Epilog Zing 30 Watt nach der Wartung Defekt?

  • Hallo Zusammen :)


    bei der Arbeit (Architekturbüro) haben wir einen Epilog Zing 30 Watt Laser.


    Bis vor einem halben Jahr lief der Laser ohne merkliche Mängel tadellos wie ein Uhrwerk (er wird nicht oft genutzt, vielleicht 2 Mal im Monat einen Tag lang).

    Dann kam das erste Problem, der Laser hat nur noch im Radius von 15cm vom Null-Punkt, im linken oberen Eck der Druckplatte, gelasert.

    Darüber hinaus wurde er sehr viel schwächer oder unterbrach komplett. Wir lasern lediglich 1-3mm Pappe für unsere Modelle, dürfte eigentlich kein Problem für den 30 Watt Laser sein.

    Anschließend hat mein Chef einen Servicemitarbeiter angerufen, um vorort eine komplette Analyse und Wartung durchzuführen.

    Das Ergebnis war: Alles voll in Ordnung! Laserquelle liefer 31 der 30 angegebenen Watt, hat also mehr als 100% Leistung.

    Lediglich das Druckbett ist etwas ungerade, hat er aber wieder richtig eingestellt.


    2 Wochen später der erste Test und natürlich keinerlei Verbesserung.

    Daraufhin habe ich beim Kundenservice angerufen, der mich angeleitet hat, die Spiegel zu prüfen und auch zu prüfen, ob diese den Laserstrahl auch weiterleiten (Kreppband vor die Spiegel etc.)

    Das war auch die Ursache für das Problem.


    Jetzt komme ich zu meinem eigentlichen Problem:


    Der Laser, lasert die erste 1mm Platte recht gut, wird zum Ende hin immer schwächer.

    Die 2. Platte kann er selbst bei voller Leistung und sehr niedriger Geschwindigkeit (die Einstellungen haben früher für 6mm Acryl gereicht) nicht mehr durchlasern.

    Nach weitern Gesprächen mit dem Kundenservice ist das Ergebnis der Fernanalyse: Die Laserquelle ist kaputt.


    Die Reparatur oder ein neuer Laser sind doch sehr kostspielig und das Vertrauen in den Kundenservice ist nach der Wartung nicht mehr ganz so hoch,

    weshalb ich hier im Forum fragen wollte, ob das eurer Meinung und eures Wissens nach sein kann und richtig ist bzw. ob man das noch irgenwie testen kann um 100% sicher zu sein, dass es an einer defekten Laserquelle liegt?


    Im Voraus vielen Dank für eure Hilfe!

  • Also wenn die Quelle vor 2 Wochen noch einwandfrei funktioniert hat und der Laser dann 2 wochen nicht benutzt wurde, halte ich es für unwahrscheinlich, dass sie kaputt ist.

    Andererseits hat der Techniker die Röhre vielleicht nur kurz getestet?!

    Wie lange lasert er denn an einer Platte?

    Wenn der Laser dann z.B. 1 Tag aus ist, lasert er dann kurzzeitig wieder normal?

    Gruß Simon

  • Ich kann leider nicht sagen, wie lange der Techniker den Test mit der Röhre durchgeführt hat.

    Der Laserauftrag, den wir jetzt versucht haben zu lasern, hat 15min gedauert und bereits nach der Hälfte ging der Laser nicht mehr durch die 1mm Pappe.


    Wenn der Laser 1 Tag aus ist, lasert er die ersten 5min ca. normal und wird dann wieder signifikant schwächer.

  • Kann so eine Überhitzungsproblem mit der Leistungsregelung einfach so nach Jahren auftreten?

    Ist es möglich das irgendwie zu überprüfen? :/

  • Mal eine Frage am Rande.


    Wie viele Jahre läuft der denn jetzt mit der 1. Röhre?

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • Das mit dem Ventilator probier ich mal aus, vielen Dank!


    Der läuft schon ewig mit der 1. Röhre. Laut den ältesten Mitarbeitern geschätzt 12-14 Jahre.

    Das war auch eine der ersten Fragen vom Kundenservices. Dass 12 Jahre schon ein stolzes Alter sind und dass die Röhre nicht ewig hält, ist mir auch bewusst und den Umstand hinterfrage ich garnicht.


    Stutzig macht mich nur, dass die Röhre anscheinend, gerade als der Techniker da war, alles in Ordnung geheißen hat, auf ein mal kaputt sein soll.

  • Ich würde eher darauf tippen das der Techniker die gar nicht richtig durchgetestet hat. Denn wenn das Problem schon vor seinem Besuch vorhanden war, kann diese gemessene Leistung nicht normal sein.


