Gravieren - aber mit welcher Auflösung?

  • Hallo an die Experten,


    bisher habe ich Acrylglas mit dem Laser ausschließlich geschnitten und jetzt mal aus Interesse die ersten Gravuren getestet. Soweit, so gut. Da ich der Maschine eine DPI - Auflösung vorgeben kann mit der das Motiv graviert werden soll, drängt sich die Frage auf, welcher Wert hier einen guten Kompromiss aus Zeit und Wiedergabequalität darstellt. Zwischen 1400 und 600 DPI sehe ich keinen Gravurunterschied bei einer Vektordatei als Vorlage, spare aber mehr als 50% Zeit ein.


    Wie weit kann man hier noch runtergehen? Im Fokus soll der Strahl bei meiner 3.75 Zoll-Linse einen Durchmesser von d = 0.2 mm haben. Also würde ich als Mindestauflösung einen Zeilenabstand von 1/2 * d vermuten, d. h. 254 DPI. Habe ich das richtig verstanden, oder mache ich einen Denkfehler?


    Danke im Voraus für Eure Einschätzungen.


    Siegfried

    Viele Grüße


    Siegfried


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    SEI Laser 400W CO2 (...den nutze ich, gehört aber nicht mir)

  • BrenngLaser

    Hat den Titel des Themas von „Gravieren - aber mit welcher Auflösung“ zu „Gravieren - aber mit welcher Auflösung?“ geändert.
  • Mit einef 3.75 Zoll Linse Acryl gravieren zu wollten ist ziemlich Sinnfrei. Der Spot ist viel zu groß.

    Selbst mit einer 1" Linse kratzt du nur haarscharf an der für 254 DPI nötigen Spotgröße von max. 0.1mm. Besonders bei Bildgravuren ist eine Auflösung höher (Zeilenabstand kleiner) als die Spotgröße Undinn, da dann die Zrilen überlagern und die Details verschwimmen.

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • Danke ichbinsnur für Deine rasche Antwort.


    Verstehe ich es richtig, dass es also statt einer Mindestauflösung eher um eine sinnvolle Höchstauflösung geht, die dann anhand der Spotgröße zu bestimmen ist?


    Ist ein leichtes Überlagern des Spots nicht zu empfehlen, damit die Zeilen etwas "verschwimmen"?


    Bezgl. 3.75" Linse muss ich gestehen, dass dies nach meinen Informationen die "kleinste" ist, die der Hersteller anbietet. Damit muss ich leider leben.

    Viele Grüße


    Siegfried


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  • probier einfach mal 400 dpi und 300 dpi, hast ja nix zu verlieren :)

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hi Gewindestange,


    mach' ich. Versuch macht klug sticht am Ende alle Theorie. Ich werde aber auch den Sub-254-DPI Bereich testen. Das scheint mir nach den Ausführungen von ichbinsnur sehr spannend zu werden.


    Ich dachte nur, man kann das Thema auch akademisch angehen.


    Grüße und einen guten Wochenstart.

    Viele Grüße


    Siegfried


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  • Stimmt das, dass du da mit einem 400W!! Laser am gravieren bist?!?

    Das geht dann aber schon Richtung Industriemaschine?!

    Der kann gravieren?!?


    Da würde ich mir einen 50W Chinalaser besorgen, den sinnvoll überarbeiten und den dann zum gravieren nehmen!

    Gruß Simon

  • Hallo Bastler_ohne_Plan,


    ja, das stimmt. Das Gravieren dient aber ausschließlich dem Spieltrieb und dem Motto "Learning by Doing". Normalerweise soll die Maschine nur schneiden, schneiden, schneiden... aber gravieren kann der auch, wenn es drauf ankommt.

    Viele Grüße


    Siegfried


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  • Siegfried, es gibt ausserhalb jedweger Professionalität auch Dinge, da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich :)

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • ... wenn du mit einem 400W-CO2-Laser "fein" gravieren willst, dann kannst du dir auch was überlegen, um z.B. 90% der Laserleistung und den Großteil des "fetten" Strahls z.B. mit einer wassergekühlten Lochblende "wegzublenden" - alternativ geht auch was mit einem schräge angestelltn ZnSe-Fenster - je "flacher" der Strahl auf das Fenster auftrifft, umso weniger geht geradeaus durch ... und umso mehr wird zu Seite hin, z.B. auf ein Wassergefäß als "Strahlfänger" weggespiegelt 8)

  • Mal ne ganz blöde Frage. Hat das Teil eine Glasröhre oder RF?

    Nach meinem Kenntnisstand wäre gravieren mit einer Glasröhre >100W eher ungesund für die Röhre. Sprich wesentlich schnelleres Altern.

  • Hallo Zusammen,


    VDX : Danke Dir für die Lösungsansätze, für den Fall dass ich mit der "Feinheit" unzufrieden sein werde. Da muss ich mich aber erst noch rantasten. Eine Frage dazu kommt weiter unten an alle.


    Bugenser & Bastler_ohne_Plan : Die Laserquelle ist RF angeregt und stammt von Coherent.


    Jetzt eine Frage an alle:


    Gibt es in der "Szene" eine Art anerkanntes Prüfmotiv für die Qualität einer Gravur in Acrylglas? Wenn ja, wäre ich für Info darüber dankbar.


    Allen einen guten Wochenstart.

    Viele Grüße


    Siegfried


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  • Prüfmotiv für die Qualität einer Gravur in Acrylglas?

    Such mal nach Siemensstern.

    Ich weiß aber ja nicht was Du testen willst.

    Siemensstern oder Auflösungstests gibt es als Vektorgrafik.

    Newtonsche Ringe als Testtarget gibt es auch

    grüße ralfg

  • Hallo ralfg ,


    danke für den Hinweis auf den Siemensstern. Klasse!


    Grundsätzlich möchte ich bei einem Test sehen, in wie weit die Wiedergabequalität quantitativ vom Soll abweicht und wie sich unterschiedliche Auflösungen auf diese niederschlagen. Der Siemensstern ist dafür schon eine gute Referenz denke ich.


    In die Auswertung eines Tests mit Newton'schen Ringen muss ich mich erst einlesen. Bisher habe ich mich nur mit deren Entstehung befasst.


    Bei der TU-Braunschweig habe ich einen Generator für Siemenssterne gefunden, da kann man sich diese selbst konfigurieren und als Vektordatei runterladen. Los geht's...

    Viele Grüße


    Siegfried


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