Laserröhre am Lebensende?

  • Hallo,


    bevor ich mich in Unkosten stürze, hier eine kurze Beschreibung, was das aktuelle Problem ist: ich muss seit einiger Zeit mit immer höherer Leistung schneiden (zuerst 42,5%, jetzt 50%) und die Schnittleistung ist auf der linken Seite schlechter, als rechts. Links kommt der Laser gerade so durch's Material (POM-C 3 mm), rechts einwandfrei. Die Kalibrierung sieht IMHO einwandfrei aus, der Laser trifft in allen Positionen des Kopfes immer mittig auf den Spiegeln auf, auch der Austritt unten am Kopf sieht stets mittig aus. Spiegel und Linse sind frisch geputzt und frei von Beschädigungen oder Dreck (die Linse ist sogar recht neu).


    Der Chiller zeigt eine Wassertemperatur zwischen 20 und 24 Grad an.


    Sind dies Anzeichen einer verbrauchten Laserröhre?


    Danke für eure Meinungen.


    VG, Zappo

  • Vielen Dank für deine Antwort.


    Dazu folgende Info: es handelt sich tatsächlich um einen billigen passiven CW-3000 Chiller, der niemals unter die Zimmertemperatur geht und im Sommer stehen da auch mal 26°. Mag jetzt für die Röhre nicht so toll sein, diese wurde nun aber seit 5 Jahren so betrieben. Ist ein aktiver Chiller bei einer 50W-Röhre wirklich schon angeraten?


    Der Cut wurde die letzten Wochen einfach immer schlechter, ich verstehe nur nicht, warum es -wie oben beschrieben- links schlechter ist, als rechts. Liegt das an einem nicht mehr parallelen Strahlenverlauf, sprich: weitet sich der Laserstrahl auf die Distanz bei einer alten Röhre?


    Leider kann ich aktuell nicht nach der Farbe sehen, aber wohin tendiert diese bei einer altersschwachen Röhre?

  • Ist der Fokus in allen 4 Ecken auf einer Höhe oder steht der Schneidtisch schief?

    weitet sich der Laserstrahl auf die Distanz bei einer alten Röhre?

    Der Strahl weitet sich bei jeder Röhre. Mach mal in den Ecken einen Schuß mit gleicher Energie ohne Linse auf Holz und miss den Durchmesser.

    Gruß Thomas


    Erfahrung macht es möglich, das man alte Fehler wiedererkennt, wenn man sie erneut begeht....:daumen:


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  • Also, es war unter anderem die Röhre, ich hab schon bei den Testschüssen beim Kalibrieren bemerkt, dass die Neue wesentlich mehr Power hat.


    Trotz der neuen Röhre bleibt der Effekt, dass der Laser rechts am Schneidetisch einen ticken mehr Bumms hat, als links. Der Tisch ist in allen Ecken auf den zehntel Millimeter gleich hoch, der Laser trifft in allen Ecken exakt die Mitte des Spiegels am Laserkopf und auch an der Nozzle kommt der Laser mittig wieder raus.


    Gibt es etwas, was ich hier noch nicht beachtet habe?

  • Der Tisch ist in allen Ecken auf den zehntel Millimeter gleich hoch, der Laser trifft in allen Ecken exakt die Mitte des Spiegels am Laserkopf und auch an der Nozzle kommt der Laser mittig wieder raus.

    Wenn das wirklich alles stimmt, darf da eigentlich kein deutlicher Unterschied mehr sein.


    Bist du sicher, dass du den Kopfspiegel wirklich mittig triffst? Das Eintrittsloch am Kopf sitzt nämlich meistens auf der falschen Höhe.


    Ganz sicher dass deine Treffer am Kopfeingang zwischen vorn rechts und hinten rechts nicht wandern?

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

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  • Der Strahl weitet sich mit der Entfernung auf. Je größer der Strahldurchmesser D ist, desto kleiner der Fokusdurchmesser d. Damit steigt zwar nicht die Leistung aber die Leistungsdichte im Quadrat.


    https://www.scanlab.de/de/serv…okusdurchmesser-fokusspot


    Mag jetzt für die Röhre nicht so toll sein, diese wurde nun aber seit 5 Jahren so betrieben.

    Das ist für so eine Glasröhre aber auch schon ein ehrenswertes Alter. ;)

    Gruß Thomas


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    Einmal editiert, zuletzt von Tomschm ()

  • Der Strahl weitet sich mit der Entfernung auf. Je größer der Strahldurchmesser D ist, desto kleiner der Fokusdurchmesser d. Damit steigt zwar nicht die Leistung aber die Leistungsdichte im Quadrat.

    Tom, das ist wohl richtig, allerdings macht das bei ca. 1.5m max. Strahlweg keinen wirklich nennenswerten unterschied. Die Glasröhren haben eine relativ geringe Divergenz.

    Gruß,

    Christian


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    Stephen Hawking

  • Tom, das ist wohl richtig, allerdings macht das bei ca. 1.5m max. Strahlweg keinen wirklich nennenswerten unterschied. Die Glasröhren haben eine relativ geringe Divergenz.

    aber für

    einen ticken

    sollte es doch reichen ;) (mit Strahlweg links 0,3m, rechts 1m, K = 0,95 komme ich auf reichlich die doppelte Leistungsdichte)

    Gruß Thomas


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  • s. #28


    Ist vor der Linse nur andersrum wie danach.


    Wenn D größer wird, wird d kleiner und die Fläche der Leistungsdichte macht es dann Quadratisch.

    Gruß Thomas


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  • Der Link zum Beam Propagation Tool geht leider nicht.

    Gruß,

    Christian


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  • :)


    Keine Ahnung, warum die das weg genommen haben :/


    Aber wie Jojo ja schön erklärt, etwas tiefer in dem link, ist das auch unter Vorbehalt zu genießen.

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Okay, war zu erwarten, dass das Ausschließlich auf Synrad RF Quellen Ausgelegt ist. :saint:

    Gruß,

    Christian


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  • Hier ist noch was ähnliches:


    https://www.ophiropt.com/laser…ulator-for-gaussian-beams

    https://www.edmundoptics.de/kn…ch-tools/laser-spot-size/

    https://www.scanlab.de/de/serv…okusdurchmesser-fokusspot

    https://laserinstitut-mittelsa…Berechnungsgrundlagen.pdf


    Bei den Glasröhren ist die Divergenz einiges besser als bei RF, genaue Werte seiner Röhre habe ich auch nicht aber je nach Tischbreite macht das schon was aus :/

    Gruß Thomas


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