K40 - Versatz beim Rastern

  • Hallo zusammen,


    heute wollte ich eine Frontfolie für ein Gerät gravieren. Das Material ist Trotec TroLase.
    Als Software verwende ich Whisperer. Die Einstellungen waren 50 mm und 8 % Leistung.


    Die X-Achse habe ich auf dem Bild markiert. Die zweite Folie daneben ist vektorgraviert.


    So richtig glaube ich nicht an ein Problem mit der Mechanik, dann sollten die Verzerrungen
    regelmäßiger kommen, denke ich.


    Mir ist schon öfter aufgefallen, dass senkrechte Linien stets schmaler als waagerechte
    graviert werden. Ich hatte das auf ein Verhalten der Röhre, Zündzeit oder ähnliches
    zurückgeführt und einfach die Vorlage angepasst.


    Hat einer von euch diese Erfahrungen mit dem K40 auch schon gemacht? Kann man das
    lösen oder muss der Controller gegen einen besseren getauscht werden?


    Viele Grüße,
    Christian

  • Auf die schnelle....



    ich denke mal, dein Laserstrahl wandert am Laserkopfeingang, dadurch hast du einen anderen Austrittswinkel nach unten und dein Laserergebnis sieht aus wie nach einer Alkoholfahrt.

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Das prüfe ich gleich, guter Hinweis!


    Viele Grüße,
    Christian



    ...


    oder die Linse flattert im Laserkopf


    Hallo,


    ja, das ist denkbar. Die vier Laufrollen laufen nicht ganz rund, die müssen ausgetauscht werden.


    Weshalb sind denn die vertikalen Linien schmaler als die Horizontalen? Das ist doch eigentlich
    eher Sache der Elektronik oder Software?


    Könnte es ggf. auch sein, dass der PC zu langsam ist? Nur mal rein hypothetisch, die mechanische
    Auflösung vom K40 müsste doch identisch zu der Einstellung in Whisperer sein oder vielfache
    davon haben, oder? Vielleicht deshalb die ungleich starken Linien?


    Viele Grüße,
    Christian

  • kommt ja auch da drauf an, mit welchem speed du drüber flitzt.



    die Laufrollen müssen natürlich sauber laufen, sonnst suchst du dir nen Wolf.



    Ich meine, irgendein User verkauft gerade im Bieterbereich Laufrollen.

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Der Unterschied in der Dicke von gerasterten Linien X vs Y könnte Zundverzögerung des Lasers sein, er braucht 1-2ms zum Zünden.
    Bei 50mm/s sind das 0,05 bis 0,1mm.
    Ich habe gefunden, dass man den Laser „vorglühen“ kann mit einer Leistung knapp unter der Laserschwelle, dann wird die Zündung schneller, unter 1ms statt 1,5-2ms.
    Wenn man erste Gravur bei zB 11% sieht kann man dem zu gravierenden Objekt eine Aura von 20 Pixeln geben mit einem Grauton der dann 8-9% entspricht.

  • Hallo zusammen,


    die Linse habe ich mit ein wenig Bluetac eingesetzt, die sollte also nicht (mehr) wackeln. Das Ergebnis war
    aber danach genauso schlecht.


    Die Laufrollen muss ich aber auf jeden Fall ersetzen. Mindestens eine ist völlig schief. Dadurch kommt es
    vermutlich bei jeder Umdrehung zum auf- und ab des Schlittens. Die gleichen Laufrollen werde ich aber nicht
    wieder einbauen, es fühlt sich irgendwie nicht richtig an, dass da nichts einstellbar ist und die Rollen nur
    über die Kanten am Radius der Schiene anliegen.


    Ob nur die Rolle verbogen ist oder sowar die Bohrung schief gesetzt wurde, sehe ich dann nach dem Ausbau.
    CNC-Fräse, Delrin und Teflon habe ich hier, eigentlich spricht nichts dagegen, testweise genau passende
    Gleitstücke zu konstruieren.


    connyg
    Danke für den Hinweis. Das mit dem Vorglühen muss ich mal ausprobieren. Aber eigentlich sollte das die
    Steuerung automatisch machen. Für die korrekte Steuerung ist sie zuständig und nicht ich. :D


    Viele Grüße,
    Christian

  • Hallo,
    natürlich sind die Rollen einstellbar, die untere Schraube auf, obere Schraube verdrehen (Exzenter), dann geht die Rolle raus oder rein.
    Die Auflage ist eigentlich gut an der Flanke oben und unten (Zenriert), wenn die Rolle rund ist und gleichmäßig anliegt, dann ist alles OK.



