PP Fragen

  • Russ ist der absolute Durchblicker - seine Workshops quasi Pflichtlektüre :) In einem Video - ich kenne das Thema nicht mehr - da hat er sich wieder sehr akademisch mit einem Thema beschäftigt, da erklärte er, das irgendwas von irgendwas eben ignoriert werden würde, wie eben "...seine Frau ihn ignoriere..." :D



    Wenn ich dir einen Tip geben darf - bau dir deine Kiste selbst - noch dazu wenn man handwerklich begabt ist und einen Plan hat!


    Die Blechgehäuse sind im Gesamten relativ stabil, jedoch an den wichtigen Stellen strukturell sehr lapprig.


    Das wesentliche Problem aber ist, das vieles Verbaute zueinander schief und krumm ist!


    Beim K40 ist z.b. der Boden des Gehäuses - ja, sehr lapprig - aber absolut schief zum Verfahrweg des Laserkopfes. Darauf z.b. diesen verstellbaren Arbeitstisch zu montieren ist für die Füsse, der Laser wird dir ständig aus dem Fokus laufen.


    Weiterhin sind viele Komponenten mit Schrauben auf dem Blech befestigt. Das Blech hat zwar ein metrisches "Gewinde" für die Schrauben, aber eben nur so 1,5 -2 Windungen. Die Schraube einmal lockern und wieder sicher anziehen und der ganze Mist ist für die Tonne bzw. aufwändig mit Muttern zu befestigen.


    Nur leider sind z.b. beim 60 Watt Laser viele Stellen gar nicht zugänglich, um Muttern anbringen zu können...


    Ich optimiere gerade einen 700x500 60 Watt Chinalaser - die in rot bzw. grün auf ebay ;) - und werde NIE WIEDER einen Chinalaser kaufen!!


    Alles nur zusammengepfuscht - Hautpsache, es hält iwie zusammen. Die ganze Mechanik ist von den Komponenten "OK", aber der Zusammenbau einfach nur schrecklich.


    Die Justage des Laserstrahls bzw. Strahlwegs war beim 60 Watt so niederschmetternd, das ich irgendwann mit "ca. 50% passt schon" resignieren musste! Die ganze Geschichte ist in sich so krumm, da brauchst mit justieren nicht anfangen. Das Beste wäre ein Beamexpander mit 1:10 und 50mm (!) Spiegel, dann wärst sicher, das 95% des Strahls an der Linse ankommen.


    Ich habe nun über eine Facebook Gruppe einen Chinesen kennengelernt, der als Angestellter/Arbeiter diese Chinageräte zusammenpfuscht.


    Er meint ganz klar - Finger weg von diesen Kisten. Diese Geräte sind eigentlich gar nicht für den weltweiten Markt bestimmt, sondern für den chinesischen!


    Dort herrsche so ein Konkurrenzkampf - jedoch auch so eine so riesige Nachfrage - das jeder ein Stück vom Kuchen haben will und eben schaut, wie er billigst mitmischen kann. Natürlich wittern die Geschäftlemacher fette Beute und verklopfen den Dreck in die ganze Welt.


    Der Bekannte aus Facebook meinte eben auch, das sogar ein einigermassen vernünftiger Chinese niemals so ein Billiggerät kaufen würde - weil es absoluter Dreck ist.


    So, das war mein Wort zum Sonntag ;)) Fazit und Tip - kauf dir die ganzen Einzelteile (bis auf Lineargedöns und Profile) ruhig in China - oder besser, unterstütze die heimische Wirtschaft ;) - und bau dir dein Gerät mit Profilen präzise selbst. Du wirst mit Sicherheit nicht teuerer als diese EUR 2000,- Kisten kommen, jedoch um Welten präziser sein.


    Anbei habe ich mal kurz ein paar Bilder vom K40 geschossen - siehe K40 Bodenplatte zum Kopf Verfahrweg ;)

  • Hallo Thomas,


    danke für deine Erklärung und die Hintergrundinfos :thumbup:
    Schon interessant, das selbst die Chinesen diese Ebay Laser nicht kaufen würden (man kann es ihnen nicht verdenken :D ).


    Ich denke ich fahre da gar nicht so schlecht mit meinem Plan. Falls es nächstes Jahr nicht ganz für meinen Wunsch-Laser reicht, entweder noch weiter zu sparen oder selber bauen. Die Mechanik und Elektronik-Komponenten bekommt man zum Glück auch bei Allplast, somit sollte ein Eigenbau nicht das Problem sein.

  • Da meine Kiste ja schon da steht, werd ich sie wohl optimieren.
    Aber ja, das hätte ich auch selbst bauen können, zumal meine Werkstatt recht gut ausgestattet ist.


    Ich glaube sogar, wenn ich den Deckel von meiner Maschine aufmache, dass sich das Ding leicht verwindet.


    Das Alu-Untergestell ist so gut wie fertig, eine Siebdruckplatte kommt drauf und die Maschine wird auf diese niedergespannt. Vielleicht verkleb ich die Maschine sogar komplett drauf, dann ist der Boden fest.


    Das Maschinengehäuse kann ruhig krumm sein, wichtig ist, dass die Führungen relativ zum Tisch gerade laufen. Wo mir einfällt: "Mein Gott, ist der Tisch schrecklich befestigt!"


    Neue Schalter werden montiert, die Steckdosen gegen Kaltgerätstecker ersetzt und der seitliche Deckel bekommt Scharniere.


    Ich film das jetzt mal.

  • Wegen deinen Steckdosen, gugg mal nach Möbeleinbausteckdosen, die finde ich sehr gut :)

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • :funny-: Geiles Video



    "Garage Stinkt"



    Mein Bruder kommt aus dem Bergbau, der würde jetzt sagen "Trompetenblech"



    man könnte auch sagen... extremste Leichtbauweise

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Jetzt kapier ich auch woher deine "Elektroniklüftung" den Laserrauch ansaugt .... :lupe:


    Kein Wunder, wenn der Hubtischmotor im Elektronikkasten sitzt mit nem riesen Schlitz zum Bearbeitungsraum. :unfassbar:



    Hab ich so auch noch nicht gesehen... :noidea:

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • Zitat

    Jetzt kapier ich auch woher deine "Elektroniklüftung" den Laserrauch ansaugt ....

    Nun wird ein Schuh draus. Ich glaub allerdings nicht das dort viel Wärme erzeugt wird. Ist ja sehr viel Platz, und sobald die Absaugung läuft wäre das ein schönes Einströmloch wo jetzt der kleine Lüfter sitzt...

  • Den Lüfter umgedreht oder gegen Gitter ersetzt und gut ists.
    Dann geht Frischluft durchs Lüfterloch zum Netzteil weiter zu den Spalten und dann durch die Absaugung in den Kamin.


    Diese Woche kommen die letzten Bauteile, dann ist mein Lasertisch fertig.
    Dann arbeite ich ein wenig damit, dann bau ich ihn sicher wieder um :thumbup:


    Ich werd den verstellbaren Tisch einmal einstellen, und dann so lassen, und nur den Laserkopf verstellen. Man kann ja die Linse in der Höhe justieren, und wenn ich statt 4mm mal 6mm schneide, stell ich den Kopf 1mm höher. Weil ich dieser Höhenverstellung nicht ganz traue.

  • Vielen Dank für dein Video! Deine Schnitte sehen besser aus als die Schnitte, die ich mit teureren/grösseren Lasern in makerspaces und fablabs bekommen hatte. Darauf habe ich mir gestern auch einen K40 bestellt und werde meine 6040Z Fräse verkaufen.



    Ich entwickle neue Produkte aus PP in 0,8mm mit texturierten Oberflächen. Das Fräsen ist aber ganz schön aufwendig. Jetzt möchte ich probieren alles aus dem K40 Laser raus zu holen ;)


    Vielleicht könnt ihr mir hier ein paar Fragen beantworten? Hier meine Idee:


    Wenn der Laser die Tage kommt und Läuft, würde ich die Spiegel und den Fokuspunkt zunächst möglichst sauber einstellen, als Arbeitsplatte habe ich ein Alu Wabenblech bestellt. Anstelle einer Air Assisted Lösung möchte ich die Lüftertüftellösung aus der make: 3/2018 ausprobieren, vielleicht reicht die auch fürs PP. Beim Testen im makerspace hier ums Eck hats leider auch mal richtige Flammen beim Lasern gegeben :/


    Hast du bei deinem Test die original Spiegel+Linse verwendet? Das wäre vielleicht ein lohnenswertes Upgrade, wenn ich (zunächst) nur die Schnittqualität im Auge habe, oder? Falls ja, macht eine Linse mit kleineren Brennweite (38mm statt 50mm) Sinn? Das Material ist ja sehr dünn, vielleicht bekäme man den Laser dann sauberer im Material gebündelt, so dass man leichter eine Verdampfung erzielt als rumzukokeln?


    Und hat hier schonmal jemand aus einem K40 einen Lasercutter mit grösserer Arbeitsfläche gebastelt?

  • Hallo!


    Stell dich doch mal vor im Vorstellbereich-


    den K40 Arbeitsbereichmäßig zu vergrößern kannst gleich lassen. Die Teile sind fast schon mit den 30x20 überfordert. Ich wills nicht schlecht machen, aber mit einem 1500,- Chinesen bist ein bisschen besser als der K40 und hast die größere Fläche fertig.


    Bevor du ans lasern damit denkst, denk an die Sicherheit. Man soll kein pingeliger Sicherheitsschwafler sein, aber in den Stromkreis will keiner kommen, und blind will auch keiner werden. Erdung, Absaugung. Dann plan und fest hinstellen, dann reinigen, dann einstellen.
    Findest in der Suche alles.


    lg Jochen

  • Ja, wenn die Maschine da ist und ich erste Tests gemacht habe stelle ich mich da auch gerne vor.


    Die 1500€ habe ich leider nicht so locker. Und ziemlich groß sind die Maschinen ja auch noch.


    Was die Sicherheit angeht habe ich ein paar Videos angeschaut und stöber auch hier im Forum. Ich habe kein Multimeter o.ä., aber werde gucken ob das Gehäuse geerdet ist (evtl. Lackschicht wegschmirgeln), den Deckel am Wassertank fest schliessen, vielleicht einen Sicherheitsschalter installieren, so dass der Laser bei geöffnetem Deckel nicht feuern kann. Erdung über die Erde der Steckdose ist aber ok oder?

  • Erdung über Steckdose ist ok


    Bitte- pass wirklich auf mit dem Ding. Nur weil es farbig schön aussieht, und frei Haus geliefert wird, ist es dennoch Saugefährlich.


    Laser sieht man nicht, aber der Strahl heizt dir die Netzhaut weg und vorbei isses. Strom sieht man auch nicht, ein halbwegs brauchbares Bastler-Multimeter kostet 20,- würde ich investieren

  • Ursprungsthema.


    Habe heute versucht, 5mm PP mit den gleichen Werten wie 5mm Acrylglas zu lasern.


    Zusammenfassung: Scheisse.


    Das PP schmilzt, vergast aber nicht. Ich konnte es auch mit reduziertem Vorschub nicht durchschneiden. Es stinkt und die "Schnittkanten" wülsten sich stark auf, da das ganze Schnittvolumen schmilzt und nach oben kommt.


    Also lasern mit dem Zeug ist nicht. Wasserstrahl geht bedingt (habe das früher schon mal getestet). Am besten Sägen.

  • ... bei sowas müßtest du mit höherer Geschwindigkeit und viel höherer Leistung dran, aber nicht CW-Leistung, sondern mit einer Kurzpuls-Steuerung zum Testen der besten Parameter - das wird mit einer hohen "Puls-Spitzenleistung" und längeren Pausen zwischen den Pulsen besser wegzudampfen gehen ...


    Viktor

  • ... bei sowas müßtest du mit höherer Geschwindigkeit und viel höherer Leistung dran, aber nicht CW-Leistung, sondern mit einer Kurzpuls-Steuerung zum Testen der besten Parameter - das wird mit einer hohen "Puls-Spitzenleistung" und längeren Pausen zwischen den Pulsen besser wegzudampfen gehen ...


    Viktor


    Was man vermutlich auch in langsam und mit niedrigerer Leistung nachempfinden könnte.
    Also: langsam fahren, 100% Leistungs"blitze" mit niedrigem Duty Cycle (1ms an, 9ms aus). Das würde dann weniger abtragen, dafür aber ohne zu schmelzen. Man bräuchte ggf. mehrere Durchgänge, eben wegen des niedrigeren Abtrags.

  • ... nein, beim Langsamen Verfahren sind die "Wärme-Quellen" noch zu nahe beieinander, so daß du extrem langsam fahren und noch langsamer pulsen mußt, damit das nicht doch zusammemschmilzt.


    Besser ist es eher, sehr schnell und dafür mit mehreren Durchgängen drüberzugehen - so hat das Material die Möglichkeit hat, die aufgenommene Energie ans Material loszuwerden, bevor der nächste Durchgang wieder Hitze einbringt ...


    Viktor

  • Anbei ein Sample von 1,2mm starkem PP mit zwei verschiedenen Schnitten:
    Die schlechteren Schnitte sind an einem 100w co2 Laser im makerspace geschnitten. Das Video von supervisor macht mir Mut, dass selbst mit den 40W Chinalasern mehr geht :)


    Das "B" und die Linie direkt daran wurden von einem Dienstleister auf einem CO2 Eurolaser geschnitten. Es geht also auch richtig gut..nur wie?


    Ist das Pulsen mit den K40 Boards möglich oder müsste da ein neuer Controller her?