Metall & Diode

  • Hallo zusammen!


    Ich grab mal wieder dieses Thema Metall gravieren / markieren / beschriften mit einer blauen Diode aus.


    Hier und in anderen Foren heißt es nahezu unisono "geht nicht".

    YouTube und Co behaupten das komplette Gegenteil - wenn auch mit fragwürdigen Hilfsmitteln.

    Das Einzige was (mir) Gewissheit bringt ist also selbst probieren.


    Ich hatte noch zwei Sorten Schlüsselanhänger aus Metall und da war selbst bei 100%, langsamste fahrt und 5x drüber nix zu sehen.

    Dann hatte ich noch zwei von diesen Einkaufswagenlösern. Und siehe da: Es ging. Ohne Hilfsmittel, mit verschieden Stärken und Geschwindigkeiten.

    Siehe Foto.

    Jetz meine Frage: Wieso? Liegt es an der Metallsorte? Hat mein D1 gute und schlechte Tage?

    schlüsselanhänger.jpg

    xTool D1 pro 20W // Lightburn // Adobe Illustrator

  • Das dürfte an der Legierung des Metalls, bzw. der Beschichtung (wenn vorhanden) liegen.


    Übrigens Glückwunsch, dass du ein Material gefunden hast, mit dem du jetzt auch allen "beweisen" kannst, das man mit Diodenlasern doch Metall "gravieren" kann. ;)

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • Es ist bestimmter Stahl bzw. meist Edelstahl und ich meine gelesen zu haben die Bezeichnung ist 304 (da bitte nicht schlagen wenn ich falsch liege).

    Du wirst Stahl haben wo so gut wie nichts zu sehen ist und welcher der prima ohne Hilfsmittel funktioniert.

    Farblich machbar wenn der Titan-Anteil sehr hoch ist...wird farblich je nach Leistung und Geschwindigkeit.

    Den graviere ich auch nicht und hinterlasse nur Farbumschläge (Anlauffarben).


    Meine DogTags werden von dunkelbraun bis schwarz und da hinterlasse ich fühlbar/sichtbar einen Abtrag im Material.

    Was Du markiert hast ist nicht für die Ewigkeit und ist irgendwann einfach weg...also nix für eine Hosentasche.

    Die bedruckten Feuerzeuge lösen sich aber auch und darum fast egal...gravier ich halt noch mal : )

  • Anlassfarben entstehen unter sauerstoffhaltiger Atmosphäre auf Eisenbasiswerkstoffen bei Oberflächentemperaturen zwischen 200 und 350°C


    https://www.materialmagazin.co…le/glueh-und-anlassfarben


    Wie hoch du die Temperatur an der Oberfläche mit deinem Laser bekommst hängt stark von der Energiedichte im möglichst kleinem Fokus (d geht quadratisch ein), der Wellenlänge des Lasers, der Laserleistung, der Einwirkdauer, der Polarisation der Strahlung, dem Einfallswinkel, der Absorbtion des Werkstoffs (Fe, Cr, Ni, Ti, ggf. der Beschichtung) bei dieser Wellenlänge, der Oberflächenrauheit, Materialdicke (Wärmeableitung) u. a. ab. Vorwärmen hilft auch.


    https://d-nb.info/122720275X/34


    Probieren geht über Studieren :saint:

    Gruß Thomas


    Erfahrung macht es möglich, das man alte Fehler wiedererkennt, wenn man sie erneut begeht....:daumen:


    GCC Spirit SLS-80Ti

  • Mit dem CO2 laser kann ich auch bestimmte Messer markieren...

    Das hält auch seit vielen Spülmaschien Durchgängen. Gravieren geht nur mit dem Fasermarkierer, der trägt auch Material ab.

    Aber wie schon mehrfach gesagt wurde, geht das bei weitem nicht mit jedem Metall!!

    Ja, die tollen Youtube Videos.... daf unktioniert ALLES!!!

    Gruß Simon

  • Das hält auch seit vielen Spülmaschien Durchgängen.


    Anlaßfarben verschlechtern die Korrosionsbeständigkeit und eine Spülmaschiene ist ein Korrosionsbeständigkeitsprüfstand (warmes Wasser und Salzlauge) ;)

    Gruß Thomas


    Erfahrung macht es möglich, das man alte Fehler wiedererkennt, wenn man sie erneut begeht....:daumen:


    GCC Spirit SLS-80Ti

  • ... um Edelstahl direkt zu markieren brauchts eine Mindest-Energie-Dichte -- vor den Sculpfun S10 waren das nur die gut fokussierten 7Watt-Dioden (z.B. beim Lasertack CNC-Laser) mit einem Spot-Durchmesser um 0.05mm ... aktuell geht das gut mit den S10 oder anderen, bei denen 2 6W-Dioden "überkreuz" mit Polfilter mit etwa 10Watt auf einen Spot von 0.09mm brutzeln 8)

  • und da hinterlasse ich fühlbar/sichtbar einen Abtrag im Material.