    Wenn sie unrund wäre würdest du ein Geräusch hören, eine Art rattern (liegt an liegt nicht an) beim fahren, jedoch nur in der X Achse.Ich schmiere die Führungen mit hochwertigem Maschinenfett und die Rollen mit Getriebeöl, nur Tropfenweise.
    Könnte es sein das sich auf den Rollen etwas ungeleichmäßig abgelagert hat, Staub ect. was eine unwucht verursachen würde?
    Sieht auf dem Bild aus, Blau weis, ungleichmäßig.



    Wenn die Rollen unrund laufen, dann wäre aber auch die andere Gravur wackelig?
    Grüße Armin

    Grüße Armin

    K40, 80W Chinalaser TLC-410, ORTUR Laser Master 2, 15W,

    bitte gebt doch an welchen Laser Ihr habt, in der Signatur z. B.

    3 Mal editiert, zuletzt von ardesign2 ()

  • Ich geb dir mal einen ganz anderen Tip:


    Wenn du so filigrane Sachen gravierst, dann gravier die Quadrate nicht, sondern schneide mit wenig Leistung und hoher Geschwindigkeit. ;)


    also mit 15% und 150mm oder so ähnlich.



    Löst natürlich nicht das Versatzproblem beim Gravieren. Hierzu sage ich dir, dass die Mechanik mal komplett "spielfrei"sauber laufen muss. Dann Strahlweg einstellen, und testen

  • ardesign2


    Hallo Armin,


    das mit dem Excenter habe ich gerade gefunden, eine gute Idee. Es wäre natürlich auch eine gute Idee gewesen,
    das Lager gerade einzupressen. :wacko:


    Ich habe es mit einer Uhrmacherpresse herausgedrückt und wieder eingesetzt. Die anderen kontrolliert und alle geschmiert.
    Jetzt läuft gerade ein Testlauf. Dann werde ich ja sehen, ob es die Laufrollen waren oder ob ich noch etwas anderes
    herausfinden kann.


    Viele Grüße,
    Christian

  • Wenn du so filigrane Sachen gravierst, dann gravier die Quadrate nicht, sondern schneide mit wenig Leistung und hoher Geschwindigkeit.

    Ist so ne Macke von mir, ich bin Elektroniker und da ist sowas eigentlich nicht filigran für mich. :rolleyes:


    Das Problem wird aber auch beim Schneiden auftreten. Ich habe gerade mal den Durchmesser der Laufrollen gemessen: 11.75 mm.
    Und in der Tat, alle 37 mm sind die Abweichungen in der Gravur. Eine der Laufrollen (oder mehrere) heben den Wagen an und der
    Laser hat eine Abweichung in der X-Achse.


    Da ich den Laser u.a. zum lasern von Lötschablonen gekauft habe, falle ich bei der Aufgabe ebenfalls auf die Nase. Das mit den
    Laufrollen muss ich korrigieren und am besten durch weglassen. Vier eingepresste Lager, jeweils mit Spiel und möglicherweise
    unterschiedlich tief oder schief eingepresst, das muss doch besser gehen.


    Spricht denn etwas gegen Gleitlager? Delrin und Teflon habe ich liegen. Den Radius der Schiene ausmessen, ein kleines Teil fräsen
    und einbauen. Notfalls die Schiene ein wenig schmieren. Das klingt jetzt nicht so aufwändig.


    Viele Grüße,
    Christian

  • Vorsichtig... die Schrittmotoren sind zu klein, um etwas zu bewegen, was nicht mit den Laufrollen fungiert.



    Die Laufrollen kriegst du im Notfall sogar bei Aliexpress oder Alibaba nachgekauft. In der Regel funktionieren die eigentlich gut bis sehr gut.


    Weiß der Geier, warum da bei dir so Fehler drinn sind. Aber wie schon geschrieben, die sind eh nicht mittig gepresst, weil durch das lösen der Haltemutter für das Lager kann man den Anpressdruck gegen die Laufschiene einstellen.

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hallo zusammen,


    heute habe ich vier Gleitfüßchen gefräst und eingebaut. Das Ergebnis kann sich sehen lassen!
    Der wackelnde Schlitten gehört der Vergangenheit an.


    Aktuell würden die M4 Muttern, die ich zur Befestigung verwendet habe, bei der Home-Fahrt
    gegen den Rahmen stoßen. Ich habe daher die Zunge für die Lichtschranke am Schlitten etwas
    verlängert.



    Es lohnt sich nicht, dem Schlitten noch mehr Aufmerksamkeit zu spendieren, das Ding wird
    früher oder später komplett ersetzt. Sowas kann man doch mit 3d-Druck wesentlich eleganter
    lösen.


