Der Stromkreis, es kribbelt!

  • ... diese "Not-Aus"-Lösung ist nicht auf meinem Mist gewachsen - bei meinen "stärkeren" Anlagen würde die auch nicht reichen - der Lichtbogen würde weiterhin Strom führen ... hier dann vielleicht besser eine kleine Sprengladung statt oder unter den Seitenschneider, damit das leitfähige Plasma gleich weggeblasen wird? ... oder eine Guillotine mit Keramik-Klinge? :/

  • ... diese "Not-Aus"-Lösung ist nicht auf meinem Mist gewachsen - bei meinen "stärkeren" Anlagen würde die auch nicht reichen - der Lichtbogen würde weiterhin Strom führen ... hier dann vielleicht besser eine kleine Sprengladung statt oder unter den Seitenschneider, damit das leitfähige Plasma gleich weggeblasen wird? ... oder eine Guillotine mit Keramik-Klinge? :/

    Es soll Menschen geben die sind bewandert mit solcher Technik.

    Für genannte Problematik wurde ein Not-Aus-Schalter erfunden.

    Dieser sorgt für eine Trennung der Stromzufuhr und zwar ungefährlich bei der Trennung.


    Rationel gesehen macht diese Option den meisten Sinn und alles andere keinen Sinn.


    Wir sind aber nicht bei Sinn oder Unsinn, wer vom Strom trennen möchte darf gern den Seitenschneider nutzen.

    Die Frage die sich mir dabei stellt, wie oft könnte ich jetzt den Stromfluss trennen mit solch einem Gerät?


    Eh, da ist er wieder....der Sinn : )

  • das Problem ist, das ab einer gewissen Stromstärke der Strom durch den sich bildenden Lichtbogen dann einfach weiter fließt. Wobei dies bei Gleichstrom stärker ausgeprägt ist, gegenüber dem pulsierenden Wechselstrom (Nulldurchgang).

    Ich glaube, so bei 30A wird es bei Gleichstrom schon schwierig, mittels Kontakten den Strom sicher zu trennen. Darüber hinaus werden die Schalter recht aufwendig. Das gleiche passiert natürlich, wenn man zum unterbrechen eine Zange nimmt.

    Deswegen kann man einfache Feinsicherungen meist nur bis 20A betreiben. Für größere Ströme wird dann in die Sicherung Quarzsand um den Sicherungsdraht gefüllt. Der kühlt den sich bildenden Lichtbogen so ab, das er verlischt. Bei der Bahn und in den Umspannwerken wurde am Stromabnehmer der Lichtbogen dann mit Druckluft ausgeblasen (Druckluftschnellschalter).


    Gruß Frank

  • ... wenn schon "Sinn" oder "Unsinn", dann sinniere mal, ob du wirklich den "Stromfluß trennst" ... oder doch nur den Draht und der Stromfluß geht weiter? :evil:

    Muss ich nicht drüber nachdenken, das übernimmt verbaute Technik.

    Also sinnigerweise etwas Sinniges verbauen bevor ich mich mit unsinnigen Dingen beschäftige.


    Na, ist die Welt eine Scheibe?

  • Moin,


    die "Not-Aus"-Problematik ist ein sehr komplexes Thema.


    Hier, für unsere Anwendung, sollten wir (bei Not-Aus) in der Betrachtung haben, das Gerät oder die Anlage schnellstmöglich in einen Zustand zu bringen, von dem keine weitere Gefahr ausgehen kann.

    Ich kenne mich nicht mit CO2-Lasern aus, ich habe aber wahrgenommen, dass bei CO2-Laser Kühlung wichtig ist und auch Wasserkühlungen eingesetzt werden. Solange unkontrolliertes Abschalten nicht zur Überhitzung führt (wegen abgeschalteter Kühlung) und dadurch Brandgefahr entsteht, macht es Sinn, im Fall einer Störung die Anlage einfach komplett vom Netz zu trennen. Not-Aus ist grundsätzlich nicht nur Personenschutz, sonder auch Anlagen-/Geräteschutz.

    Der typische Not-Aus-Drucktaster (ein Schlagtaster) ist in seiner Strombelastung natürlich sehr begrenzt und eigentlich nicht dafür vorgesehen, die Leistungseinspeisung zu trennen, dafür gibt es dann spezielle Not-Aus-Leistungsschalter ..... aber das führt für unsere "Kleinanlagen" zu weit.


    Eine wirklich sicher Abschaltung erfolgt "allpolig", das bedeutet, es werden bei der Wechselstromversorgung Phase und Nullleiter, bzw, bei der Gleichspannung (hinter dem Netzgerät) Plus und Minus/Masse gleichzeitig getrennt. Nur dann ist die Energie-Versorgung des Gerätes oder der Anlage wirklich abgeschaltet.