    Oder es ist eben kein Fehler in der Röhre sondern was anderes. Aber das hätte ihm auffallen müssen wenn er die Maschine getestet hätte. Hat er das? Hat er sie angemacht und sind paar Testjobs durchgelaufen?

  • Also....


    Der Leistungstest geht mit dem geeichten Saphir Messgerät über eine Messdauer von 10 Sekunden.


    Eine RF-Laserquelle kann so recht schnell auf die vorhandene Leistung gemessen werden. Wenn ein Kunde zu mir sagt, das der Laser ab "da und da" nicht mehr durchschneidet, dann ist es in 99 % der Fälle entweder ein verstellter Laserstrahl oder aber der Tisch ist schief, wenn´s doof kommt sogar beides.


    Wenn ich dann feststelle, der Tisch ist nicht schief und auch der Strahlweg stimmt, dann gehe ich näher ins Detail und lasse mir eine verhunzte Platte geben und mache ein längeren Schneid- und Gravurtest.


    Eine RF-Quelle besteht aus zwei Hauptkomponenten. Dem Radiosender und der Resonanzstrecke mit dem Lasergas inne.


    Wenn ich merke, das nach einer Zeit "X" die Gravurergebnisse einbrechen oder halt die Schneidleistung, dann schnappe ich mir einen Eimer mit Wasser und kühle nach jeder Messung den Messkopf wieder runter und kreiere mir so eine Messreihe.


    Bei einem Kalorimeter ist es echtes Glück irgendwelche kurzen Einbrüche zu sehen, weil diese genau in diesen 10 Sekunden Peak signifikant auftauchen müssen. Ist der negative Peak lange genug, sehe ich das am Messwert.


    Bricht messbar die Quelle ein, muss man am besten sogar noch Zeitgleich die Spannungsversorgung beobachten. Sinkt beim Einbruch die gemessene Spannung ein ist mit hoher Wahrscheinlichkeit sogar das Netzteil der Übeltäter. Die RF-Quellen brauchen eine peinlich genaue sichere Spannungsversorgung.



    Hat der Radiosender einen Schlag weg, kriegt man das meist sehr schnell über einen Gravurtest mit. Die ist dann mies.

    Hat die Quelle selber ein Problem mit dem Gas in der Resonanzstrecke dann bricht irgendwann die Leistung ein.


    Nichts desto trotz sollte man nach so einem Fehler auch einen Testjob laufen lassen, so mache ich das meist, bevor ich mein Werkzeug wieder zum Auto schleppe.


    12 oder gar 14 Jahre ist wirklich eine schöne Laufleistung und ja, es kann passieren, das wenn der Techniker nur ein- oder zweimal die Laserleistung misst, das ihm dann dieser nachfolgende Fehler der Quelle durch die Lappen geht. Das ist aber nicht böswillig gemeint.


    Wenn also die Quelle eine Zeit lang ausgeschaltet war und man die dann anschaltet und macht seine Leistungsmessung, dann ist es wirklich gut möglich, dass das sich erholte Gasgemisch noch mal aufrappelt und noch mal Dampf gibt, bevor diesem anschließend die Puste ausgeht.


    Doof gelaufen, aber es ist wie es ist.

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

    Einmal editiert, zuletzt von Gewindestange ()

  • Übrigens haben die RF-Quellen von Epilog eigene kleine Lüfter eingebaut und die sieht man beim Zing auch sehr hübsch wenn man die linke Abdeckung abmacht.

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • das müsste aber der Techniker doch geprüft haben, wo Lüfter, da Staub

    Grüße Armin

    K40, 80W Chinalaser TLC-410, ORTUR Laser Master 2, 15W,

    bitte gebt doch an welchen Laser Ihr habt, in der Signatur z. B.

  • Stutzig macht mich nur, dass die Röhre anscheinend, gerade als der Techniker da war, alles in Ordnung geheißen hat, auf ein mal kaputt sein soll.

    Das ist meist so und nennt sich Vorführeffekt ;)


    Wie hoch ist denn die Zimmer- und Luftaustrittstemperatur am Laser und am zugehörigen Netzteil wenn die Leistung einbricht? Kommt da überhaupt was raus?

    Gruß Thomas


    Erfahrung macht es möglich, das man alte Fehler wiedererkennt, wenn man sie erneut begeht....:daumen:


    GCC Spirit SLS-80Ti

  • das müsste aber der Techniker doch geprüft haben, wo Lüfter, da Staub

    Wo steht denn, das er das nicht getan hat :)



    Also noch mal. Der Techniker wurde gerufen und hat leider keinen Langzeittest gemacht, dann wäre ihm der Fehler aufgefallen. Da ist also vorab was nicht in Ordnung gewesen mit der Laserleistung im Langzeitbetrieb.