    Ich habe auch den Thread von connyg gefunden, wo die Messungen zur Zündzeit etc. behandelt
    wurden. Daraufhin habe ich mir ein Graumuster entworfen um die Röhrenzündung testen zu
    können. Bei 60 % grau bekomme ich auf den Flächen noch keine Schwärzung. Dafür werden jetzt
    aber die Details besser und die Linien sind auch vertikal fast identisch zu den horizontalen.


    Viele Grüße,
    Christian

  • Das sieht doch schon viel besser aus!


    Wenn die Ränder quer zur Raster-Richtung jetzt noch fransig sind dann kannst noch 2 Sachen untersuchen:
    - Umkehrspiel. Wenn er in der Rasterrichtung etwas Versatz zwischen hin und zurück hat, dann franst die Linie.
    - Geschwindigkeit. Je langsamer der Rasterspeed destor akkurater der Rand.


    Manchmal hilft es auch ein klein wenig aus dem Fokus zu fahren um die Ränder quer zur Rasterrichtung glatter zu bekommen.
    Das bedeutet letztlich, dass Du einen Pixel am Rand mehrfach gravierst und durch das 2-3x Gravieren werden Unebenheiten ausgeglichen. Dafür hast Du etwas rundere Kontouren. Ist quasi ein "Blur-Filter".

  • Hallo zusammen,


    ich komme nochmal auf meine Eingangsfrage zurück, würde ein anderes Controllerboard bessere Ergebnisse bringen?


    Hat vielleicht einer von euch diesen Schritt schon gemacht und kann von Verbesserungen oder diesbezüglichen
    Einstellmöglichkeiten berichten? Ich möchte ungern 300 EUR ausgeben um dann feststellen zu müssen, dass es für
    Zündverzögerung oder Backlash dort ebenfalls keine Einstellungen gibt, bzw. diese auch nicht korrigiert sind.


    Viele Grüße,
    Christian

  • Mit Marlin scheints inzwischen möglich zu sein, falls du auf open source umbauen willst. Ich habs aufm Zettel, aber ob sich das lohnt kann ich dir noch nicht sagen.
    Interessant fänd ich auch generell mal die Specs zum K40 u. M2 Nano board. Machen die Microstepping? Was sind die Kurvengeschwindigkeiten? Wohl langsamer als 20mm/s .. zumindest werden die Schnitte bei mir in Details unsauberer.

  • ... ich habe schon vor Jahren Laser-Anlagen mit Marlin4Due auf einem RADDS-Board (später auf einem zu RADDS kompatiblen selberentwickelten "industrie-kompatiblen" Board mit 24V-Signalpegeln) aufgebaut - das geht wahlweise mit Schrittmotoren im Mikroschritt-Betrieb oder auch Servos mit speziellen "Takt+Richtung"-Treibern (macht für den Controller keinen Unterschied).



    Die "Ergebnisse" bzw. Genauigkeiten/Geschwindigkeiten sind teilweise besser, als bei kommerziellen Laser-Anlagen ... hängt aber auch damit zusammen, daß ich auch die Lasertreiber mit einer speziellen Leistungs- und Puls-Ansteuerung selber entwickle 8)


    Viktor

  • Hallo zusammen,


    ich möchte den K40 nicht komplett umbauen, das soll kein Hobby werden.


    Als Elektroniker habe ich immer wieder etwas zu lasern, Frontfolien, Aufkleber, Klebefolien, Dichtungen usw.
    Die Anschaffung war eher dem überlasteten Maker-Space in München-Garching geschuldet, dort haben sie drei
    große Universal Laser, die sind aber fast immer ausgebucht.


    Die Ergebnisse zuhause müssen nicht genauso gut sein, wie die Universal Laser. Für gute Ergebnisse kann ich
    die ja "jederzeit" kostenlos nutzen. Aber 'mal eben schnell was testen' möchte ich zu Hause schon können.


    Bisher waren die Mängel am K40 ausschließlich Fertigungsmängel, schief eingepresste Lager, schräg abgetrennte
    Gleitschiene, falsch gespannte Zahnriemen, verbogene Grundplatte, defekter Lüfter, gelöste Litzen usw.
    Das liess sich alles recht einfach beheben.


    Das mit der nicht korrigierten Zündung der Röhre ist allerdings ein Mangel, den ich so nicht abstellen kann.
    Dafür müsste der Controller mit neuer Software geflasht oder gleich ausgetauscht werden.


    Gibt es eine alternative Firmware, die man flashen könnte? Bei meinem 3d-Drucker habe ich ja auch die
    originale durch Sailfish OS ersetzt und seitdem bessere Ergebnisse.


    Ansonsten wäre ein Tipp für einen Controller prima, den jemand in seinem K40 betreibt und nun bessere
    Ergebnisse hat.


    Viele Grüße,
    Christian