    Was Du markiert hast ist nicht für die Ewigkeit und ist irgendwann einfach weg...also nix für eine Hosentasche.

    Fühlbar ist es auch bei dem oberen. Bilde ich mir zumindest ein.

    Hab auch mal mit schleifklotz drüber gerieben. Nix abgegangen.

    Werde da auf jeden fall weiter testen was mir da so in die finger kommt

    xTool D1 pro 20W // Lightburn // Adobe Illustrator

  • Es ist bestimmter Stahl bzw. meist Edelstahl und ich meine gelesen zu haben die Bezeichnung ist 304 (da bitte nicht schlagen wenn ich falsch liege).

    https://www.stahlportal.com/edelstahl/aisi-304/

    Auch heute noch sagen manche Leute V2A dazu auch wenn das schon lange nicht mehr stimmt.

    CrNiSt leitet die Wärme nur etwa 1/5 so gut ab wie Baustahl. Dadurch lässt sich die Oberfläche schneller erhitzen.

    Gruß Thomas


    Erfahrung macht es möglich, das man alte Fehler wiedererkennt, wenn man sie erneut begeht....:daumen:


    GCC Spirit SLS-80Ti

  • Ich find das immer lustig wie das farbige markieren mtt dem Laser quasi als drucken in bunt beworben wird.


    Dazu wäre folgendes zu sagen:


    Selbst bei optimal gleichbleibender Materialqualität und immer gleichen Teilen sind anlassfarben nicht Prozesssicher herzustellen. Zumindest nicht mit vertretbarem Aufwand. Nicht mal mit einem dafür besonders geeigneten MOPA Laser.


    Warum?

    Zu viele Variablen.

    Es spielen dabei Materialtemperatur, Raumtemperatur, Luftfeuchte ein auf den Zehntel mm gleichbleibender Fokus und die gleichbleibende Laserleistung eine Rolle.


    Was am Ende dabei heraus kommt ist mehr Lotto spielen.


    Glaubt es, oder probiert es selbst. ;)

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • Die treiben dann aber auch entsprechend teuren Aufwand....

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • Den teuren Aufwand betreibt eine Firma in Italien die Uhren herstellen.

    Vor zig Jahren mal gefragt wie das geht....nicht so einfach : )

    Das Material liegt plan, ist plan und dazu diverse Einrichtungen und Hilfsmittel.


    Wenn ich mir meine farbigen Ergebnisse anschaue stell ich fest, je nach Material wird es teils nicht gleichmäßig.
    Farbverläufe da wohl das Material am Anfang kalt ist.

    Das sind viele kleine Dinge die gesamt doch sehr teuer sind um solche Ergebnisse zu erzielen : )


    Ich hab es aufgegeben wenn auch die Spielerei Spaß macht.


    Verzinkter Stahl wird zwar nicht bunt aber wir haben Unterschiede...


    https://youtu.be/pvXu0GLI9r4


    Faserlaser und wird bunt aber wie meine Ergebnisse...


    https://youtu.be/vGL8ps0_oVk


    Faserlaser "MOPA" und bunt...


    https://youtu.be/Ks7IqOx-GFQ


    https://youtu.be/RzlmFyRe0gg


    Mit Diodenlaser....meine Ergebnisse : )


    IMG_20221113_124900242.jpg

  • Nim doch mal Ofenrohrfarbe ( Thermolack ) und probiere damit.


    Bekommste im Baumarkt und zum spielen ist es nicht teuer :)


    So ein kleines Dösken kostet 15 Euro oder so.

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Michael,


    IMG_20220823_212030738.jpg  IMG_20220824_182158786.jpg


    Rechts im Bild, oben rechts sind die besten Einstellungen an GHeschwindigkeit, Zeilenabstand und Leistung.

    Gemacht auf einem Sculpfun mit einem S 10 aber hab ich auch mit einem FluxBeamo probiert.


    Viel Erfolg....Dose kostet 10 €

  • Ja, ich weiß, MoS bringt auch vertretbare Ergebnisse.


    Allerdings muss man dann wieder sprühen.


    Da fällt mir ein, ich wollte dir ja was schicken schwitzen


    Aber ein Behältnis habe ich inzwischen dafür ^^

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe