Probleme beim Schneiden von 3mm Sperrholz

  • Hallo zusammen,

    ich habe einen Atomstack A5 20W. Diesen habe ich schon etwas länger, jedoch nutze (bzw will ich ihn jetzt nutzen) ich diesen erst intensiver, seit ich eine Einhausung mit Abluft habe. Gravieren funktioniert mMn schonmal ganz ok, da arbeite ich noch an den Einstellungen. Jedoch komme ich beim Schneiden einfach nicht weiter. Ich vermute jedoch, dass es ein grundlegendereres Problem gibt, als nur die Einstellungen (ich nutze Lightburn), da der Schnitt auf der Y Achse schonmal nicht verkehrt zu sein scheint, auf der X Achse aber eine Katastrophe. Das Holz verbrennt, schneidet aber absolut nicht durch. Da ist es auch egal, was ich einstelle, wie viele Durchgänge und so weiter.

    Anbei mal ein Bild, glaube die Einstellung war 80% bei 100 und ein Durchgang. Wie man sehen kann, ist der Schnitt von oben nach unten viel feiner und auch durch, der von links nach rechts verkokelt und eben nicht durch. Was kann ich da noch machen?

    Linse gereinigt habe ich, aber ich glaube es liegt irgendwo an den Einstellungen oder der Hardware? Und es ist auch egal, wie ich das Holz lege, also mit oder quer zur Maserung. Das Problem scheint also irgendwo in der Achse zu sein? Vielleicht hat ja schon jemand damit Erfahrungen machen können und kann mir helfen?

    LG

  • Das „Problem“ liegt tatsächlich an der Arbeitsrichtung. Der Laser hat optisch übrigens nur 4,5-5W.

    Der Spot deiner Diode ist rechteckig. Deshalb ist der Schnitt in einer Richtung feiner wie in der anderen. Dadurch hast du in der feineren Richtung eine längere Wirkzeit des Lasers und somit einen besseren Schnitt.


    Bei der optischen Leistung würde ich es mal mit 2-3 Durchläufen und dafür etwas schneller versuchen.

    Ein AurAssist falls nicht vorhanden würde die Schneidleistung ebenso steigern und für ein schöneres Ergebnis sorgen.


    Sieht auf dem Bild vllt nur so aus, aber den Fokusabstand würde ich auch nochmal prüfen. (Je nach Brennweite ggf. halb in das Material setzen)

  • Das ist kein Softwareproblem, sondern der typisch in eine reichtung deutlich breitere Laserspot einer Laserdiode. (normal sind die eigentlich mit der breiteren Seite in X Richtung ausgerichtet)


    Daran kannst du selbst leider nichts ändern.

    Gruß,

    Christian


    „Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein.“
    Stephen Hawking

  • ... um die Spot-Breite in X und Y etwas anzugleichen, kannst du den Fokusabstand verändern (z.B. etwas weiter weg gehen).


    Dabei wird die "schmale" Richtung schneller breit als die "breite" ... irgendwann sind sie dann gleich breit :rolleyes:

  • Danke für die Tipps, mit dem etwas schneller dafür 2-3 Durchgänge hat es tatsächlich fast funktioniert.

    Anbei also 80% 200 und 3 Durchgänge.

    Fokusabstand wird bei meinem mit einem 2mm Plättchen unter dem Plastikschutz eingestellt. Daher weiß ich nicht, wie ich den Fokus in das Material einstellen soll. Nur 1mm Plättchen?

    AirAssist ist nicht vorhanden. Dachte das wäre evtl bei einer guten Abluft nicht nötig. Werde mich aber mal näher damit befassen.

  • Bei 2 mm Fokus kannst nicht wirklich ins Material. Der Schmauch muss noch irgendwie weg können.

    Der AirAssist hat recht wenig mit der Abluft zu tun. Hier geht es darum Schmauch und verbranntes Material aus dem Schnittspalt zu pusten und Rauch das Material abzukühlen, damit die Hitze nicht tiefer ins Material geht, als diese soll. Wird Schmauch und verbranntes Material nicht durch den AirAssist entfernt, geht viel Leistung in diesem verloren und kommt nicht auf dem Material an.😉

  • Mach die Sichtschutzkappe weg und benutze eine vernünftige Schutzbrille und ein Gehäuse. Unter der Sichtschutzkappe bleibt der ganze Schmauch vom Lasern stecken und verdreckt dir dort alles. Deine Laserergebnisse werden dann immer schlechter und du wunderst dich irgendwann das zu 25 Durchgänge bei 100% Leistung 50mm/min für 1mm Pappelsperrholz benötigst.


    Ich habe die Sichtschutzkappe bei meinem X20 Pro auch entfernt.

    Gruss

    André


    Pro Gloria et Patria


    -----Dioden:

    Atomstack X20 Pro im Gehäuse mit Absaugung,

    Two Tree Totem S,

    Software Lightburn

    -----CO2:

    K40 Modell: KH-3020, mit Lightburn/Inkscape und K40 Whisperer

    ------3D Drucker:

    Anycubic i3 Mega S

    Lotmaxx SC 10

  • Ich danke euch für eure Hinweise. Ich habe mir jetzt einen AirAssist bestellt. Schauen wir mal, er soll voraussichtlich Dienstag ankommen.

    Andere Frage. Ich lese immer, man soll max mit 80% Leistung lasern um den Laser zu schonen. Sollte man sich daran halten oder ist das eigentlich Blödsinn? Weil, wozu kann man auf 100% gehen, wenn man es eh nicht nutzen sollte :/

    Sichtschutzkappe weg, schön und gut. Aber woher weiß ich dann, wie ich die Höhe einstelle? Momentan wären es ja vom Ende des Sichtschutzes bis zum Werkstück 2mm. Einfach ausmessen? Würde ja fast Sinn machen 8o

  • Mach die Sichtschutzkappe weg und benutze eine vernünftige Schutzbrille und ein Gehäuse. Unter der Sichtschutzkappe bleibt der ganze Schmauch vom Lasern stecken und verdreckt dir dort alles. Deine Laserergebnisse werden dann immer schlechter und du wunderst dich irgendwann das zu 25 Durchgänge bei 100% Leistung 50mm/min für 1mm Pappelsperrholz benötigst.

    Danke für den Tipp, eigentlich n logischer Schritt nachdem man eh ne Schutzhülle hat, aber ich hab da echt nicht daran gedacht (bleibt zu hoffen, das ich die recht einfach beim Creality Falcon 22w entfernen kann)


    Sollte meine ersten Laserversuche hoffentlich verbessern wenn ich dazukomme :saint:

    Anfänger mit einem Creality Falcon 2 22w (lauft solange ihr noch könnt)

  • Mach die Sichtschutzkappe weg und benutze eine vernünftige Schutzbrille und ein Gehäuse. Unter der Sichtschutzkappe bleibt der ganze Schmauch vom Lasern stecken und verdreckt dir dort alles. Deine Laserergebnisse werden dann immer schlechter und du wunderst dich irgendwann das zu 25 Durchgänge bei 100% Leistung 50mm/min für 1mm Pappelsperrholz benötigst.


    Ich habe die Sichtschutzkappe bei meinem X20 Pro auch entfernt.

    Und ich habe mir gerade Gedanken darüber gemacht, solch ein Teil auf meinen CO₂ Laser zu basteln, wegen Sicherheit und so. Man lernt nie aus. Wenn man ihn aber nach hinten offen lässt? Ok, ich mach’ die Tür hinter mir zu.... schwitzen

  • Das nächste Problem, auch durch die Einhausung, wird sein, dass du Sperrluft brauchst.

    So ist es bei mir mittlerweile, da es keinen AirAssist beim gravieren gibt, verschmutzt die Linse sehr schnell.


    Nun habe ich dafür eine 2. Pumpe, die die geringste Luftleistung beim gravieren dauerhaft pustet und eine stärkere Pumpe für das AirAssist.

    Dazu gibt es auch einen Thread mit Beispielen, somit ist der Laser gefühlt eine ewige Baustelle, da mit der Sperrluft das Ergebnis auch etwas schlechter beim gravieren ist (Schmauchspuren) als komplett ohne Luft.

  • Ich danke euch für eure Hinweise. Ich habe mir jetzt einen AirAssist bestellt. Schauen wir mal, er soll voraussichtlich Dienstag ankommen.

    Andere Frage. Ich lese immer, man soll max mit 80% Leistung lasern um den Laser zu schonen. Sollte man sich daran halten oder ist das eigentlich Blödsinn? Weil, wozu kann man auf 100% gehen, wenn man es eh nicht nutzen sollte :/

    Sichtschutzkappe weg, schön und gut. Aber woher weiß ich dann, wie ich die Höhe einstelle? Momentan wären es ja vom Ende des Sichtschutzes bis zum Werkstück 2mm. Einfach ausmessen? Würde ja fast Sinn machen 8o

    Eine Laserdiode ist ein fürchterlich empfindliches Kristall.