    Wenn der Nullleiter oder Minus/Masse der Elektronik abgeschaltet wird, läuft das Gerät bei Kurzschuss gegen "Erde" u.U. weiter, wenn keine zusätzliche Fehlerstromüberwachung vorhanden ist.

    Ein sicherer Not-Aus erfolgt also nur durch 2 Schaltkontakte, entweder in der Versorgung mit gleichzeitiger Trennung Phase und Nullleiter, oder durch allpolige Trennung der sekudärseitigen Versorgung bei der Wechselspannung oder der Gleichspannung.


    Die im Foto dargestellt "Seitenschneider-Not-Aus-Lösung" ist lustig und tatsächlich bedingt praktikabel (eine schlechte Absicherung ist besser wie gar keine Absicherung), aber grundsätzlich unwirtschaftlich, denn ein normaler universeller und verrastender Not-Aus-Schalter ist preiswerter als ein guter Seitenschneider. Wenn er die Netz-Einspeisung trennen sollte, dann fehlt ein bischen Berührungsschutz.


    Das große Problem den einfachen Steckdosenleisten mit nicht erklärtem Schalter ist, dass in der Regel die preiswerten Steckdosenleisten nur mit einem einpoligen Schalter ausgerüstet sind und dieser trennt entweder die Phase oder nur den Nullleiter. Beide Trennungsvariationen unterbrechen idealerweise den Stromfluss und beenden damit die Funktion, wenn aber nur der Nullleiter getrennt wird, dann ist die "gefährliche" Netzspannung immer noch im/am angeschlossenen Gerät. Also immer vor Basteleien am/im Gerät (und wenn es bei Berührung kribbeln sollte) bitte den Netzstecker ziehen - das steht eigentlich in jeder vernünftigen Bedienungsanleitung, aber es gilt ja immer die Regel: NRTFM - Never Read The Fucking Manual.


    Bei meinem Sculpfun S9 habe ich eine gebrückte Steckerbuchse für "Not-Aus" aus dem Elektrinik-Board entdeckt, ein realer Not-Aus-Schalter war/ist offensichtlich für die Massenproduktion zu teuer.

    LG sculpfan

  • Naja, bei all den Klasse 4 Chinageräten, egal ob Diode oder CO2, würde ich mir um den NOT AUS keine großen Sorgen machen.


    Entweder nur die Laserquelle abschalten, oder halt gleich den kompletten Stromkreis trennen....

    Sich da groß Gedanken machen, halte ich für total übertrieben!!


    In der Industrie sieht das natürlich anders aus, da werden aber keine Hobbymaschienen eingesetzt....

    Gruß Simon

  • ... meine "Hobby"-Maschinen kommen ursprünglich aus der Industrie - da sind typisch Schmersal-Sicherheitsschalter verbaut und auch doppelte/dreifache Absicherung bei Not-Aus ... machmal schon fast etwas "übertrieben" sicherheitsbewußt, wenn da Laser auf CNC-Anlagen trifft :/


    Und ja - garantiert nichts (da viel zu teuer) für den Bastler-Markt :rolleyes:

  • Ich sag es mal so, ein nasser Lappen, ein unvorsichtiger Kollege, ein sehr großes Stromaggregat und was passiert wenn man nur putzen will?

    Einen Kurzschluss bzw. eine Brücke geschaffen, eine Niere verloren, blind und von diesem Tage an Arbeitsunfähig.

    Strom egal in welcher Form ist für mich ein rotes Tuch....meist aus gutem Grund.


    Ich wenn ich den USB ziehe aber das Netzteil noch dran steckt : )


    https://youtu.be/eefKGPeFJlE


    Ja, Dummheit gehört geschlagen : )

  • rein aus Elektriker-Sicht macht es ja Sinn, die Spannung all-polig zu trennen. Bei komplexen Geräten muss man immer abwägen. Bsw. bei einem FU mit Asynchron-Motor würde es evtl. Sinn machen, nicht nur einfach primär die Spannung zu kappen, sondern den FU für die Motorbremse weiter am leben zu halten und so die gefährlichen/bewegten Teile sofort zu abzubremsen. Dafür könnte man bsw. die Funktion "Emergency Stop" nutzen. Man muss immer abwägen, was primär wichtig ist.

    Entweder nur die Laserquelle abschalten, oder halt gleich den kompletten Stromkreis trennen....

    zuerst wollte ich ja den gesamten Stromkreis vom Netzteil sekundärseitig allpolig trennen. Ich habe mich aber dann entschlossen, nur die Stränge zum Laser, zur Luftpumpe und den geschalteten Kreis zur Abluft per Not-Aus Schalter sofort zu kappen. Der Rest ist nachrangig und kann dann in folgenden Schritten abgeschaltet werden.


    Gruß Frank