    Das ändert aber nichts an der Tatsache das die Quelle oder das Netzteil inne Binsen ist.


    Irgendwann geht alles mal kaputt und wenn der liebe Gott zwei Tage vor oder nach einer Inspektion oder anderweitigen Störungsbehebung mit dem Finger auf den Laser zeigt, dann ist es so. Da nützt auch streicheln oder jammern nichts.


    Bei einer Jährlich durchgeführten inspektion kann man in der Regel einen Trend erkennen, wie eine Quelle Leistung verliert.

    Es gibt aber auch genug Quellen, die springen erst garnicht wieder an oder gehen mitten im Laserbetrieb einfach aus.


    Das sind Alumiumkörper ohne Nennenswerte Schnittestelle nach aussen, wo man Messpunkte haben könnte. Epilogröhren haben drei LED´s hinten am Laserkörper.


    Spannung OK

    Laserpuls

    Temp. OK


    Mehr is nicht. Alles andere findet innerhalb der Röhre statt und ist für uns nicht einsehbar.



    Und minimum zwölf Jahre lang lasern und sich dann wundern, das da was defekt geht ;) :)


    Wir können höchsten noch im Display vom Laser Ticklemode und Ticklepuls ändern um die Schwelle der Plasmabildung hin zur Laseranregung zu verringern, aber das war es auch.


    :)


    Und eine neue Quelle für einen Zing lohnt sich immer, wenn der Rest der mechanik noch i.O. ist . Die Laser sind Supergummigut.

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Also er hat die Leistung definit gemessen. Er hat sogar extra bekräftigt, dass der Laser mehr als 100% der angegebenen Leistung aufweist.


    jared2 Der Techniker hat die Maschine zwar angemacht, aber keine Testdrucke durchgeführt. Der Laser hat ja auch nachdem er da war nicht funktioniert, also die Problematik, dass lediglich im Radius von 15cm gelasert werden konnte, hat sich nach seiner Wartung nicht erledigt.


    Ich hab dann mithilfe des telefonischen Kundendiensts herausgefunden, dass der 2. Spiegel etwas schief war und der Laserstrahl über die 15cm hinaus den 3. Spiegel nicht mehr getroffen hat.


    Das Problem mit dem Leistungseinbruch kam dann erst 2 Wochen später.


    Gewindestange Vielen Dank für die ausführliche Erklärung wie du das troubleshooting machen würdest und woran es liegen könnte ^^

    Wir wundern uns nicht das nach 12 Jahren die Laserquelle kaputt ist, wir wundern uns, dass nach 2 Wochen als der Techniker da war und alles für tiptop erklärt hat, anscheinend was gravierendes kaputt ist ;)


    Für nächste Woche Montag ist ein Techniker bestellt, der soll verifizieren, dass die Laserquelle defekt ist (ist bis jetzt nur die Ferndiagnose).

    Jetzt hab ich genug Grundlage um zu fragen, ob er auch alles geprüft hat (der wird Augen machen) :D


    Vielen Dank euch allen für eure Antworten und Anmerkungen!!!

    Vielleicht ist es am Ende wirklich der doppelte Vorführeffekt und wenn der Techniker kommt, läuft wieder alles :D :D

  • :)


    Eines Vorab, ich bin auch nicht Fehlerfrei und alle, aber auch wirklich alle kochen auch nur mit Wasser :S


    Macht im Beisein mit dem MA von Cameo einen Schneidtest und dann sieht er das auch, was ihr meint.Kann ja auch sein, das er euch nur Missverstanden hat.


    Gutes gelingen und möge euch die Finnpappe niemals ausgehen :)

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Also was ich nicht ganz verstehe ist diese Verwunderung über den Techniker der da war.

    Bitte nicht als Kritik auffassen, aber es ist doch durchaus möglich das eine Momentaufnahme also i.O. betrachtet wird und 10 Minuten später sind die Sachlage ganz anders aus.

    Wie Gewindestange auch schon meinte, der Laser läuft an und gibt dann aufgrund von vielschichtigen Dingen über die Zeit auf.

  • Hier gehts gar nicht irgendwen schlecht zu reden. Der liebe Dom195 wird nun auch dazu gelernt haben. Ich würde z.B. niemals einen Techniker abhauen lassen bevor ich ihm nicht mindestens einmal das Problem gezeigt habe. Wenn der Techniker da aber alleine gelassen wird, dann ist es ein Glücksspiel von 50% ob er so erfahren ist das er das alles einmal durchgeht oder nur eine bestimmte Checkliste abarbeitet.


    Wie gesagt, hier gehts in keinem Fall um Kritik. Auch der Kunde ist in der Pflicht sein Anliegen "perfekt" vorzutragen