    Durch diesen Kristall wird ein Strom gejagt und dann gibt es zwei Modi´s.


    Einer ist wie bei einer Leuchtdiode, dann leuchtet dieser Kristall nur.

    Der zweite ist der Lasermodus, dann lasert die Diode fröhlich los.


    Eine Laserdiode und auch eine normale Leuchtdiode haben eine unangenehme tödliche Eigenschaft. Bei diesen sind die Augen größer als der Magen und somit kriegen die den Hals nicht voll.


    Bedeutet, die ziehen alles an Strom, was man diesen gibt und fressen diesen bis die Sang- und Klanglos sterben.


    Wenn man einen guten Laserdiodentreiber hat, dann kann man bei diesem den maximalen Strom einstellen. Bei den ersten 0815 Chinatreibern hat man sich ratzfatz die Dioden getötet, da konnte man zuguggen.


    Mittlerweile sind die besser geworden von der Bauweise her. Aber um das genau zu beurteilen müsste man die permament mit einer Messeinrichtung beobachten.


    Nicht nur ein zu hoher Dauerstrom tötet diese Kristalle, sondern auch Stromspitzen, die vom Netzteil geliefert und vom Treiber durchgelassen wird.


    Diese Spitzen sind in der Zeitachse von einem Diagram Affenartig schnell und fix wieder weg, aber jede Spitze "bohrt" ein Löchlein in das Kristall und irgendwann ist dann Aus die Maus.


    Da man sich bei den Chinaprodukten nie wirklich sicher sein kann, was man den da bekommen hat, geht man hin und sagt lieber nicht auf 100% Leistung zu gehen sondern zu drosseln.


    Als Gegenpart dreht man halt an der Geschwindigkeitsschraube und lässt den ein paar prozent langsamer fahren.


    Da du eh je, nach Wattage des Lasers, mehrfach über das Material zum schneiden fahren musst macht die Drosselung nur einen kleinen Zeitverzug aus.


    Wenn dir dieser Zeitverzug jetzt schon auf den Kecks geht, dann hilft nur ein Lasermodul mit mehr Power und guten Spot oder ein anderer Lasertyp.


    Viele machen den Sprung rüber zu einem CO² Laser, weil der einfach besser ist für so Schneidespielchen. Andere halten einfach aus Prinzip an dem Rahmentyp fest, weil die den fix in die Ecken werfen können oder an die Wand oder sowas, damit der aus dem Weg ist.


    Zeitgleich bedeutet aber mehr Power nicht einfach schnelleres schneiden. Wenn der Fokuspunkt, oder auch Spot genannt, größer wird bei einem anderen Modul, hast du nichts gewonnen. Dann kann es sogar passieren, das der mit der geringeren Leistung die Nase vorn hat.


    Da haben es die CO² Laserbesitzer etwas besser.


    https://www.youtube.com/watch?v=ld_7mgIs01A


    Die unterscheiden, oder wägen ab, ob die nur schneiden möchten mit Dampf unter der Haube oder beides, also gravieren und schneiden.


    Der Nachteil : Je mehr Watt umso größer wird der Laser, Weil die Glasröhren echt lang werden können :)


    Und ich habe mir gerade Gedanken darüber gemacht, solch ein Teil auf meinen CO₂ Laser zu basteln, wegen Sicherheit und so. Man lernt nie aus. Wenn man ihn aber nach hinten offen lässt? Ok, ich mach’ die Tür hinter mir zu.... schwitzen

    Das gibt mir gerade zu denken


    Wenn du diesen hier hast :


    130 Watt Chinalaser.jpg


    Für mich bedeutet deine Anmerkung, das du offen laserst, also die Klappe nicht zumachst oder aber die schmale Frontklappe offen hast und nach hinten auch.


    Die große Klappe offen lassen ist scheisse, somit kann der Schmauch nicht vernünftig abgesaugt werden und die Brandgefahr steigt.

    Die große Klappe zu und die Durchreiche offen ist eine nette Option und bei einem Laserklasse 4 Laser macht das eh nicht mehr viel aus. Viel Vierer wie Vier geht eh nicht :S


    Mit einem kleinen Schutzdeckel um den Laserkopf fängst du dir nur Probleme ein. Gewinnen tust du erstmal nix.


    Wenn du mit großer Klappe offen laserst und dir so ein Schutzhäubchen bastelst, hast du etwas Schutz, allerdings darf das Ding dann nicht aus Acryl sein.

    130 Watt sind schon mächtig. Allerdings werden deine Probleme nicht weniger und sicher ist das auch nicht. Der Schmauch sammelt sich unter dem Häubchen und somit musst du öfters deinen Spiegel und deine Linse kontrollieren.


    Es gibt da so einige Anbieter, die liefern große offene Flachbettlaser und tüddeln da so eine Schutzabdeckung bei und behaupten sogar, das ist Laserklasse 1.


    Und den Raum verlassen ist ein fürchterlicher Gedanke, es sein denn, du hast da Kameras hängen und ein externen Not-Aus und schaust aus der Ferne zu.


    Aber dass musst du selber wissen :)

    Gruß

    Michael


    Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.

    Johann Wolfgang von Goethe

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  • Der Diodenlaser hat, meiner Erfahrung nach zumindest, ein besseres Gravurbild. Habe nicht viele Vergleiche aber mein Sculpfun S10 liefert mit 0,06x0,6 mm ein besseres Gravurergebnis als der C02 Laser für 10k, mit 150W und nun, durch eine defekte Röhre mit 100W.

  • Ja, aber vergleiche nicht Äpfel mit Birnen :)


    erstens sind es unterschiedliche Wellenlängen und zweiten ist bei einem guten Lasermodul nun mal so, das der Fokuspunkt genial klein ist.


    Das ist unbestritten, gar keine Frage. Wobei 0,06 x 0,6 in meinen Augen nicht gut sein kann. Aber das ist ein anderes Thema.


    Ein 130 Watt Röhrenlaser oder ein 100 Watt Röhrenlaser sind für Gravierarbeiten Scheisse.


    Für feine Gravuren auf Laseracryl oder Eloxat oder dgl. max. 60 bis 80 Watt.


    Die meisten haben eine 2,5" Linse verbaut, da ist der Spotpunkt nun mal mit ~0,18mm größer.


    Mit einer 1 oder 1,5" Linse schlag ich auch die Diodenlaserfraktion ohne mit der Wimper zu zucken :)

    Allerdings gehen dann nur dünne Materialien zu schneiden, sonst wirds fies :S

    Gruß

    Michael


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    Johann Wolfgang von Goethe

  • Was soll der Zauber?

    Den Fokus stellt man von Hand ein und sucht sich den kleinsten Spot.

    3 mm ist für einen 5,5 Watt Diodenlaser kein Problem und laufen können die auch mit 100 % Leistung...warum auch nicht?

    Wieviele haben wir denn hier mit gestorbenen Diodenlasern nur weil die mit 100 % gelaufen sind?


    Sterben tun die wenn die dulligen Gläser davor baumeln, die Linsen verdreckt sind...mehr nicht.

    Gut, ab und zu wegen Kurzschluss auf dem Treiber, Kabelbruch und was noch alles aber gestorben....wegen Leistung von 100 %?

    Ich lass alles meist bei 100 % laufen und wer sich fragt warum...weil ich es kann...jeder andere auch.


    Ist der richtig eingestellt vom Fokus, 100 % Leistung und ich sag mal vorsichtig 150 mm / min und zwei Durchgänge sollte es klappen.

    Jetzt fangen wir an zu spielen....4 Durchgänge bei 300 mm / min macht am Ende die gleiche Zeit.


    Da beginnst Du Dich an Dein Material zu tasten und beg den Spot einfach mal 1,5 mm ins Material!

    Zum Verständnis was "ins Material" bedeutet:


    Ausgerichtet und den kleinsten Spot auf der Materialoberseite (Materialstärke 3 mm) gefunden richte ich den Laser 1,5 mm ins Material aus....

    Also die Z-Achse einfach 1,5 mm tiefer....

    Selbst mein SnapMaker mit 1,6 Watt hat dies gemacht in 3 Durchgängen und sauberen Schnitt.


    Und wenn Du jetzt mal richtig schaust, meine Schnitte sind sauber bei nur einem Schnitt in diverse Materialien.

    Da allerdings bringt ein AirAssist sehr viel Wirkung und erhöht die Leistung.....ganz einfach.


    https://youtu.be/yv-eQjH6G_k


    Ist doch alles ganz einfach....