind, innen ist egal.

  • Wo kommen die Ratterkanten denn eigentlich her? Von den Schrittmotoren?
    Anbei was ich vor ein paar Wochen mal schnell aus POM ausgeschnitten habe um das POM mal zu testen: ein 25mm Kreis aus 2mm POM. Hat m.E. kaum wahrnehmbare Ratterkanten.
    Mein Laser hat DC Motoren, vielleicht liegt es daran?


    War nicht mit besonders optimierten Parametern, hab einfach volle Leistung (65% bei einer 40W Röhre) eingestellt und mit 3 Geschwindigkeiten getestet, wie es sich im groben vs Holz und Acryl verhält. Hatte es mir leider nicht aufgeschrieben, aber war etwa wie Acryl, soviel ich mich erinnere.

  • ... von der Auflösung her ist zwischen Steppern und Servos bei vernünftigen Parametern her kein Unterschied - meine Servos haben eine Encoder-Auflösung, die in der XYZ-Bewegung 2.5µm entspricht, mit den Schrittmotoren kann ich noch deutlich feiner einstellen -- hab' welche aus Profi-Lasergravierern mit 0.1µm Schrittauflösung, die ebenfalls eine reproduzierbare Genauigkeit von 2µm erreichen.


    "Rattermarken" beim Fräsen sind meist Resonanz-Schwingungen des Fräsers -- dieser "hackt" beim Rotieren mit variierenden Kräften ins Material, was bei zu dünnen Fräsern oder auch zu elastischer Fräsen-Mechanik dazu führt, daß sich das System "aufschaukelt" und diese regelmäßigen Rillen erzeugt ...


    Viktor

  • hehe... du meinst ein Plektrum :rolleyes:



    Zu den Ratterrillen beim Laser


    Da hat Russ ( SabarMultimedia) mal ein Video zu veröffentlicht.


    Er hat das abstellen können durch das umdrehen der Riemen, also das die Zähne nicht nach innen zeigen sondern nach aussen.

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe