Versatz Schnittkontur geschlossener Konturen

  • Hallo zusammen,


    Mein Name ist Marko, ich habe seit ein paar Wochen einen 80w Laser aus China. Eigentlich seit Anfang an habe ich ein Problem mit dem Laser
    Und zwar habe ich immer mal wieder einen Versatz am Start- bzw Endpunkt von geschlossenen Konturen. Ich verwende Lightburn und habe einen Ruida Controller. Ich habe nichts lockeres in der Mechanik entdeckt. Riemen zu spannen bringt leider auch keine Veränderung. Ich habe auch probiert eine Kontur direkt in lightburn zu erzeugen und ich habe rdworks probiert. Alles blieb ohne Erfolg. Vielleicht fällt euch noch was ein?

  • Erstens:
    Könntest dich kurz vorstellen, das wirkt super nett


    Zweitens:
    Hat meiner auch ab und zu, meine Vermutung liegt darin, dass die billigen Schrittmotörchen sich verhaspeln, und bei 4-Ecken sieht man es nicht.

  • Hallo Marko,


    willkommen bei den verstrahlten :D
    danke fürs vorstellen :funny-:


    welche Geschwindigkeit hat du beim schneiden?
    Hast du es schnell und langsam probiert?


    Grüße Armin

    Grüße Armin

    K40, 80W Chinalaser TLC-410, ORTUR Laser Master 2, 15W,

    bitte gebt doch an welchen Laser Ihr habt, in der Signatur z. B.

  • probier nur so aus Interesse mal 5 mm/s.
    Das könnte ja auch ein anderes Ergebnis geben, was schon wieder hilft evtl. das Problem einzugrenzen?


    Grüße Armin

    Grüße Armin

    K40, 80W Chinalaser TLC-410, ORTUR Laser Master 2, 15W,

    bitte gebt doch an welchen Laser Ihr habt, in der Signatur z. B.

  • ... such mal in deinen Anleitungen oder hier im Forum nach "backlash" -- das ist eine Einstellung irgendwo in den Parametern der Steuerung, mit der ein eventuelles "Spiel" beim Richtungswechsel der jeweiligen Achse ausgeglichen werden kann ...


    Viktor

  • Ja genau :)


    Vorher geh aber mal bitte hin und prüfe ob die Kantenlänge bei einem großen Quadrat stimmt, so 100x100mm anlasern auf Holz und dann messen bitte :rolleyes:

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Ja genau :)


    Vorher geh aber mal bitte hin und prüfe ob die Kantenlänge bei einem großen Quadrat stimmt, so 100x100mm anlasern auf Holz und dann messen bitte :rolleyes:


    Das wäre jetzt auch mein erster Gedanke gewesen.

    Das Abnehmen von handwerklichen Fähigkeiten ist reziprok zum
    Ansteigen von Lactose-Intoleranz, Veganertum und Burn-out.

  • Hm, die Backlashproblematik taucht ja eher auf, wenn man schnell graviert.
    Auch dürfte, wenn die Schrittweite nicht stimmt, das Ergebnis nicht unsymmetrisch sein.


    Wenn die Vorlage in Ordnung ist, bleibt nur ein mechanisches oder elektrisches Problem.


    Riemenspannung zu niedrig, zu hoch oder ungleichmässig.
    Führungen nicht winklig.
    Irgendwas schleift oder klemmt.
    Motoren haben Schrittverluste oder machen Doppelschritt.
    Verkabelung ist defekt.

  • Moin,


    also tatsächlich (hatte ich früher mal) kann es an einer "schlechten" Röhre liegen ... wenn der Strahl "springt"!
    Leider habe ich das Video nicht mehr, Diemo hat das damals sehr gut analysiert.


    EDIT: https://www.deinlaserforum.de/…read&postID=8431#post8431


    Der Beitrag ..... die Videos hatte ich seinerzeit gelöscht :(


    Grüße,
    Piet


    Hat es geholfen oder auch nicht.........ein Feedback wäre toll
    ________________________________________________________
    Ich bin weg, um mich selbst zu finden. Sollte ich zurückkommen,
    bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier auf mich warten
    :D
    ________________________________________________________

    Einmal editiert, zuletzt von Piet ()

  • Hm, die Backlashproblematik taucht ja eher auf, wenn man schnell graviert.
    Auch dürfte, wenn die Schrittweite nicht stimmt, das Ergebnis nicht unsymmetrisch sein.

    Nee, ganz und gar nicht.
    Backlash ("Umkehrspiel", vor allem bekannt von Trapezspindeln), aber hier verursacht durch Reibung, ist ein konstanter Wert. Völlig unabhängig von der Geschwindigkeit.
    Jedes System mit Führungen, Riemen und Schrittmotoren hat mehr oder weniger Backlash durch Reibung.
    Meistens an derjenigen Achse stärker, die das Portal verfährt, denn die muss mehr Masse bewegen.
    Die Reibung im System führt am Motor zu einer Hysterese. Das kann nur durch Closedloop-Systeme vermieden werden.
    Das würde ich als statisches Backlash bezeichnen.


    Was geschwindigkeitsabhängig ist, ist die Riemenelastizität. Bei sehr starker Beschleunigung dehnt es die Riemen, die sich dann aber beim Abbremsen wieder zusammenziehen.
    Hierdurch enstehen dann Konturverzerrungen innerhalb schnell gefahrener Konturen, aber nicht an deren Enden.
    Im schlimmsten Fall kommt es zu Schwingungen am Riemen und komischen "Schlingerkonturen".
    Das würde ich als dynamisches Backlash bezeichnen.


    Was auch geschwindigkeitsabhängig ist, ist das Verschieben der Bearbeitungspunkte durch die Schaltzeiten des Lasers.
    Diese Schaltzeiten sind konstant, aber bei höherer Geschwindigkeit führen sie zu einer steigenden "Phasenverschiebung" zwischen der gewünschten Bearbeitungsposition und dem Punkt wo der Laser zündet.
    Graviert man im Zeilenmodus bidrektional, dann entsteht ein verstärktes Kammmuster an den Seiten, weil sich die Zeilen gegeneinander verschieben. Das gibt es auch bei billigen Diodenlasern mit langsamen Treibern.
    Dieser Effekt ist proportional zur Geschwindigkeit, das heisst, je schneller man fährt, desto stärker wird der "Kamm".


    Das tolle an der Sache ist, dass nun alle 3 Faktoren zusammenkommen. :D


    Ein statisches Backlash kann einfach nachgewiesen werden, indem man eine Kontur sehr langsam fährt.
    Bei Kreisen wird eine Abflachung an der Kreiskontur sichtbar. Start- und Endpunkte passen nicht mehr zusammen.
    Wenn langsam eine bidirektionale Zeilengravur gemacht wird, ensteht das besagte seitliche Kammmuster.


    Die Verzugzeit des Lasers kann man sehr einfach ermitteln, indem man mit einer festen hohen Geschwindigkeit z.B. 100mm/sek. das besagte bidirektionale Linienmuster graviert. Der Verzug bzw. das Delay des Lasers ist der HALBE Abstand zweier benachbarter Linienenden
    Bei 100mm/s gibt der halbe Abstand der Linienenden zueinander in Zehntelmillimetern das Delay in Millisekunden an.
    1mm Abstand der Enden wären dann 5 Millisekunden Schaltdelay des Lasers. Ein rein theoretischer Wert.
    Dagegen kann man natürlich rein gar nichts machen, außer die Software bietet eine Kompensation durch "Vorzünden" den Lasers.


    Eine Kompensation des statischen Backlash ist bei aller mir bekannter Software nicht oder nur unzureichend gelöst.
    Denn beim Fahren runder Konturen (G2 /G3 Befehle des Gcodes) ist die Berechnung komplex. Man muss Kreise rechnerisch segmentieren und Korrekturfahrten einfügen.
    Ich habe mir für meine Fräse ein Programm entwickelt, welche das macht. Also ein fertiges Gcode-File in eine neues File umrechnet.
    Das klappt bei meiner Fräse mit Trapezspindeln hervorragend. War aber wochenlange Programmierarbeit.


    Gruß


    Joachim